Muotathaler Dialekt Schriftsprache Erläuterung Foto Audio
irihr(unbeton) gib ir au ä chli! > ärä
äsirgendäs weer isch nämä äs wiä i d Schiissä appäghiid, und wo all glachät hend, seid är: äs woo muäss einä dänk sii!
äsoirgendwieä so gaads? - äs gaad äso! Hauts? - Nüd äso! Füllwort: äso chliini Aügli dr Näfel hangät äso inä äso afig ä paar
äswiäirgendwie
äswooirgendwoäs
einischirgendeinmalnämäneinisch, einisch im Himel
Hälmliirreführen=Hälmli durs Muul ziä
iräihrBesitz: irä Vatter iräs Huus, nüd üüsäs!
iräsäg irä nüüd ich has irä gseid
irärihrerIrär drii heigid alig müässä vorem zmittaag gu Schnidlauch määjä für d Suppä, hed ds Schuänis Thummäs värzellt vo Amerika!
iräsihresiräs Huus, iräs Meitli, iräs Gwand
iriihreiri Vätter, iri Müätter, iri Hüüser
nämäirgend, etwanämä im Winter, nämä spaat, nämä nüüd, nämä nüd äso, nämä det änä, nämä lang, nämä da durä nämä äswiä, nämä einisch anderswo: näbis, neime, neume > öppä
nämähiiirgendwohinnämähii tuä (> heituä)
nämänäirgend jemand(nämä-n-ä) nämänä Maa, nämänä Frau,
nämänäsirgendwas(nämä-n-äs) nämänäs Lädäli
nämätirgendwonämät anä - inä
öppähiiirgendwohinöppähii sött mä dänk!
värredäirren im Reden, sich verratenhesch di verredt, anderswo: überreden
värzelläirren beim zählenä hesch di värzellt!
aana dr Sunnä a dr Muotaa a d Heiteri gaa a d Händ früürä a dr Naasä nää a Wiänachtä a dä Fiirtigä a dr Fasnacht a dr Gmeind (an der Versammlung) a dä Bluämä schmöckä, Wemfall (Dativ) a wem bisch du? a wem isch das Auto? gib s a dä Goofä! gib s a miär! seisch äs a niämerem! a dem gseet mäs nüd aa a allem aa Hau a dr Chatz dr Schwanz ab > a dr, am, an
aagnuugefallenwe hetts di aagnuu? (wie hat es dir gefallen? Musik, Theater, Vorfall)
aagschiirädas Geschirrds Ross aagschiirä Sigrist: i muess der Pfarr gu aagschiirä (Messgewand anlegen)
aanääannehmenwe niids di aa? (wie gefällt es dir?) > aagnuu, wool aanää
AabädAbendguete-n-Aabäd drii Ääbig lang > Fiirabäd
AartArtdas isch etz au än Aart! uf än Aart und Wiis (irgendwie)
abärraatämit indirekten Fragen etwas herausfinden > ärraatä
abwäschäabwaschen(Geschirr) UR, UW dännäwäschä
AdlärAdler(grosser Raubvogel, Gasthausname > Giir
AffäräAffäre(frz. affaire, unangenehme Geschichte)
AlbumAlbum“Ein Blick in dieses Album / wirft das grösste Kalb um!
