Muotathaler Dialekt Schriftsprache Erläuterung Foto Audio
ChDas CH am Anfang eines Wortes statt K ist nicht nur unser Landeskürzel, sondern auch das auffälligste Merkmal unseres Schweizerdeutschen - eine Halskrankheit? Es muss sehr früh aufgekommen sein, denn schon um 800 findet sich das Wort chuo für Kuh in einer Handschrift des Klosters St.Gallen (sog. Milchsegen). Im mhd ist bereits alles mit K- geschrieben. Das CH ist also ein Rest vom Althochdeutschen, der sich sehr hartnäckig bis in unsere Zeit erhalten hat und wohl noch lange sich erhalten wird. - Im Anlaut schwach (ch), nach Vokal stark (chch, nicht eigens bezeichnet)Es ist allerdings manchmal schwierig, den Unterschied zu k in jedem Fall eindeutig festzustellen: hier Fehlendes suche man also bei K.
chääräjammern, klagenvgl. Karwoche (Trauerwoche mdh kar Trauer)
chäärbäkerben, nagen(Tiere am Holz) mhd kerbe
ChäärbäKerbe
ChäärbholzKerbholz> Chlausäbeinär
ChääsKäse, Käselaibmhd kaese,ein Knabe erhält ein Stück Brot: was seit mä? - Chääs au! JzbM öfters: armen Lüten um Kes > feiss, mager Familie Käs: “jetzt ist ausgekäset!” -
chääsäKäse zubereiten
chääsälänach Käse riechenäs chääsälät
ChääsäräKäserenFlurname (Land Mühlestuden, Alp bei Hochibrig)
ChääsäriiKäserei> Sännärii
ChääschällärKäsekeller
Chääschessigrosser Kupferkessel zum Käsen > Sännchessi
ChääschuächäKäswähebeliebter Freitagsmittag (mit Gumälisuppä)
Chääsfischbegehrter Abfall beim Käsen
ChääsgadäKäsespeicher(Käsgaden)
ChääslaabMittel zur Milchgerinnung beim Käsen
Chääslaadbehauener Stein als Käsepresse
Chääslikleiner Käselaibauch Familienname Käslin NW,neu: Schmelz-Käslein
ChääslichruutKäsekraut
ChääsreiffäHolzreifen für runde Käsekässreiffen > Jäärb
ChääsrindäKäserinde
ChäässuppäSuppe mit Käse und getrocknetem Brot(Mittagsmahl)
ChäästannäHolz für Käsreifen
ChääswäägKäseweg
Chääszännäaltes Wettspiel an Sennenkilbi
ChäbäHülse, Schale, Kefeahd cheva
ChäbiisäSchabeisen
chächkeck, quick, drall, feschmhd kec, quec ä chächä Maa, ä chächi Frau, äs chächs Meitli,chächä Schpäck, chächi Chriäsi, ä chächä Huuffä
chächäkräftiger werdenär hed gad schöön gchächät vgl Familienname Käch
ChäfärKäferahd chevar Chäfärli
ChäfärvogtÜberwacher der Meienkäfer-Einsammlung(UR)
ChäläChäläFlurname (im Muotathal fast unzählige, Alp Pragel), Gebrauchswort für Kluft, Rinne in Felsen ahd kela vgl. Couloir, Canyon
Chäläkehlen SchreinereiChäälä = Kerbe zum Einfugen, chäälä = kehlen, Chääliisä = Kehleisen am Joch
ChäläbäärgKehlenbergStoos vgl Famiienname Kellenberger
ChälämaaSagengestalt (Glattalp)
ChälbäliKälbleinchälbälä: blödeln
ChällärKellerahd kellari Flurname: vgl. Familienname Keller, Kellerhals, Kellermann, Kehl, Kehlhofer, Kälin (spr. Chääli)
ChällärguägäKellerassel
ChällärguägäKellerkäfer
ChällärhalsZugang zum Keller(früher abfälliger Graben von aussen, oft gedeckt: chällärhälsälä = im Kellerhals sich versammeln und verschwören)
ChämiKamin, Schornstein(auch im Gebirge) ahd kemi, chemi
ChämichammärKaminkammer(geheizt)
ChämifägärKaminfeger, Rauchfangkehrerdem kemifeger “Chämifägär, schwarzä Maa”
ChämihuätKaminhut
ChämischoossRauchfang> Schooss
chämmläHanf oder Schafwolle kämmen
ChämmlätäHanfkämmen gemeinsam
ChängälRinne, Kännel(-ul) mhd kengel, kenel den Kenel anderswo Chänel vgl. Familienname Kennel > Schützkännel
ChäppiKappeOffiziershut Kepi
ChäppliKäppleinmhd keplin > Sännächäppli
Dialekt:Ch
Deutsch:
Das CH am Anfang eines Wortes statt K ist nicht nur unser Landeskürzel, sondern auch das auffälligste Merkmal unseres Schweizerdeutschen - eine Halskrankheit? Es muss sehr früh aufgekommen sein, denn schon um 800 findet sich das Wort chuo für Kuh in einer Handschrift des Klosters St.Gallen (sog. Milchsegen). Im mhd ist bereits alles mit K- geschrieben. Das CH ist also ein Rest vom Althochdeutschen, der sich sehr hartnäckig bis in unsere Zeit erhalten hat und wohl noch lange sich erhalten wird. - Im Anlaut schwach (ch), nach Vokal stark (chch, nicht eigens bezeichnet)Es ist allerdings manchmal schwierig, den Unterschied zu k in jedem Fall eindeutig festzustellen: hier Fehlendes suche man also bei K.
