Muotathaler Dialekt | Schriftsprache | Erläuterung | Foto | Audio |
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vom | von dem | 1) vom Vatter, vom liäb Gott, vom Götti, vom Beck, vom Puur, vom Baum, vom Huus, vom Schtock, vom Gäld, vom letschtä Jaar 2) vom Pragel, vom Chiänzig, vom Heubäärg, vom Züribiät 3) vom Suuffä, vom Träägä, vom viilä Tückä | ||
aahäbligä | vom Stand aus | (springen) | ||
aahäbägslä | vom Stand aus | (springen) | ||
fäärdärig | vom letzten Jahr | mhd verig fäärdärigi (fäärig) Öpfel Hebel fern > vorfäärä | ||
värwurmät | vom Holzwurm zerfressen | |||
vonä | Vom Ort weg | mhd vonen (vom Ort weg, fern) vonänää (wegnehmen), vonäziä (Möbel ein wenig wegziehen), vonä sii (lose sein), vonäschtaa (wegstehen) > vonnä | ||
Aasatz | Ansatz | än Aasatz vom änä Baaart Ansatz zur Lösung einer mathematischen Aufgabe: dr Aasatz wäär rächt Lippenbildung zum Trompetenspielen: Aasatz haa, nümmä haa | ||
abrüärä | abwerfen | (vom Pferd, vom Wagen, vom Schlitten) >appärüärä | ||
Alpälär | ein Älpler | der Älpler vom Alpeli | ||
Ankäbättlä | Butterbetteln | “Vom Ankenbetteln der Kapuziner jährlich im Oktober” | ||
appälüütä | herunterläuten | am Chlaus appälüütä (vom Michelstag an) | ||
äs | so | äs we abghauä dr Vatter äs we vom Bodä värschlückt> as | ||
äwägg | weg | enweg engl away äwägg! wiit äwägg vom Määndig äwägg vo Schwiiz awägg durinä vom Riäd awägg duruusä | ||
Bäärnärbiät | Bernbiet | Gebiet vom Kanton Bern | ||
Basel | Basel | (Stadt und Land) Baslär, baslärä, baseldüütsch Lied: z Basel a miim Rii Baselbiet: Gebiet vom Kanton Basel | ||
Biräkösi | aus gedörrten Birnen, Inhalt vom Biräweggä | |||
Bödlämär | Leute vom Bödeli im Hinterthal | |||
Bräändlär | Leute vom Braan | |||
Ch | Das CH am Anfang eines Wortes statt K ist nicht nur unser Landeskürzel, sondern auch das auffälligste Merkmal unseres Schweizerdeutschen - eine Halskrankheit? Es muss sehr früh aufgekommen sein, denn schon um 800 findet sich das Wort chuo für Kuh in einer Handschrift des Klosters St.Gallen (sog. Milchsegen). Im mhd ist bereits alles mit K- geschrieben. Das CH ist also ein Rest vom Althochdeutschen, der sich sehr hartnäckig bis in unsere Zeit erhalten hat und wohl noch lange sich erhalten wird. - Im Anlaut schwach (ch), nach Vokal stark (chch, nicht eigens bezeichnet)Es ist allerdings manchmal schwierig, den Unterschied zu k in jedem Fall eindeutig festzustellen: hier Fehlendes suche man also bei K. | |||
Chindli | Kapelle in Gersau mit der Sage vom Kindlimord | |||
Chlaus | Klaus, St. Nikolaus | 6. Dez. der Chlaus chund! hed dr Chlaus etz gschleukt? vom Chlaus bis Driikönigä han ich kä Sunnä Chlaus zu Eerä, hilf üüs, Trooscht der aarmä liäbä Seelä! (Kindergebet um Klausgeschenke) Weiss (Reg. Klaus) (zu meiner Zeit brachte nur der Chlaus Geschenke, und er blieb unsichtbar) neu: Chlaus, Chläus (Dummkopf) > Bruädär Chlaus, Nigg, Niklaus, Samichlaus, appälüütä | ||
chriäsänä | Kirschen pflücken | bim Chriäsänä vom Baum ghiid: wer kryesett: äs bruuchti ä gschpässägi Leitärä zum diä gu chriäsänä! (zur Ordnung bringen) | ||
Chrümmälär | Familienname Gwerder vom Krummen | |||
Chrüüz | Kreuz | Flurname und Wirtshausname Kreuz (Chrüüzlär: Leute vom Kreuz) | ||
dähindä | dahinten | (vom Ried aus im Schachen, vom Schachen im Bödeli) | ||
dävoorä | vorne | (vom Schachen aus im Ried) > dettvoorä | ||