Alpfaarteine bestimmte Alpvgl. Kirchgang
AlpäroosäAlpenroseBärgrose, Tirol Almrausch
AlpäröösliWirtschaft
ÄlplärÄlpler, Senn, AlphirtÄlpläri, älplärä
amamam Sunntig, am Schattä, am Bächli, am Haag, am Änd, am Ässä, am Schaffä, am Zämäghijä, am Drüü, am Redä aa, am beschtä, am fürnämmschtä, am meischtä, am dümmschtä, amänä Oort = am änä = an einem Ort ammär: an mir (a miär), ammär ghangät, vgl. Familienname Ambauen, Ambord, Ambühl, Amgwerd, Amstutz, Amstad, Amsteg, Wemfall (Dativ) gib s am Vatter am Vatter sis Huus
anäheranAmbeissibringä, Ambeissigaa, Ambeissifaarä anänanä: an ihn heran gang anänanä! chumm da anä! (Schuldeutsch: Komm zu mir anen!) anänand: a) aneinander si hangid anänand,b) in einem fort anänand bällä
änätDuden: “schweizerisch für jenseits” änät äm Pragel, änät äm Bach vgl. Ennetbirg (Gebirgsland jenseits des Gotthards), Ennetmarch (alter Name für Urnerboden), Ennetbaden, Ennetbühl, Ennetbürgen, Ennetmoos, Ennetsee
Ängg ToorEnges Tor (Wasserbergfirst)Wiit Toor
AnkäliiräDrehankätrommelzum Buttern > Liirä
anschtattanstattda gids Chuächä anstatt Brood anschtatt z Chilä gaa isch är i d Wiirtschaft ggangä
antäränachäffenmhd antern Muo: verfrantern (heute sagen wir > uuspflantärä) BE verantere > äfärä und änzä
ArfäArve, ZirbelkieferArfäschtubä Arfätäfel
asals1) as Puur as Chnächt as Goofä 2) so as schöön as geschter as lang as ich weiss wedes as d wottisch as viil as är hed mögä hiä isch nüd as mängä as det as wenig as ander as wiit as gseesch as gwüss as waar as i läbä as lang as ich da z Chilä gaa, singid da nüd all! Vergleich: drüümaal as hööch as hööch as äs Huus 3) je .. desto .. as mee as gisch, as mee as wend 4) dass, damit äs gaad nüüd, as mä da cha machä was mä wiil Schutzengegebet: .. hilf mir leben recht und fromm, as ich zu dir in den Himmel komm! .. as si cha a d Chilbi gaa chochä, as mä s cha ässä sid as das Schtäärbä ärfundä hend öbs etz waar siig, as nümmä alls waar siig? worum sind d Fischli gäärä undär dem Brüggli? - as nüd nass wäärdig, wänns chund gu rägnä 5) an das as Fäscht gaa äs gaad as Läbig 6) weil worum nüüd? - as i nüd wiil! > äs
ChiläbankKirchenbank
BaringelMirabelle, Amarille (gelbe Pflaume)
Bäsähälmsteife Halme zum Binden von Handbesen(wir fanden sie im Riedmattli auf Kreuz)
BättbankBetbank in Kirche
bättäbetengu bättä gaa bbättät Bischof Caminada fragte ein Mädchen: hesch hütt au bbettet (Churer Deutsch für bättä) am Morge? - nei, i ha müässä gu d Häfä läärä! (> bettä) zu Gott bättä: Gebet in der Kirche für einen Sterbenden (das geschah einmal für den Rüteli Klemens - da kam er selber dazu!) über ä Tisch bättä: Tischgebet verrichten
Beckigrosses Gefäss(vgl. Schwimm-, Tauf-, Waschbecken) Beckibüäzär: Geschirrflicker, die früher umherzogen und zerbrochenes Geschirr mit Drähten und Kitt wieder zusammenflickten
beinigsFleisch mit Beinauch beinär: beinern, aus Knochen gemacht (früher Essgeschirr, Griffe)
beizä, Beizibeizen, Beizemhd beitzen a) Jagdköder legen am Fuchs beizä, as är uf d’Beizi chund b) Geburtsvorfall der Kuh c) Leder oder Holz mit scharfer Flüssigkeit behandeln d) zähes Fleisch mürbe machen durch Einlegen in Essig e) Pferde füttern,in Gaststätte einkehren neu: Beiz, Beizli = Wirtshaus, Speiserestaurant
BeziirkBezirk(Unterteilung des Kantons Schwyz) > Ziirk
