Muotathaler Dialekt Schriftsprache Erläuterung Foto Audio
oboberhalbob dem Hoftrog ob em Dach ob em Huus ob dr Chilä ob Holz (ob dem Wald) vgl Obhut, Obdach (> Ottäch), Obmann, Oblicht, a
öbobfraag, öb är gschtoorbä siig öb s d Söön wüssid? öb s etz waar siig, as nümmä alls waar siig?
äfärä und änzäobrigkeitlicheErlasse verhunzen auch äfnä und antärä > antärä, änzä! BE verantere
ObärallmigOberallmeind
därvobäoben daraufdärvobä hockä
obäoben drauf
obäduräoben durch
fuuschtäoberflächlich arbeiten
ObachtAchtungmhd ober acht = grosse Acht Obacht! gib Obacht!
obäobenobä am Tisch sitzä uf um Ofä obä uf eim obä obä und undä im Heubäärg obä z Bäärä obä > zobärischt, dobä, übärobä
obäabvon oben herNiidlä obänab nää -
obäappävon oben herabobänappächoo! Jass von oben herab >?undänuufä
obädraaobendran> undädraa -
obädruufobendrauf
obäduräobendurch, in der Höhe> undädurä
obäfüräauf der oberen Strasse nach vorn > undäfürä
obäfüürhöher drobenobäfüür schniids scho!
obähindäräauf der oberen Strasse nach hinten > undähindärä
obänachäoben nach, in der Höhe> undänachä
obänandabeinander, entzwei- hauä, -schlaa, - nää, - ghiijä Dr Tüüfel obänand!
obänandhauäentzweischneiden
obänandschlaaentzweischlagen
obänandnääentzweinehmen
obänandghiijäentzweifallen
obäinävon oben herunterwaschen (Frühlingsputz, von oben bis unten)
obäuusäobenaus
obäuusächoeine Wahl gewinnen
obärober(im Gegensatz zu unter) mhd ober, engl upper der obär Teil, di obär Chammär, ds ober Teil, di obärä Teili, die obärä Zächätuusig > hinter und vorder)
ObärOberbeim Jass (obärbüäblä: Kinderjass)
ObärbäärgOberbergIllgau: Hindär und Vordär Obärbäärg vgl unzählige ON: -ägeri, -alp, -arth, -bipp, -dorf, -hasli, -hofen .. (im Gegensatz zu Unter-)
ObärchnächtOberknechtIn Deutschland Berufsrang
ObärdiliOberstock
ObärdiliDecke
ObärfäldOberfeldFlurname
ObärgadäOberstock vom Gaden
ObärhandOberhandmhd obere hant = die stärkere Hand
ObärkeitObrigkeitmhd oberheit -
OberlandOberlandBäärnär-, Bündnär-, Sanggallär-, Zürchär- (vgl. Unterland, Hinterland)
ObärländärOberländer
ObärländärOberleutnant
ObärliächtOblicht, Fensteroberteil
ObärluftLuftloch in der Höhe
ObärkeitObrigkeit, Behörde
ObärmattObermatthäufiger Flur- und Hofname > Nidärmatt
ObäriOberin im Kloster
obärischtoberstdr obärischt Abtritt > dr undärischt, zobärischt
obätoberhalbobät dr Chilä obät dr Türä obät em Wald obät em Näfel
obmerchiin der Meinung dass >?Gottmärchiid
obsiaufwärtsäs gaad obsi (wörtlich, bildlich) obsi und nidsi äs chund mr alls obsi (Brechreiz) Obsifrisuur (aufgesteckte Haare), Obsinaasä (Stupsnase)
obsigändMondlauf aufwärts > nidsigänd
obsihaaRichtung aufwärts
obsizuächäoberhalb, in der Höhe
OttächObdachchum a Ottäch! gib mr ä chli Ottich!
aahänkäanhängenä Wagä aahänkä dr Schnee hänkt aa (hat Gewicht) d Obschtbäum hänkid aa (tragen reiche Früchte) äs faad mr afä aahänkä (beschwerlich werden)
aariitäden Anriss nehmendet obä aagrittä > aaghiijä
aazeeräAnriss nehemn(Laui, Schlipf) det obä aazeert > aariitä, aaghiijä
aabäraperim Aabärä gaa, Im Summär wänns schön aabär isch und uf dä Alpä grüän .. Duden: aper, apern (obdt) Kluge: aber (äber, äfer, aper)
äbäwändigebenwandigHeudiele voll bis oben an den Wänden > äbnä, Äbnämatt, Äbnät
abhockäabsitzenhock ab! (je nach Tonart freundlich oder grob) Strafe absitzen
abholzäeinen Wald fällenWer hat dich, du schöner Wald, hoch da oben > Abholz
ablangoval(länger als breit, lat. oblongus)
abnääabnehmen(Obst, Wäsche, Last, Kontrolle, Lebendgewicht)
AchsläAchselnFlurname Alp uf Achslä obä Achsläschtock (Illgau: Mittagshorä)
Achtgibgib Acht! gänd Acht! > Obacht, ushuät
alläriobärischalleroberste
AlpvogtAufseherAufseher über die Alpen der Oberallmeind
AndäreesäFamilienname Betschart des Andreas, Buobenmatt
ÄnggiEngeEnge ZH, Enggistein BE, Aenggenlauenen LU (ob Finsterwald)
AnkäbättläButterbetteln“Vom Ankenbetteln der Kapuziner jährlich im Oktober”
appähinunterher- mhd abe (vgl. Ebbe) d Laui isch appä ä Schlipf isch appä letzte Gebiete: Muotathal, Berner Oberland, Oberwallis, Prättigau (aper) heute meist abä (ahi, ache) abe, appä
appäschniijäzu Boden schneidenfrühzeitig einschneien > schniijä äs hed scho appägschniid! - jä, uufäschniijä tuäts niä! we lang predigät der nu? - wänns nüd appäschniid, isch är nu lang dobä!