Dängälimaa | altes Kinderlied vom Dängälimaa | |||
dinnä | darinnen, drinnen | si sind i dr Schtubä dinnä Dinnä isch mä gleitigär wedr dussä (in Verpflichtungen)! dinnä: von Schwyz aus gesehen im Tal drinnen, vom Tal aus gesehen im Bisisthal > dussä | ||
doorfä | ins Dorf gehen | urspr. vom Einzelhof, bei uns: Brautwerbung, Kiltgang Illgau doorfänä (Besuch machen) | ||
Drii Eidgenossä | Die 3 Eidgenossen vom Rütli | |||
Düü Ländär | die 3 Länder vom Rütli | |||
durfürä | nach vorwärts | i gaa durfürä: vom Schachen ins Ried Wos anä Zääni am Frentschälär ds Huus värtreid hed, hed är gseit: la det, ds Hundänärs Kapitääli schwimmt au nu durfürä! | ||
durhindärä | nach hinten | i gaa durhindärä (vom Ried in Schachen) | ||
Eggälär | Familienname Betschart vom Eggeli | |||
eis | einig | si sind gaar nüd eis Zwei Lüütli sind niä eis gsii: aläwiil het eis ds Kuntärääri gmacht vom andärä,nur einisch sinds eis gsii: wos bbrunnä hed, hend beed wellä zur Türä uusä! | ||
Finkä | Hausschuhe | (Babuschen) ahd finchun mhd vinke > Ändifinkä Stoffgamaschen: Chnüüfinkä, Hööchfinkä > Föötschä Der Engel des Herrn brachte Maria di Föötschen, und sibä Finkä vom Hl. Geist | ||
Föötschä | Hausschuhe aus Stoffresten, Pantoffel | Footsch Der Engel des Herrn brachte Maria die Fötschen und Finkä vom Hl. Geist | ||
Frau | Frau | ahd frouwa, frû mhd vrouwe ds Wiichlers Frau, ds Schriinerlis Frau, ds Tällä Frau, d Frauä Frau Muätter: Oberin vom Frauenkloster äs Frauäli, Frälein! | ||
Fruttlär, Früttälär | Leute vom Fruttli Suter | |||
fürä | hervor, nach vorne | mhd vüre vom Bödäli i Schachä fürä, vom Schachä is Riäd fürä | ||
g | ge- | Die Vorsilbe in der Vergangenheit der Tätigkeitswörter (Part. Perfekt) (z. B. gelesen, gegessen) heisst im Schweizerdeutschen (wie auch in Bayern) nur g- (gläsä, ggässä) Es könnte also genügen, die Tätigkeitswörter nur in der Gegenwartsform zu verzeichnen, ich verzeichne aber die Vergangenheitsform doch in jenen Fällen, wo sie verschieden ist vom Schriftdeutschen. Ferner setzen wir oft den Tätigkeitswörter nach mögen (mögä) ein g voran: mögä ggässä, mögä gliggä, mögä gfaarä .. Weiter gilt dies auch von der Vorsilbe Ge- (Gemeinde Gmeind, Geschrei Gschrei) | ||
Gadäröötäli | Rotschwänzlein | ZG Huusrööteli -kehlchen, -schwänzlein (schützen den Stall gegen Blitzschlag und Viehverhexung). Sage: wenn sie vom Nest im Stall vertrieben werden, bekommen die Kühe rote Milch | ||
Gätzlär | Leute vom Gätzli | (Ingenbohl), bei uns: Mettler von dort | ||
ghöörä | hören, lauschen | ahd ik gehorta dat seggen ich hörte das sagen mhd gehoeren i ghöörä nüüd hesch ghöört? vom ghöörä sägä leert mä lüügä vom ghöörä nachä Muusig leerä > hörä, ghört, losä UR? NW gheerä | ||
Gruäbi | gedeckter Unterstand | mit Ruhebanküberall an den alten Bergstrassen als Stundenhalt, einst vom Land gebaut und unterhalten > Stoos, Illgau, Lipplis, Kreuz, Pragel, Bisisthal Gruebibank NW Stelli | ||
guudlä | Tauschhandel unter Kindern mhd kut = Tausch, oder vom Wort Gulden = Geldstück abguudlä, värguudlä | |||
hüttig | vom heutigen Tag am hüttigä Taag hüttigs Tags nümmä hüttig: nicht mehr ganz neu | |||
innädurä | innenherum | (z.B. vom Pragel über Silberen nach Glattalp) > ussädurä | ||
Jöris | Fam. Ulrich des Georg vom Bergli | |||