bidärbei dir(bi diär) unbetont hesch nüüd bidär? > bim
biijäläschwirrenwie Bienen, leichter Schneefall beielen
biimärbei mir
BiirgBirg, GebirgeHüttäbiirg: Wildheuplätz zu einer bestimmten Alphütte gehörig
BiräBirnelat pirum, ahd pira, mhd bire, abgeleitet: Kopf,Glühbirne “Öpfel, Biren”
BiräbaumBirnbaumbirbaumis: Birnbaumholz birbaum
BirähungBirnenhonig
Biräkösiaus gedörrten Birnen, Inhalt vom Biräweggä
BiräweggäWecken mit Biräkösi gefüllt> Weggä
Birlikleine Birnen(Obst, Glühbirnen)
birBirnen pflückengu bir
BirchäBirkeuraltes Wort ahd birka obd Birche i dä Birchä: Achslen, Bödmeren, Illgau (Flurnamen: Birr, Birrfeld FN: Bircher, Birrer)
biribitzäliein ganz klein wenigäs birebirebitzeli
BlässHaustier mit weissem Fleck auf der Stirne(Hund, Kuh) auch: Bless
BleikiBleicheplatzhäufiger Flurname bei Städten und Dörfern, im Gebirge: Lichtung
blöössälilosenur noch an einem Faden, auf der Kippe d Muusfallä blöössäli richtä ä blöössäli Iirichtig (mhd bloezliche: entblösst, gänzlich)
BockFehler, Irrtum
BockaabedFreinacht in einer Wirtschaft
BogäUnterstand bei Kirchen Biegungd Schtraass macht ä Bogä > Ellbogä
bbottägeboten(> büütä) Si hend is scho drüümal värchünt! - hed niämärt mee bottä? (Zingälär zu einem Heiratslustigen)
Braschäliwirrer Haufenä Braschlätä Goofä äs Braschäli Vee
BriiBreimhd brî > Baläntä-, Haber-, Hiirsä-, Riis- > Brix
BuäbärolläMädchen, die gerne Buben sehen> Meitlirollä -
BüffeBufett Geschirrkommode> Boffät
BunzäStichel Bunzen, Punzenmhd punze, Flurname neu Bünzli engstirniger Mensch
BürgläBürglenhäufiger Flur- und Ortsname UR NW Birglä
büschäläein Büschel binden, irgend etwas machen
butzäkaputt(Glühbirne, Sicherung, Motor) äsoo butzts äs
BuurBauerwir sprechen das Wort mit P aus > Puur ff
büütäbieten, anbietenahd biotan mhd bieten Handel: was büütisch? Staat: Poliziischtund büütä > Bott, bottä, uufbüütä kirchlich: es soll ein Kilchherr den Tag büten
ChDas CH am Anfang eines Wortes statt K ist nicht nur unser Landeskürzel, sondern auch das auffälligste Merkmal unseres Schweizerdeutschen - eine Halskrankheit? Es muss sehr früh aufgekommen sein, denn schon um 800 findet sich das Wort chuo für Kuh in einer Handschrift des Klosters St.Gallen (sog. Milchsegen). Im mhd ist bereits alles mit K- geschrieben. Das CH ist also ein Rest vom Althochdeutschen, der sich sehr hartnäckig bis in unsere Zeit erhalten hat und wohl noch lange sich erhalten wird. - Im Anlaut schwach (ch), nach Vokal stark (chch, nicht eigens bezeichnet)Es ist allerdings manchmal schwierig, den Unterschied zu k in jedem Fall eindeutig festzustellen: hier Fehlendes suche man also bei K.
ChäläChäläFlurname (im Muotathal fast unzählige, Alp Pragel), Gebrauchswort für Kluft, Rinne in Felsen ahd kela vgl. Couloir, Canyon
ChämiKamin, Schornstein(auch im Gebirge) ahd kemi, chemi
ChammäHahnenkammWasserbergfirst sieht aus wenä Chammä Nuot und Chamm: Zimmerei-Wort (> Nuät, Kamm > Schträäl) übertr. dr Chammä hööch haa, appälaa, schtutzä
ChappätschoopäFeiertags-Hirthemd mit Kapuze> Tschoopä
CharäKarren, Kar, KarstNach einer eindrücklichen Karren-Führung mit Prof. Bögli auf der Karretalp rief mir ein Einheimischer zu: so bisch au diä huärä Schtei gu gschauä! - Der Heiland habe bei der Himmelfahrt Fussspuren auf dem Felsboden hinterlassen: ä chli gcharät hed är ämal nu! >Karrätalp
