Muotathaler Dialekt | Schriftsprache | Erläuterung | Foto | Audio |
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na | nach | na Chiläs, na Hiirtäs, na Mälchäts, na dr Schuäl, na dä zwölfi, na dä einä, na dä Fiirtigä > Namittaag, Naa- , nachä | ||
nach | nach | nach um Ässä nach ärä Wuchä anderswo naa > na, naa | ||
Äänd | Nachmahd, Emd, Öhmd, Grummet | (2. Heu) | ||
antärä | nachäffen | mhd antern Muo: verfrantern (heute sagen wir > uuspflantärä) BE verantere > äfärä und änzä | ||
bränntälä | nach Verbranntem riechen | schmüürzä | ||
chääsälä | nach Käse riechen | äs chääsälät | ||
chüäjälä | nach Kühen riechen | (Stallgeruch), Kühespielen | ||
durfürä | nach vorwärts | i gaa durfürä: vom Schachen ins Ried Wos anä Zääni am Frentschälär ds Huus värtreid hed, hed är gseit: la det, ds Hundänärs Kapitääli schwimmt au nu durfürä! | ||
durhindärä | nach hinten | i gaa durhindärä (vom Ried in Schachen) | ||
eltälä | nach zu alt riechen | |||
essälä | nach Essig riechen | äs essälät | ||
fässälä | nach Fass riechen | |||
fischälä | nach Fischen riechen | da fischäläts Schnellsprechübung: Fischers Fritz fischt frische Fische | ||
floonä | nach Flöhen absuchen | gang dr Hund gu floonä! neu: faulenzen | ||
füächtälä | nach Feuchte riechen | (faulig) äs füächtälät | ||
fürägaa | nach vorne gehen | mhd vüre gân fürä gaa! im Fürägaa | ||
fürägää | nach vorne geben | alli Heft fürägää! | ||
füräholä | nach vorne holen, herausholen | |||
fürälaa | nach vorne lassen | lach mi fürä! d Sunnä hed si füräglaa vorzeigen: är hed d Horä füräglaa! d Zänd füräglaa | ||
füräwellä | nach vorne wollen | |||
Füüfä | nach 5 Uhr | na dä Füüfä | ||
füülälä | nach Fäule riechen | äs füülälät da innä mhd vûlezen | ||
füürschpitzig | nach vorne spitz zulaufend, stumpfwinklig | > fürschpitzig | ||
nachägaa | nachgehen | |||
gädälä | nach Stall riechen | Du gädälisch! - Ds Chrischtkind hed au ggädälät! | ||
Geissböbi | Nachtvogel, Totenvogel | (Eule, Kautz) (weil wüstes Geschrei wie Ziegen-Blöken) | ||
geissälä | nach Ziegen riechen | |||
heituä | nach Hause tun | = Abstammung erkennen i cha der nüd heituä | ||
hiiläässig | nachlässig | (hingehenlassend) mhd hinlaezig 1480 Gelübde durch Hinlässigkeit etwas verschinen | ||
Hindärlig | Nachteil | |||
hindäräluägä | nach hinten schauen | |||
Hüüri | Nachtvogel, Eule, Kauz | > Huu | ||
milchälä | nach Milch riechen | |||
Naa- | Nach- | > Naach- | ||
Naaguu | Nachgeschmack | |||
Naahelig | Nachheiligtag | |||
Naasummär | Nachsommer, schöner Herbstanfang | |||
Naawind | Nachwind, Sog | (Laui, Föhn, Eisenbahn) > Tuusch | ||
Naawintär | Nachwinter, Spätwinter, noch nicht Lanzig | > Namittag | ||
naa | nach, entlang | am Wääg naa, där Maarch naa, dr Naasä naa, dr Muätaa naa, dr Hööchi naa, dr Längi naa, dr Chüürzi naa > nachä, änandäränaa | ||
naagää | nachgeben | ächli voor- und naagää d Chelti hed naaggää | ||
naagänds | nachgehends, gegen Ende | |||
naatuä | nachtun, Nachgedächtnis halten | ä wem tuänds da naa? naattaa auch nachätuä | ||
naach | nach, entlang | (betont)mhd nâch > na, naa, nachä, nooch | ||
Naach- | Nach- | |||
Naachheiligtaag | Nachheiligtag | (Weihnachten, Ostern, Pfingsten) auch Naahelig | ||
Naachfaarä | Nachfahren, Nachkommen | |||
Naachlass | Nachlass, Hinterlassenschaft | |||
Naachnaam | Nachnahme | (neu, Postwort) | ||
Naachnamä | Nachname, Beiname | mhd nachname | ||
Naachpuur | Nachbar | > Nachpur | ||
Naachrichtä | Nachrichten | vom Radio | ||
Naachruäf | Nachruf | (Nekrolog) Äs isch niämärt äsoo guät we sin Naachruäf - und niämärt äsoo schlächt we sin Ruäf! | ||
nachä | wovon vo waas nachä? dänk vo öppis nachä! vo welä nachä? Gotthelf von braver Familie nache | |||
nachä | entlang, nachfolgend | am Bach nachä am Vattär nachä am Wääg nachä | ||
nachä | reif, nachgekommen | d Chriäsi sind scho nachä! hesch mögä nachä? äs wäär widär nachä (eine Pflicht) > hindä-, innä-, ussä-, voor-, därvo- | ||
nachäbättä | nachbeten | dem Vorbeter nachbeten | ||
nachäbessärä | nachbessern | |||
nachächoo | nachkommen | (wörtlich, bildlich) magsch nachä? chuusch nachä? | ||
nachädopplä | nachdoppeln | im Spiel nochmals .. beim Reden die letzten Worte wiederholen:?är hed ghaa - das hed är! | ||
nachäflöötzä | nachflötzen | |||
nachäflöötzä | Treibholz sammeln | |||
nachägaa | nachgehen | dr Hund gaad dr nachä ds Ziit gaad nachä | ||
nachähaa | nachhaben | > naatuä (Gedächtnis halten) | ||
nachähockä | nachsitzen | in der Schule zur Strafe | ||
nachälaa | nachlassen | Regen, Kälte, Hitze | ||
nachäleggä | Holz zum Feuer nachlegen | |||
nachämääjä | nachmähen | (in 2. Reihe) där alt Kapälaan hed hütt nu galant mögä nachägmääjä! | ||
nachämögä | nachmögen, einholen | (arbeiten, laufen) | ||
nachänää | nachnehmen | |||
nachänää | nachbilden | |||
nachänää | ausbilden | |||
nachänää | auslernen | |||
nachänää | strafen | |||
nachäredä | nachreden | (zum Spott die Sprache nachahmen) | ||
nachäsägä | nachsagen | (zum lernen) | ||
nachäschlaa | nachschlagen | (wörtlich: den 2. Schlag tun im Doppel-Schlagen) | ||
nachäschlaa | ähnlich werden | är schlaad am Altä nachä vgl. aus der Art schlagen | ||
nachäschlaaffä | nachschlafen | Schlaf nachholen | ||
nachäschnaaggä | nachkriechen | Schuänis Thummäs hed einisch usinnig düürschtät und isch anä See gu trinkä: är heig drüümaal müässä nachäschnaaggä! | ||
nachäschtellä | nachstellen | (Uhrzeit) | ||
nachäsii | nachsein, bereitsein | isch ds Ässä nüd nachä? (bereit) d Birä sind nachä (reif) das Meitli isch scho schöön nachä = heiratsfähig | ||
nachäsingä | nachsingen | Schüler dem Lehrer, Leute dem Vorsänger - | ||
