Muotathaler Dialekt | Schriftsprache | Erläuterung | Foto | Audio |
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ob | oberhalb | ob dem Hoftrog ob em Dach ob em Huus ob dr Chilä ob Holz (ob dem Wald) vgl Obhut, Obdach (> Ottäch), Obmann, Oblicht, a | ||
öb | ob | fraag, öb är gschtoorbä siig öb s d Söön wüssid? öb s etz waar siig, as nümmä alls waar siig? | ||
äfärä und änzä | obrigkeitliche | Erlasse verhunzen auch äfnä und antärä > antärä, änzä! BE verantere | ||
Obärallmig | Oberallmeind | |||
därvobä | oben darauf | därvobä hockä | ||
obä | oben drauf | |||
obädurä | oben durch | |||
fuuschtä | oberflächlich arbeiten | |||
Obacht | Achtung | mhd ober acht = grosse Acht Obacht! gib Obacht! | ||
obä | oben | obä am Tisch sitzä uf um Ofä obä uf eim obä obä und undä im Heubäärg obä z Bäärä obä > zobärischt, dobä, übärobä | ||
obäab | von oben her | Niidlä obänab nää - | ||
obäappä | von oben herab | obänappächoo! Jass von oben herab >?undänuufä | ||
obädraa | obendran | > undädraa - | ||
obädruuf | obendrauf | |||
obädurä | obendurch, in der Höhe | > undädurä | ||
obäfürä | auf der oberen Strasse nach vorn > undäfürä | |||
obäfüür | höher droben | obäfüür schniids scho! | ||
obähindärä | auf der oberen Strasse nach hinten > undähindärä | |||
obänachä | oben nach, in der Höhe | > undänachä | ||
obänand | abeinander, entzwei | - hauä, -schlaa, - nää, - ghiijä Dr Tüüfel obänand! | ||
obänandhauä | entzweischneiden | |||
obänandschlaa | entzweischlagen | |||
obänandnää | entzweinehmen | |||
obänandghiijä | entzweifallen | |||
obäinä | von oben herunterwaschen (Frühlingsputz, von oben bis unten) | |||
obäuusä | obenaus | |||
obäuusächo | eine Wahl gewinnen | |||
obär | ober | (im Gegensatz zu unter) mhd ober, engl upper der obär Teil, di obär Chammär, ds ober Teil, di obärä Teili, die obärä Zächätuusig > hinter und vorder) | ||
Obär | Ober | beim Jass (obärbüäblä: Kinderjass) | ||
Obärbäärg | Oberberg | Illgau: Hindär und Vordär Obärbäärg vgl unzählige ON: -ägeri, -alp, -arth, -bipp, -dorf, -hasli, -hofen .. (im Gegensatz zu Unter-) | ||
Obärchnächt | Oberknecht | In Deutschland Berufsrang | ||
Obärdili | Oberstock | |||
Obärdili | Decke | |||
Obärfäld | Oberfeld | Flurname | ||
Obärgadä | Oberstock vom Gaden | |||
Obärhand | Oberhand | mhd obere hant = die stärkere Hand | ||
Obärkeit | Obrigkeit | mhd oberheit - | ||
Oberland | Oberland | Bäärnär-, Bündnär-, Sanggallär-, Zürchär- (vgl. Unterland, Hinterland) | ||
Obärländär | Oberländer | |||
Obärländär | Oberleutnant | |||
Obärliächt | Oblicht, Fensteroberteil | |||
Obärluft | Luftloch in der Höhe | |||
Obärkeit | Obrigkeit, Behörde | |||
Obärmatt | Obermatt | häufiger Flur- und Hofname > Nidärmatt | ||
Obäri | Oberin im Kloster | |||
obärischt | oberst | dr obärischt Abtritt > dr undärischt, zobärischt | ||
obät | oberhalb | obät dr Chilä obät dr Türä obät em Wald obät em Näfel | ||
obmerchi | in der Meinung dass >?Gottmärchiid | |||
obsi | aufwärts | äs gaad obsi (wörtlich, bildlich) obsi und nidsi äs chund mr alls obsi (Brechreiz) Obsifrisuur (aufgesteckte Haare), Obsinaasä (Stupsnase) | ||
obsigänd | Mondlauf aufwärts > nidsigänd | |||
obsihaa | Richtung aufwärts | |||
obsizuächä | oberhalb, in der Höhe | |||
Ottäch | Obdach | chum a Ottäch! gib mr ä chli Ottich! | ||
aahänkä | anhängen | ä Wagä aahänkä dr Schnee hänkt aa (hat Gewicht) d Obschtbäum hänkid aa (tragen reiche Früchte) äs faad mr afä aahänkä (beschwerlich werden) | ||
aariitä | den Anriss nehmen | det obä aagrittä > aaghiijä | ||
aazeerä | Anriss nehemn | (Laui, Schlipf) det obä aazeert > aariitä, aaghiijä | ||
aabär | aper | im Aabärä gaa, Im Summär wänns schön aabär isch und uf dä Alpä grüän .. Duden: aper, apern (obdt) Kluge: aber (äber, äfer, aper) | ||
äbäwändig | ebenwandig | Heudiele voll bis oben an den Wänden > äbnä, Äbnämatt, Äbnät | ||
abhockä | absitzen | hock ab! (je nach Tonart freundlich oder grob) Strafe absitzen | ||