chasikann sein, vielleicht, wahrscheinlich(cha sii) chasi chumäni nu är isch chasi hei Verdoppelungen: chasiraati, chasischiär
ChatzägoldKatzengold, was aussieht wie Gold(Kirschharz, Goldglimmer, Messing, Pyrit)
ChätzärKetzermhd ketzer Irrgläubiger 1450 die acht bösen Wörter: Kätzer > Sibächätzär
cheibsöppis cheibs, nämis cheibs = irgendetwas, öppis dummä huärä cheibs = etwas ganz Dummes
chiichäkeuchenmhd kîchen auch: chirä
chiirbschäknirschen, quitschenchnirpschen mit dä Zänd chiirbschä bei grosser Kälte chiirbschät dr Schnee undär dä Schuänä
ChiläKirche(Gemeinschaft der Gläubigen, Gebäude, Gottesdienst) mhd kirche, kilche anderswo Chirche (vgl ON Kirchberg, Kirchdorf) Mz: mr hend 7 Chilä (Chilänä?) im Taal Verkl. Chiläli Kirchlein z Chilä gaa am Sunntig zChilä tuä = beerdigen wer tüänds da z Chilä? - der vorderisch! Gottesdienst: isch hüt kä Chilä? vor Chiläs, undär Chiläs, na Chiläs (Genitivbildung)
ChiläbrüggKirchenbrücke
ChiläbuächKirchenbuch
ChilächoorKirchenchor
ChiläfluäKirchenfluh
ChilägassKirchengasse
ChilägmeindKirchgemeinde(bis 1996 politische Gemeindeversammlung in der Pfarrkirche, jetzt getrennte Kirchgemeinde, getrennte Versammlung)
ChiläguätKirchengut
ChilälaadKirchenlade(Urkunden-Kasten, so Fassbind öfters)
ChiläriädKirchenried
ChiläraatKirchenrat
ChilärainKirchenrain
ChiläturmKirchenturm
ChilävogtKirchenvogt(Amt der Kirchgemeinde)
ChiläwaldKirchenwald
ChilbiKirchweihfest> Chilchwii Mz Chilbänä
Chilchaltes Wort für Kirche (Chilä)
ChilchgangKirchgang
ChilchheerKirchenheer
ChilchhoofKirchhof
ChilchhööriKirchhörewas zur Kirche gehört Kilchhöri
ChilchwäägKirchweg (öffentliches Wegrecht)(öffentliches Wegrecht)
ChilchwiiKirchweihe KilchwichenenKilchwichenen > Wiich (Weihe), Chilbi
ChlämmärguägäHirschhornkäfer
chnoosäzusammendrängenz.B. i Chiläbank inä chnoosä äs Gchnoos ein Gedränge bair Knös värchnoosä zusammenquetschen
Dialekt:ir
Deutsch:ihr
(unbeton) gib ir au ä chli! > ärä
Dialekt:äs
Deutsch:irgend
äs weer isch nämä äs wiä i d Schiissä appäghiid, und wo all glachät hend, seid är: äs woo muäss einä dänk sii!
Dialekt:äso
Deutsch:irgendwie
ä so gaads? - äs gaad äso! Hauts? - Nüd äso! Füllwort: äso chliini Aügli dr Näfel hangät äso inä äso afig ä paar
Dialekt:äswiä
Deutsch:irgendwie
Dialekt:äswoo
Deutsch:irgendwo
äs
Dialekt:einisch
Deutsch:irgendeinmal
nämäneinisch, einisch im Himel
Dialekt:Hälmli
Deutsch:irreführen
=Hälmli durs Muul ziä
Dialekt:irä
Deutsch:ihr
Besitz: irä Vatter iräs Huus, nüd üüsäs!
Dialekt:irä
Deutsch:
säg irä nüüd ich has irä gseid
Dialekt:irär
Deutsch:ihrer
Irär drii heigid alig müässä vorem zmittaag gu Schnidlauch määjä für d Suppä, hed ds Schuänis Thummäs värzellt vo Amerika!
Dialekt:iräs
Deutsch:ihres
iräs Huus, iräs Meitli, iräs Gwand
Dialekt:iri
Deutsch:ihre
iri Vätter, iri Müätter, iri Hüüser
Dialekt:nämä
Deutsch:irgend, etwa
nämä im Winter, nämä spaat, nämä nüüd, nämä nüd äso, nämä det änä, nämä lang, nämä da durä nämä äswiä, nämä einisch anderswo: näbis, neime, neume > öppä
Dialekt:nämähii
Deutsch:irgendwohin
nämähii tuä (> heituä)
Dialekt:nämänä
Deutsch:irgend jemand
(nämä-n-ä) nämänä Maa, nämänä Frau,
Dialekt:nämänäs
Deutsch:irgendwas
(nämä-n-äs) nämänäs Lädäli
Dialekt:nämät
Deutsch:irgendwo
nämät anä - inä
Dialekt:öppähii
Deutsch:irgendwohin
öppähii sött mä dänk!
