Muotathaler Dialekt Schriftsprache Erläuterung Foto Audio
ganzvollständig, heil, unversehrtmhd ganz är isch ganz usem Chriäg heichoo, är isch nu ganz Stalder: unbeschnitten (Stier, Hengst) anderswo ganznig > fänigganz
ganzVerstärkung (sehr) ganz schöön, ganz ä schöönä, ganz ä böösi, ganz värruckt (NB gänzä > änzä)
bodänäbäganz eben, ebenerdigganz eben, ebenerdig
öläläganz leichter HagelGraupelschauer äs bölälät
bolzägraadganz gerade
bugsganz leicht, ohne weiteresflugs we bux
gottloobseelänäleiganz allein> muätärseelänälei
gräächganz fertigmhd gerech flätt und grääch > gräch, grächä
haupthööri(g)ganz gewiss
plätschfeissganz dick und fett> flätt, Blatt
äeinä Maa ä Frau ä paar ä chli ä jedä ä Ding ä söläs ä diänigä ä kä Bitz ä lengersi mee ganz ä schöönä > äkä, äwägg, du ä lüügsch! ä bisch än Esel! ä hesch ghaa! ä bisch äs!
ÄärdäErdeganzä-n-Äärdä, Himel und Äärdä > Häärd
AffAffeTornister (> Haaraff), Schimpfwort äffälä (nachäffen) Äffli Z Schwiiz ussä hed einä dr Güntärä Balz wellä aazündä: vorig isch äs ganzäs Poschtauto voll Affä is Taal inä gfaarä! dä seid dr Balz: worum bisch duu nu daa? hesch kä Platz me ghaa?
allpottständig, die ganze Zeitallpott rägnäts nüd allpott, allbott = zu jedem Aufgebot > Bott
andäranderedr andär Schuä, di andär Siitä, äs anders Hämli (frisch), andäri Jaar, ganz än andärä > disä, disi
äugäliÄuglein(sprich: Eugli) ganz verbääggäti Äugäli
bhabäbefestigtäs isch nüd bhabä = es rinnt, es lottert är isch ä bhabnä: sparsam, wortkarg, knapp bhabä bi diär zuächä: ganz nahe bhabä voll: plattvoll mhd behaben (vgl. behäbig) bhäbnär: besser dicht
biribitzäliein ganz klein wenigäs birebirebitzeli
bluttnackätvöllig nacktflätt blutt, am blüttäschtä: Wort einst über ganz Deutschland verbreitet
bbräämätmit Russ beschmiertbisch ganz bbräämät > värbräämt
BrägelMehlschweizi mit süssen Früchten(Prägul) mit Salzgümel als Hauptmahlzeit, dr ganz Brägul: die ganze Masse BE Häpäräprägel, Beeribrägel, Chriäsibrägel
cheibsöppis cheibs, nämis cheibs = irgendetwas, öppis dummä huärä cheibs = etwas ganz Dummes
chlöönäklagen(lautmalerisch) ganz neu: kloonen
chorchläschwer husten, ganz verhockt rochelenauch: churchlä
chötzärligzum Erbrechen gereiztäs isch mer ganz chötzerlig
ChrääjäKräheahd kraja, krija Spottwort für Reichsadler > Rappä Unterschiid zwüschet Chrääjä und Pfarr? - Keinä: beed sind schwarz und schrijid di ganz Ziit: gää, gää!