abholzä | einen Wald fällen | Wer hat dich, du schöner Wald, hoch da oben > Abholz | ||
ablang | oval | (länger als breit, lat. oblongus) | ||
abnää | abnehmen | (Obst, Wäsche, Last, Kontrolle, Lebendgewicht) | ||
Achslä | Achseln | Flurname Alp uf Achslä obä Achsläschtock (Illgau: Mittagshorä) | ||
Acht | gib | gib Acht! gänd Acht! > Obacht, ushuät | ||
alläriobärisch | alleroberste | |||
Alpvogt | Aufseher | Aufseher über die Alpen der Oberallmeind | ||
Andäreesä | Familienname Betschart des Andreas, Buobenmatt | |||
Änggi | Enge | Enge ZH, Enggistein BE, Aenggenlauenen LU (ob Finsterwald) | ||
Ankäbättlä | Butterbetteln | “Vom Ankenbetteln der Kapuziner jährlich im Oktober” | ||
appä | hinunter | her- mhd abe (vgl. Ebbe) d Laui isch appä ä Schlipf isch appä letzte Gebiete: Muotathal, Berner Oberland, Oberwallis, Prättigau (aper) heute meist abä (ahi, ache) abe, appä | ||
appäschniijä | zu Boden schneiden | frühzeitig einschneien > schniijä äs hed scho appägschniid! - jä, uufäschniijä tuäts niä! we lang predigät der nu? - wänns nüd appäschniid, isch är nu lang dobä! | ||
Baabi | wie oben Babi | |||
Bäärä | Stadt Bern | z Bäärä-n-obä > Bäärnär | ||
Bääräbodä | ob Föllmis, ob Schwandboden | |||
Bäärgä | Bergen | ober Bisisthal | ||
Bäärgli | kleines Bergheimwesen | Ändibäärg, Heubäärg, Mittibäärg, Obärbäärg ff | ||
Bäärnärobärland | Berner Oberland | |||
Hobelbank | Hobelbank | |||
Bätzgi | Gehäuse von Kernobst, Abfall beim Mosten von Kernobst | etwas: äs Bätzi im Hals | ||
Biäl, Biäli | Beil, Haueisen, Beichel | ahd bîl, bîhal “es sollen die Geissbuoben keine Bielen in Wald tragen”vgl. Biäl: Biel (Bienne BE),UR BL VS: Biäl = Büäl | ||
Biänscht | Milch einer frisch gekalbten Kuh | (mit Mehl vermischt zu einem begehrten Kuchen gebacken) anderswo: Biämscht, Briäsch, Briest, Briänscht, Priemscht, > mhd bienst Eier-Biänscht: obiger Kuchen mit Eiern | ||
Biät | Gebiet | mhd biet > Bäärnärbiet, Baselbiet, Zugerbiet, Züribiet Biet: Alp ob Pragel | ||
Biätli | Bietli | kleine Alp ob Feldmoos | ||
Birli | kleine Birnen | (Obst, Glühbirnen) | ||
Birchä | Birke | uraltes Wort ahd birka obd Birche i dä Birchä: Achslen, Bödmeren, Illgau (Flurnamen: Birr, Birrfeld FN: Bircher, Birrer) | ||
Bockblätz | Bockblätz | Flurname ob Niissegg | ||
bockä | bocken sich wie ein Bock gebärden | mhd Ob er seiner Frau treu bleibe im Militär? - “i bi dä ggimpft gägä Bockä” (= gegen Pocken)! > uufbockä | ||
Brüädär | Bruder, Brüder | ahd bruoder, grob: Brüätsch | ||
Buäb | Bube, Knabe | mhd buobey UR BüebPater Ottokar hed Schuälbuäbä ghaa zum eerschtä Maal biichtä,dä isch einä choo und hed nüüd truuäd z sägä,dr Pater hed im wellä hälfä: ich bin ä Buäb, ich bin ä Buäb ..-- dä isch äs dä einärsmaal choo: ja ich au! | ||
Buäbämatt | Buobenmatt | Flurname | ||
Buäfflä | Buofflen | (Illgau) Flurname vgl Buoffen (Oberiberg) | ||
Bünt | Graubünden | (Drei Bünde) i dr Bünt (Pünt) obä aus Bünten | ||
Butzä | Butzen, Butzli | häufiger Alp-Name SZ, UR > Robutzli, Mälch-, Geissbützen Butten statt Blümen nur Bützen >Hagäbuttä | ||
Chaschtävogt | Verwalter des obigen Staatsvermögens | (Inderbitzin: Kastengeld) | ||
cheibä | toben, wüten, fluchen, stürmen | bödälä und cheibä | ||
Chlobä | Kloben | grobes Stück (Holz, Eisen) mhd klobe | ||
Chnüsäl | Schnupfen | (-ul), Katarrh anderswo Pfnüsel (Oberelsass, Schweiz, Tirol) mhd phnus vgl Familienname Knüsel | ||
chöfärä | keifen, zanken | mhd koberen gchöfärät Chöfäri! | ||
Chroosär | Name von Guuggämuusigä (Mythechroser, Oberchroser) | |||
Chrottätobel | Chrottätobel | Flurname Bisisthal Laui | ||
Chubis | Familie Schelbert Chubälis, Chubis (Chubi: alte Form für Jakob vgl. Köbi, Kubli, ON Küblis GR) | |||
Chuchichäschtli | Küchenkästlein | (Probewort für Schweizerdeutsch) | ||
da | hier | da obä da undä da hindä da änä da anä da durä da voor da ussä da innä da inä da uusä | ||
därgliichä tuä | tun als ob | nüd därgliichä tuä = sich nichts anmerken lassen | ||
därvobappä | von oben herunter | gumpdärvobappä! därvobappä ghiijä | ||