Dialekt:värredä
Deutsch:irren im Reden, sich verraten
hesch di verredt, anderswo: überreden
Dialekt:värzellä
Deutsch:irren beim zählen
ä hesch di värzellt!
Dialekt:a
Deutsch:an
a dr Sunnä a dr Muotaa a d Heiteri gaa a d Händ früürä a dr Naasä nää a Wiänachtä a dä Fiirtigä a dr Fasnacht a dr Gmeind (an der Versammlung) a dä Bluämä schmöckä, Wemfall (Dativ) a wem bisch du? a wem isch das Auto? gib s a dä Goofä! gib s a miär! seisch äs a niämerem! a dem gseet mäs nüd aa a allem aa Hau a dr Chatz dr Schwanz ab > a dr, am, an
Dialekt:aagnuu
Deutsch:gefallen
we hetts di aagnuu? (wie hat es dir gefallen? Musik, Theater, Vorfall)
Dialekt:aagschiirä
Deutsch:das Geschirr
ds Ross aagschiirä Sigrist: i muess der Pfarr gu aagschiirä (Messgewand anlegen)
Dialekt:aanää
Deutsch:annehmen
we niids di aa? (wie gefällt es dir?) > aagnuu, wool aanää
Dialekt:Aabäd
Deutsch:Abend
guete-n-Aabäd drii Ääbig lang > Fiirabäd
Dialekt:Aart
Deutsch:Art
das isch etz au än Aart! uf än Aart und Wiis (irgendwie)
Dialekt:abärraatä
Deutsch:
mit indirekten Fragen etwas herausfinden > ärraatä
Dialekt:abwäschä
Deutsch:abwaschen
(Geschirr) UR, UW dännäwäschä
Dialekt:Adlär
Deutsch:Adler
(grosser Raubvogel, Gasthausname > Giir
Dialekt:Affärä
Deutsch:Affäre
(frz. affaire, unangenehme Geschichte)
Dialekt:Album
Deutsch:Album
“Ein Blick in dieses Album / wirft das grösste Kalb um!
Dialekt:Alpfaart
Deutsch:eine bestimmte Alp
vgl. Kirchgang
Dialekt:Alpäroosä
Deutsch:Alpenrose
Bärgrose, Tirol Almrausch
Dialekt:Alpäröösli
Deutsch:Wirtschaft
Dialekt:Älplär
Deutsch:Älpler, Senn, Alphirt
Älpläri, älplärä
Dialekt:am
Deutsch:am
am Sunntig, am Schattä, am Bächli, am Haag, am Änd, am Ässä, am Schaffä, am Zämäghijä, am Drüü, am Redä aa, am beschtä, am fürnämmschtä, am meischtä, am dümmschtä, amänä Oort = am änä = an einem Ort ammär: an mir (a miär), ammär ghangät, vgl. Familienname Ambauen, Ambord, Ambühl, Amgwerd, Amstutz, Amstad, Amsteg, Wemfall (Dativ) gib s am Vatter am Vatter sis Huus
Dialekt:anä
Deutsch:heran
Ambeissibringä, Ambeissigaa, Ambeissifaarä anänanä: an ihn heran gang anänanä! chumm da anä! (Schuldeutsch: Komm zu mir anen!) anänand: a) aneinander si hangid anänand,b) in einem fort anänand bällä
Dialekt:änät
Deutsch:
Duden: “schweizerisch für jenseits” änät äm Pragel, änät äm Bach vgl. Ennetbirg (Gebirgsland jenseits des Gotthards), Ennetmarch (alter Name für Urnerboden), Ennetbaden, Ennetbühl, Ennetbürgen, Ennetmoos, Ennetsee
Dialekt:Ängg Toor
Deutsch:Enges Tor (Wasserbergfirst)
Wiit Toor
Dialekt:Ankäliirä
Deutsch:Drehankätrommel
zum Buttern > Liirä
Dialekt:anschtatt
Deutsch:anstatt
da gids Chuächä anstatt Brood anschtatt z Chilä gaa isch är i d Wiirtschaft ggangä
Dialekt:antärä
Deutsch:nachäffen