Baabiwie oben Babi
BääräStadt Bernz Bäärä-n-obä > Bäärnär
Bääräbodäob Föllmis, ob Schwandboden
BäärgäBergenober Bisisthal
Bäärglikleines BergheimwesenÄndibäärg, Heubäärg, Mittibäärg, Obärbäärg ff
BäärnärobärlandBerner Oberland
HobelbankHobelbank
BätzgiGehäuse von Kernobst, Abfall beim Mosten von Kernobstetwas: äs Bätzi im Hals
Biäl, BiäliBeil, Haueisen, Beichelahd bîl, bîhal “es sollen die Geissbuoben keine Bielen in Wald tragen”vgl. Biäl: Biel (Bienne BE),UR BL VS: Biäl = Büäl
BiänschtMilch einer frisch gekalbten Kuh(mit Mehl vermischt zu einem begehrten Kuchen gebacken) anderswo: Biämscht, Briäsch, Briest, Briänscht, Priemscht, > mhd bienst Eier-Biänscht: obiger Kuchen mit Eiern
BiätGebietmhd biet > Bäärnärbiet, Baselbiet, Zugerbiet, Züribiet Biet: Alp ob Pragel
BiätliBietlikleine Alp ob Feldmoos
Birlikleine Birnen(Obst, Glühbirnen)
BirchäBirkeuraltes Wort ahd birka obd Birche i dä Birchä: Achslen, Bödmeren, Illgau (Flurnamen: Birr, Birrfeld FN: Bircher, Birrer)
BockblätzBockblätzFlurname ob Niissegg
bockäbocken sich wie ein Bock gebärdenmhd Ob er seiner Frau treu bleibe im Militär? - “i bi dä ggimpft gägä Bockä” (= gegen Pocken)! > uufbockä
BrüädärBruder, Brüderahd bruoder, grob: Brüätsch
BuäbBube, Knabemhd buobey UR BüebPater Ottokar hed Schuälbuäbä ghaa zum eerschtä Maal biichtä,dä isch einä choo und hed nüüd truuäd z sägä,dr Pater hed im wellä hälfä: ich bin ä Buäb, ich bin ä Buäb ..-- dä isch äs dä einärsmaal choo: ja ich au!
BuäbämattBuobenmattFlurname
BuäffläBuofflen(Illgau) Flurname vgl Buoffen (Oberiberg)
BüntGraubünden(Drei Bünde) i dr Bünt (Pünt) obä aus Bünten
ButzäButzen, Butzlihäufiger Alp-Name SZ, UR > Robutzli, Mälch-, Geissbützen Butten statt Blümen nur Bützen >Hagäbuttä
ChaschtävogtVerwalter des obigen Staatsvermögens(Inderbitzin: Kastengeld)
cheibätoben, wüten, fluchen, stürmenbödälä und cheibä
ChlobäKlobengrobes Stück (Holz, Eisen) mhd klobe
ChnüsälSchnupfen(-ul), Katarrh anderswo Pfnüsel (Oberelsass, Schweiz, Tirol) mhd phnus vgl Familienname Knüsel
chöfäräkeifen, zankenmhd koberen gchöfärät Chöfäri!
ChroosärName von Guuggämuusigä (Mythechroser, Oberchroser)
ChrottätobelChrottätobelFlurname Bisisthal Laui
ChubisFamilie Schelbert Chubälis, Chubis (Chubi: alte Form für Jakob vgl. Köbi, Kubli, ON Küblis GR)
ChuchichäschtliKüchenkästlein(Probewort für Schweizerdeutsch)
dahierda obä da undä da hindä da änä da anä da durä da voor da ussä da innä da inä da uusä
därgliichä tuätun als obnüd därgliichä tuä = sich nichts anmerken lassen
därvobappävon oben heruntergumpdärvobappä! därvobappä ghiijä
deerädörren(Obst, Nüsse) mhd derren
DimmerwaldDimmer Wald(NLK) ob Hilträteren vgl. Finsterwald, Schwarzwald
dobäda oben, drobenwas machsch da obä? Prättigau: dobna > dundä
DoläDole, Graben, Tobel(T) ahd dola > Teufdolä, Tuälä: Tole = Entwässerungsgraben Dohle (Vogel) > Tarä
driobädroben
durobsihinauf
duuzäduzenmhd dûwen. Felix Hemmerli ZH um 1450: bei den Schwyzern duzen die Kinder ihre Eltern nicht, sondern ihrzen sie): so war es bei uns noch in meiner Jugend, auch gegen die älteren Geschwister,meinen älteren Bruder Robert durfte ich erst duzen, als ich 1945 in Uniform aus der RS heimkam!