deerä | dörren | (Obst, Nüsse) mhd derren | ||
Dimmerwald | Dimmer Wald | (NLK) ob Hilträteren vgl. Finsterwald, Schwarzwald | ||
dobä | da oben, droben | was machsch da obä? Prättigau: dobna > dundä | ||
Dolä | Dole, Graben, Tobel | (T) ahd dola > Teufdolä, Tuälä: Tole = Entwässerungsgraben Dohle (Vogel) > Tarä | ||
driobä | droben | |||
durobsi | hinauf | |||
duuzä | duzen | mhd dûwen. Felix Hemmerli ZH um 1450: bei den Schwyzern duzen die Kinder ihre Eltern nicht, sondern ihrzen sie): so war es bei uns noch in meiner Jugend, auch gegen die älteren Geschwister,meinen älteren Bruder Robert durfte ich erst duzen, als ich 1945 in Uniform aus der RS heimkam! | ||
eischiäl | eigensinnig | Muo verschroben | ||
eim | einem | (Dativ) äs chönnt eim schadä äs tuäd eim wee uf eim obä | ||
Eusch | Heuschober Euschenbrücke | (Wortdeutung, nur in Innerschwyz heimisch) anderswo: Aeust, Äischt, Eugst (vgl Familienname Eugster) | ||
Fäld | Feld | ahd feld mhd velt offenes flaches Gelände, Wiese, Acker z. B. Fäld, Fäldärä (Ingenbohl) im Muotathal nur Oberfäld und Fäldmoos | ||
Flaarz | Augenschleim | Flaarz i dä Augä värflaarzät BE Flirz (im Zürcher Oberland: Flaarz = längliches Flachhaus) > Flärä | ||
flätt | völlig | mhd vlât (sauber, ganz: so heute noch im Oberwallis) flätt voll, flätschnass (pflätsch-, flatter-), flätt tood, flätt aagleid, flätt und gräch = fertig, flättsuuber (völlig): da hörsch flättsuuber! flätt mit Fliis, flätt tätsch humor. flätt, flättär, am flättäschtä (flach, flau, platt) (flink, reinlich) > ufläätig | ||
Flöösch | Tümpel auf Alpen | (früher geschätzt als Viehtränke, jetzt geschützt als wertvolle Biotope) ob dem Flösch Bödmeren i dä Flööschä mhd vlez, flosch (ebenes Ufer, Sump) UR UW Flesch | ||
flüttärä | Durchfall scheissen, grob beschimpfen | |||
frässä | fressen | (grob für essen) frääss: i frääss nu mee! gfrässä, gfrääsig, Gfrääs (Fresse), Fraas, frässlä | ||
Frau | Frau | ahd frouwa, frû mhd vrouwe ds Wiichlers Frau, ds Schriinerlis Frau, ds Tällä Frau, d Frauä Frau Muätter: Oberin vom Frauenkloster äs Frauäli, Frälein! | ||
Füägbaum | Fügbaum, Schlagbaum, Schleuse, Hobelbank | 1 m langer Hobel für lange Hölzer vgl mhd vüegstein (Unterlage) > Fuugä | ||
fürschpitzig | mit der Spitze nach vorne | (f. iischlaa) f. schniijä (oben mehr als unten) | ||
Füürbrand | Feuerbrand | (brennendes Scheit,Obstbaumkrankheit) | ||
gääb | üblich, gängig | gang und gääb (BE gäb: obwohl) | ||
Gadä | Gaden | = bei uns Stall: verschiedene Bedeutungen: Gaden ahd gadem = einräumiges Haus, Gemach (vgl Berchtesgaden). Im Allgäu: Schlafzimmer der Eltern und des Wiegenkindes, Nebengaden (Elternschlafzimmer), Obergaden (Schlafzimmer Kinder, Dienstboten) > Obärgaden, Schattgaden, zuägädälä | ||
gältä | gelten/gegolten | ggultä mhd gelten Dr Pfarr hätt bim Alpävärsägnä zletscht nu söllä hööch uufä und hed nümmä mögä,dä hed är uufägrüäft: ghööräd iär mi? - Jaa! - Dä sölls gältä vo da undänuufä! - Drnaa hends dobä ä Chääs zeigt und grüäft: öb är ä gsääch? - Jaa! - Ja dä sölls ä gältä! | ||
Gand | Gegend mit Geröll | mhd gant “Brügg, Bödäli und Gand, liid alls i Gottes Hand” 1388 Schlacht bei Näfels: “die Glarner wichen in ein Gand”. Weit verbreiteter Flurname: Landquart Ganda, Zermatt Gandegg, Zernez Las Gandas, Südtirol ob Kalteren Obere und Untere Gand FN: Gander, Gandner, Zur-, Inder- neu im Flurschutz: Gefahr des Übergandens (NW ubergande) vgl Gandeggä | ||
Gant | Versteigerung | mhd gant (nur obd.) | ||
Garettä | Karrette, Schubkarren, Carette | (jenisch: Gare = Wagen) Z Oberwil hed einä ds Garettli zundärobsi umägschtoossä: “i bi daa zum Schpinnä und nüd zum Schaffä!” >Charä (Karren) | ||
gaumä | achthaben, hüten gaumen | obd mhd goumen ggaumät: urspr. Haus hüten während Gottesdienst oder Feldarbeit,Vieh hüten, wo keine Zäune:“Geiss und Küh in den Gängen zu gaumen ist verboten” Mancherorts betete man nach dem Abend-Rosenkranz noch 1 Vaterunser “für diä Seelä wo üs wachid und gaumid” | ||