mhd antern Muo: verfrantern (heute sagen wir > uuspflantärä) BE verantere > äfärä und änzä
Dialekt:Arfä
Deutsch:Arve, Zirbelkiefer
Arfäschtubä Arfätäfel
Dialekt:as
Deutsch:als
1) as Puur as Chnächt as Goofä 2) so as schöön as geschter as lang as ich weiss wedes as d wottisch as viil as är hed mögä hiä isch nüd as mängä as det as wenig as ander as wiit as gseesch as gwüss as waar as i läbä as lang as ich da z Chilä gaa, singid da nüd all! Vergleich: drüümaal as hööch as hööch as äs Huus 3) je .. desto .. as mee as gisch, as mee as wend 4) dass, damit äs gaad nüüd, as mä da cha machä was mä wiil Schutzengegebet: .. hilf mir leben recht und fromm, as ich zu dir in den Himmel komm! .. as si cha a d Chilbi gaa chochä, as mä s cha ässä sid as das Schtäärbä ärfundä hend öbs etz waar siig, as nümmä alls waar siig? worum sind d Fischli gäärä undär dem Brüggli? - as nüd nass wäärdig, wänns chund gu rägnä 5) an das as Fäscht gaa äs gaad as Läbig 6) weil worum nüüd? - as i nüd wiil! > äs
Dialekt:Chiläbank
Deutsch:Kirchenbank
Dialekt:Baringel
Deutsch:
Mirabelle, Amarille (gelbe Pflaume)
Dialekt:Bäsähälm
Deutsch:steife Halme zum Binden von Handbesen
(wir fanden sie im Riedmattli auf Kreuz)
Dialekt:Bättbank
Deutsch:Betbank in Kirche
Dialekt:bättä
Deutsch:beten
gu bättä gaa bbättät Bischof Caminada fragte ein Mädchen: hesch hütt au bbettet (Churer Deutsch für bättä) am Morge? - nei, i ha müässä gu d Häfä läärä! (> bettä) zu Gott bättä: Gebet in der Kirche für einen Sterbenden (das geschah einmal für den Rüteli Klemens - da kam er selber dazu!) über ä Tisch bättä: Tischgebet verrichten
Dialekt:Becki
Deutsch:grosses Gefäss
(vgl. Schwimm-, Tauf-, Waschbecken) Beckibüäzär: Geschirrflicker, die früher umherzogen und zerbrochenes Geschirr mit Drähten und Kitt wieder zusammenflickten
Dialekt:beinigs
Deutsch:Fleisch mit Bein
auch beinär: beinern, aus Knochen gemacht (früher Essgeschirr, Griffe)
Dialekt:beizä, Beizi
Deutsch:beizen, Beize
mhd beitzen a) Jagdköder legen am Fuchs beizä, as är uf d’Beizi chund b) Geburtsvorfall der Kuh c) Leder oder Holz mit scharfer Flüssigkeit behandeln d) zähes Fleisch mürbe machen durch Einlegen in Essig e) Pferde füttern,in Gaststätte einkehren neu: Beiz, Beizli = Wirtshaus, Speiserestaurant
Dialekt:Beziirk
Deutsch:Bezirk
(Unterteilung des Kantons Schwyz) > Ziirk
Dialekt:bidär
Deutsch:bei dir
(bi diär) unbetont hesch nüüd bidär? > bim
Dialekt:biijälä
Deutsch:schwirren
wie Bienen, leichter Schneefall beielen
Dialekt:biimär
Deutsch:bei mir
Dialekt:Biirg
Deutsch:Birg, Gebirge
Hüttäbiirg: Wildheuplätz zu einer bestimmten Alphütte gehörig
Dialekt:Birä
Deutsch:Birne
lat pirum, ahd pira, mhd bire, abgeleitet: Kopf,Glühbirne “Öpfel, Biren”
Dialekt:Biräbaum
Deutsch:Birnbaum
birbaumis: Birnbaumholz birbaum