nachäträägä | nachtragen | (wörtlich, bildlich) | ||
nachätränkä | Kälber nur mit Milch ernähren (gibt weisses Kalbfleisch) | |||
nachätriissä | nachtrauern, vermissen | > triissä | ||
nachätuä | nachtun | 1) Hitze verstärken beim Kochen | ||
nachätuä | 2) Gedächtnis in der Kirche für jemanden > naatuä | |||
nachäwärchä | nacharbeiten | > zuächäwärchä | ||
nachäweermä | aufwärmen | |||
nachäziä | nachziehen | wörtlich (Schlitten, Wagen) n 3 | ||
nachäziä | bildlich: einen Nachfolger erziehen oder einsetzen | |||
nachäziä | Rees Gwerder hed nachäzogni Tänzli gmacht: är tüäg alig a dä altä zweiteiligä Tänzli nu eis nachäziä! | |||
nachänand | nacheinander | |||
nachätanä | nach und nach | (wörtlich: nach anno?) anderswo: nadig | ||
nachätwärts(i) | nach und nach, allmählich | nachätwärtsi sinds fertig woordä vgl inäwärts, vorwärts, usswärts | ||
Nachpuur | Nachbar | mhd nachbur, engl neighbour: Nahewohnender (bur = Haus, Gemach vgl. Vogelbauer, Käfig) | ||
Nacht | Nacht | Guät Nacht! mängi Nacht eis Nachts znacht ässä > Wiänacht | ||
Nachtbuäbä | Nachtbuben | |||
Nachtsunnä | Mond | |||
Nachtgebätt | Nachtgebet | |||
Nachthafä | Nachttopf | |||
Nachthämli | Nachthemd | |||
Nachthüüri | Nachtvogel | > Hüüri | ||
Nachtliächtli | Nachtlicht | |||
Nachtschach | Nachtschach, nächtlicher Hausfriedensbruch | |||
Nachttischli | Nachttischlein | |||
Nachtwandlä | Nachtwandel | |||
nachtä | nachten, Nacht werden | > iinachtä, übärnachtä | ||
nam | nach dem | nam Sunntig nam zmittaag nam Ässä | ||
Namita(a)g | Nachmittag | zmitzt im Namitag ussä | ||
pflantärä | nachäffen | (Muo franteren) > uus-, vär-, antärä, | ||
rääbälä | nach Rääben riechen,trotzen | (wie ein Rääbäl) | ||
Riitätä | Nachrutschung | (Schnee, Volksauflauf, auch Reitätä) | ||
schääffälä | nach Schafen riechen | |||
schlufä, schlufänä | nachlässig, mangelhaft, ungenau arbeiten | (mhd sluhti = träge, faul) gschlufät, gschlufänät | ||
Schlufi | nachlässiger Arbeiter | huärä Schlufi! | ||
Schlufänä | nachlässige Arbeiter | von Schlufi Schlufänä sind är allzämä! | ||
schmüürzä | nach Verbranntem riechen | Verkl. schmüürzälä: wortverwandt mit schmiirzä (UR schmiirze!) | ||
seikälä | nach Seich riechen | frünär heds a allä Oortä gseikälät > Seich | ||
süüälä | nach Schweinen riechen | |||
töötälä | nach Tod riechen | (Verwesung) äs töötälät | ||
uufdopplä | nachdoppeln | |||
waarloos | nachlässig | (umgehen mit etwas) vgl verwahrlost | ||
füräwärts | nach vorne | |||
hindäräwärts | nach hinten | |||
inäwärts | nach innen | |||
wiiälä | nach Wein riechen | äs wiiälät ghörig! | ||
wildälä | nach Wild riechen, schmecken | |||
zuänachtä | Nacht werden, gegen Nacht zugehen | äs tuäd zuänachtä | ||
a | an | a dr Sunnä a dr Muotaa a d Heiteri gaa a d Händ früürä a dr Naasä nää a Wiänachtä a dä Fiirtigä a dr Fasnacht a dr Gmeind (an der Versammlung) a dä Bluämä schmöckä, Wemfall (Dativ) a wem bisch du? a wem isch das Auto? gib s a dä Goofä! gib s a miär! seisch äs a niämerem! a dem gseet mäs nüd aa a allem aa Hau a dr Chatz dr Schwanz ab > a dr, am, an | ||
aa | gemäss, nach | a allem aa, miär aa,mä kännt ä am Model aa, am Redä aa, am Gaa aa, am Juuzä aa | ||
aamachä | Anreiz | das macht mi gaar nüüd aa (keine Lust danach) | ||
Ablass | auch Applass Ablass (von Sündenstrafen), Nachlass von Schuld | |||
abhockä | absitzen | hock ab! (je nach Tonart freundlich oder grob) Strafe absitzen | ||
abschlaa | Preisnachlass | i dä Lädä abschlaa (Preise) äs tuät ihm ds Wasser abschlaa | ||
abschtimmä | abstimmen | “schtimmt’s etz”? fragte danach ein Kind | ||
abtröchnä | abtrocknen | nach em Abwäschä muäs mä abtröchnä | ||
Aff | Affe | Tornister (> Haaraff), Schimpfwort äffälä (nachäffen) Äffli Z Schwiiz ussä hed einä dr Güntärä Balz wellä aazündä: vorig isch äs ganzäs Poschtauto voll Affä is Taal inä gfaarä! dä seid dr Balz: worum bisch duu nu daa? hesch kä Platz me ghaa? | ||
all | alle | all Taag all und ei Taag all und eis maal (jedesmal) all Jaar all Sünntig all Mannä, alli Frauä, alli Goofä dur all Bödä durä (um jeden Preis > übäraal) alls Cheibs, allä Cheibs, allä Chabis, allä Tüüggärs (alles mögliche) alli Längi, alli Wiiti (sehr lang, sehr weit) a allnä öppis gää alls isch värbottä alls adär nüüd allämaa (a alläm aa, allum aa) allem Anschein nach allumaa chunds gu rägnä | ||
altvättärisch | altmodig, nach alter Väter Sitte | |||
Alt Fasnacht | Sonntag nach Aschermittwoch | da bekamen die Armen im Kloster zu essen, daher das Wort da chunt di alt Fasnacht d.h. da kommen die Alten hintennach oder hindädrii we di alt Fasnacht | ||
änänachä | jenseits | änänachä isch äs scho aaber | ||
änand | einander | änand d Hand gää, änand nachägaa | ||
änandäränaa | schnell, eilig, sofort | (= einer dem anderen nach) | ||
Baijass | Hanswurst | Fastnachtsfigur | ||
Blätz | Fasnachtskleid aus lauter farbigen Blätzen | |||
blooss | nur, kaum blooss | nu einisch schlaaffä, und dä isch Wiänachtäsi hend blooss mögä inä, isch äs scho choo gu haglä mhd bloz =nackt | ||
Böbi | Eule, Kautz: Nachtvogel | |||
Bockaabed | Freinacht in einer Wirtschaft | |||
Bodä | Talboden | im Bodä undä, Bodänallmig, Bodäpuurä, ds Bodä faarä, Näfel am Bodä nachä | ||
Bottäbrood | Trinkgeld für gute Nachricht | |||
Bränd | brennende Holzstücke | d Bränd nachäpünggä | ||
Brönels | Brönels | Familienname (-uls) Nachkommen des Hieronymus Gwerder | ||
brööggä | breugen “Gesang” der Nachtbuben | breuggen | ||
bsunnä | Mond | (Sonne für Nachtbuben) | ||