Laui | Lawine | Dieses alte Wort hat heute einen schweren Stand gegen die “Lawine von Lawinenberichten”! Staublaui: im Schtaub choo Grundlaui: vom Grund choo Flurnamen Laui, Laueli > Hor-, Jäntänä-, Plattä-, Ruppers-, Schmal-, Schwel- | ||
loos | lose | mhd los (ledig, frei), engl loos hütt isch nüüd loos! (keine Bewegung, keine Unterhaltung) was isch loos? was nüd hed! loos! vorwärts! (los vom Ort) vgl bodenlos, endlos, gnadenlos | ||
Mälchbeeri | Hautknoten am Daumen vom Melken | |||
Muushüüffä | Mäusehaufen | (vom Maulwurf > Schäärmuus) | ||
Naachrichtä | Nachrichten | vom Radio | ||
Näätsch | Borstengras | (vom Vieh gemieden) Uurnär sind einisch mid em Vee durs Taal inä und hend gfraagt: simmär da im Riäd? ds Waltlärts Seebi hed gmacht:?nei, im Näätsch! Lienert Nätsch | ||
Nägälär | Fam. Ulrich vom Nägeliberg | |||
Obärgadä | Oberstock vom Gaden | |||
Ofämaltiinä | Ovomaltine | |||
Pfannäflick | Pfannenflicker | Lied vom Pfannäflick-flick-flick | ||
predägä | predigen | lat praedicare Ich predägä was ich weiss: von ärä altä Mutschägeiss,von ärä Chuä und vom änä Chalb, sä isch diä Predig scho halb! von ärä Chatz und von ärä Muus - sä isch diä Predig uus! | ||
grächnät | gerechnet | hütt hemmär grächnät i dr Schuäl äs isch für söläs grächnät: für solches berechnet Hofers Franz zur Sage vom Kirchenbau: da hends dänk am Vee au nu öppis grächnät | ||
Rambach | Bergbach vom Schwarzstock | |||
Riätär | Mz von Ried, Leute vom Ried | |||
Robutzli | entlegene Alp Im Bisistaal hed ä Missionar ä Wuchä lang predigät vom värlooränä Sohn,dä hed einä gseid: är chönnt etz dä hörä mit dem, si heigäd ä etz gfundä im Robutzli innä! | |||
Rupf | Rupfen | (Abfall vom Rupfen) ä Rupf Fädärä | ||
Schattahalb | Schattenhalb | im Gegensatz zum Sunnähalb (wichtiger Unterschied in Ost-West-Tälern: Muotathal, Goldau-Arth, Schächenthal, Berner Oberland vgl. 3860 Schattenhalb/Meiringen BE D Schattähälblär sägid: äs siig im Winter viil schöönär vom Schattähalb i Sunnähalb durä luägä weder umkeert! | ||
Schiff | Schiff | mhd schif, skif Chiläschiff: Mä gseeds ja nüd vom Schiff uus Gülten, Gotthelf: mit Schiff und Gschiirr = die ganze Fahrhabe (Schiff = Gefässe > Wassärschiff) | ||
Schinälär | Ehrler vom Schiner | |||
schnerzä | anschnauzen | (schnören) ä huärä Schnerzi! (auch eine Frau) 1477 Lied vom Tell: er schnerzt den Landvogt übel an > Schnarz | ||
Schroot | Schrot | mhd schrot Abfall vom Schroten, Jagdmunition (Splitter), vgl. Schrott = Eisenschnitzel (Abfall) Flurname Schrot = Holzschlag Nach altem Schroot und Chorä = Zielvorrichtung am alten Gewehr Familienname Schröter oder Schröder = Schneider OW i Schroot staa: in Ecke stehen zur Strafe | ||
Schtoosbach | Bach, der vom Stoos kommt, oder stossweise kommt | |||
Schtööslär | Leute vom Stoos | |||
Schtützlär | Familienbeiname der Suter vom Stützli | |||
Selgis | Flurname Selgissär: Leute vom Selgis | |||
Sidiaan | Schimpfwort auf ein lästiges Hindernis (stamme vom frz citoyen, das 1798 uns aufgezwungen wurde) | |||
Töbälär | Leute vom Töbeli | |||
Träsmärä | Alp Träsmeren | (dort vom Träsmärä Jörätönul) | ||
Traupfi | Traufe | (von triefen) mhd troufe vom Rägä i d Traupfi > Raupfi | ||
Turä | Turm | lat turris (turrem) ahd torra mhd turn ital torre frz toure engl tower bei uns nur noch erhalten in Hööchturä, Rootäturä sonst meist Turm Horgrasen stosst an Duren 1840 Illgau: neue Gloggen in Thuren getan vgl Familienname Durrer (=Turer, vom Turm), Kirchenthurnen BE, Turren | ||