Dialekt:Birähung
Deutsch:Birnenhonig
Dialekt:Biräkösi
Deutsch:
aus gedörrten Birnen, Inhalt vom Biräweggä
Dialekt:Biräweggä
Deutsch:Wecken mit Biräkösi gefüllt
> Weggä
Dialekt:Birli
Deutsch:kleine Birnen
(Obst, Glühbirnen)
Dialekt:bir
Deutsch:Birnen pflücken
gu bir
Dialekt:Birchä
Deutsch:Birke
uraltes Wort ahd birka obd Birche i dä Birchä: Achslen, Bödmeren, Illgau (Flurnamen: Birr, Birrfeld FN: Bircher, Birrer)
Dialekt:biribitzäli
Deutsch:ein ganz klein wenig
äs birebirebitzeli
Dialekt:Bläss
Deutsch:Haustier mit weissem Fleck auf der Stirne
(Hund, Kuh) auch: Bless
Dialekt:Bleiki
Deutsch:Bleicheplatz
häufiger Flurname bei Städten und Dörfern, im Gebirge: Lichtung
Dialekt:blöössäli
Deutsch:lose
nur noch an einem Faden, auf der Kippe d Muusfallä blöössäli richtä ä blöössäli Iirichtig (mhd bloezliche: entblösst, gänzlich)
Dialekt:Bock
Deutsch:Fehler, Irrtum
Dialekt:Bockaabed
Deutsch:
Freinacht in einer Wirtschaft
Dialekt:Bogä
Deutsch:Unterstand bei Kirchen Biegung
d Schtraass macht ä Bogä > Ellbogä
Dialekt:bbottä
Deutsch:geboten
(> büütä) Si hend is scho drüümal värchünt! - hed niämärt mee bottä? (Zingälär zu einem Heiratslustigen)
Dialekt:Braschäli
Deutsch:wirrer Haufen
ä Braschlätä Goofä äs Braschäli Vee
Dialekt:Brii
Deutsch:Brei
mhd brî > Baläntä-, Haber-, Hiirsä-, Riis- > Brix
Dialekt:Buäbärollä
Deutsch:Mädchen, die gerne Buben sehen
> Meitlirollä -
Dialekt:Büffe
Deutsch:Bufett Geschirrkommode
> Boffät
Dialekt:Bunzä
Deutsch:Stichel Bunzen, Punzen
mhd punze, Flurname neu Bünzli engstirniger Mensch
Dialekt:Bürglä
Deutsch:Bürglen
häufiger Flur- und Ortsname UR NW Birglä
Dialekt:büschälä
Deutsch:ein Büschel binden, irgend etwas machen
Dialekt:butzä
Deutsch:kaputt
(Glühbirne, Sicherung, Motor) äsoo butzts äs
Dialekt:Buur
Deutsch:Bauer
wir sprechen das Wort mit P aus > Puur ff
Dialekt:büütä
Deutsch:bieten, anbieten
ahd biotan mhd bieten Handel: was büütisch? Staat: Poliziischtund büütä > Bott, bottä, uufbüütä kirchlich: es soll ein Kilchherr den Tag büten
Dialekt:Ch
Deutsch:
Das CH am Anfang eines Wortes statt K ist nicht nur unser Landeskürzel, sondern auch das auffälligste Merkmal unseres Schweizerdeutschen - eine Halskrankheit? Es muss sehr früh aufgekommen sein, denn schon um 800 findet sich das Wort chuo für Kuh in einer Handschrift des Klosters St.Gallen (sog. Milchsegen). Im mhd ist bereits alles mit K- geschrieben. Das CH ist also ein Rest vom Althochdeutschen, der sich sehr hartnäckig bis in unsere Zeit erhalten hat und wohl noch lange sich erhalten wird. - Im Anlaut schwach (ch), nach Vokal stark (chch, nicht eigens bezeichnet)Es ist allerdings manchmal schwierig, den Unterschied zu k in jedem Fall eindeutig festzustellen: hier Fehlendes suche man also bei K.