Ch | Das CH am Anfang eines Wortes statt K ist nicht nur unser Landeskürzel, sondern auch das auffälligste Merkmal unseres Schweizerdeutschen - eine Halskrankheit? Es muss sehr früh aufgekommen sein, denn schon um 800 findet sich das Wort chuo für Kuh in einer Handschrift des Klosters St.Gallen (sog. Milchsegen). Im mhd ist bereits alles mit K- geschrieben. Das CH ist also ein Rest vom Althochdeutschen, der sich sehr hartnäckig bis in unsere Zeit erhalten hat und wohl noch lange sich erhalten wird. - Im Anlaut schwach (ch), nach Vokal stark (chch, nicht eigens bezeichnet)Es ist allerdings manchmal schwierig, den Unterschied zu k in jedem Fall eindeutig festzustellen: hier Fehlendes suche man also bei K. | |||
Charä | Karren, Kar, Karst | Nach einer eindrücklichen Karren-Führung mit Prof. Bögli auf der Karretalp rief mir ein Einheimischer zu: so bisch au diä huärä Schtei gu gschauä! - Der Heiland habe bei der Himmelfahrt Fussspuren auf dem Felsboden hinterlassen: ä chli gcharät hed är ämal nu! >Karrätalp | ||
Chatzämuusig | Katergeschrei, Nachtlärm | |||
chogis | nach Art eines Chogs chogisch (chogis) tuä | |||
chogisch | nach Art eines Chogs chogisch (chogis) tuä | |||
Chrischtnacht | alter Name für Weihnacht | |||
Chrupfäbättlä | Fasnachtsbrauch der Kinder an der alten Fasnacht, im Haus im Hausgang dreimal zu singen: Chrupf, Chääs, Brood, Biräweggä, allärhand was iär hend,Vater unser .. (Chrupf = Chrapfä) | |||
Chrüüzfaart | Landeswallfahrt | mit Chrüüz und Faanä von Schwyz nach Einsiedeln (ab 1311 bezeugt) | ||
Damm | Damm | (T) mhd tamm, Für uns Bödlemer war es der Muotaa-Damm, der nach dem Hochwasser von 1910 erbaut wurde: da simmer durä Damm fürä z Chilä und i d Schuäl, und mängisch simmär dr Damm appä und uufä gchräslät, wämm mer durhindärä hei sind > Tänsch | ||
därnaa | danach, nachher | und därnaa sinds .. und därnaa isch .. hörte man früher so schön beim Erzählen,jetzt hört man meistens nachäthäär | ||
därnaa | je nachdem, dementsprechend | därnaa für einä äs hätti Heu, aber ds Wätter isch nüd därnaa äs isch därnaa äs Preichä | ||
däruus | däruusfaarä nach Schwyz hinaus fahren auch: duruus) | |||
dem | (Dativ, betont) gibs dem Bättlär! gibs dem Cheib! dem hanis gseid! dem heds guät ttaa! a dem aa (demnach) isch är widär gsund | |||
diä | die | diä Nacht diä Hüändär diä Frauä | ||
diä | diese | diä (betont) diä huärä Huänder! diä Hitz! diä Farbä! Zmitzt i dr?Nacht hends am Doktär aaglüütät: däs Chlii hed ä Naadlä värschlückt! Dä fraagt dr Doktär: bruuchid iär diä Naadlä nu diä Nacht? | ||
Diätärich | Dietrich | (Name),Nachschlüssel vgl Diethelm (Diäthälm), Dietikon ZH (Diätikä), Dietschi (Diätschi) mhd diet = Volk > tüütsch | ||
dimmeri Nacht | stockdunkle Nacht | |||
dopplä | doppelt spielen, doppelt bieten | mhd doplen, toplen > nachädopplä | ||
Driikönigä | Fest Dreikönigen | (6.Jan.) Gasthaus Dreikönigen Wallfahrt nach Illgau | ||
Driissgisch | Dreissigster | (30. Tag nach dem Tod) | ||
drüberappä | darüber hinunter | d’Laui isch drüberappä gschossä,danach drübärappä sind s dä einig woordä | ||
dur | durch | mhd dur 1) Ort: dur d Türä, durs Pfeischter, durs ganz Taal, durdurä, dur alls uusä hends bääggät (den ganzen Weg hinaus weinten sie) 2) Zeit: dur s Jaar, dur d Wuchä, dur d Nacht (die Nacht hindurch, nachtsüber,auch: derdnacht) 3) Ursache: dur der Rägä värdoorbä dur diinärtwillä 4) bildlich: dur alls durä dur all Bödä durä > duur- | ||
duruus | hinaus | i muäss duruus: ich muss nach Schwyz 1490 bis an den Weg, so durchus gat | ||
duruusgaa | zum Tal hinaus gehen | mä gseed ä all Taag duruusgaa im Duruus(ä)gaa: im Hinausgehen (nach Schwyz) | ||
duräfäschtä | die Nacht hindurchfesten | |||
durämachä | durchmachen | (Nacht, Leiden, Gewand) | ||
Eiachsär | Einachser | |||
eis | eines | eis Tags, eis Nachts, eis Jaars > undäreis, einärsmaal | ||
Eis | 1 Uhr | äs isch Eis vor dä Einä, na dä Einä (vor 1, nach 1 Uhr): anä Eis (Eis > Iisch) | ||
Fääzis | Nachkommen des Bonifaz Betschart | |||
Fasnacht | Fastnacht, Fasching | unter Nacht zu suchen > alti Fasnacht, Herrä-, Greuflä, Güdel | ||
Fiiraabig | Feierabend | mhd virabent urspr. Abend vor der Feier, jetzt freier Abend nach dem Werktag | ||
Fladärsagi | Fladersäge | Balken sägen nach alter Art von Hand zu zweien: einer am Boden, ein anderer auf einem hohen Gestell | ||
fladärä | Baum der Länge nach sägen, damit die Maserung sichtbar wird,Messschnur schnappen lassen | |||
Floorz | Fastnacht-Umzugsgestalten | |||
Fluä | Fluh | (Fels, Felswand) mhd vluo In unseren Berggebieten uraltes Wort für eine Felsenwand: Wort in Bayern und Tirol unbekannt,im Duden erst nach 1952,in Deutschland bekannt geworden durch den hl. Bruder Klaus von Flüe. Übär d Fluä mässä: Seilriitä übär d Fluä: (neu: stattliche Person) vgl ON Flüelen, Flüela, Flüeli, Flüh, Flühli, Flühlen,Famiienname Flüeler, Flühmann, von Flüe, Zurfluh | ||
folgä | folgen | ahd folgen, mhd volgen, gehorchen chasch nüd folgä? urspr. nachfolgen | ||
i eim fort | fortwährend, fortzu | mä muäss äs fortzuä nää = eins nach dem anderen > vort (bevor du) | ||
Friinacht | Freinacht | |||
friinä | friedlich werden | urspr. freimachen ds Wättär hed gfriinät (nach einem Sturm) är hed gfriinät (nach seinem Zorn) | ||
Fröschäschwumm | Schwimmen nach Froschart | |||
früä | früh, frühe | mhd vruo viil zfrüä nümmä zfrüä (ziemlich spät) Kinder gäuerleten am Altersnachmittag,da sagte ein Alter: diä fand etz au früä aa! - da meinte ein anderer: das sind etz halt Früäturnär! | ||
früänär | früher, vormals | früänär alig am früändschtä as mä weiss vo früänär nachä | ||
fürschpitzig | mit der Spitze nach vorne | (f. iischlaa) f. schniijä (oben mehr als unten) | ||
fürä | hervor, nach vorne | mhd vüre vom Bödäli i Schachä fürä, vom Schachä is Riäd fürä | ||