eischiäleigensinnigMuo verschroben
eimeinem(Dativ) äs chönnt eim schadä äs tuäd eim wee uf eim obä
EuschHeuschober Euschenbrücke(Wortdeutung, nur in Innerschwyz heimisch) anderswo: Aeust, Äischt, Eugst (vgl Familienname Eugster)
FäldFeldahd feld mhd velt offenes flaches Gelände, Wiese, Acker z. B. Fäld, Fäldärä (Ingenbohl) im Muotathal nur Oberfäld und Fäldmoos
FlaarzAugenschleimFlaarz i dä Augä värflaarzät BE Flirz (im Zürcher Oberland: Flaarz = längliches Flachhaus) > Flärä
flättvölligmhd vlât (sauber, ganz: so heute noch im Oberwallis) flätt voll, flätschnass (pflätsch-, flatter-), flätt tood, flätt aagleid, flätt und gräch = fertig, flättsuuber (völlig): da hörsch flättsuuber! flätt mit Fliis, flätt tätsch humor. flätt, flättär, am flättäschtä (flach, flau, platt) (flink, reinlich) > ufläätig
FlööschTümpel auf Alpen(früher geschätzt als Viehtränke, jetzt geschützt als wertvolle Biotope) ob dem Flösch Bödmeren i dä Flööschä mhd vlez, flosch (ebenes Ufer, Sump) UR UW Flesch
flüttäräDurchfall scheissen, grob beschimpfen
frässäfressen(grob für essen) frääss: i frääss nu mee! gfrässä, gfrääsig, Gfrääs (Fresse), Fraas, frässlä
FrauFrauahd frouwa, frû mhd vrouwe ds Wiichlers Frau, ds Schriinerlis Frau, ds Tällä Frau, d Frauä Frau Muätter: Oberin vom Frauenkloster äs Frauäli, Frälein!
FüägbaumFügbaum, Schlagbaum, Schleuse, Hobelbank1 m langer Hobel für lange Hölzer vgl mhd vüegstein (Unterlage) > Fuugä
fürschpitzigmit der Spitze nach vorne(f. iischlaa) f. schniijä (oben mehr als unten)
FüürbrandFeuerbrand(brennendes Scheit,Obstbaumkrankheit)
gääbüblich, gängiggang und gääb (BE gäb: obwohl)
GadäGaden= bei uns Stall: verschiedene Bedeutungen: Gaden ahd gadem = einräumiges Haus, Gemach (vgl Berchtesgaden). Im Allgäu: Schlafzimmer der Eltern und des Wiegenkindes, Nebengaden (Elternschlafzimmer), Obergaden (Schlafzimmer Kinder, Dienstboten) > Obärgaden, Schattgaden, zuägädälä
gältägelten/gegoltenggultä mhd gelten Dr Pfarr hätt bim Alpävärsägnä zletscht nu söllä hööch uufä und hed nümmä mögä,dä hed är uufägrüäft: ghööräd iär mi? - Jaa! - Dä sölls gältä vo da undänuufä! - Drnaa hends dobä ä Chääs zeigt und grüäft: öb är ä gsääch? - Jaa! - Ja dä sölls ä gältä!
GandGegend mit Geröllmhd gant “Brügg, Bödäli und Gand, liid alls i Gottes Hand” 1388 Schlacht bei Näfels: “die Glarner wichen in ein Gand”. Weit verbreiteter Flurname: Landquart Ganda, Zermatt Gandegg, Zernez Las Gandas, Südtirol ob Kalteren Obere und Untere Gand FN: Gander, Gandner, Zur-, Inder- neu im Flurschutz: Gefahr des Übergandens (NW ubergande) vgl Gandeggä
GantVersteigerungmhd gant (nur obd.)
GarettäKarrette, Schubkarren, Carette(jenisch: Gare = Wagen) Z Oberwil hed einä ds Garettli zundärobsi umägschtoossä: “i bi daa zum Schpinnä und nüd zum Schaffä!” >Charä (Karren)
gaumäachthaben, hüten gaumenobd mhd goumen ggaumät: urspr. Haus hüten während Gottesdienst oder Feldarbeit,Vieh hüten, wo keine Zäune:“Geiss und Küh in den Gängen zu gaumen ist verboten” Mancherorts betete man nach dem Abend-Rosenkranz noch 1 Vaterunser “für diä Seelä wo üs wachid und gaumid”
gebenedeiälobpreisen“Gebenedeit bist du” mhd benedîen Du hesch da nüüd z gebenedeiä! = du hast da nichts zu schaffen!
unggeertungehobelt, grob
Gelobt seiGelobt sei Jesus Christ! Christengruss morgens und abends Spöttisch(Galopp) beantwortet mit: chasch choo wänns wäärmär isch!