umblaasä | vom Wind umgeweht werden äs hed mi scher umbblaasä - | |||
uufläsä | etwas vom Boden auflesen, Krankheit | |||
uufnää | aufnehmen | etwas vom Boden auflesen, ein Kirchenopfer aufnehmen, jemanden in einen Verein aufnehmen, kleinen Kindern und alten Pflegebedürftigen die Windeln machen, Boden feucht reinigen alt: einen Beschluss fassen 1531 haben ufgenommen | ||
uufschtaa | aufstehen | vom Boden, vom Bett, vom Stuhl > abschtaa | ||
Uusbürgär | alt Ausbürger: Auswärtige ins Stadtrecht aufgenommen (vgl neu: ausschliessen vom Bürgerrecht) | |||
värschpringä | zerspringen | (Glas, Eis, Töpferei) värschprungä Wiesenboden vom Viehtritt durchlöchert si värschpringid alls | ||
värsuumä | versäumen, verpassen | (mhd versumen = vergessen) i ha mi värsuumät äs wäär ja ds Bättlä värsuumät (Nuschis Seebi vom Wildiheuen) ds Landrächt värsuumä,värsuumti Landlüüt värsuumägi Aarbet | ||
värwurmäälät | voll Holzmehl vom Holzwurm herrührend | |||
Viärtäli | Viertel vom Ganzen | (Brot, Wein) | ||
vo | von | mhd von GL vu 1) örtlich vo änä, vo daa, vo dännä, vo dett, vo hiä, vo hindä, vo innä, vo nooch, vo obä, vo undä, vo ussä, vo voorä, vo wiitem vo Schwiiz, vo Rickäbach, vo Züri, vo Bäärä, vo Luzäärä uf Wäggis zuä 2) zeitlich vo geschter, vo fäärä, vo Chiläs heichoo 3) Beschaffenheit vo Silbär, vo Gold, vo Ankä, vo Chääs, vo Holz, vo Iisä, vo Schnee 4) Herkunft vo dr Muättär, vo dr Gottä, vo dr Chilbi, vo miär, vo diär, vo üüs, vo inä, vo öppis, vo nüüd, vo waas, vo sälbär, vo älei, vo nüüd chund nüüd 5) vo Aug von Auge das mag i vo Aug gsee,vo Hand machä (ohne Maschine) vo Hand nää und ässä (ohne Besteck) vo Hand singä (ohne Orgelbegleitung) > vom, vonem, vor, voor, drvoo | ||
von | von älei von allein > vo, vom, vodr, vor, vos vgl. FN: von Ah, von Allmen, von Flüe, von Gunten, von Euw, von Holzen, von Moos, von Rotz, von Rickenbach, von Tobel, von Wyl | |||
Wildä | ds Wildä Fam. Betschart vom Wilden Mann | |||
Wupp | Seidenballen vom Webstuhl, Wippe | äs Wüppli wäbä > Spinnhoppe | ||
wurmäässig | wurmstichig | mhd wurmaezig (vom Wurm zerfressen) ds Wurmässig gäg eim haa (einem das Hinterteil zukehren) | ||
Zällär | Zeller | Leute vom Ort Zell, FN Zeller, Zellweger (Zälli = Marzell, Zällärich = Sellerie) > Zellär | ||
Zügnegälär | Gwerder vom Zügnagel (Familienbeiname) | |||
zunggä | zuckender, ziehender, stechender Schmerz bei Blutvergiftung (Zucken vom Pulsschlag her) äs zunggät |
Dialekt: | vom |
Deutsch: | von dem |
1) vom Vatter, vom liäb Gott, vom Götti, vom Beck, vom Puur, vom Baum, vom Huus, vom Schtock, vom Gäld, vom letschtä Jaar 2) vom Pragel, vom Chiänzig, vom Heubäärg, vom Züribiät 3) vom Suuffä, vom Träägä, vom viilä Tückä | |
Dialekt: | aahäbligä |
Deutsch: | vom Stand aus |
(springen) | |
Dialekt: | aahäbägslä |
Deutsch: | vom Stand aus |
(springen) | |
Dialekt: | fäärdärig |
Deutsch: | vom letzten Jahr |
mhd verig fäärdärigi (fäärig) Öpfel Hebel fern > vorfäärä | |
Dialekt: | värwurmät |
Deutsch: | vom Holzwurm zerfressen |
Dialekt: | vonä |
Deutsch: | Vom Ort weg |
mhd vonen (vom Ort weg, fern) vonänää (wegnehmen), vonäziä (Möbel ein wenig wegziehen), vonä sii (lose sein), vonäschtaa (wegstehen) > vonnä | |
Dialekt: | Aasatz |
Deutsch: | Ansatz |
än Aasatz vom änä Baaart Ansatz zur Lösung einer mathematischen Aufgabe: dr Aasatz wäär rächt Lippenbildung zum Trompetenspielen: Aasatz haa, nümmä haa | |