didiedi alt Frau di ganz Wuchä di altä Ziitigä
diänigdiänigär, am diänigschtä 1) diensteifrig: ä diänigä Puurscht Lienert dienigs > udiänig 2) humorvoll, gemütlich: usinnig ä diänägi Frau 3) merk­würdig: ganz diänig, schonu diänig, nämä ä diänigä > gschpässig
Doorfätädas ganze Hin und Her beim doorfä
dräckätdreckig(auswärts: dräckig) di dräckät Wösch ä bisch ganz dräckät Äs git gwüss dräckäti Händ, aber au dräckäti Müülär und giftägi Zungä! (zur Handkommunion)
durdurchmhd dur 1) Ort: dur d Türä, durs Pfeischter, durs ganz Taal, durdurä, dur alls uusä hends bääggät (den ganzen Weg hinaus weinten sie) 2) Zeit: dur s Jaar, dur d Wuchä, dur d Nacht (die Nacht hindurch, nachtsüber,auch: derdnacht) 3) Ursache: dur der Rägä värdoorbä dur diinärtwillä 4) bildlich: dur alls durä dur all Bödä durä > duur-
durgändsdurchgehends, die ganze Zeit(Stalder)
duuchtbedrückt, niedergedrücktvgl. geduckt mhd douhen auch: tuuch är isch ganz tuuchtä heichoo
eistärimmerIn meiner Jugendzeit hörte man nur eister, und immer war ein Fremdwort, heute ist es umgekehrt! früher weit verbreitet, aber die Herkunft ist schwierig zu erklären, im Wörterbuch mhd kommt es in dieser Form nicht vor, ZG aistig, VS aischisch, Engelberg aischter > aläwiil, allpott, anänand, di ganz Ziit
fänigganzvöllig unversehrtpfennigganz, anderswo: pfänigganzfänig-gloggä-ganz: wie neugeprägter Pfennig oder frischgegossene Glocke
feschtfest, eifrigmhd vast ganz fescht uufpassä Wort neu von auswärts, früher sagten wir: hüntsch, usinnig (fest = befestigt > bhabä, äs hed)
flättvölligmhd vlât (sauber, ganz: so heute noch im Oberwallis) flätt voll, flätschnass (pflätsch-, flatter-), flätt tood, flätt aagleid, flätt und gräch = fertig, flättsuuber (völlig): da hörsch flättsuuber! flätt mit Fliis, flätt tätsch humor. flätt, flättär, am flättäschtä (flach, flau, platt) (flink, reinlich) > ufläätig
fürnämmvornehmmhd vürnaeme ganz fürnämmi Lüüt! bisch zfürnämm drzuä? (willst du das nicht machen?)
gaarsehr, ganz und garmhd gare gaar glii gaar ä chliinä gaar ä kä Gattig gaar än aarigä gaar nüd gaar nüüd gaar niä gaar niämärt Verst. gaggaar (grad gaar) > nüggär, niänägär
GeissZiege(bei uns Fremdwort) mhd geiz Wie man Geyss lösen soll Noch zu meiner Jugenzeit hielten die meisten Nichtbauern ein paar Geissen. Schnellsprechübung: Guggälärs Geiss gänd ganz Güntä guätä Geissgaffi
gfründverwandti bi nüd gfründ mit diär! “alle Gfründt” (die ganze Verwandschaft) ahd friunt mhd gevriunt
glänzäglänzenäs glänzt äs isch ganz glänzig
Grampoolschiibäganz alter grosser Fünfliber > Pletschger
GroossäGrossendi Groossä (Erwachsene) im Groossä und Ganzä im Träsmärä Groossä (vgl. Gross: Viertel von Einsiedeln) vgl. 1 Gross = 12 Dutzend
gschiidgescheitmhd geschide ganz ä gschiidä! äs wäär ämal gschiider weder .. am gschiidschtä wäärs .. di Gschiidä und di Dummä wänn faasch afä gschiidä?