füräbringä | hervor (nach vorne) bringen | mhd vürebringen | ||
fürägsee | Sicht nach vorne haben | |||
füür und füür | für und für, nach und nach | alt: immerfort | ||
g | ge- | Die Vorsilbe in der Vergangenheit der Tätigkeitswörter (Part. Perfekt) (z. B. gelesen, gegessen) heisst im Schweizerdeutschen (wie auch in Bayern) nur g- (gläsä, ggässä) Es könnte also genügen, die Tätigkeitswörter nur in der Gegenwartsform zu verzeichnen, ich verzeichne aber die Vergangenheitsform doch in jenen Fällen, wo sie verschieden ist vom Schriftdeutschen. Ferner setzen wir oft den Tätigkeitswörter nach mögen (mögä) ein g voran: mögä ggässä, mögä gliggä, mögä gfaarä .. Weiter gilt dies auch von der Vorsilbe Ge- (Gemeinde Gmeind, Geschrei Gschrei) | ||
ga | gen, gegen, nach | Illlgau: ga Züri gaa, bis ga Züri > gu | ||
gaggärä | gackern | gaggs machen nach dem Eierlegen > giggs | ||
galant | hübsch, angenehm, passend, ziemlich | äs galants Wiibärvolch äs galants Gööfli ä galantä Schtiär är cha nu galant: trummlä, predigä, nachämääjä, welofaarä galant därvoochoo | ||
gaumä | achthaben, hüten gaumen | obd mhd goumen ggaumät: urspr. Haus hüten während Gottesdienst oder Feldarbeit,Vieh hüten, wo keine Zäune:“Geiss und Küh in den Gängen zu gaumen ist verboten” Mancherorts betete man nach dem Abend-Rosenkranz noch 1 Vaterunser “für diä Seelä wo üs wachid und gaumid” | ||
ghöörä | hören, lauschen | ahd ik gehorta dat seggen ich hörte das sagen mhd gehoeren i ghöörä nüüd hesch ghöört? vom ghöörä sägä leert mä lüügä vom ghöörä nachä Muusig leerä > hörä, ghört, losä UR? NW gheerä | ||
Gligär | notdürftiges Nachtlager | (Mensch, Vieh) mhd geliger Gliger = Unterkunft > liggä | ||
Gräufflä | Fasnachtsspiel gräufflä, ggräufflät 1599 Greiffeln auch: greifflä, greflä Herkunft des Wortes ungeklärt | |||
Grawattä | Kravatte | (Halsbinde nach Art der Kroaten) | ||
grüän | grün | mhd grüene engl green graasgrüän grüän Bäum: frisch gefälltes Holz (damit sollte man nicht Häuser bauen) grüäns Fleisch (frisch, nicht geräuchert) grüäni Wienachtä: Weihnachten ohne Schnee Immergrün = eistär grüän UR NW griän neu: di Grüänä | ||
grüblä | bohrend graben | mhd grübelen i dä Oorä (i dr Naasä) grüblä neu: nachdenken | ||
gu | Zusatzwort zu gehen und kommen: gang gu luägä! = geh (um zu) schauen! äs chunnt gu rägnä, gu haglä, gu schniijä .. i chumä gu luägä är isch (gangä) gu ässä, gu schaffä, gu hiirtä, gu schlaaffä .. Scherzweise: gang gugä giigä! Illgau: ich gaa gu Schwiiz (das alte gen = gegen, nach) > chu | |||
Güdälmäändig | Güdelmontag, Fastnachtsmontag | |||
Güdälziischtig | Güdäldienstag, Fasnachtsdienstag | > güüdä | ||
Guggämuusig | schräge Blasmusik an Fasnachten | |||
Gwändli | Gewändlein, Fastnachtsgewand | mhd gewendelin | ||
häärdälä | nach frischer Erde schmecken | |||
ghäärdälät | nach frischer Erde schmeckend | |||
Hafä | Hafen, Topf | mhd haven Mz Häfä > Ankä-, Chabis-,Hung-, Nacht- | ||
Hammichels | Nachfolger des Hans Michel Imhof (Familienzuname) | |||
Hännässlär | Nachkommen des Johannes Rickenbacher | |||
Hansliänis | Nachkommem des Johann Leonard Suter | |||
Hansliäntschä | Nachkommen des Johann Leonard Föhn | |||
Hansmartis | Nachlass des Hans Martin Schelbert | |||
Hansuächlis | Nachfahren des Johann Ulrich Föhn | |||
Hansis | Nachkommen des Johann Betschart |
Dialekt: | na |
Deutsch: | nach |
na Chiläs, na Hiirtäs, na Mälchäts, na dr Schuäl, na dä zwölfi, na dä einä, na dä Fiirtigä > Namittaag, Naa- , nachä | |
Dialekt: | nach |
Deutsch: | nach |
nach um Ässä nach ärä Wuchä anderswo naa > na, naa | |
Dialekt: | Äänd |
Deutsch: | Nachmahd, Emd, Öhmd, Grummet |
(2. Heu) | |
Dialekt: | antärä |
Deutsch: | nachäffen |
mhd antern Muo: verfrantern (heute sagen wir > uuspflantärä) BE verantere > äfärä und änzä | |
Dialekt: | bränntälä |
Deutsch: | nach Verbranntem riechen |
schmüürzä | |
Dialekt: | chääsälä |
Deutsch: | nach Käse riechen |
äs chääsälät | |
Dialekt: | chüäjälä |
Deutsch: | nach Kühen riechen |
(Stallgeruch), Kühespielen | |
Dialekt: | durfürä |
Deutsch: | nach vorwärts |
i gaa durfürä: vom Schachen ins Ried Wos anä Zääni am Frentschälär ds Huus värtreid hed, hed är gseit: la det, ds Hundänärs Kapitääli schwimmt au nu durfürä! | |
Dialekt: | durhindärä |
Deutsch: | nach hinten |
i gaa durhindärä (vom Ried in Schachen) | |
Dialekt: | eltälä |
Deutsch: | nach zu alt riechen |
Dialekt: | essälä |
Deutsch: | nach Essig riechen |
äs essälät | |
Dialekt: | fässälä |
Deutsch: | nach Fass riechen |
Dialekt: | fischälä |
Deutsch: | nach Fischen riechen |
da fischäläts Schnellsprechübung: Fischers Fritz fischt frische Fische | |
Dialekt: | floonä |
Deutsch: | nach Flöhen absuchen |
gang dr Hund gu floonä! neu: faulenzen | |
Dialekt: | füächtälä |
Deutsch: | nach Feuchte riechen |
(faulig) äs füächtälät | |
Dialekt: | fürägaa |
Deutsch: | nach vorne gehen |
mhd vüre gân fürä gaa! im Fürägaa | |
Dialekt: | fürägää |
Deutsch: | nach vorne geben |
alli Heft fürägää! | |
Dialekt: | füräholä |
Deutsch: | nach vorne holen, herausholen |
Dialekt: | fürälaa |
Deutsch: | nach vorne lassen |
lach mi fürä! d Sunnä hed si füräglaa vorzeigen: är hed d Horä füräglaa! d Zänd füräglaa | |
Dialekt: | füräwellä |
Deutsch: | nach vorne wollen |
Dialekt: | Füüfä |
Deutsch: | nach 5 Uhr |
na dä Füüfä | |
Dialekt: | füülälä |
Deutsch: | nach Fäule riechen |
äs füülälät da innä mhd vûlezen | |
Dialekt: | füürschpitzig |
Deutsch: | nach vorne spitz zulaufend, stumpfwinklig |
> fürschpitzig | |
Dialekt: | nachägaa |
Deutsch: | nachgehen |
Dialekt: | gädälä |
Deutsch: | nach Stall riechen |
Du gädälisch! - Ds Chrischtkind hed au ggädälät! | |