Gfättärlizüügwie oben, verächtlich für Kinderei
GlattäGlattenFlurname, ebenes Karstgebiet UR ob Gwalpeten
glettäglättenmhd gleten mit Schaufel, mit Hobel, mit Bügeleisen > glatt
gliisogleich, baldchumm glii einisch! glii drübärappä gaarglii gliinär zfridä, am gliindschtä dr Gliinär isch dr Gleitigär (gegen bald), obwohl im Schriftdeutschen die Entsprechung: ich komme gleich!
gnäädiggnädigfrüher: Die gnädigen Herren und Oberen Gnädiger Herr: Anrede für den Bischof (bis zum Konzil)
GöllerKragenDuden: schwzd. für Kragen Sagen weibliches Oberkleid, reich verziert lat collar, mhd gollier, Duden: Kollier
Gööfel, Gööfläetwas grob für Goof und Goofä
GöörbäGürbeoberster Handgriff am Sensenstiel mhd kurbe auch Güürbä Grimm: Gorbel, Gurbe, Kurbel BE Gürbi > Schwibel, Woorb
Göörbsi“Fliege”, Blütennarbe von Kernobst Obst-Kerngehäusemhd grübiz auch: Gürbsi, Ürbsi, Gräubschi, Grübsch
GottertGottharduf em Gottert obä übärä Gottert
gottloobgottlobahd gote sî lob
gottloobloosgottlosmhd lôs = frei, ledig, ohne Schimpfwort bei uns aber meist nur Kraftwort (wie usinnig): gottlos schöön, fromm, braaf,gottlos gschruuä, wee taa
gottloobseelänäleiganz allein> muätärseelänälei
Gottmärchiidlange Ausführungen über diesen Ausspruch, früher in verschiedenen Formen weit verbreitetet Wänn einä sich värschtellt und meint, Gott merki nüüd: das isch nur ä Gottmärchiid! BE Gottmersprich (wie wenn), NW Gottversprich (Empörungswort), OW Godversprich (als ob), engl God forbid! (Gott verbiete es!)
Grindgrob für Kopf Kluge: Grind mhd grint Schorf,alem Kopf Sundgauerlied: wir müessends an d Grind schlan Uf dr Fiirscht hed einä nümmä truuät schtaa und isch uf d Chnüü - dä seid der andär: da chasch frööli schtaa, schlaasch dr Grind niänä aa! > Grütz-, Groppä-, Schtiärä-, Zwing-
Gripschwirres Felsgebieti dem huärä Gripsch obä > ripschä
grobgrob, klotzig, unfertigmhd grop grob grächnät, grob glismät
grobäwägätgroben Weges, halbfertig
Dialekt:ob
Deutsch:oberhalb
ob dem Hoftrog ob em Dach ob em Huus ob dr Chilä ob Holz (ob dem Wald) vgl Obhut, Obdach (> Ottäch), Obmann, Oblicht, a
Dialekt:öb
Deutsch:ob
fraag, öb är gschtoorbä siig öb s d Söön wüssid? öb s etz waar siig, as nümmä alls waar siig?
Dialekt:äfärä und änzä
Deutsch:obrigkeitliche
Erlasse verhunzen auch äfnä und antärä > antärä, änzä! BE verantere
Dialekt:Obärallmig
Deutsch:Oberallmeind
Dialekt:därvobä
Deutsch:oben darauf
därvobä hockä
Dialekt:obä
Deutsch:oben drauf
Dialekt:obädurä
Deutsch:oben durch
Dialekt:fuuschtä
Deutsch:oberflächlich arbeiten
Dialekt:Obacht
Deutsch:Achtung
mhd ober acht = grosse Acht Obacht! gib Obacht!
Dialekt:obä
Deutsch:oben
obä am Tisch sitzä uf um Ofä obä uf eim obä obä und undä im Heubäärg obä z Bäärä obä > zobärischt, dobä, übärobä
Dialekt:obäab
Deutsch:von oben her
Niidlä obänab nää -
Dialekt:obäappä
Deutsch:von oben herab
obänappächoo! Jass von oben herab >?undänuufä
Dialekt:obädraa
Deutsch:obendran
> undädraa -
Dialekt:obädruuf
Deutsch:obendrauf
Dialekt:obädurä
Deutsch:obendurch, in der Höhe
> undädurä
Dialekt:obäfürä
Deutsch:
auf der oberen Strasse nach vorn > undäfürä
Dialekt:obäfüür
Deutsch:höher droben
obäfüür schniids scho!
Dialekt:obähindärä
Deutsch:
auf der oberen Strasse nach hinten > undähindärä
Dialekt:obänachä
Deutsch:oben nach, in der Höhe
> undänachä
Dialekt:obänand
Deutsch:abeinander, entzwei
- hauä, -schlaa, - nää, - ghiijä Dr Tüüfel obänand!