hindäräbrings hindärä: bring es nach hinten dur alls hindärä: die ganze Strecke hindurch ) di hindärä Bei füränää! di Hindärä söllid fürächoo! > di vordärä, durhindärä
hindärsihintersich, rückwärtsär hed das Buäch hindärsi und fürsi gläsä = ganz, von vorn bis hinten > fürsi
hüttigvom heutigen Tag am hüttigä Taag hüttigs Tags nümmä hüttig: nicht mehr ganz neu
HüüffäMz Haufen ganz Hüüffä
innäinnädrininnen, ganz im Innern
KarsumpelHaufen von wertlosem Zeug dr ganz Karsumpul
LandbottLandbote(amtlicher Bote),Aufgebot für das ganze Land
LeutschSchimpfwort, ganz schlimmer Lump
LiibLeibmhd lîp nur gebräuchlich: mid Liib und Seel, uf Liib und Läbä (sehr, völlig, ganz)
LumpähundSchimpfwort, ganz schlimmer Lump
gmälbätmehligbisch ganz gmälbät gmälbät Gümäl
MaläfizMalefiztodwürdiges Vergehen lat malefacere Malefiz-Ruten Malefiz-Pater (Kapuziner mit Machtsegen gegen ganz Böses)
NiidläNidel(Rahm, Sahne) Roman.Alpenwort das Spielen um Nidlen und Kestenen, Illgau: Halb-, Ganz-, Heuär-
PfänigPfennigmhd phenning > fänigganz
SchapfWassermengeä Schapf Wassär aafletzä ganzi Schäpf trunkä vgl Schaff (Gefäss) > Gutz, Flatz
SchelmSchelmmhd schelm Bösewicht (todeswürdig): Schelm bei uns: Dieb Schelmächeib, Schelmähund ä lüügsch as wenä fuulä meinädä Schelm! > Schaafschelm, Veeschelm, Pfandweibel (der huärä Schelm!) Schweizergardisten konnten früher als Aussteuer ein ganzes Bett mit nach Hause nehmen,ein solcher hiess dann ä pääpschtlichä Bett-Schelm Kinderspiel Illgau: Lantegär und Schelmis
SchiffSchiffmhd schif, skif Chiläschiff: Mä gseeds ja nüd vom Schiff uus Gülten, Gotthelf: mit Schiff und Gschiirr = die ganze Fahrhabe (Schiff = Gefässe > Wassärschiff)
schliäfich würde schlafendä schliäf i dr ganz Taag > schlaaffä
Schnitzgedörrte Birnen(meist in Schnitten, aber auch ganze) mhd snitz Schnitz und Möckä (düüri Birä und Gumäli im Uuflauf) im Schnitz haa (geizig im Futter) Verkl. Schnitzli Schnitztrog, Birenschnitze
schreegschrägmhd schrege äs isch einä ganz schreeg übärä Platz gluffä: mä heig im gseid, är müäss nur schreeg übärä! schreegi Muusig (Res Gwerder)
SchurniggäliAnsätze von etwas, TriebeTurmbrief: so kalt, dass es die Kriesi, welche schon schöne Schurniggeli hatten, ganz erfröhrt hat: Ansätze von Baumfrüchten, kurzgeschorener Bubenkopf NW Schor-> Niggäli, schorä
schüüchscheumhd schiuh nüd schüüch ganz ä Schüüchä
SchwandSchwand, Schwendemhd swante, swendung! Rodungs-Flurname in ganz Süddeutschland = Wald zum schwinden bringen > Gschwänd vgl. Familienname Amschwand, Aschwanden, Deschwanden, Schwander, Schwendimann, Schwendener vgl. schwinden, schwand, geschwunden
Schwiiz1) Ort Schwyz uf Schwiiz uusä z Schwiiz ussä 2) Schweiz CH d Schwiiz di ganz Schwiiz (manche meinen, man müsse jetzt Schweiz sagen) > Bund, Eidgenossenschaft
SibächätzärSiebenketzer(ganz böser Ketzer) Sibäschläuäl, Sibäsiäch
Suuffi“Saufe”, Trank(Schotte, Sirte, Käsemilch): Wort im ganzen Alpengebiet, aber mit versch. Bedeutung “Saufe”: 1640 ein Sufi Stier, 1653 ein Sufi Kalb
undäuntenahd untan mhd unden ganz undä ZH TG SG une BE ungerundä im Huus undä im Taal undä am Bei är hed müässä undä aafaa är isch det undä undä und obä > dundä, z undärisch undä z Brunnä undä z Zuug undä im Wallis undä im Tesin undä
uufaufmhd ûf, engl up uuf und äbä (ganz eben) uuf und äändli (genau so) uuf und drvoo (auf und davon) Türä uuf! (aufmachen!) bisch uuf? (aufgewacht, aufgestanden) UR üf NW uif > Uuf-, uufä