gebenedeiä | lobpreisen | “Gebenedeit bist du” mhd benedîen Du hesch da nüüd z gebenedeiä! = du hast da nichts zu schaffen! | ||
unggeert | ungehobelt, grob | |||
Gelobt sei | Gelobt sei Jesus Christ! Christengruss morgens und abends Spöttisch(Galopp) beantwortet mit: chasch choo wänns wäärmär isch! | |||
Gfättärlizüüg | wie oben, verächtlich für Kinderei | |||
Glattä | Glatten | Flurname, ebenes Karstgebiet UR ob Gwalpeten | ||
glettä | glätten | mhd gleten mit Schaufel, mit Hobel, mit Bügeleisen > glatt | ||
glii | sogleich, bald | chumm glii einisch! glii drübärappä gaarglii gliinär zfridä, am gliindschtä dr Gliinär isch dr Gleitigär (gegen bald), obwohl im Schriftdeutschen die Entsprechung: ich komme gleich! | ||
gnäädig | gnädig | früher: Die gnädigen Herren und Oberen Gnädiger Herr: Anrede für den Bischof (bis zum Konzil) | ||
Göller | Kragen | Duden: schwzd. für Kragen Sagen weibliches Oberkleid, reich verziert lat collar, mhd gollier, Duden: Kollier | ||
Gööfel, Gööflä | etwas grob für Goof und Goofä | |||
Göörbä | Gürbe | oberster Handgriff am Sensenstiel mhd kurbe auch Güürbä Grimm: Gorbel, Gurbe, Kurbel BE Gürbi > Schwibel, Woorb | ||
Göörbsi | “Fliege”, Blütennarbe von Kernobst Obst-Kerngehäuse | mhd grübiz auch: Gürbsi, Ürbsi, Gräubschi, Grübsch | ||
Gottert | Gotthard | uf em Gottert obä übärä Gottert | ||
gottloob | gottlob | ahd gote sî lob | ||
gottloobloos | gottlos | mhd lôs = frei, ledig, ohne Schimpfwort bei uns aber meist nur Kraftwort (wie usinnig): gottlos schöön, fromm, braaf,gottlos gschruuä, wee taa | ||
gottloobseelänälei | ganz allein | > muätärseelänälei | ||
Gottmärchiid | lange Ausführungen über diesen Ausspruch, früher in verschiedenen Formen weit verbreitetet Wänn einä sich värschtellt und meint, Gott merki nüüd: das isch nur ä Gottmärchiid! BE Gottmersprich (wie wenn), NW Gottversprich (Empörungswort), OW Godversprich (als ob), engl God forbid! (Gott verbiete es!) | |||
Grind | grob für Kopf Kluge: Grind mhd grint Schorf,alem Kopf Sundgauerlied: wir müessends an d Grind schlan Uf dr Fiirscht hed einä nümmä truuät schtaa und isch uf d Chnüü - dä seid der andär: da chasch frööli schtaa, schlaasch dr Grind niänä aa! > Grütz-, Groppä-, Schtiärä-, Zwing- | |||
Gripsch | wirres Felsgebiet | i dem huärä Gripsch obä > ripschä | ||
grob | grob, klotzig, unfertig | mhd grop grob grächnät, grob glismät | ||
grobäwägät | groben Weges, halbfertig |
Dialekt: | ob |
Deutsch: | oberhalb |
ob dem Hoftrog ob em Dach ob em Huus ob dr Chilä ob Holz (ob dem Wald) vgl Obhut, Obdach (> Ottäch), Obmann, Oblicht, a | |
Dialekt: | öb |
Deutsch: | ob |
fraag, öb är gschtoorbä siig öb s d Söön wüssid? öb s etz waar siig, as nümmä alls waar siig? | |
Dialekt: | äfärä und änzä |
Deutsch: | obrigkeitliche |
Erlasse verhunzen auch äfnä und antärä > antärä, änzä! BE verantere | |
Dialekt: | Obärallmig |
Deutsch: | Oberallmeind |
Dialekt: | därvobä |
Deutsch: | oben darauf |
därvobä hockä | |
Dialekt: | obä |
Deutsch: | oben drauf |
Dialekt: | obädurä |
Deutsch: | oben durch |
Dialekt: | fuuschtä |
Deutsch: | oberflächlich arbeiten |
Dialekt: | Obacht |
Deutsch: | Achtung |
mhd ober acht = grosse Acht Obacht! gib Obacht! | |
Dialekt: | obä |
Deutsch: | oben |
obä am Tisch sitzä uf um Ofä obä uf eim obä obä und undä im Heubäärg obä z Bäärä obä > zobärischt, dobä, übärobä | |
Dialekt: | obäab |
Deutsch: | von oben her |
Niidlä obänab nää - | |
Dialekt: | obäappä |
Deutsch: | von oben herab |
obänappächoo! Jass von oben herab >?undänuufä | |
Dialekt: | obädraa |
Deutsch: | obendran |
> undädraa - | |
Dialekt: | obädruuf |
Deutsch: | obendrauf |
Dialekt: | obädurä |
Deutsch: | obendurch, in der Höhe |
> undädurä | |
Dialekt: | obäfürä |
Deutsch: | |
auf der oberen Strasse nach vorn > undäfürä | |
Dialekt: | obäfüür |
Deutsch: | höher droben |
obäfüür schniids scho! | |
Dialekt: | obähindärä |
Deutsch: | |
auf der oberen Strasse nach hinten > undähindärä | |