Dialekt:obänandhauä
Deutsch:entzweischneiden
Dialekt:obänandschlaa
Deutsch:entzweischlagen
Dialekt:obänandnää
Deutsch:entzweinehmen
Dialekt:obänandghiijä
Deutsch:entzweifallen
Dialekt:obäinä
Deutsch:
von oben herunterwaschen (Frühlingsputz, von oben bis unten)
Dialekt:obäuusä
Deutsch:obenaus
Dialekt:obäuusächo
Deutsch:
eine Wahl gewinnen
Dialekt:obär
Deutsch:ober
(im Gegensatz zu unter) mhd ober, engl upper der obär Teil, di obär Chammär, ds ober Teil, di obärä Teili, die obärä Zächätuusig > hinter und vorder)
Dialekt:Obär
Deutsch:Ober
beim Jass (obärbüäblä: Kinderjass)
Dialekt:Obärbäärg
Deutsch:Oberberg
Illgau: Hindär und Vordär Obärbäärg vgl unzählige ON: -ägeri, -alp, -arth, -bipp, -dorf, -hasli, -hofen .. (im Gegensatz zu Unter-)
Dialekt:Obärchnächt
Deutsch:Oberknecht
In Deutschland Berufsrang
Dialekt:Obärdili
Deutsch:Oberstock
Dialekt:Obärdili
Deutsch:Decke
Dialekt:Obärfäld
Deutsch:Oberfeld
Flurname
Dialekt:Obärgadä
Deutsch:Oberstock vom Gaden
Dialekt:Obärhand
Deutsch:Oberhand
mhd obere hant = die stärkere Hand
Dialekt:Obärkeit
Deutsch:Obrigkeit
mhd oberheit -
Dialekt:Oberland
Deutsch:Oberland
Bäärnär-, Bündnär-, Sanggallär-, Zürchär- (vgl. Unterland, Hinterland)
Dialekt:Obärländär
Deutsch:Oberländer
Dialekt:Obärländär
Deutsch:Oberleutnant
Dialekt:Obärliächt
Deutsch:Oblicht, Fensteroberteil
Dialekt:Obärluft
Deutsch:
Luftloch in der Höhe
Dialekt:Obärkeit
Deutsch:Obrigkeit, Behörde
Dialekt:Obärmatt
Deutsch:Obermatt
häufiger Flur- und Hofname > Nidärmatt
Dialekt:Obäri
Deutsch:Oberin im Kloster
Dialekt:obärischt
Deutsch:oberst
dr obärischt Abtritt > dr undärischt, zobärischt
Dialekt:obät
Deutsch:oberhalb
obät dr Chilä obät dr Türä obät em Wald obät em Näfel
Dialekt:obmerchi
Deutsch:
in der Meinung dass >?Gottmärchiid
Dialekt:obsi
Deutsch:aufwärts
äs gaad obsi (wörtlich, bildlich) obsi und nidsi äs chund mr alls obsi (Brechreiz) Obsifrisuur (aufgesteckte Haare), Obsinaasä (Stupsnase)
Dialekt:obsigänd
Deutsch:
Mondlauf aufwärts > nidsigänd
Dialekt:obsihaa
Deutsch:Richtung aufwärts
Dialekt:obsizuächä
Deutsch:oberhalb, in der Höhe
Dialekt:Ottäch
Deutsch:Obdach
chum a Ottäch! gib mr ä chli Ottich!
Dialekt:aahänkä
Deutsch:anhängen
ä Wagä aahänkä dr Schnee hänkt aa (hat Gewicht) d Obschtbäum hänkid aa (tragen reiche Früchte) äs faad mr afä aahänkä (beschwerlich werden)
Dialekt:aariitä
Deutsch:den Anriss nehmen
det obä aagrittä > aaghiijä
Dialekt:aazeerä
Deutsch:Anriss nehemn
(Laui, Schlipf) det obä aazeert > aariitä, aaghiijä
Dialekt:aabär
Deutsch:aper
im Aabärä gaa, Im Summär wänns schön aabär isch und uf dä Alpä grüän .. Duden: aper, apern (obdt) Kluge: aber (äber, äfer, aper)
Dialekt:äbäwändig
Deutsch:ebenwandig
Heudiele voll bis oben an den Wänden > äbnä, Äbnämatt, Äbnät
Dialekt:abhockä
Deutsch:absitzen
hock ab! (je nach Tonart freundlich oder grob) Strafe absitzen
Dialekt:abholzä
Deutsch:einen Wald fällen
Wer hat dich, du schöner Wald, hoch da oben > Abholz
Dialekt:ablang
Deutsch:oval
(länger als breit, lat. oblongus)
Dialekt:abnää
Deutsch:abnehmen
(Obst, Wäsche, Last, Kontrolle, Lebendgewicht)
Dialekt:Achslä
Deutsch:Achseln
Flurname Alp uf Achslä obä Achsläschtock (Illgau: Mittagshorä)
Dialekt:Acht
Deutsch:gib
gib Acht! gänd Acht! > Obacht, ushuät
Dialekt:alläriobärisch
Deutsch:alleroberste
Dialekt:Alpvogt
Deutsch:Aufseher
Aufseher über die Alpen der Oberallmeind
Dialekt:Andäreesä
Deutsch:
Familienname Betschart des Andreas, Buobenmatt
Dialekt:Änggi
Deutsch:Enge
Enge ZH, Enggistein BE, Aenggenlauenen LU (ob Finsterwald)
Dialekt:Ankäbättlä
Deutsch:Butterbetteln
“Vom Ankenbetteln der Kapuziner jährlich im Oktober”
Dialekt:appä
Deutsch:hinunter
her- mhd abe (vgl. Ebbe) d Laui isch appä ä Schlipf isch appä letzte Gebiete: Muotathal, Berner Oberland, Oberwallis, Prättigau (aper) heute meist abä (ahi, ache) abe, appä
Dialekt:appäschniijä
Deutsch:zu Boden schneiden
frühzeitig einschneien > schniijä äs hed scho appägschniid! - jä, uufäschniijä tuäts niä! we lang predigät der nu? - wänns nüd appäschniid, isch är nu lang dobä!