värschiissäverscheissends ganz Bett värschissä
värsüüäversauen, verunreinigen, verschwenden, verderbenSi hend alls värsüüät - und därnaa isch d Fluä choo! das schlächt Wättär hed dr ganz Summär värsüüät
värtoktärädas ganze Vermögen dem Arzt geben
ViärtäliViertel vom Ganzen(Brot, Wein)
vollahd fol engl full mhd vol (von füllen) völlnär, am völlschtä voll Wassär, äs Muul voll, vollä Wassär, äs isch vollä ganz voll: bbissnät-, bhabä-, bärschät-, platt- > füllä, Follä
zänärischtzu ennerst, ganz drübenzänärisch änä > änär
Dialekt:ganz
Deutsch:vollständig, heil, unversehrt
mhd ganz är isch ganz usem Chriäg heichoo, är isch nu ganz Stalder: unbeschnitten (Stier, Hengst) anderswo ganznig > fänigganz
Dialekt:ganz
Deutsch:
Verstärkung (sehr) ganz schöön, ganz ä schöönä, ganz ä böösi, ganz värruckt (NB gänzä > änzä)
Dialekt:bodänäbä
Deutsch:ganz eben, ebenerdig
ganz eben, ebenerdig
Dialekt:ölälä
Deutsch:ganz leichter Hagel
Graupelschauer äs bölälät
Dialekt:bolzägraad
Deutsch:ganz gerade
Dialekt:bugs
Deutsch:ganz leicht, ohne weiteres
flugs we bux
Dialekt:gottloobseelänälei
Deutsch:ganz allein
> muätärseelänälei
Dialekt:grääch
Deutsch:ganz fertig
mhd gerech flätt und grääch > gräch, grächä
Dialekt:haupthööri(g)
Deutsch:ganz gewiss
Dialekt:plätschfeiss
Deutsch:ganz dick und fett
> flätt, Blatt
Dialekt:ä
Deutsch:ein
ä Maa ä Frau ä paar ä chli ä jedä ä Ding ä söläs ä diänigä ä kä Bitz ä lengersi mee ganz ä schöönä > äkä, äwägg, du ä lüügsch! ä bisch än Esel! ä hesch ghaa! ä bisch äs!
Dialekt:Äärdä
Deutsch:Erde
ganzä-n-Äärdä, Himel und Äärdä > Häärd
Dialekt:Aff
Deutsch:Affe
Tornister (> Haaraff), Schimpfwort äffälä (nachäffen) Äffli Z Schwiiz ussä hed einä dr Güntärä Balz wellä aazündä: vorig isch äs ganzäs Poschtauto voll Affä is Taal inä gfaarä! dä seid dr Balz: worum bisch duu nu daa? hesch kä Platz me ghaa?
Dialekt:allpott
Deutsch:ständig, die ganze Zeit
allpott rägnäts nüd allpott, allbott = zu jedem Aufgebot > Bott
Dialekt:andär
Deutsch:andere
dr andär Schuä, di andär Siitä, äs anders Hämli (frisch), andäri Jaar, ganz än andärä > disä, disi
Dialekt:äugäli
Deutsch:Äuglein
(sprich: Eugli) ganz verbääggäti Äugäli
Dialekt:bhabä
Deutsch:befestigt
äs isch nüd bhabä = es rinnt, es lottert är isch ä bhabnä: sparsam, wortkarg, knapp bhabä bi diär zuächä: ganz nahe bhabä voll: plattvoll mhd behaben (vgl. behäbig) bhäbnär: besser dicht
Dialekt:biribitzäli
Deutsch:ein ganz klein wenig
äs birebirebitzeli
Dialekt:bluttnackät
Deutsch:völlig nackt
flätt blutt, am blüttäschtä: Wort einst über ganz Deutschland verbreitet
Dialekt:bbräämät
Deutsch:mit Russ beschmiert
bisch ganz bbräämät > värbräämt
Dialekt:Brägel
Deutsch:Mehlschweizi mit süssen Früchten
(Prägul) mit Salzgümel als Hauptmahlzeit, dr ganz Brägul: die ganze Masse BE Häpäräprägel, Beeribrägel, Chriäsibrägel
Dialekt:cheibs
Deutsch:
öppis cheibs, nämis cheibs = irgendetwas, öppis dummä huärä cheibs = etwas ganz Dummes
Dialekt:chlöönä
Deutsch:klagen
(lautmalerisch) ganz neu: kloonen
Dialekt:chorchlä
Deutsch:schwer husten, ganz verhockt rochelen
auch: churchlä
Dialekt:chötzärlig
Deutsch:zum Erbrechen gereizt
äs isch mer ganz chötzerlig
Dialekt:Chrääjä
Deutsch:Krähe
ahd kraja, krija Spottwort für Reichsadler > Rappä Unterschiid zwüschet Chrääjä und Pfarr? - Keinä: beed sind schwarz und schrijid di ganz Ziit: gää, gää!