Dialekt: | obänachä |
Deutsch: | oben nach, in der Höhe |
> undänachä | |
Dialekt: | obänand |
Deutsch: | abeinander, entzwei |
- hauä, -schlaa, - nää, - ghiijä Dr Tüüfel obänand! | |
Dialekt: | obänandhauä |
Deutsch: | entzweischneiden |
Dialekt: | obänandschlaa |
Deutsch: | entzweischlagen |
Dialekt: | obänandnää |
Deutsch: | entzweinehmen |
Dialekt: | obänandghiijä |
Deutsch: | entzweifallen |
Dialekt: | obäinä |
Deutsch: | |
von oben herunterwaschen (Frühlingsputz, von oben bis unten) | |
Dialekt: | obäuusä |
Deutsch: | obenaus |
Dialekt: | obäuusächo |
Deutsch: | |
eine Wahl gewinnen | |
Dialekt: | obär |
Deutsch: | ober |
(im Gegensatz zu unter) mhd ober, engl upper der obär Teil, di obär Chammär, ds ober Teil, di obärä Teili, die obärä Zächätuusig > hinter und vorder) | |
Dialekt: | Obär |
Deutsch: | Ober |
beim Jass (obärbüäblä: Kinderjass) | |
Dialekt: | Obärbäärg |
Deutsch: | Oberberg |
Illgau: Hindär und Vordär Obärbäärg vgl unzählige ON: -ägeri, -alp, -arth, -bipp, -dorf, -hasli, -hofen .. (im Gegensatz zu Unter-) | |
Dialekt: | Obärchnächt |
Deutsch: | Oberknecht |
In Deutschland Berufsrang | |
Dialekt: | Obärdili |
Deutsch: | Oberstock |
Dialekt: | Obärdili |
Deutsch: | Decke |
Dialekt: | Obärfäld |
Deutsch: | Oberfeld |
Flurname | |
Dialekt: | Obärgadä |
Deutsch: | Oberstock vom Gaden |
Dialekt: | Obärhand |
Deutsch: | Oberhand |
mhd obere hant = die stärkere Hand | |
Dialekt: | Obärkeit |
Deutsch: | Obrigkeit |
mhd oberheit - | |
Dialekt: | Oberland |
Deutsch: | Oberland |
Bäärnär-, Bündnär-, Sanggallär-, Zürchär- (vgl. Unterland, Hinterland) | |
Dialekt: | Obärländär |
Deutsch: | Oberländer |
Dialekt: | Obärländär |
Deutsch: | Oberleutnant |
Dialekt: | Obärliächt |
Deutsch: | Oblicht, Fensteroberteil |
Dialekt: | Obärluft |
Deutsch: | |
Luftloch in der Höhe | |
Dialekt: | Obärkeit |
Deutsch: | Obrigkeit, Behörde |
Dialekt: | Obärmatt |
Deutsch: | Obermatt |
häufiger Flur- und Hofname > Nidärmatt | |
Dialekt: | Obäri |
Deutsch: | Oberin im Kloster |
Dialekt: | obärischt |
Deutsch: | oberst |
dr obärischt Abtritt > dr undärischt, zobärischt | |
Dialekt: | obät |
Deutsch: | oberhalb |
obät dr Chilä obät dr Türä obät em Wald obät em Näfel | |
Dialekt: | obmerchi |
Deutsch: | |
in der Meinung dass >?Gottmärchiid | |
Dialekt: | obsi |
Deutsch: | aufwärts |
äs gaad obsi (wörtlich, bildlich) obsi und nidsi äs chund mr alls obsi (Brechreiz) Obsifrisuur (aufgesteckte Haare), Obsinaasä (Stupsnase) | |
Dialekt: | obsigänd |
Deutsch: | |
Mondlauf aufwärts > nidsigänd | |
Dialekt: | obsihaa |
Deutsch: | Richtung aufwärts |
Dialekt: | obsizuächä |
Deutsch: | oberhalb, in der Höhe |
Dialekt: | Ottäch |
Deutsch: | Obdach |
chum a Ottäch! gib mr ä chli Ottich! | |
Dialekt: | aahänkä |
Deutsch: | anhängen |
ä Wagä aahänkä dr Schnee hänkt aa (hat Gewicht) d Obschtbäum hänkid aa (tragen reiche Früchte) äs faad mr afä aahänkä (beschwerlich werden) | |
Dialekt: | aariitä |
Deutsch: | den Anriss nehmen |
det obä aagrittä > aaghiijä | |
Dialekt: | aazeerä |
Deutsch: | Anriss nehemn |
(Laui, Schlipf) det obä aazeert > aariitä, aaghiijä | |
Dialekt: | aabär |
Deutsch: | aper |
im Aabärä gaa, Im Summär wänns schön aabär isch und uf dä Alpä grüän .. Duden: aper, apern (obdt) Kluge: aber (äber, äfer, aper) | |
Dialekt: | äbäwändig |
Deutsch: | ebenwandig |
Heudiele voll bis oben an den Wänden > äbnä, Äbnämatt, Äbnät | |
Dialekt: | abhockä |
Deutsch: | absitzen |
hock ab! (je nach Tonart freundlich oder grob) Strafe absitzen | |
Dialekt: | abholzä |
Deutsch: | einen Wald fällen |
Wer hat dich, du schöner Wald, hoch da oben > Abholz | |
Dialekt: | ablang |
Deutsch: | oval |
(länger als breit, lat. oblongus) | |
Dialekt: | abnää |
Deutsch: | abnehmen |
(Obst, Wäsche, Last, Kontrolle, Lebendgewicht) | |
Dialekt: | Achslä |
Deutsch: | Achseln |
Flurname Alp uf Achslä obä Achsläschtock (Illgau: Mittagshorä) | |
Dialekt: | Acht |
Deutsch: | gib |
gib Acht! gänd Acht! > Obacht, ushuät | |