Dialekt:Baabi
Deutsch:
wie oben Babi
Dialekt:Bäärä
Deutsch:Stadt Bern
z Bäärä-n-obä > Bäärnär
Dialekt:Bääräbodä
Deutsch:
ob Föllmis, ob Schwandboden
Dialekt:Bäärgä
Deutsch:Bergen
ober Bisisthal
Dialekt:Bäärgli
Deutsch:kleines Bergheimwesen
Ändibäärg, Heubäärg, Mittibäärg, Obärbäärg ff
Dialekt:Bäärnärobärland
Deutsch:Berner Oberland
Dialekt:Hobelbank
Deutsch:Hobelbank
Dialekt:Bätzgi
Deutsch:Gehäuse von Kernobst, Abfall beim Mosten von Kernobst
etwas: äs Bätzi im Hals
Dialekt:Biäl, Biäli
Deutsch:Beil, Haueisen, Beichel
ahd bîl, bîhal “es sollen die Geissbuoben keine Bielen in Wald tragen”vgl. Biäl: Biel (Bienne BE),UR BL VS: Biäl = Büäl
Dialekt:Biänscht
Deutsch:Milch einer frisch gekalbten Kuh
(mit Mehl vermischt zu einem begehrten Kuchen gebacken) anderswo: Biämscht, Briäsch, Briest, Briänscht, Priemscht, > mhd bienst Eier-Biänscht: obiger Kuchen mit Eiern
Dialekt:Biät
Deutsch:Gebiet
mhd biet > Bäärnärbiet, Baselbiet, Zugerbiet, Züribiet Biet: Alp ob Pragel
Dialekt:Biätli
Deutsch:Bietli
kleine Alp ob Feldmoos
Dialekt:Birli
Deutsch:kleine Birnen
(Obst, Glühbirnen)
Dialekt:Birchä
Deutsch:Birke
uraltes Wort ahd birka obd Birche i dä Birchä: Achslen, Bödmeren, Illgau (Flurnamen: Birr, Birrfeld FN: Bircher, Birrer)
Dialekt:Bockblätz
Deutsch:Bockblätz
Flurname ob Niissegg
Dialekt:bockä
Deutsch:bocken sich wie ein Bock gebärden
mhd Ob er seiner Frau treu bleibe im Militär? - “i bi dä ggimpft gägä Bockä” (= gegen Pocken)! > uufbockä
Dialekt:Brüädär
Deutsch:Bruder, Brüder
ahd bruoder, grob: Brüätsch
Dialekt:Buäb
Deutsch:Bube, Knabe
mhd buobey UR BüebPater Ottokar hed Schuälbuäbä ghaa zum eerschtä Maal biichtä,dä isch einä choo und hed nüüd truuäd z sägä,dr Pater hed im wellä hälfä: ich bin ä Buäb, ich bin ä Buäb ..-- dä isch äs dä einärsmaal choo: ja ich au!
Dialekt:Buäbämatt
Deutsch:Buobenmatt
Flurname
Dialekt:Buäfflä
Deutsch:Buofflen
(Illgau) Flurname vgl Buoffen (Oberiberg)
Dialekt:Bünt
Deutsch:Graubünden
(Drei Bünde) i dr Bünt (Pünt) obä aus Bünten
Dialekt:Butzä
Deutsch:Butzen, Butzli
häufiger Alp-Name SZ, UR > Robutzli, Mälch-, Geissbützen Butten statt Blümen nur Bützen >Hagäbuttä
Dialekt:Chaschtävogt
Deutsch:Verwalter des obigen Staatsvermögens
(Inderbitzin: Kastengeld)
Dialekt:cheibä
Deutsch:toben, wüten, fluchen, stürmen
bödälä und cheibä
Dialekt:Chlobä
Deutsch:Kloben
grobes Stück (Holz, Eisen) mhd klobe
Dialekt:Chnüsäl
Deutsch:Schnupfen
(-ul), Katarrh anderswo Pfnüsel (Oberelsass, Schweiz, Tirol) mhd phnus vgl Familienname Knüsel
Dialekt:chöfärä
Deutsch:keifen, zanken
mhd koberen gchöfärät Chöfäri!