Dialekt: | abrüärä |
Deutsch: | abwerfen |
(vom Pferd, vom Wagen, vom Schlitten) >appärüärä | |
Dialekt: | Alpälär |
Deutsch: | ein Älpler |
der Älpler vom Alpeli | |
Dialekt: | Ankäbättlä |
Deutsch: | Butterbetteln |
“Vom Ankenbetteln der Kapuziner jährlich im Oktober” | |
Dialekt: | appälüütä |
Deutsch: | herunterläuten |
am Chlaus appälüütä (vom Michelstag an) | |
Dialekt: | äs |
Deutsch: | so |
äs we abghauä dr Vatter äs we vom Bodä värschlückt> as | |
Dialekt: | äwägg |
Deutsch: | weg |
enweg engl away äwägg! wiit äwägg vom Määndig äwägg vo Schwiiz awägg durinä vom Riäd awägg duruusä | |
Dialekt: | Bäärnärbiät |
Deutsch: | Bernbiet |
Gebiet vom Kanton Bern | |
Dialekt: | Basel |
Deutsch: | Basel |
(Stadt und Land) Baslär, baslärä, baseldüütsch Lied: z Basel a miim Rii Baselbiet: Gebiet vom Kanton Basel | |
Dialekt: | Biräkösi |
Deutsch: | |
aus gedörrten Birnen, Inhalt vom Biräweggä | |
Dialekt: | Bödlämär |
Deutsch: | Leute vom Bödeli im Hinterthal |
Dialekt: | Bräändlär |
Deutsch: | Leute vom Braan |
Dialekt: | Ch |
Deutsch: | |
Das CH am Anfang eines Wortes statt K ist nicht nur unser Landeskürzel, sondern auch das auffälligste Merkmal unseres Schweizerdeutschen - eine Halskrankheit? Es muss sehr früh aufgekommen sein, denn schon um 800 findet sich das Wort chuo für Kuh in einer Handschrift des Klosters St.Gallen (sog. Milchsegen). Im mhd ist bereits alles mit K- geschrieben. Das CH ist also ein Rest vom Althochdeutschen, der sich sehr hartnäckig bis in unsere Zeit erhalten hat und wohl noch lange sich erhalten wird. - Im Anlaut schwach (ch), nach Vokal stark (chch, nicht eigens bezeichnet)Es ist allerdings manchmal schwierig, den Unterschied zu k in jedem Fall eindeutig festzustellen: hier Fehlendes suche man also bei K. | |
Dialekt: | Chindli |
Deutsch: | |
Kapelle in Gersau mit der Sage vom Kindlimord | |
Dialekt: | Chlaus |
Deutsch: | Klaus, St. Nikolaus |
6. Dez. der Chlaus chund! hed dr Chlaus etz gschleukt? vom Chlaus bis Driikönigä han ich kä Sunnä Chlaus zu Eerä, hilf üüs, Trooscht der aarmä liäbä Seelä! (Kindergebet um Klausgeschenke) Weiss (Reg. Klaus) (zu meiner Zeit brachte nur der Chlaus Geschenke, und er blieb unsichtbar) neu: Chlaus, Chläus (Dummkopf) > Bruädär Chlaus, Nigg, Niklaus, Samichlaus, appälüütä | |
Dialekt: | chriäsänä |
Deutsch: | Kirschen pflücken |
bim Chriäsänä vom Baum ghiid: wer kryesett: äs bruuchti ä gschpässägi Leitärä zum diä gu chriäsänä! (zur Ordnung bringen) | |
Dialekt: | Chrümmälär |
Deutsch: | |
Familienname Gwerder vom Krummen | |
Dialekt: | Chrüüz |
Deutsch: | Kreuz |
Flurname und Wirtshausname Kreuz (Chrüüzlär: Leute vom Kreuz) | |
Dialekt: | dähindä |
Deutsch: | dahinten |
(vom Ried aus im Schachen, vom Schachen im Bödeli) | |
Dialekt: | dävoorä |
Deutsch: | vorne |
(vom Schachen aus im Ried) > dettvoorä | |
Dialekt: | Dängälimaa |
Deutsch: | |
altes Kinderlied vom Dängälimaa | |
Dialekt: | dinnä |
Deutsch: | darinnen, drinnen |
si sind i dr Schtubä dinnä Dinnä isch mä gleitigär wedr dussä (in Verpflichtungen)! dinnä: von Schwyz aus gesehen im Tal drinnen, vom Tal aus gesehen im Bisisthal > dussä | |
Dialekt: | doorfä |
Deutsch: | ins Dorf gehen |
urspr. vom Einzelhof, bei uns: Brautwerbung, Kiltgang Illgau doorfänä (Besuch machen) | |
Dialekt: | Drii Eidgenossä |
Deutsch: | Die 3 Eidgenossen vom Rütli |
Dialekt: | Düü Ländär |
Deutsch: | |