Dialekt: | alläriobärisch |
Deutsch: | alleroberste |
Dialekt: | Alpvogt |
Deutsch: | Aufseher |
Aufseher über die Alpen der Oberallmeind | |
Dialekt: | Andäreesä |
Deutsch: | |
Familienname Betschart des Andreas, Buobenmatt | |
Dialekt: | Änggi |
Deutsch: | Enge |
Enge ZH, Enggistein BE, Aenggenlauenen LU (ob Finsterwald) | |
Dialekt: | Ankäbättlä |
Deutsch: | Butterbetteln |
“Vom Ankenbetteln der Kapuziner jährlich im Oktober” | |
Dialekt: | appä |
Deutsch: | hinunter |
her- mhd abe (vgl. Ebbe) d Laui isch appä ä Schlipf isch appä letzte Gebiete: Muotathal, Berner Oberland, Oberwallis, Prättigau (aper) heute meist abä (ahi, ache) abe, appä | |
Dialekt: | appäschniijä |
Deutsch: | zu Boden schneiden |
frühzeitig einschneien > schniijä äs hed scho appägschniid! - jä, uufäschniijä tuäts niä! we lang predigät der nu? - wänns nüd appäschniid, isch är nu lang dobä! | |
Dialekt: | Baabi |
Deutsch: | |
wie oben Babi | |
Dialekt: | Bäärä |
Deutsch: | Stadt Bern |
z Bäärä-n-obä > Bäärnär | |
Dialekt: | Bääräbodä |
Deutsch: | |
ob Föllmis, ob Schwandboden | |
Dialekt: | Bäärgä |
Deutsch: | Bergen |
ober Bisisthal | |
Dialekt: | Bäärgli |
Deutsch: | kleines Bergheimwesen |
Ändibäärg, Heubäärg, Mittibäärg, Obärbäärg ff | |
Dialekt: | Bäärnärobärland |
Deutsch: | Berner Oberland |
Dialekt: | Hobelbank |
Deutsch: | Hobelbank |
Dialekt: | Bätzgi |
Deutsch: | Gehäuse von Kernobst, Abfall beim Mosten von Kernobst |
etwas: äs Bätzi im Hals | |
Dialekt: | Biäl, Biäli |
Deutsch: | Beil, Haueisen, Beichel |
ahd bîl, bîhal “es sollen die Geissbuoben keine Bielen in Wald tragen”vgl. Biäl: Biel (Bienne BE),UR BL VS: Biäl = Büäl | |
Dialekt: | Biänscht |
Deutsch: | Milch einer frisch gekalbten Kuh |
(mit Mehl vermischt zu einem begehrten Kuchen gebacken) anderswo: Biämscht, Briäsch, Briest, Briänscht, Priemscht, > mhd bienst Eier-Biänscht: obiger Kuchen mit Eiern | |
Dialekt: | Biät |
Deutsch: | Gebiet |
mhd biet > Bäärnärbiet, Baselbiet, Zugerbiet, Züribiet Biet: Alp ob Pragel | |
Dialekt: | Biätli |
Deutsch: | Bietli |
kleine Alp ob Feldmoos | |
Dialekt: | Birli |
Deutsch: | kleine Birnen |
(Obst, Glühbirnen) | |
Dialekt: | Birchä |
Deutsch: | Birke |
uraltes Wort ahd birka obd Birche i dä Birchä: Achslen, Bödmeren, Illgau (Flurnamen: Birr, Birrfeld FN: Bircher, Birrer) | |
Dialekt: | Bockblätz |
Deutsch: | Bockblätz |
Flurname ob Niissegg | |
Dialekt: | bockä |
Deutsch: | bocken sich wie ein Bock gebärden |
mhd Ob er seiner Frau treu bleibe im Militär? - “i bi dä ggimpft gägä Bockä” (= gegen Pocken)! > uufbockä | |
Dialekt: | Brüädär |
Deutsch: | Bruder, Brüder |
ahd bruoder, grob: Brüätsch | |
Dialekt: | Buäb |
Deutsch: | Bube, Knabe |
mhd buobey UR BüebPater Ottokar hed Schuälbuäbä ghaa zum eerschtä Maal biichtä,dä isch einä choo und hed nüüd truuäd z sägä,dr Pater hed im wellä hälfä: ich bin ä Buäb, ich bin ä Buäb ..-- dä isch äs dä einärsmaal choo: ja ich au! | |
Dialekt: | Buäbämatt |
Deutsch: | Buobenmatt |
Flurname | |
Dialekt: | Buäfflä |
Deutsch: | Buofflen |
(Illgau) Flurname vgl Buoffen (Oberiberg) | |
Dialekt: | Bünt |
Deutsch: | Graubünden |
(Drei Bünde) i dr Bünt (Pünt) obä aus Bünten | |
Dialekt: | Butzä |
Deutsch: | Butzen, Butzli |
häufiger Alp-Name SZ, UR > Robutzli, Mälch-, Geissbützen Butten statt Blümen nur Bützen >Hagäbuttä | |
Dialekt: | Chaschtävogt |
Deutsch: | Verwalter des obigen Staatsvermögens |
(Inderbitzin: Kastengeld) | |
Dialekt: | cheibä |
Deutsch: | toben, wüten, fluchen, stürmen |
bödälä und cheibä | |
Dialekt: | Chlobä |
Deutsch: | Kloben |
grobes Stück (Holz, Eisen) mhd klobe | |
Dialekt: | Chnüsäl |
Deutsch: | Schnupfen |
(-ul), Katarrh anderswo Pfnüsel (Oberelsass, Schweiz, Tirol) mhd phnus vgl Familienname Knüsel | |
Dialekt: | chöfärä |
Deutsch: | keifen, zanken |
mhd koberen gchöfärät Chöfäri! | |
Dialekt: | Chroosär |
Deutsch: | |
Name von Guuggämuusigä (Mythechroser, Oberchroser) | |
Dialekt: | Chrottätobel |
Deutsch: | Chrottätobel |
Flurname Bisisthal Laui | |