Dialekt: | Geissböbi |
Deutsch: | Nachtvogel, Totenvogel |
(Eule, Kautz) (weil wüstes Geschrei wie Ziegen-Blöken) | |
Dialekt: | geissälä |
Deutsch: | nach Ziegen riechen |
Dialekt: | heituä |
Deutsch: | nach Hause tun |
= Abstammung erkennen i cha der nüd heituä | |
Dialekt: | hiiläässig |
Deutsch: | nachlässig |
(hingehenlassend) mhd hinlaezig 1480 Gelübde durch Hinlässigkeit etwas verschinen | |
Dialekt: | Hindärlig |
Deutsch: | Nachteil |
Dialekt: | hindäräluägä |
Deutsch: | nach hinten schauen |
Dialekt: | Hüüri |
Deutsch: | Nachtvogel, Eule, Kauz |
> Huu | |
Dialekt: | milchälä |
Deutsch: | nach Milch riechen |
Dialekt: | Naa- |
Deutsch: | Nach- |
> Naach- | |
Dialekt: | Naaguu |
Deutsch: | Nachgeschmack |
Dialekt: | Naahelig |
Deutsch: | Nachheiligtag |
Dialekt: | Naasummär |
Deutsch: | Nachsommer, schöner Herbstanfang |
Dialekt: | Naawind |
Deutsch: | Nachwind, Sog |
(Laui, Föhn, Eisenbahn) > Tuusch | |
Dialekt: | Naawintär |
Deutsch: | Nachwinter, Spätwinter, noch nicht Lanzig |
> Namittag | |
Dialekt: | naa |
Deutsch: | nach, entlang |
am Wääg naa, där Maarch naa, dr Naasä naa, dr Muätaa naa, dr Hööchi naa, dr Längi naa, dr Chüürzi naa > nachä, änandäränaa | |
Dialekt: | naagää |
Deutsch: | nachgeben |
ächli voor- und naagää d Chelti hed naaggää | |
Dialekt: | naagänds |
Deutsch: | nachgehends, gegen Ende |
Dialekt: | naatuä |
Deutsch: | nachtun, Nachgedächtnis halten |
ä wem tuänds da naa? naattaa auch nachätuä | |
Dialekt: | naach |
Deutsch: | nach, entlang |
(betont)mhd nâch > na, naa, nachä, nooch | |
Dialekt: | Naach- |
Deutsch: | Nach- |
Dialekt: | Naachheiligtaag |
Deutsch: | Nachheiligtag |
(Weihnachten, Ostern, Pfingsten) auch Naahelig | |
Dialekt: | Naachfaarä |
Deutsch: | Nachfahren, Nachkommen |
Dialekt: | Naachlass |
Deutsch: | Nachlass, Hinterlassenschaft |
Dialekt: | Naachnaam |
Deutsch: | Nachnahme |
(neu, Postwort) | |
Dialekt: | Naachnamä |
Deutsch: | Nachname, Beiname |
mhd nachname | |
Dialekt: | Naachpuur |
Deutsch: | Nachbar |
> Nachpur | |
Dialekt: | Naachrichtä |
Deutsch: | Nachrichten |
vom Radio | |
Dialekt: | Naachruäf |
Deutsch: | Nachruf |
(Nekrolog) Äs isch niämärt äsoo guät we sin Naachruäf - und niämärt äsoo schlächt we sin Ruäf! | |
Dialekt: | nachä |
Deutsch: | |
wovon vo waas nachä? dänk vo öppis nachä! vo welä nachä? Gotthelf von braver Familie nache | |
Dialekt: | nachä |
Deutsch: | entlang, nachfolgend |
am Bach nachä am Vattär nachä am Wääg nachä | |
Dialekt: | nachä |
Deutsch: | reif, nachgekommen |
d Chriäsi sind scho nachä! hesch mögä nachä? äs wäär widär nachä (eine Pflicht) > hindä-, innä-, ussä-, voor-, därvo- | |
Dialekt: | nachäbättä |
Deutsch: | nachbeten |
dem Vorbeter nachbeten | |
Dialekt: | nachäbessärä |
Deutsch: | nachbessern |
Dialekt: | nachächoo |
Deutsch: | nachkommen |
(wörtlich, bildlich) magsch nachä? chuusch nachä? | |
Dialekt: | nachädopplä |
Deutsch: | nachdoppeln |
im Spiel nochmals .. beim Reden die letzten Worte wiederholen:?är hed ghaa - das hed är! | |
Dialekt: | nachäflöötzä |
Deutsch: | nachflötzen |
Dialekt: | nachäflöötzä |
Deutsch: | |
Treibholz sammeln | |
Dialekt: | nachägaa |
Deutsch: | nachgehen |
dr Hund gaad dr nachä ds Ziit gaad nachä | |
Dialekt: | nachähaa |
Deutsch: | nachhaben |
> naatuä (Gedächtnis halten) | |
Dialekt: | nachähockä |
Deutsch: | nachsitzen |
in der Schule zur Strafe | |
Dialekt: | nachälaa |
Deutsch: | nachlassen |
Regen, Kälte, Hitze | |
Dialekt: | nachäleggä |
Deutsch: | |
Holz zum Feuer nachlegen | |
Dialekt: | nachämääjä |
Deutsch: | nachmähen |
(in 2. Reihe) där alt Kapälaan hed hütt nu galant mögä nachägmääjä! | |
Dialekt: | nachämögä |
Deutsch: | nachmögen, einholen |
(arbeiten, laufen) | |
Dialekt: | nachänää |
Deutsch: | nachnehmen |
Dialekt: | nachänää |
Deutsch: | nachbilden |
Dialekt: | nachänää |
Deutsch: | ausbilden |
Dialekt: | nachänää |
Deutsch: | auslernen |
Dialekt: | nachänää |
Deutsch: | strafen |
Dialekt: | nachäredä |
Deutsch: | nachreden |
(zum Spott die Sprache nachahmen) | |
Dialekt: | nachäsägä |
Deutsch: | nachsagen |
(zum lernen) | |
Dialekt: | nachäschlaa |
Deutsch: | nachschlagen |
(wörtlich: den 2. Schlag tun im Doppel-Schlagen) | |
Dialekt: | nachäschlaa |
Deutsch: | ähnlich werden |
är schlaad am Altä nachä vgl. aus der Art schlagen | |
Dialekt: | nachäschlaaffä |
Deutsch: | nachschlafen |
Schlaf nachholen | |
Dialekt: | nachäschnaaggä |
Deutsch: | nachkriechen |
Schuänis Thummäs hed einisch usinnig düürschtät und isch anä See gu trinkä: är heig drüümaal müässä nachäschnaaggä! | |
Dialekt: | nachäschtellä |
Deutsch: | nachstellen |
(Uhrzeit) | |
Dialekt: | nachäsii |
Deutsch: | nachsein, bereitsein |
isch ds Ässä nüd nachä? (bereit) d Birä sind nachä (reif) das Meitli isch scho schöön nachä = heiratsfähig | |
Dialekt: | nachäsingä |
Deutsch: | nachsingen |
Schüler dem Lehrer, Leute dem Vorsänger - | |
Dialekt: | nachäträägä |
Deutsch: | nachtragen |
(wörtlich, bildlich) | |
Dialekt: | nachätränkä |
Deutsch: | |
Kälber nur mit Milch ernähren (gibt weisses Kalbfleisch) | |
Dialekt: | nachätriissä |
Deutsch: | nachtrauern, vermissen |
> triissä | |
Dialekt: | nachätuä |
Deutsch: | nachtun |
1) Hitze verstärken beim Kochen | |
Dialekt: | nachätuä |
Deutsch: | |
2) Gedächtnis in der Kirche für jemanden > naatuä | |
Dialekt: | nachäwärchä |
Deutsch: | nacharbeiten |
> zuächäwärchä | |
Dialekt: | nachäweermä |
Deutsch: | aufwärmen |
Dialekt: | nachäziä |
Deutsch: | nachziehen |
wörtlich (Schlitten, Wagen) n 3 | |
Dialekt: | nachäziä |
Deutsch: | |
bildlich: einen Nachfolger erziehen oder einsetzen | |
Dialekt: | nachäziä |
Deutsch: | |