die 3 Länder vom Rütli | |
Dialekt: | durfürä |
Deutsch: | nach vorwärts |
i gaa durfürä: vom Schachen ins Ried Wos anä Zääni am Frentschälär ds Huus värtreid hed, hed är gseit: la det, ds Hundänärs Kapitääli schwimmt au nu durfürä! | |
Dialekt: | durhindärä |
Deutsch: | nach hinten |
i gaa durhindärä (vom Ried in Schachen) | |
Dialekt: | Eggälär |
Deutsch: | |
Familienname Betschart vom Eggeli | |
Dialekt: | eis |
Deutsch: | einig |
si sind gaar nüd eis Zwei Lüütli sind niä eis gsii: aläwiil het eis ds Kuntärääri gmacht vom andärä,nur einisch sinds eis gsii: wos bbrunnä hed, hend beed wellä zur Türä uusä! | |
Dialekt: | Finkä |
Deutsch: | Hausschuhe |
(Babuschen) ahd finchun mhd vinke > Ändifinkä Stoffgamaschen: Chnüüfinkä, Hööchfinkä > Föötschä Der Engel des Herrn brachte Maria di Föötschen, und sibä Finkä vom Hl. Geist | |
Dialekt: | Föötschä |
Deutsch: | Hausschuhe aus Stoffresten, Pantoffel |
Footsch Der Engel des Herrn brachte Maria die Fötschen und Finkä vom Hl. Geist | |
Dialekt: | Frau |
Deutsch: | Frau |
ahd frouwa, frû mhd vrouwe ds Wiichlers Frau, ds Schriinerlis Frau, ds Tällä Frau, d Frauä Frau Muätter: Oberin vom Frauenkloster äs Frauäli, Frälein! | |
Dialekt: | Fruttlär, Früttälär |
Deutsch: | |
Leute vom Fruttli Suter | |
Dialekt: | fürä |
Deutsch: | hervor, nach vorne |
mhd vüre vom Bödäli i Schachä fürä, vom Schachä is Riäd fürä | |
Dialekt: | g |
Deutsch: | ge- |
Die Vorsilbe in der Vergangenheit der Tätigkeitswörter (Part. Perfekt) (z. B. gelesen, gegessen) heisst im Schweizerdeutschen (wie auch in Bayern) nur g- (gläsä, ggässä) Es könnte also genügen, die Tätigkeitswörter nur in der Gegenwartsform zu verzeichnen, ich verzeichne aber die Vergangenheitsform doch in jenen Fällen, wo sie verschieden ist vom Schriftdeutschen. Ferner setzen wir oft den Tätigkeitswörter nach mögen (mögä) ein g voran: mögä ggässä, mögä gliggä, mögä gfaarä .. Weiter gilt dies auch von der Vorsilbe Ge- (Gemeinde Gmeind, Geschrei Gschrei) | |
Dialekt: | Gadäröötäli |
Deutsch: | Rotschwänzlein |
ZG Huusrööteli -kehlchen, -schwänzlein (schützen den Stall gegen Blitzschlag und Viehverhexung). Sage: wenn sie vom Nest im Stall vertrieben werden, bekommen die Kühe rote Milch | |
Dialekt: | Gätzlär |
Deutsch: | Leute vom Gätzli |
(Ingenbohl), bei uns: Mettler von dort | |
Dialekt: | ghöörä |
Deutsch: | hören, lauschen |
ahd ik gehorta dat seggen ich hörte das sagen mhd gehoeren i ghöörä nüüd hesch ghöört? vom ghöörä sägä leert mä lüügä vom ghöörä nachä Muusig leerä > hörä, ghört, losä UR? NW gheerä | |
Dialekt: | Gruäbi |
Deutsch: | gedeckter Unterstand |
mit Ruhebanküberall an den alten Bergstrassen als Stundenhalt, einst vom Land gebaut und unterhalten > Stoos, Illgau, Lipplis, Kreuz, Pragel, Bisisthal Gruebibank NW Stelli | |
Dialekt: | guudlä |
Deutsch: | |
Tauschhandel unter Kindern mhd kut = Tausch, oder vom Wort Gulden = Geldstück abguudlä, värguudlä | |
Dialekt: | hüttig |
Deutsch: | |
vom heutigen Tag am hüttigä Taag hüttigs Tags nümmä hüttig: nicht mehr ganz neu | |
Dialekt: | innädurä |
Deutsch: | innenherum |
(z.B. vom Pragel über Silberen nach Glattalp) > ussädurä | |
Dialekt: | Jöris |
Deutsch: | |
Fam. Ulrich des Georg vom Bergli | |
Dialekt: | Laui |
Deutsch: | Lawine |
Dieses alte Wort hat heute einen schweren Stand gegen die “Lawine von Lawinenberichten”! Staublaui: im Schtaub choo Grundlaui: vom Grund choo Flurnamen Laui, Laueli > Hor-, Jäntänä-, Plattä-, Ruppers-, Schmal-, Schwel- | |