Dialekt:di
Deutsch:die
di alt Frau di ganz Wuchä di altä Ziitigä
Dialekt:diänig
Deutsch:
diänigär, am diänigschtä 1) diensteifrig: ä diänigä Puurscht Lienert dienigs > udiänig 2) humorvoll, gemütlich: usinnig ä diänägi Frau 3) merk­würdig: ganz diänig, schonu diänig, nämä ä diänigä > gschpässig
Dialekt:Doorfätä
Deutsch:das ganze Hin und Her beim doorfä
Dialekt:dräckät
Deutsch:dreckig
(auswärts: dräckig) di dräckät Wösch ä bisch ganz dräckät Äs git gwüss dräckäti Händ, aber au dräckäti Müülär und giftägi Zungä! (zur Handkommunion)
Dialekt:dur
Deutsch:durch
mhd dur 1) Ort: dur d Türä, durs Pfeischter, durs ganz Taal, durdurä, dur alls uusä hends bääggät (den ganzen Weg hinaus weinten sie) 2) Zeit: dur s Jaar, dur d Wuchä, dur d Nacht (die Nacht hindurch, nachtsüber,auch: derdnacht) 3) Ursache: dur der Rägä värdoorbä dur diinärtwillä 4) bildlich: dur alls durä dur all Bödä durä > duur-
Dialekt:durgänds
Deutsch:durchgehends, die ganze Zeit
(Stalder)
Dialekt:duucht
Deutsch:bedrückt, niedergedrückt
vgl. geduckt mhd douhen auch: tuuch är isch ganz tuuchtä heichoo
Dialekt:eistär
Deutsch:immer
In meiner Jugendzeit hörte man nur eister, und immer war ein Fremdwort, heute ist es umgekehrt! früher weit verbreitet, aber die Herkunft ist schwierig zu erklären, im Wörterbuch mhd kommt es in dieser Form nicht vor, ZG aistig, VS aischisch, Engelberg aischter > aläwiil, allpott, anänand, di ganz Ziit
Dialekt:fänigganz
Deutsch:völlig unversehrt
pfennigganz, anderswo: pfänigganzfänig-gloggä-ganz: wie neugeprägter Pfennig oder frischgegossene Glocke
Dialekt:fescht
Deutsch:fest, eifrig
mhd vast ganz fescht uufpassä Wort neu von auswärts, früher sagten wir: hüntsch, usinnig (fest = befestigt > bhabä, äs hed)
Dialekt:flätt
Deutsch:völlig
mhd vlât (sauber, ganz: so heute noch im Oberwallis) flätt voll, flätschnass (pflätsch-, flatter-), flätt tood, flätt aagleid, flätt und gräch = fertig, flättsuuber (völlig): da hörsch flättsuuber! flätt mit Fliis, flätt tätsch humor. flätt, flättär, am flättäschtä (flach, flau, platt) (flink, reinlich) > ufläätig
Dialekt:fürnämm
Deutsch:vornehm
mhd vürnaeme ganz fürnämmi Lüüt! bisch zfürnämm drzuä? (willst du das nicht machen?)