Rees Gwerder hed nachäzogni Tänzli gmacht: är tüäg alig a dä altä zweiteiligä Tänzli nu eis nachäziä! | |
Dialekt: | nachänand |
Deutsch: | nacheinander |
Dialekt: | nachätanä |
Deutsch: | nach und nach |
(wörtlich: nach anno?) anderswo: nadig | |
Dialekt: | nachätwärts(i) |
Deutsch: | nach und nach, allmählich |
nachätwärtsi sinds fertig woordä vgl inäwärts, vorwärts, usswärts | |
Dialekt: | Nachpuur |
Deutsch: | Nachbar |
mhd nachbur, engl neighbour: Nahewohnender (bur = Haus, Gemach vgl. Vogelbauer, Käfig) | |
Dialekt: | Nacht |
Deutsch: | Nacht |
Guät Nacht! mängi Nacht eis Nachts znacht ässä > Wiänacht | |
Dialekt: | Nachtbuäbä |
Deutsch: | Nachtbuben |
Dialekt: | Nachtsunnä |
Deutsch: | Mond |
Dialekt: | Nachtgebätt |
Deutsch: | Nachtgebet |
Dialekt: | Nachthafä |
Deutsch: | Nachttopf |
Dialekt: | Nachthämli |
Deutsch: | Nachthemd |
Dialekt: | Nachthüüri |
Deutsch: | Nachtvogel |
> Hüüri | |
Dialekt: | Nachtliächtli |
Deutsch: | Nachtlicht |
Dialekt: | Nachtschach |
Deutsch: | Nachtschach, nächtlicher Hausfriedensbruch |
Dialekt: | Nachttischli |
Deutsch: | Nachttischlein |
Dialekt: | Nachtwandlä |
Deutsch: | Nachtwandel |
Dialekt: | nachtä |
Deutsch: | nachten, Nacht werden |
> iinachtä, übärnachtä | |
Dialekt: | nam |
Deutsch: | nach dem |
nam Sunntig nam zmittaag nam Ässä | |
Dialekt: | Namita(a)g |
Deutsch: | Nachmittag |
zmitzt im Namitag ussä | |
Dialekt: | pflantärä |
Deutsch: | nachäffen |
(Muo franteren) > uus-, vär-, antärä, | |
Dialekt: | rääbälä |
Deutsch: | nach Rääben riechen,trotzen |
(wie ein Rääbäl) | |
Dialekt: | Riitätä |
Deutsch: | Nachrutschung |
(Schnee, Volksauflauf, auch Reitätä) | |
Dialekt: | schääffälä |
Deutsch: | nach Schafen riechen |
Dialekt: | schlufä, schlufänä |
Deutsch: | nachlässig, mangelhaft, ungenau arbeiten |
(mhd sluhti = träge, faul) gschlufät, gschlufänät | |
Dialekt: | Schlufi |
Deutsch: | nachlässiger Arbeiter |
huärä Schlufi! | |
Dialekt: | Schlufänä |
Deutsch: | nachlässige Arbeiter |
von Schlufi Schlufänä sind är allzämä! | |
Dialekt: | schmüürzä |
Deutsch: | nach Verbranntem riechen |
Verkl. schmüürzälä: wortverwandt mit schmiirzä (UR schmiirze!) | |
Dialekt: | seikälä |
Deutsch: | nach Seich riechen |
frünär heds a allä Oortä gseikälät > Seich | |
Dialekt: | süüälä |
Deutsch: | nach Schweinen riechen |
Dialekt: | töötälä |
Deutsch: | nach Tod riechen |
(Verwesung) äs töötälät | |
Dialekt: | uufdopplä |
Deutsch: | nachdoppeln |
Dialekt: | waarloos |
Deutsch: | nachlässig |
(umgehen mit etwas) vgl verwahrlost | |
Dialekt: | füräwärts |
Deutsch: | nach vorne |
Dialekt: | hindäräwärts |
Deutsch: | nach hinten |
Dialekt: | inäwärts |
Deutsch: | nach innen |
Dialekt: | wiiälä |
Deutsch: | nach Wein riechen |
äs wiiälät ghörig! | |
Dialekt: | wildälä |
Deutsch: | nach Wild riechen, schmecken |
Dialekt: | zuänachtä |
Deutsch: | Nacht werden, gegen Nacht zugehen |
äs tuäd zuänachtä | |
Dialekt: | a |
Deutsch: | an |
a dr Sunnä a dr Muotaa a d Heiteri gaa a d Händ früürä a dr Naasä nää a Wiänachtä a dä Fiirtigä a dr Fasnacht a dr Gmeind (an der Versammlung) a dä Bluämä schmöckä, Wemfall (Dativ) a wem bisch du? a wem isch das Auto? gib s a dä Goofä! gib s a miär! seisch äs a niämerem! a dem gseet mäs nüd aa a allem aa Hau a dr Chatz dr Schwanz ab > a dr, am, an | |
Dialekt: | aa |
Deutsch: | gemäss, nach |
a allem aa, miär aa,mä kännt ä am Model aa, am Redä aa, am Gaa aa, am Juuzä aa | |
Dialekt: | aamachä |
Deutsch: | Anreiz |
das macht mi gaar nüüd aa (keine Lust danach) | |
Dialekt: | Ablass |
Deutsch: | |
auch Applass Ablass (von Sündenstrafen), Nachlass von Schuld | |
Dialekt: | abhockä |
Deutsch: | absitzen |
hock ab! (je nach Tonart freundlich oder grob) Strafe absitzen | |
Dialekt: | abschlaa |
Deutsch: | Preisnachlass |
i dä Lädä abschlaa (Preise) äs tuät ihm ds Wasser abschlaa | |
Dialekt: | abschtimmä |
Deutsch: | abstimmen |
“schtimmt’s etz”? fragte danach ein Kind | |
Dialekt: | abtröchnä |
Deutsch: | abtrocknen |
nach em Abwäschä muäs mä abtröchnä | |
Dialekt: | Aff |
Deutsch: | Affe |
Tornister (> Haaraff), Schimpfwort äffälä (nachäffen) Äffli Z Schwiiz ussä hed einä dr Güntärä Balz wellä aazündä: vorig isch äs ganzäs Poschtauto voll Affä is Taal inä gfaarä! dä seid dr Balz: worum bisch duu nu daa? hesch kä Platz me ghaa? | |
Dialekt: | all |
Deutsch: | alle |
all Taag all und ei Taag all und eis maal (jedesmal) all Jaar all Sünntig all Mannä, alli Frauä, alli Goofä dur all Bödä durä (um jeden Preis > übäraal) alls Cheibs, allä Cheibs, allä Chabis, allä Tüüggärs (alles mögliche) alli Längi, alli Wiiti (sehr lang, sehr weit) a allnä öppis gää alls isch värbottä alls adär nüüd allämaa (a alläm aa, allum aa) allem Anschein nach allumaa chunds gu rägnä | |
Dialekt: | altvättärisch |
Deutsch: | altmodig, nach alter Väter Sitte |
Dialekt: | Alt Fasnacht |
Deutsch: | Sonntag nach Aschermittwoch |
da bekamen die Armen im Kloster zu essen, daher das Wort da chunt di alt Fasnacht d.h. da kommen die Alten hintennach oder hindädrii we di alt Fasnacht | |
Dialekt: | änänachä |
Deutsch: | jenseits |
änänachä isch äs scho aaber | |
Dialekt: | änand |
Deutsch: | einander |
änand d Hand gää, änand nachägaa | |
Dialekt: | änandäränaa |
Deutsch: | schnell, eilig, sofort |
(= einer dem anderen nach) | |
Dialekt: | Baijass |
Deutsch: | Hanswurst |
Fastnachtsfigur | |
Dialekt: | Blätz |
Deutsch: | |
Fasnachtskleid aus lauter farbigen Blätzen | |
Dialekt: | blooss |
Deutsch: | nur, kaum blooss |
nu einisch schlaaffä, und dä isch Wiänachtäsi hend blooss mögä inä, isch äs scho choo gu haglä mhd bloz =nackt | |
Dialekt: | Böbi |
Deutsch: | Eule, Kautz: Nachtvogel |