Dialekt: | loos |
Deutsch: | lose |
mhd los (ledig, frei), engl loos hütt isch nüüd loos! (keine Bewegung, keine Unterhaltung) was isch loos? was nüd hed! loos! vorwärts! (los vom Ort) vgl bodenlos, endlos, gnadenlos | |
Dialekt: | Mälchbeeri |
Deutsch: | |
Hautknoten am Daumen vom Melken | |
Dialekt: | Muushüüffä |
Deutsch: | Mäusehaufen |
(vom Maulwurf > Schäärmuus) | |
Dialekt: | Naachrichtä |
Deutsch: | Nachrichten |
vom Radio | |
Dialekt: | Näätsch |
Deutsch: | Borstengras |
(vom Vieh gemieden) Uurnär sind einisch mid em Vee durs Taal inä und hend gfraagt: simmär da im Riäd? ds Waltlärts Seebi hed gmacht:?nei, im Näätsch! Lienert Nätsch | |
Dialekt: | Nägälär |
Deutsch: | |
Fam. Ulrich vom Nägeliberg | |
Dialekt: | Obärgadä |
Deutsch: | Oberstock vom Gaden |
Dialekt: | Ofämaltiinä |
Deutsch: | Ovomaltine |
Dialekt: | Pfannäflick |
Deutsch: | Pfannenflicker |
Lied vom Pfannäflick-flick-flick | |
Dialekt: | predägä |
Deutsch: | predigen |
lat praedicare Ich predägä was ich weiss: von ärä altä Mutschägeiss,von ärä Chuä und vom änä Chalb, sä isch diä Predig scho halb! von ärä Chatz und von ärä Muus - sä isch diä Predig uus! | |
Dialekt: | grächnät |
Deutsch: | gerechnet |
hütt hemmär grächnät i dr Schuäl äs isch für söläs grächnät: für solches berechnet Hofers Franz zur Sage vom Kirchenbau: da hends dänk am Vee au nu öppis grächnät | |
Dialekt: | Rambach |
Deutsch: | |
Bergbach vom Schwarzstock | |
Dialekt: | Riätär |
Deutsch: | |
Mz von Ried, Leute vom Ried | |
Dialekt: | Robutzli |
Deutsch: | |
entlegene Alp Im Bisistaal hed ä Missionar ä Wuchä lang predigät vom värlooränä Sohn,dä hed einä gseid: är chönnt etz dä hörä mit dem, si heigäd ä etz gfundä im Robutzli innä! | |
Dialekt: | Rupf |
Deutsch: | Rupfen |
(Abfall vom Rupfen) ä Rupf Fädärä | |
Dialekt: | Schattahalb |
Deutsch: | Schattenhalb |
im Gegensatz zum Sunnähalb (wichtiger Unterschied in Ost-West-Tälern: Muotathal, Goldau-Arth, Schächenthal, Berner Oberland vgl. 3860 Schattenhalb/Meiringen BE D Schattähälblär sägid: äs siig im Winter viil schöönär vom Schattähalb i Sunnähalb durä luägä weder umkeert! | |
Dialekt: | Schiff |
Deutsch: | Schiff |
mhd schif, skif Chiläschiff: Mä gseeds ja nüd vom Schiff uus Gülten, Gotthelf: mit Schiff und Gschiirr = die ganze Fahrhabe (Schiff = Gefässe > Wassärschiff) | |
Dialekt: | Schinälär |
Deutsch: | |
Ehrler vom Schiner | |
Dialekt: | schnerzä |
Deutsch: | anschnauzen |
(schnören) ä huärä Schnerzi! (auch eine Frau) 1477 Lied vom Tell: er schnerzt den Landvogt übel an > Schnarz | |
Dialekt: | Schroot |
Deutsch: | Schrot |
mhd schrot Abfall vom Schroten, Jagdmunition (Splitter), vgl. Schrott = Eisenschnitzel (Abfall) Flurname Schrot = Holzschlag Nach altem Schroot und Chorä = Zielvorrichtung am alten Gewehr Familienname Schröter oder Schröder = Schneider OW i Schroot staa: in Ecke stehen zur Strafe | |
Dialekt: | Schtoosbach |
Deutsch: | Bach, der vom Stoos kommt, oder stossweise kommt |
Dialekt: | Schtööslär |
Deutsch: | Leute vom Stoos |
Dialekt: | Schtützlär |
Deutsch: | |
Familienbeiname der Suter vom Stützli | |
Dialekt: | Selgis |
Deutsch: | |
Flurname Selgissär: Leute vom Selgis | |
Dialekt: | Sidiaan |
Deutsch: | |
Schimpfwort auf ein lästiges Hindernis (stamme vom frz citoyen, das 1798 uns aufgezwungen wurde) | |