Dialekt:Chroosär
Deutsch:
Name von Guuggämuusigä (Mythechroser, Oberchroser)
Dialekt:Chrottätobel
Deutsch:Chrottätobel
Flurname Bisisthal Laui
Dialekt:Chubis
Deutsch:
Familie Schelbert Chubälis, Chubis (Chubi: alte Form für Jakob vgl. Köbi, Kubli, ON Küblis GR)
Dialekt:Chuchichäschtli
Deutsch:Küchenkästlein
(Probewort für Schweizerdeutsch)
Dialekt:da
Deutsch:hier
da obä da undä da hindä da änä da anä da durä da voor da ussä da innä da inä da uusä
Dialekt:därgliichä tuä
Deutsch:tun als ob
nüd därgliichä tuä = sich nichts anmerken lassen
Dialekt:därvobappä
Deutsch:von oben herunter
gumpdärvobappä! därvobappä ghiijä
Dialekt:deerä
Deutsch:dörren
(Obst, Nüsse) mhd derren
Dialekt:Dimmerwald
Deutsch:Dimmer Wald
(NLK) ob Hilträteren vgl. Finsterwald, Schwarzwald
Dialekt:dobä
Deutsch:da oben, droben
was machsch da obä? Prättigau: dobna > dundä
Dialekt:Dolä
Deutsch:Dole, Graben, Tobel
(T) ahd dola > Teufdolä, Tuälä: Tole = Entwässerungsgraben Dohle (Vogel) > Tarä
Dialekt:driobä
Deutsch:droben
Dialekt:durobsi
Deutsch:hinauf
Dialekt:duuzä
Deutsch:duzen
mhd dûwen. Felix Hemmerli ZH um 1450: bei den Schwyzern duzen die Kinder ihre Eltern nicht, sondern ihrzen sie): so war es bei uns noch in meiner Jugend, auch gegen die älteren Geschwister,meinen älteren Bruder Robert durfte ich erst duzen, als ich 1945 in Uniform aus der RS heimkam!
Dialekt:eischiäl
Deutsch:eigensinnig
Muo verschroben
Dialekt:eim
Deutsch:einem
(Dativ) äs chönnt eim schadä äs tuäd eim wee uf eim obä
Dialekt:Eusch
Deutsch:Heuschober Euschenbrücke
(Wortdeutung, nur in Innerschwyz heimisch) anderswo: Aeust, Äischt, Eugst (vgl Familienname Eugster)
Dialekt:Fäld
Deutsch:Feld
ahd feld mhd velt offenes flaches Gelände, Wiese, Acker z. B. Fäld, Fäldärä (Ingenbohl) im Muotathal nur Oberfäld und Fäldmoos
Dialekt:Flaarz
Deutsch:Augenschleim
Flaarz i dä Augä värflaarzät BE Flirz (im Zürcher Oberland: Flaarz = längliches Flachhaus) > Flärä
Dialekt:flätt
Deutsch:völlig
mhd vlât (sauber, ganz: so heute noch im Oberwallis) flätt voll, flätschnass (pflätsch-, flatter-), flätt tood, flätt aagleid, flätt und gräch = fertig, flättsuuber (völlig): da hörsch flättsuuber! flätt mit Fliis, flätt tätsch humor. flätt, flättär, am flättäschtä (flach, flau, platt) (flink, reinlich) > ufläätig
Dialekt:Flöösch
Deutsch:Tümpel auf Alpen
(früher geschätzt als Viehtränke, jetzt geschützt als wertvolle Biotope) ob dem Flösch Bödmeren i dä Flööschä mhd vlez, flosch (ebenes Ufer, Sump) UR UW Flesch
Dialekt:flüttärä
Deutsch:Durchfall scheissen, grob beschimpfen
Dialekt:frässä
Deutsch:fressen
(grob für essen) frääss: i frääss nu mee! gfrässä, gfrääsig, Gfrääs (Fresse), Fraas, frässlä
Dialekt:Frau
Deutsch:Frau
ahd frouwa, frû mhd vrouwe ds Wiichlers Frau, ds Schriinerlis Frau, ds Tällä Frau, d Frauä Frau Muätter: Oberin vom Frauenkloster äs Frauäli, Frälein!
Dialekt:Füägbaum
Deutsch:Fügbaum, Schlagbaum, Schleuse, Hobelbank
1 m langer Hobel für lange Hölzer vgl mhd vüegstein (Unterlage) > Fuugä
Dialekt:fürschpitzig
Deutsch:mit der Spitze nach vorne
(f. iischlaa) f. schniijä (oben mehr als unten)
Dialekt:Füürbrand
Deutsch:Feuerbrand
(brennendes Scheit,Obstbaumkrankheit)
Dialekt:gääb
Deutsch:üblich, gängig
gang und gääb (BE gäb: obwohl)
Dialekt:Gadä
Deutsch:Gaden
= bei uns Stall: verschiedene Bedeutungen: Gaden ahd gadem = einräumiges Haus, Gemach (vgl Berchtesgaden). Im Allgäu: Schlafzimmer der Eltern und des Wiegenkindes, Nebengaden (Elternschlafzimmer), Obergaden (Schlafzimmer Kinder, Dienstboten) > Obärgaden, Schattgaden, zuägädälä
Dialekt:gältä
Deutsch:gelten/gegolten
ggultä mhd gelten Dr Pfarr hätt bim Alpävärsägnä zletscht nu söllä hööch uufä und hed nümmä mögä,dä hed är uufägrüäft: ghööräd iär mi? - Jaa! - Dä sölls gältä vo da undänuufä! - Drnaa hends dobä ä Chääs zeigt und grüäft: öb är ä gsääch? - Jaa! - Ja dä sölls ä gältä!