Dialekt:gaar
Deutsch:sehr, ganz und gar
mhd gare gaar glii gaar ä chliinä gaar ä kä Gattig gaar än aarigä gaar nüd gaar nüüd gaar niä gaar niämärt Verst. gaggaar (grad gaar) > nüggär, niänägär
Dialekt:Geiss
Deutsch:Ziege
(bei uns Fremdwort) mhd geiz Wie man Geyss lösen soll Noch zu meiner Jugenzeit hielten die meisten Nichtbauern ein paar Geissen. Schnellsprechübung: Guggälärs Geiss gänd ganz Güntä guätä Geissgaffi
Dialekt:gfründ
Deutsch:verwandt
i bi nüd gfründ mit diär! “alle Gfründt” (die ganze Verwandschaft) ahd friunt mhd gevriunt
Dialekt:glänzä
Deutsch:glänzen
äs glänzt äs isch ganz glänzig
Dialekt:Grampoolschiibä
Deutsch:
ganz alter grosser Fünfliber > Pletschger
Dialekt:Groossä
Deutsch:Grossen
di Groossä (Erwachsene) im Groossä und Ganzä im Träsmärä Groossä (vgl. Gross: Viertel von Einsiedeln) vgl. 1 Gross = 12 Dutzend
Dialekt:gschiid
Deutsch:gescheit
mhd geschide ganz ä gschiidä! äs wäär ämal gschiider weder .. am gschiidschtä wäärs .. di Gschiidä und di Dummä wänn faasch afä gschiidä?
Dialekt:hindärä
Deutsch:
brings hindärä: bring es nach hinten dur alls hindärä: die ganze Strecke hindurch ) di hindärä Bei füränää! di Hindärä söllid fürächoo! > di vordärä, durhindärä
Dialekt:hindärsi
Deutsch:hintersich, rückwärts
är hed das Buäch hindärsi und fürsi gläsä = ganz, von vorn bis hinten > fürsi
Dialekt:hüttig
Deutsch:
vom heutigen Tag am hüttigä Taag hüttigs Tags nümmä hüttig: nicht mehr ganz neu
Dialekt:Hüüffä
Deutsch:
Mz Haufen ganz Hüüffä
Dialekt:innäinnä
Deutsch:drininnen, ganz im Innern
Dialekt:Karsumpel
Deutsch:
Haufen von wertlosem Zeug dr ganz Karsumpul
Dialekt:Landbott
Deutsch:Landbote
(amtlicher Bote),Aufgebot für das ganze Land
Dialekt:Leutsch
Deutsch:
Schimpfwort, ganz schlimmer Lump
Dialekt:Liib
Deutsch:Leib
mhd lîp nur gebräuchlich: mid Liib und Seel, uf Liib und Läbä (sehr, völlig, ganz)
Dialekt:Lumpähund
Deutsch:
Schimpfwort, ganz schlimmer Lump
Dialekt:gmälbät
Deutsch:mehlig
bisch ganz gmälbät gmälbät Gümäl
Dialekt:Maläfiz
Deutsch:Malefiz
todwürdiges Vergehen lat malefacere Malefiz-Ruten Malefiz-Pater (Kapuziner mit Machtsegen gegen ganz Böses)
Dialekt:Niidlä
Deutsch:Nidel
(Rahm, Sahne) Roman.Alpenwort das Spielen um Nidlen und Kestenen, Illgau: Halb-, Ganz-, Heuär-
Dialekt:Pfänig
Deutsch:Pfennig
mhd phenning > fänigganz
Dialekt:Schapf
Deutsch:Wassermenge
ä Schapf Wassär aafletzä ganzi Schäpf trunkä vgl Schaff (Gefäss) > Gutz, Flatz
Dialekt:Schelm
Deutsch:Schelm
mhd schelm Bösewicht (todeswürdig): Schelm bei uns: Dieb Schelmächeib, Schelmähund ä lüügsch as wenä fuulä meinädä Schelm! > Schaafschelm, Veeschelm, Pfandweibel (der huärä Schelm!) Schweizergardisten konnten früher als Aussteuer ein ganzes Bett mit nach Hause nehmen,ein solcher hiess dann ä pääpschtlichä Bett-Schelm Kinderspiel Illgau: Lantegär und Schelmis