Dialekt: | Töbälär |
Deutsch: | |
Leute vom Töbeli | |
Dialekt: | Träsmärä |
Deutsch: | Alp Träsmeren |
(dort vom Träsmärä Jörätönul) | |
Dialekt: | Traupfi |
Deutsch: | Traufe |
(von triefen) mhd troufe vom Rägä i d Traupfi > Raupfi | |
Dialekt: | Turä |
Deutsch: | Turm |
lat turris (turrem) ahd torra mhd turn ital torre frz toure engl tower bei uns nur noch erhalten in Hööchturä, Rootäturä sonst meist Turm Horgrasen stosst an Duren 1840 Illgau: neue Gloggen in Thuren getan vgl Familienname Durrer (=Turer, vom Turm), Kirchenthurnen BE, Turren | |
Dialekt: | umblaasä |
Deutsch: | |
vom Wind umgeweht werden äs hed mi scher umbblaasä - | |
Dialekt: | uufläsä |
Deutsch: | etwas vom Boden auflesen, Krankheit |
Dialekt: | uufnää |
Deutsch: | aufnehmen |
etwas vom Boden auflesen, ein Kirchenopfer aufnehmen, jemanden in einen Verein aufnehmen, kleinen Kindern und alten Pflegebedürftigen die Windeln machen, Boden feucht reinigen alt: einen Beschluss fassen 1531 haben ufgenommen | |
Dialekt: | uufschtaa |
Deutsch: | aufstehen |
vom Boden, vom Bett, vom Stuhl > abschtaa | |
Dialekt: | Uusbürgär |
Deutsch: | |
alt Ausbürger: Auswärtige ins Stadtrecht aufgenommen (vgl neu: ausschliessen vom Bürgerrecht) | |
Dialekt: | värschpringä |
Deutsch: | zerspringen |
(Glas, Eis, Töpferei) värschprungä Wiesenboden vom Viehtritt durchlöchert si värschpringid alls | |
Dialekt: | värsuumä |
Deutsch: | versäumen, verpassen |
(mhd versumen = vergessen) i ha mi värsuumät äs wäär ja ds Bättlä värsuumät (Nuschis Seebi vom Wildiheuen) ds Landrächt värsuumä,värsuumti Landlüüt värsuumägi Aarbet | |
Dialekt: | värwurmäälät |
Deutsch: | |
voll Holzmehl vom Holzwurm herrührend | |
Dialekt: | Viärtäli |
Deutsch: | Viertel vom Ganzen |
(Brot, Wein) | |
Dialekt: | vo |
Deutsch: | von |
mhd von GL vu 1) örtlich vo änä, vo daa, vo dännä, vo dett, vo hiä, vo hindä, vo innä, vo nooch, vo obä, vo undä, vo ussä, vo voorä, vo wiitem vo Schwiiz, vo Rickäbach, vo Züri, vo Bäärä, vo Luzäärä uf Wäggis zuä 2) zeitlich vo geschter, vo fäärä, vo Chiläs heichoo 3) Beschaffenheit vo Silbär, vo Gold, vo Ankä, vo Chääs, vo Holz, vo Iisä, vo Schnee 4) Herkunft vo dr Muättär, vo dr Gottä, vo dr Chilbi, vo miär, vo diär, vo üüs, vo inä, vo öppis, vo nüüd, vo waas, vo sälbär, vo älei, vo nüüd chund nüüd 5) vo Aug von Auge das mag i vo Aug gsee,vo Hand machä (ohne Maschine) vo Hand nää und ässä (ohne Besteck) vo Hand singä (ohne Orgelbegleitung) > vom, vonem, vor, voor, drvoo | |
Dialekt: | von |
Deutsch: | |
von älei von allein > vo, vom, vodr, vor, vos vgl. FN: von Ah, von Allmen, von Flüe, von Gunten, von Euw, von Holzen, von Moos, von Rotz, von Rickenbach, von Tobel, von Wyl | |
Dialekt: | Wildä |
Deutsch: | |
ds Wildä Fam. Betschart vom Wilden Mann | |
Dialekt: | Wupp |
Deutsch: | Seidenballen vom Webstuhl, Wippe |
äs Wüppli wäbä > Spinnhoppe | |
Dialekt: | wurmäässig |
Deutsch: | wurmstichig |
mhd wurmaezig (vom Wurm zerfressen) ds Wurmässig gäg eim haa (einem das Hinterteil zukehren) | |
Dialekt: | Zällär |
Deutsch: | Zeller |
Leute vom Ort Zell, FN Zeller, Zellweger (Zälli = Marzell, Zällärich = Sellerie) > Zellär | |
Dialekt: | Zügnegälär |
Deutsch: | |
Gwerder vom Zügnagel (Familienbeiname) | |
Dialekt: | zunggä |
Deutsch: | |
zuckender, ziehender, stechender Schmerz bei Blutvergiftung (Zucken vom Pulsschlag her) äs zunggät | |