Dialekt: | Chubis |
Deutsch: | |
Familie Schelbert Chubälis, Chubis (Chubi: alte Form für Jakob vgl. Köbi, Kubli, ON Küblis GR) | |
Dialekt: | Chuchichäschtli |
Deutsch: | Küchenkästlein |
(Probewort für Schweizerdeutsch) | |
Dialekt: | da |
Deutsch: | hier |
da obä da undä da hindä da änä da anä da durä da voor da ussä da innä da inä da uusä | |
Dialekt: | därgliichä tuä |
Deutsch: | tun als ob |
nüd därgliichä tuä = sich nichts anmerken lassen | |
Dialekt: | därvobappä |
Deutsch: | von oben herunter |
gumpdärvobappä! därvobappä ghiijä | |
Dialekt: | deerä |
Deutsch: | dörren |
(Obst, Nüsse) mhd derren | |
Dialekt: | Dimmerwald |
Deutsch: | Dimmer Wald |
(NLK) ob Hilträteren vgl. Finsterwald, Schwarzwald | |
Dialekt: | dobä |
Deutsch: | da oben, droben |
was machsch da obä? Prättigau: dobna > dundä | |
Dialekt: | Dolä |
Deutsch: | Dole, Graben, Tobel |
(T) ahd dola > Teufdolä, Tuälä: Tole = Entwässerungsgraben Dohle (Vogel) > Tarä | |
Dialekt: | driobä |
Deutsch: | droben |
Dialekt: | durobsi |
Deutsch: | hinauf |
Dialekt: | duuzä |
Deutsch: | duzen |
mhd dûwen. Felix Hemmerli ZH um 1450: bei den Schwyzern duzen die Kinder ihre Eltern nicht, sondern ihrzen sie): so war es bei uns noch in meiner Jugend, auch gegen die älteren Geschwister,meinen älteren Bruder Robert durfte ich erst duzen, als ich 1945 in Uniform aus der RS heimkam! | |
Dialekt: | eischiäl |
Deutsch: | eigensinnig |
Muo verschroben | |
Dialekt: | eim |
Deutsch: | einem |
(Dativ) äs chönnt eim schadä äs tuäd eim wee uf eim obä | |
Dialekt: | Eusch |
Deutsch: | Heuschober Euschenbrücke |
(Wortdeutung, nur in Innerschwyz heimisch) anderswo: Aeust, Äischt, Eugst (vgl Familienname Eugster) | |
Dialekt: | Fäld |
Deutsch: | Feld |
ahd feld mhd velt offenes flaches Gelände, Wiese, Acker z. B. Fäld, Fäldärä (Ingenbohl) im Muotathal nur Oberfäld und Fäldmoos | |
Dialekt: | Flaarz |
Deutsch: | Augenschleim |
Flaarz i dä Augä värflaarzät BE Flirz (im Zürcher Oberland: Flaarz = längliches Flachhaus) > Flärä | |
Dialekt: | flätt |
Deutsch: | völlig |
mhd vlât (sauber, ganz: so heute noch im Oberwallis) flätt voll, flätschnass (pflätsch-, flatter-), flätt tood, flätt aagleid, flätt und gräch = fertig, flättsuuber (völlig): da hörsch flättsuuber! flätt mit Fliis, flätt tätsch humor. flätt, flättär, am flättäschtä (flach, flau, platt) (flink, reinlich) > ufläätig | |
Dialekt: | Flöösch |
Deutsch: | Tümpel auf Alpen |
(früher geschätzt als Viehtränke, jetzt geschützt als wertvolle Biotope) ob dem Flösch Bödmeren i dä Flööschä mhd vlez, flosch (ebenes Ufer, Sump) UR UW Flesch | |
Dialekt: | flüttärä |
Deutsch: | Durchfall scheissen, grob beschimpfen |
Dialekt: | frässä |
Deutsch: | fressen |
(grob für essen) frääss: i frääss nu mee! gfrässä, gfrääsig, Gfrääs (Fresse), Fraas, frässlä | |
Dialekt: | Frau |
Deutsch: | Frau |
ahd frouwa, frû mhd vrouwe ds Wiichlers Frau, ds Schriinerlis Frau, ds Tällä Frau, d Frauä Frau Muätter: Oberin vom Frauenkloster äs Frauäli, Frälein! | |
Dialekt: | Füägbaum |
Deutsch: | Fügbaum, Schlagbaum, Schleuse, Hobelbank |
1 m langer Hobel für lange Hölzer vgl mhd vüegstein (Unterlage) > Fuugä | |
Dialekt: | fürschpitzig |
Deutsch: | mit der Spitze nach vorne |
(f. iischlaa) f. schniijä (oben mehr als unten) | |
Dialekt: | Füürbrand |
Deutsch: | Feuerbrand |
(brennendes Scheit,Obstbaumkrankheit) | |
Dialekt: | gääb |
Deutsch: | üblich, gängig |
gang und gääb (BE gäb: obwohl) | |
Dialekt: | Gadä |
Deutsch: | Gaden |
= bei uns Stall: verschiedene Bedeutungen: Gaden ahd gadem = einräumiges Haus, Gemach (vgl Berchtesgaden). Im Allgäu: Schlafzimmer der Eltern und des Wiegenkindes, Nebengaden (Elternschlafzimmer), Obergaden (Schlafzimmer Kinder, Dienstboten) > Obärgaden, Schattgaden, zuägädälä | |
Dialekt: | gältä |
Deutsch: | gelten/gegolten |
ggultä mhd gelten Dr Pfarr hätt bim Alpävärsägnä zletscht nu söllä hööch uufä und hed nümmä mögä,dä hed är uufägrüäft: ghööräd iär mi? - Jaa! - Dä sölls gältä vo da undänuufä! - Drnaa hends dobä ä Chääs zeigt und grüäft: öb är ä gsääch? - Jaa! - Ja dä sölls ä gältä! | |