Dialekt: | Bockaabed |
Deutsch: | |
Freinacht in einer Wirtschaft | |
Dialekt: | Bodä |
Deutsch: | Talboden |
im Bodä undä, Bodänallmig, Bodäpuurä, ds Bodä faarä, Näfel am Bodä nachä | |
Dialekt: | Bottäbrood |
Deutsch: | Trinkgeld für gute Nachricht |
Dialekt: | Bränd |
Deutsch: | brennende Holzstücke |
d Bränd nachäpünggä | |
Dialekt: | Brönels |
Deutsch: | Brönels |
Familienname (-uls) Nachkommen des Hieronymus Gwerder | |
Dialekt: | brööggä |
Deutsch: | breugen “Gesang” der Nachtbuben |
breuggen | |
Dialekt: | bsunnä |
Deutsch: | Mond |
(Sonne für Nachtbuben) | |
Dialekt: | Ch |
Deutsch: | |
Das CH am Anfang eines Wortes statt K ist nicht nur unser Landeskürzel, sondern auch das auffälligste Merkmal unseres Schweizerdeutschen - eine Halskrankheit? Es muss sehr früh aufgekommen sein, denn schon um 800 findet sich das Wort chuo für Kuh in einer Handschrift des Klosters St.Gallen (sog. Milchsegen). Im mhd ist bereits alles mit K- geschrieben. Das CH ist also ein Rest vom Althochdeutschen, der sich sehr hartnäckig bis in unsere Zeit erhalten hat und wohl noch lange sich erhalten wird. - Im Anlaut schwach (ch), nach Vokal stark (chch, nicht eigens bezeichnet)Es ist allerdings manchmal schwierig, den Unterschied zu k in jedem Fall eindeutig festzustellen: hier Fehlendes suche man also bei K. | |
Dialekt: | Charä |
Deutsch: | Karren, Kar, Karst |
Nach einer eindrücklichen Karren-Führung mit Prof. Bögli auf der Karretalp rief mir ein Einheimischer zu: so bisch au diä huärä Schtei gu gschauä! - Der Heiland habe bei der Himmelfahrt Fussspuren auf dem Felsboden hinterlassen: ä chli gcharät hed är ämal nu! >Karrätalp | |
Dialekt: | Chatzämuusig |
Deutsch: | Katergeschrei, Nachtlärm |
Dialekt: | chogis |
Deutsch: | |
nach Art eines Chogs chogisch (chogis) tuä | |
Dialekt: | chogisch |
Deutsch: | |
nach Art eines Chogs chogisch (chogis) tuä | |
Dialekt: | Chrischtnacht |
Deutsch: | |
alter Name für Weihnacht | |
Dialekt: | Chrupfäbättlä |
Deutsch: | |
Fasnachtsbrauch der Kinder an der alten Fasnacht, im Haus im Hausgang dreimal zu singen: Chrupf, Chääs, Brood, Biräweggä, allärhand was iär hend,Vater unser .. (Chrupf = Chrapfä) | |
Dialekt: | Chrüüzfaart |
Deutsch: | Landeswallfahrt |
mit Chrüüz und Faanä von Schwyz nach Einsiedeln (ab 1311 bezeugt) | |
Dialekt: | Damm |
Deutsch: | Damm |
(T) mhd tamm, Für uns Bödlemer war es der Muotaa-Damm, der nach dem Hochwasser von 1910 erbaut wurde: da simmer durä Damm fürä z Chilä und i d Schuäl, und mängisch simmär dr Damm appä und uufä gchräslät, wämm mer durhindärä hei sind > Tänsch | |
Dialekt: | därnaa |
Deutsch: | danach, nachher |
und därnaa sinds .. und därnaa isch .. hörte man früher so schön beim Erzählen,jetzt hört man meistens nachäthäär | |
Dialekt: | därnaa |
Deutsch: | je nachdem, dementsprechend |
därnaa für einä äs hätti Heu, aber ds Wätter isch nüd därnaa äs isch därnaa äs Preichä | |
Dialekt: | däruus |
Deutsch: | |
däruusfaarä nach Schwyz hinaus fahren auch: duruus) | |
Dialekt: | dem |
Deutsch: | |
(Dativ, betont) gibs dem Bättlär! gibs dem Cheib! dem hanis gseid! dem heds guät ttaa! a dem aa (demnach) isch är widär gsund | |
Dialekt: | diä |
Deutsch: | die |
diä Nacht diä Hüändär diä Frauä | |
Dialekt: | diä |
Deutsch: | diese |
diä (betont) diä huärä Huänder! diä Hitz! diä Farbä! Zmitzt i dr?Nacht hends am Doktär aaglüütät: däs Chlii hed ä Naadlä värschlückt! Dä fraagt dr Doktär: bruuchid iär diä Naadlä nu diä Nacht? | |
Dialekt: | Diätärich |
Deutsch: | Dietrich |
(Name),Nachschlüssel vgl Diethelm (Diäthälm), Dietikon ZH (Diätikä), Dietschi (Diätschi) mhd diet = Volk > tüütsch | |
Dialekt: | dimmeri Nacht |
Deutsch: | stockdunkle Nacht |
Dialekt: | dopplä |
Deutsch: | doppelt spielen, doppelt bieten |
mhd doplen, toplen > nachädopplä | |
Dialekt: | Driikönigä |
Deutsch: | Fest Dreikönigen |
(6.Jan.) Gasthaus Dreikönigen Wallfahrt nach Illgau | |
Dialekt: | Driissgisch |
Deutsch: | Dreissigster |
(30. Tag nach dem Tod) | |
Dialekt: | drüberappä |
Deutsch: | darüber hinunter |
d’Laui isch drüberappä gschossä,danach drübärappä sind s dä einig woordä | |
Dialekt: | dur |
Deutsch: | durch |
mhd dur 1) Ort: dur d Türä, durs Pfeischter, durs ganz Taal, durdurä, dur alls uusä hends bääggät (den ganzen Weg hinaus weinten sie) 2) Zeit: dur s Jaar, dur d Wuchä, dur d Nacht (die Nacht hindurch, nachtsüber,auch: derdnacht) 3) Ursache: dur der Rägä värdoorbä dur diinärtwillä 4) bildlich: dur alls durä dur all Bödä durä > duur- | |
Dialekt: | duruus |
Deutsch: | hinaus |
i muäss duruus: ich muss nach Schwyz 1490 bis an den Weg, so durchus gat | |
Dialekt: | duruusgaa |
Deutsch: | zum Tal hinaus gehen |
mä gseed ä all Taag duruusgaa im Duruus(ä)gaa: im Hinausgehen (nach Schwyz) | |
Dialekt: | duräfäschtä |
Deutsch: | die Nacht hindurchfesten |
Dialekt: | durämachä |
Deutsch: | durchmachen |
(Nacht, Leiden, Gewand) | |
Dialekt: | Eiachsär |
Deutsch: | Einachser |
Dialekt: | eis |
Deutsch: | eines |
eis Tags, eis Nachts, eis Jaars > undäreis, einärsmaal | |
Dialekt: | Eis |
Deutsch: | 1 Uhr |
äs isch Eis vor dä Einä, na dä Einä (vor 1, nach 1 Uhr): anä Eis (Eis > Iisch) | |
Dialekt: | Fääzis |
Deutsch: | |
Nachkommen des Bonifaz Betschart | |
Dialekt: | Fasnacht |
Deutsch: | Fastnacht, Fasching |
unter Nacht zu suchen > alti Fasnacht, Herrä-, Greuflä, Güdel | |
Dialekt: | Fiiraabig |
Deutsch: | Feierabend |
mhd virabent urspr. Abend vor der Feier, jetzt freier Abend nach dem Werktag | |
Dialekt: | Fladärsagi |
Deutsch: | Fladersäge |
Balken sägen nach alter Art von Hand zu zweien: einer am Boden, ein anderer auf einem hohen Gestell | |