Dialekt:chäärä
Deutsch:jammern, klagen
vgl. Karwoche (Trauerwoche mdh kar Trauer)
Dialekt:chäärbä
Deutsch:kerben, nagen
(Tiere am Holz) mhd kerbe
Dialekt:Chäärbä
Deutsch:Kerbe
Dialekt:Chäärbholz
Deutsch:Kerbholz
> Chlausäbeinär
Dialekt:Chääs
Deutsch:Käse, Käselaib
mhd kaese,ein Knabe erhält ein Stück Brot: was seit mä? - Chääs au! JzbM öfters: armen Lüten um Kes > feiss, mager Familie Käs: “jetzt ist ausgekäset!” -
Dialekt:chääsä
Deutsch:Käse zubereiten
Dialekt:chääsälä
Deutsch:nach Käse riechen
äs chääsälät
Dialekt:Chääsärä
Deutsch:Käseren
Flurname (Land Mühlestuden, Alp bei Hochibrig)
Dialekt:Chääsärii
Deutsch:Käserei
> Sännärii
Dialekt:Chääschällär
Deutsch:Käsekeller
Dialekt:Chääschessi
Deutsch:
grosser Kupferkessel zum Käsen > Sännchessi
Dialekt:Chääschuächä
Deutsch:Käswähe
beliebter Freitagsmittag (mit Gumälisuppä)
Dialekt:Chääsfisch
Deutsch:
begehrter Abfall beim Käsen
Dialekt:Chääsgadä
Deutsch:Käsespeicher
(Käsgaden)
Dialekt:Chääslaab
Deutsch:Mittel zur Milchgerinnung beim Käsen
Dialekt:Chääslaad
Deutsch:
behauener Stein als Käsepresse
Dialekt:Chääsli
Deutsch:kleiner Käselaib
auch Familienname Käslin NW,neu: Schmelz-Käslein
Dialekt:Chääslichruut
Deutsch:Käsekraut
Dialekt:Chääsreiffä
Deutsch:Holzreifen für runde Käse
kässreiffen > Jäärb
Dialekt:Chääsrindä
Deutsch:Käserinde
Dialekt:Chäässuppä
Deutsch:Suppe mit Käse und getrocknetem Brot
(Mittagsmahl)
Dialekt:Chäästannä
Deutsch:Holz für Käsreifen
Dialekt:Chääswääg
Deutsch:Käseweg
Dialekt:Chääszännä
Deutsch:
altes Wettspiel an Sennenkilbi
Dialekt:Chäbä
Deutsch:Hülse, Schale, Kefe
ahd cheva
Dialekt:Chäbiisä
Deutsch:Schabeisen
Dialekt:chäch
Deutsch:keck, quick, drall, fesch
mhd kec, quec ä chächä Maa, ä chächi Frau, äs chächs Meitli,chächä Schpäck, chächi Chriäsi, ä chächä Huuffä
Dialekt:chächä
Deutsch:kräftiger werden
är hed gad schöön gchächät vgl Familienname Käch
Dialekt:Chäfär
Deutsch:Käfer
ahd chevar Chäfärli
Dialekt:Chäfärvogt
Deutsch:Überwacher der Meienkäfer-Einsammlung
(UR)
Dialekt:Chälä
Deutsch:Chälä
Flurname (im Muotathal fast unzählige, Alp Pragel), Gebrauchswort für Kluft, Rinne in Felsen ahd kela vgl. Couloir, Canyon
Dialekt:Chälä
Deutsch:kehlen Schreinerei
Chäälä = Kerbe zum Einfugen, chäälä = kehlen, Chääliisä = Kehleisen am Joch
Dialekt:Chäläbäärg
Deutsch:Kehlenberg
Stoos vgl Famiienname Kellenberger
Dialekt:Chälämaa
Deutsch:
Sagengestalt (Glattalp)
Dialekt:Chälbäli
Deutsch:Kälblein
chälbälä: blödeln
Dialekt:Chällär
Deutsch:Keller
ahd kellari Flurname: vgl. Familienname Keller, Kellerhals, Kellermann, Kehl, Kehlhofer, Kälin (spr. Chääli)
Dialekt:Chällärguägä
Deutsch:Kellerassel
Dialekt:Chällärguägä
Deutsch:Kellerkäfer
Dialekt:Chällärhals
Deutsch:Zugang zum Keller
(früher abfälliger Graben von aussen, oft gedeckt: chällärhälsälä = im Kellerhals sich versammeln und verschwören)
Dialekt:Chämi
Deutsch:Kamin, Schornstein
(auch im Gebirge) ahd kemi, chemi
Dialekt:Chämichammär
Deutsch:Kaminkammer
(geheizt)
Dialekt:Chämifägär
Deutsch:Kaminfeger, Rauchfangkehrer
dem kemifeger “Chämifägär, schwarzä Maa”
Dialekt:Chämihuät
Deutsch:Kaminhut
Dialekt:Chämischooss
Deutsch:Rauchfang
> Schooss
Dialekt:chämmlä
Deutsch:Hanf oder Schafwolle kämmen
Dialekt:Chämmlätä
Deutsch:Hanfkämmen gemeinsam
Dialekt:Chängäl
Deutsch:Rinne, Kännel
(-ul) mhd kengel, kenel den Kenel anderswo Chänel vgl. Familienname Kennel > Schützkännel
Dialekt:Chäppi
Deutsch:Kappe
Offiziershut Kepi
Dialekt:Chäppli
Deutsch:Käpplein
mhd keplin > Sännächäppli
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