Dialekt:Schiff
Deutsch:Schiff
mhd schif, skif Chiläschiff: Mä gseeds ja nüd vom Schiff uus Gülten, Gotthelf: mit Schiff und Gschiirr = die ganze Fahrhabe (Schiff = Gefässe > Wassärschiff)
Dialekt:schliäf
Deutsch:ich würde schlafen
dä schliäf i dr ganz Taag > schlaaffä
Dialekt:Schnitz
Deutsch:gedörrte Birnen
(meist in Schnitten, aber auch ganze) mhd snitz Schnitz und Möckä (düüri Birä und Gumäli im Uuflauf) im Schnitz haa (geizig im Futter) Verkl. Schnitzli Schnitztrog, Birenschnitze
Dialekt:schreeg
Deutsch:schräg
mhd schrege äs isch einä ganz schreeg übärä Platz gluffä: mä heig im gseid, är müäss nur schreeg übärä! schreegi Muusig (Res Gwerder)
Dialekt:Schurniggäli
Deutsch:Ansätze von etwas, Triebe
Turmbrief: so kalt, dass es die Kriesi, welche schon schöne Schurniggeli hatten, ganz erfröhrt hat: Ansätze von Baumfrüchten, kurzgeschorener Bubenkopf NW Schor-> Niggäli, schorä
Dialekt:schüüch
Deutsch:scheu
mhd schiuh nüd schüüch ganz ä Schüüchä
Dialekt:Schwand
Deutsch:Schwand, Schwende
mhd swante, swendung! Rodungs-Flurname in ganz Süddeutschland = Wald zum schwinden bringen > Gschwänd vgl. Familienname Amschwand, Aschwanden, Deschwanden, Schwander, Schwendimann, Schwendener vgl. schwinden, schwand, geschwunden
Dialekt:Schwiiz
Deutsch:
1) Ort Schwyz uf Schwiiz uusä z Schwiiz ussä 2) Schweiz CH d Schwiiz di ganz Schwiiz (manche meinen, man müsse jetzt Schweiz sagen) > Bund, Eidgenossenschaft
Dialekt:Sibächätzär
Deutsch:Siebenketzer
(ganz böser Ketzer) Sibäschläuäl, Sibäsiäch
Dialekt:Suuffi
Deutsch:“Saufe”, Trank
(Schotte, Sirte, Käsemilch): Wort im ganzen Alpengebiet, aber mit versch. Bedeutung “Saufe”: 1640 ein Sufi Stier, 1653 ein Sufi Kalb
Dialekt:undä
Deutsch:unten
ahd untan mhd unden ganz undä ZH TG SG une BE ungerundä im Huus undä im Taal undä am Bei är hed müässä undä aafaa är isch det undä undä und obä > dundä, z undärisch undä z Brunnä undä z Zuug undä im Wallis undä im Tesin undä
Dialekt:uuf
Deutsch:auf
mhd ûf, engl up uuf und äbä (ganz eben) uuf und äändli (genau so) uuf und drvoo (auf und davon) Türä uuf! (aufmachen!) bisch uuf? (aufgewacht, aufgestanden) UR üf NW uif > Uuf-, uufä
Dialekt:värschiissä
Deutsch:verscheissen
ds ganz Bett värschissä
Dialekt:värsüüä
Deutsch:versauen, verunreinigen, verschwenden, verderben
Si hend alls värsüüät - und därnaa isch d Fluä choo! das schlächt Wättär hed dr ganz Summär värsüüät
Dialekt:värtoktärä
Deutsch:das ganze Vermögen dem Arzt geben
Dialekt:Viärtäli
Deutsch:Viertel vom Ganzen
(Brot, Wein)
Dialekt:voll
Deutsch:
ahd fol engl full mhd vol (von füllen) völlnär, am völlschtä voll Wassär, äs Muul voll, vollä Wassär, äs isch vollä ganz voll: bbissnät-, bhabä-, bärschät-, platt- > füllä, Follä
Dialekt:zänärischt
Deutsch:zu ennerst, ganz drüben
zänärisch änä > änär