Dialekt: | fladärä |
Deutsch: | |
Baum der Länge nach sägen, damit die Maserung sichtbar wird,Messschnur schnappen lassen | |
Dialekt: | Floorz |
Deutsch: | Fastnacht-Umzugsgestalten |
Dialekt: | Fluä |
Deutsch: | Fluh |
(Fels, Felswand) mhd vluo In unseren Berggebieten uraltes Wort für eine Felsenwand: Wort in Bayern und Tirol unbekannt,im Duden erst nach 1952,in Deutschland bekannt geworden durch den hl. Bruder Klaus von Flüe. Übär d Fluä mässä: Seilriitä übär d Fluä: (neu: stattliche Person) vgl ON Flüelen, Flüela, Flüeli, Flüh, Flühli, Flühlen,Famiienname Flüeler, Flühmann, von Flüe, Zurfluh | |
Dialekt: | folgä |
Deutsch: | folgen |
ahd folgen, mhd volgen, gehorchen chasch nüd folgä? urspr. nachfolgen | |
Dialekt: | i eim fort |
Deutsch: | fortwährend, fortzu |
mä muäss äs fortzuä nää = eins nach dem anderen > vort (bevor du) | |
Dialekt: | Friinacht |
Deutsch: | Freinacht |
Dialekt: | friinä |
Deutsch: | friedlich werden |
urspr. freimachen ds Wättär hed gfriinät (nach einem Sturm) är hed gfriinät (nach seinem Zorn) | |
Dialekt: | Fröschäschwumm |
Deutsch: | Schwimmen nach Froschart |
Dialekt: | früä |
Deutsch: | früh, frühe |
mhd vruo viil zfrüä nümmä zfrüä (ziemlich spät) Kinder gäuerleten am Altersnachmittag,da sagte ein Alter: diä fand etz au früä aa! - da meinte ein anderer: das sind etz halt Früäturnär! | |
Dialekt: | früänär |
Deutsch: | früher, vormals |
früänär alig am früändschtä as mä weiss vo früänär nachä | |
Dialekt: | fürschpitzig |
Deutsch: | mit der Spitze nach vorne |
(f. iischlaa) f. schniijä (oben mehr als unten) | |
Dialekt: | fürä |
Deutsch: | hervor, nach vorne |
mhd vüre vom Bödäli i Schachä fürä, vom Schachä is Riäd fürä | |
Dialekt: | füräbringä |
Deutsch: | hervor (nach vorne) bringen |
mhd vürebringen | |
Dialekt: | fürägsee |
Deutsch: | Sicht nach vorne haben |
Dialekt: | füür und füür |
Deutsch: | für und für, nach und nach |
alt: immerfort | |
Dialekt: | g |
Deutsch: | ge- |
Die Vorsilbe in der Vergangenheit der Tätigkeitswörter (Part. Perfekt) (z. B. gelesen, gegessen) heisst im Schweizerdeutschen (wie auch in Bayern) nur g- (gläsä, ggässä) Es könnte also genügen, die Tätigkeitswörter nur in der Gegenwartsform zu verzeichnen, ich verzeichne aber die Vergangenheitsform doch in jenen Fällen, wo sie verschieden ist vom Schriftdeutschen. Ferner setzen wir oft den Tätigkeitswörter nach mögen (mögä) ein g voran: mögä ggässä, mögä gliggä, mögä gfaarä .. Weiter gilt dies auch von der Vorsilbe Ge- (Gemeinde Gmeind, Geschrei Gschrei) | |
Dialekt: | ga |
Deutsch: | gen, gegen, nach |
Illlgau: ga Züri gaa, bis ga Züri > gu | |
Dialekt: | gaggärä |
Deutsch: | gackern |
gaggs machen nach dem Eierlegen > giggs | |
Dialekt: | galant |
Deutsch: | hübsch, angenehm, passend, ziemlich |
äs galants Wiibärvolch äs galants Gööfli ä galantä Schtiär är cha nu galant: trummlä, predigä, nachämääjä, welofaarä galant därvoochoo | |
Dialekt: | gaumä |
Deutsch: | achthaben, hüten gaumen |
obd mhd goumen ggaumät: urspr. Haus hüten während Gottesdienst oder Feldarbeit,Vieh hüten, wo keine Zäune:“Geiss und Küh in den Gängen zu gaumen ist verboten” Mancherorts betete man nach dem Abend-Rosenkranz noch 1 Vaterunser “für diä Seelä wo üs wachid und gaumid” | |
Dialekt: | ghöörä |
Deutsch: | hören, lauschen |
ahd ik gehorta dat seggen ich hörte das sagen mhd gehoeren i ghöörä nüüd hesch ghöört? vom ghöörä sägä leert mä lüügä vom ghöörä nachä Muusig leerä > hörä, ghört, losä UR? NW gheerä | |
Dialekt: | Gligär |
Deutsch: | notdürftiges Nachtlager |
(Mensch, Vieh) mhd geliger Gliger = Unterkunft > liggä | |
Dialekt: | Gräufflä |
Deutsch: | |
Fasnachtsspiel gräufflä, ggräufflät 1599 Greiffeln auch: greifflä, greflä Herkunft des Wortes ungeklärt | |
Dialekt: | Grawattä |
Deutsch: | Kravatte |
(Halsbinde nach Art der Kroaten) | |
Dialekt: | grüän |
Deutsch: | grün |
mhd grüene engl green graasgrüän grüän Bäum: frisch gefälltes Holz (damit sollte man nicht Häuser bauen) grüäns Fleisch (frisch, nicht geräuchert) grüäni Wienachtä: Weihnachten ohne Schnee Immergrün = eistär grüän UR NW griän neu: di Grüänä | |
Dialekt: | grüblä |
Deutsch: | bohrend graben |
mhd grübelen i dä Oorä (i dr Naasä) grüblä neu: nachdenken | |
Dialekt: | gu |
Deutsch: | |
Zusatzwort zu gehen und kommen: gang gu luägä! = geh (um zu) schauen! äs chunnt gu rägnä, gu haglä, gu schniijä .. i chumä gu luägä är isch (gangä) gu ässä, gu schaffä, gu hiirtä, gu schlaaffä .. Scherzweise: gang gugä giigä! Illgau: ich gaa gu Schwiiz (das alte gen = gegen, nach) > chu | |
Dialekt: | Güdälmäändig |
Deutsch: | Güdelmontag, Fastnachtsmontag |
Dialekt: | Güdälziischtig |
Deutsch: | Güdäldienstag, Fasnachtsdienstag |
> güüdä | |
Dialekt: | Guggämuusig |
Deutsch: | |
schräge Blasmusik an Fasnachten | |
Dialekt: | Gwändli |
Deutsch: | Gewändlein, Fastnachtsgewand |
mhd gewendelin | |
Dialekt: | häärdälä |
Deutsch: | |
nach frischer Erde schmecken | |
Dialekt: | ghäärdälät |
Deutsch: | |
nach frischer Erde schmeckend | |
Dialekt: | Hafä |
Deutsch: | Hafen, Topf |
mhd haven Mz Häfä > Ankä-, Chabis-,Hung-, Nacht- | |
Dialekt: | Hammichels |
Deutsch: | |
Nachfolger des Hans Michel Imhof (Familienzuname) | |
Dialekt: | Hännässlär |
Deutsch: | |
Nachkommen des Johannes Rickenbacher | |
Dialekt: | Hansliänis |
Deutsch: | |
Nachkommem des Johann Leonard Suter | |
Dialekt: | Hansliäntschä |
Deutsch: | |
Nachkommen des Johann Leonard Föhn | |
Dialekt: | Hansmartis |
Deutsch: | |
Nachlass des Hans Martin Schelbert | |
Dialekt: | Hansuächlis |
Deutsch: | |
Nachfahren des Johann Ulrich Föhn | |
Dialekt: | Hansis |
Deutsch: | |
Nachkommen des Johann Betschart | |