Dialekt:Gand
Deutsch:Gegend mit Geröll
mhd gant “Brügg, Bödäli und Gand, liid alls i Gottes Hand” 1388 Schlacht bei Näfels: “die Glarner wichen in ein Gand”. Weit verbreiteter Flurname: Landquart Ganda, Zermatt Gandegg, Zernez Las Gandas, Südtirol ob Kalteren Obere und Untere Gand FN: Gander, Gandner, Zur-, Inder- neu im Flurschutz: Gefahr des Übergandens (NW ubergande) vgl Gandeggä
Dialekt:Gant
Deutsch:Versteigerung
mhd gant (nur obd.)
Dialekt:Garettä
Deutsch:Karrette, Schubkarren, Carette
(jenisch: Gare = Wagen) Z Oberwil hed einä ds Garettli zundärobsi umägschtoossä: “i bi daa zum Schpinnä und nüd zum Schaffä!” >Charä (Karren)
Dialekt:gaumä
Deutsch:achthaben, hüten gaumen
obd mhd goumen ggaumät: urspr. Haus hüten während Gottesdienst oder Feldarbeit,Vieh hüten, wo keine Zäune:“Geiss und Küh in den Gängen zu gaumen ist verboten” Mancherorts betete man nach dem Abend-Rosenkranz noch 1 Vaterunser “für diä Seelä wo üs wachid und gaumid”
Dialekt:gebenedeiä
Deutsch:lobpreisen
“Gebenedeit bist du” mhd benedîen Du hesch da nüüd z gebenedeiä! = du hast da nichts zu schaffen!
Dialekt:unggeert
Deutsch:ungehobelt, grob
Dialekt:Gelobt sei
Deutsch:
Gelobt sei Jesus Christ! Christengruss morgens und abends Spöttisch(Galopp) beantwortet mit: chasch choo wänns wäärmär isch!
Dialekt:Gfättärlizüüg
Deutsch:
wie oben, verächtlich für Kinderei
Dialekt:Glattä
Deutsch:Glatten
Flurname, ebenes Karstgebiet UR ob Gwalpeten
Dialekt:glettä
Deutsch:glätten
mhd gleten mit Schaufel, mit Hobel, mit Bügeleisen > glatt
Dialekt:glii
Deutsch:sogleich, bald
chumm glii einisch! glii drübärappä gaarglii gliinär zfridä, am gliindschtä dr Gliinär isch dr Gleitigär (gegen bald), obwohl im Schriftdeutschen die Entsprechung: ich komme gleich!
Dialekt:gnäädig
Deutsch:gnädig
früher: Die gnädigen Herren und Oberen Gnädiger Herr: Anrede für den Bischof (bis zum Konzil)
Dialekt:Göller
Deutsch:Kragen
Duden: schwzd. für Kragen Sagen weibliches Oberkleid, reich verziert lat collar, mhd gollier, Duden: Kollier
Dialekt:Gööfel, Gööflä
Deutsch:
etwas grob für Goof und Goofä
Dialekt:Göörbä
Deutsch:Gürbe
oberster Handgriff am Sensenstiel mhd kurbe auch Güürbä Grimm: Gorbel, Gurbe, Kurbel BE Gürbi > Schwibel, Woorb
Dialekt:Göörbsi
Deutsch:“Fliege”, Blütennarbe von Kernobst Obst-Kerngehäuse
mhd grübiz auch: Gürbsi, Ürbsi, Gräubschi, Grübsch
Dialekt:Gottert
Deutsch:Gotthard
uf em Gottert obä übärä Gottert
Dialekt:gottloob
Deutsch:gottlob
ahd gote sî lob
Dialekt:gottloobloos
Deutsch:gottlos
mhd lôs = frei, ledig, ohne Schimpfwort bei uns aber meist nur Kraftwort (wie usinnig): gottlos schöön, fromm, braaf,gottlos gschruuä, wee taa
Dialekt:gottloobseelänälei
Deutsch:ganz allein
> muätärseelänälei
Dialekt:Gottmärchiid
Deutsch:
lange Ausführungen über diesen Ausspruch, früher in verschiedenen Formen weit verbreitetet Wänn einä sich värschtellt und meint, Gott merki nüüd: das isch nur ä Gottmärchiid! BE Gottmersprich (wie wenn), NW Gottversprich (Empörungswort), OW Godversprich (als ob), engl God forbid! (Gott verbiete es!)
Dialekt:Grind
Deutsch:
grob für Kopf Kluge: Grind mhd grint Schorf,alem Kopf Sundgauerlied: wir müessends an d Grind schlan Uf dr Fiirscht hed einä nümmä truuät schtaa und isch uf d Chnüü - dä seid der andär: da chasch frööli schtaa, schlaasch dr Grind niänä aa! > Grütz-, Groppä-, Schtiärä-, Zwing-
Dialekt:Gripsch
Deutsch:wirres Felsgebiet
i dem huärä Gripsch obä > ripschä
Dialekt:grob
Deutsch:grob, klotzig, unfertig
mhd grop grob grächnät, grob glismät
Dialekt:grobäwägät
Deutsch:groben Weges, halbfertig