Dialekt:Chälä
Deutsch:Chälä
Flurname (im Muotathal fast unzählige, Alp Pragel), Gebrauchswort für Kluft, Rinne in Felsen ahd kela vgl. Couloir, Canyon
Dialekt:Chämi
Deutsch:Kamin, Schornstein
(auch im Gebirge) ahd kemi, chemi
Dialekt:Chammä
Deutsch:Hahnenkamm
Wasserbergfirst sieht aus wenä Chammä Nuot und Chamm: Zimmerei-Wort (> Nuät, Kamm > Schträäl) übertr. dr Chammä hööch haa, appälaa, schtutzä
Dialekt:Chappätschoopä
Deutsch:Feiertags-Hirthemd mit Kapuze
> Tschoopä
Dialekt:Charä
Deutsch:Karren, Kar, Karst
Nach einer eindrücklichen Karren-Führung mit Prof. Bögli auf der Karretalp rief mir ein Einheimischer zu: so bisch au diä huärä Schtei gu gschauä! - Der Heiland habe bei der Himmelfahrt Fussspuren auf dem Felsboden hinterlassen: ä chli gcharät hed är ämal nu! >Karrätalp
Dialekt:chasi
Deutsch:kann sein, vielleicht, wahrscheinlich
(cha sii) chasi chumäni nu är isch chasi hei Verdoppelungen: chasiraati, chasischiär
Dialekt:Chatzägold
Deutsch:Katzengold, was aussieht wie Gold
(Kirschharz, Goldglimmer, Messing, Pyrit)
Dialekt:Chätzär
Deutsch:Ketzer
mhd ketzer Irrgläubiger 1450 die acht bösen Wörter: Kätzer > Sibächätzär
Dialekt:cheibs
Deutsch:
öppis cheibs, nämis cheibs = irgendetwas, öppis dummä huärä cheibs = etwas ganz Dummes
Dialekt:chiichä
Deutsch:keuchen
mhd kîchen auch: chirä
Dialekt:chiirbschä
Deutsch:knirschen, quitschen
chnirpschen mit dä Zänd chiirbschä bei grosser Kälte chiirbschät dr Schnee undär dä Schuänä
Dialekt:Chilä
Deutsch:Kirche
(Gemeinschaft der Gläubigen, Gebäude, Gottesdienst) mhd kirche, kilche anderswo Chirche (vgl ON Kirchberg, Kirchdorf) Mz: mr hend 7 Chilä (Chilänä?) im Taal Verkl. Chiläli Kirchlein z Chilä gaa am Sunntig zChilä tuä = beerdigen wer tüänds da z Chilä? - der vorderisch! Gottesdienst: isch hüt kä Chilä? vor Chiläs, undär Chiläs, na Chiläs (Genitivbildung)
Dialekt:Chiläbrügg
Deutsch:Kirchenbrücke
Dialekt:Chiläbuäch
Deutsch:Kirchenbuch
Dialekt:Chilächoor
Deutsch:Kirchenchor
Dialekt:Chiläfluä
Deutsch:Kirchenfluh
Dialekt:Chilägass
Deutsch:Kirchengasse
Dialekt:Chilägmeind
Deutsch:Kirchgemeinde
(bis 1996 politische Gemeindeversammlung in der Pfarrkirche, jetzt getrennte Kirchgemeinde, getrennte Versammlung)
Dialekt:Chiläguät
Deutsch:Kirchengut
Dialekt:Chilälaad
Deutsch:Kirchenlade
(Urkunden-Kasten, so Fassbind öfters)
Dialekt:Chiläriäd
Deutsch:Kirchenried
Dialekt:Chiläraat
Deutsch:Kirchenrat
Dialekt:Chilärain
Deutsch:Kirchenrain
Dialekt:Chiläturm
Deutsch:Kirchenturm
Dialekt:Chilävogt
Deutsch:Kirchenvogt
(Amt der Kirchgemeinde)
Dialekt:Chiläwald
Deutsch:Kirchenwald
Dialekt:Chilbi
Deutsch:Kirchweihfest
> Chilchwii Mz Chilbänä
Dialekt:Chilch
Deutsch:
altes Wort für Kirche (Chilä)
Dialekt:Chilchgang
Deutsch:Kirchgang
Dialekt:Chilchheer
Deutsch:Kirchenheer
Dialekt:Chilchhoof
Deutsch:Kirchhof
Dialekt:Chilchhööri
Deutsch:Kirchhöre
was zur Kirche gehört Kilchhöri
Dialekt:Chilchwääg
Deutsch:Kirchweg (öffentliches Wegrecht)
(öffentliches Wegrecht)
Dialekt:Chilchwii
Deutsch:Kirchweihe Kilchwichenen
Kilchwichenen > Wiich (Weihe), Chilbi
Dialekt:Chlämmärguägä
Deutsch:Hirschhornkäfer
Dialekt:chnoosä
Deutsch:zusammendrängen
z.B. i Chiläbank inä chnoosä äs Gchnoos ein Gedränge bair Knös värchnoosä zusammenquetschen