Dialekt: | Gand |
Deutsch: | Gegend mit Geröll |
mhd gant “Brügg, Bödäli und Gand, liid alls i Gottes Hand” 1388 Schlacht bei Näfels: “die Glarner wichen in ein Gand”. Weit verbreiteter Flurname: Landquart Ganda, Zermatt Gandegg, Zernez Las Gandas, Südtirol ob Kalteren Obere und Untere Gand FN: Gander, Gandner, Zur-, Inder- neu im Flurschutz: Gefahr des Übergandens (NW ubergande) vgl Gandeggä | |
Dialekt: | Gant |
Deutsch: | Versteigerung |
mhd gant (nur obd.) | |
Dialekt: | Garettä |
Deutsch: | Karrette, Schubkarren, Carette |
(jenisch: Gare = Wagen) Z Oberwil hed einä ds Garettli zundärobsi umägschtoossä: “i bi daa zum Schpinnä und nüd zum Schaffä!” >Charä (Karren) | |
Dialekt: | gaumä |
Deutsch: | achthaben, hüten gaumen |
obd mhd goumen ggaumät: urspr. Haus hüten während Gottesdienst oder Feldarbeit,Vieh hüten, wo keine Zäune:“Geiss und Küh in den Gängen zu gaumen ist verboten” Mancherorts betete man nach dem Abend-Rosenkranz noch 1 Vaterunser “für diä Seelä wo üs wachid und gaumid” | |
Dialekt: | gebenedeiä |
Deutsch: | lobpreisen |
“Gebenedeit bist du” mhd benedîen Du hesch da nüüd z gebenedeiä! = du hast da nichts zu schaffen! | |
Dialekt: | unggeert |
Deutsch: | ungehobelt, grob |
Dialekt: | Gelobt sei |
Deutsch: | |
Gelobt sei Jesus Christ! Christengruss morgens und abends Spöttisch(Galopp) beantwortet mit: chasch choo wänns wäärmär isch! | |
Dialekt: | Gfättärlizüüg |
Deutsch: | |
wie oben, verächtlich für Kinderei | |
Dialekt: | Glattä |
Deutsch: | Glatten |
Flurname, ebenes Karstgebiet UR ob Gwalpeten | |
Dialekt: | glettä |
Deutsch: | glätten |
mhd gleten mit Schaufel, mit Hobel, mit Bügeleisen > glatt | |
Dialekt: | glii |
Deutsch: | sogleich, bald |
chumm glii einisch! glii drübärappä gaarglii gliinär zfridä, am gliindschtä dr Gliinär isch dr Gleitigär (gegen bald), obwohl im Schriftdeutschen die Entsprechung: ich komme gleich! | |
Dialekt: | gnäädig |
Deutsch: | gnädig |
früher: Die gnädigen Herren und Oberen Gnädiger Herr: Anrede für den Bischof (bis zum Konzil) | |
Dialekt: | Göller |
Deutsch: | Kragen |
Duden: schwzd. für Kragen Sagen weibliches Oberkleid, reich verziert lat collar, mhd gollier, Duden: Kollier | |
Dialekt: | Gööfel, Gööflä |
Deutsch: | |
etwas grob für Goof und Goofä | |
Dialekt: | Göörbä |
Deutsch: | Gürbe |
oberster Handgriff am Sensenstiel mhd kurbe auch Güürbä Grimm: Gorbel, Gurbe, Kurbel BE Gürbi > Schwibel, Woorb | |
Dialekt: | Göörbsi |
Deutsch: | “Fliege”, Blütennarbe von Kernobst Obst-Kerngehäuse |
mhd grübiz auch: Gürbsi, Ürbsi, Gräubschi, Grübsch | |
Dialekt: | Gottert |
Deutsch: | Gotthard |
uf em Gottert obä übärä Gottert | |
Dialekt: | gottloob |
Deutsch: | gottlob |
ahd gote sî lob | |
Dialekt: | gottloobloos |
Deutsch: | gottlos |
mhd lôs = frei, ledig, ohne Schimpfwort bei uns aber meist nur Kraftwort (wie usinnig): gottlos schöön, fromm, braaf,gottlos gschruuä, wee taa | |
Dialekt: | gottloobseelänälei |
Deutsch: | ganz allein |
> muätärseelänälei | |
Dialekt: | Gottmärchiid |
Deutsch: | |
lange Ausführungen über diesen Ausspruch, früher in verschiedenen Formen weit verbreitetet Wänn einä sich värschtellt und meint, Gott merki nüüd: das isch nur ä Gottmärchiid! BE Gottmersprich (wie wenn), NW Gottversprich (Empörungswort), OW Godversprich (als ob), engl God forbid! (Gott verbiete es!) | |
Dialekt: | Grind |
Deutsch: | |
grob für Kopf Kluge: Grind mhd grint Schorf,alem Kopf Sundgauerlied: wir müessends an d Grind schlan Uf dr Fiirscht hed einä nümmä truuät schtaa und isch uf d Chnüü - dä seid der andär: da chasch frööli schtaa, schlaasch dr Grind niänä aa! > Grütz-, Groppä-, Schtiärä-, Zwing- | |
Dialekt: | Gripsch |
Deutsch: | wirres Felsgebiet |
i dem huärä Gripsch obä > ripschä | |
Dialekt: | grob |
Deutsch: | grob, klotzig, unfertig |
mhd grop grob grächnät, grob glismät | |
Dialekt: | grobäwägät |
Deutsch: | groben Weges, halbfertig |