Muotathaler Dialekt Schriftsprache Erläuterung Foto Audio
etzjetztmhd ieze soo etz! (Schluss damit!) Illgau: etzä >iätz, jetzt
etzääsen, abweiden lassenmhd atzen, etzen das tüämmär dä nu etzä äs isch ggetzt (LB Glossar: etzen = durch unerlaubtes Weiden abnützen, Atzung = Tierschaden) > Atzig
aabrännäanbrennend Gümel tüänd etz dä aabrännä sind aabrännt
aagattigäins Werk setzenwe chönnt mä jetzt das aagattigä? > Gattig
aalaaanlassenaagglaa in Bewegung setzen (Steine, Holz beim Reisen, neu Motor)
aareisäanhetzenmuäss dr der Hund aareisä? schriftdeutsch anreisen (ankommen) > Aareisig
aasetzäansetzender Schnee mag scho aasetzä (am Boden haften) am Gwand aasetzä
aatrööläanrollenin Bewegung setzen > tröölä
AartArtdas isch etz au än Aart! uf än Aart und Wiis (irgendwie)
abghiijäabfallender Chnopf ghiid mer etz dä ab > appäghiijä
abschtaaden Fuss aufsetzenuf d Bei abschtaa abgschtandäs Wasser
abschtimmäabstimmen“schtimmt’s etz”? fragte danach ein Kind
absitzäabsitzenabsitzä! in Deutschland: setzen! hinsetzen!
adeelebewohl(Gott empfohlen) auch adiä esä sägä-n-ich etz adiä auch adiöö
allerletschtallerletzte
ÄlplärchilbiÄlplerfestHerbst, jetzt Winter
änäjeneräni, änäs (Illgau: äni Wuchä = letzte Woche) > drsälb, disälb, dässälb
andärletschtzweitletzter
appähinunterher- mhd abe (vgl. Ebbe) d Laui isch appä ä Schlipf isch appä letzte Gebiete: Muotathal, Berner Oberland, Oberwallis, Prättigau (aper) heute meist abä (ahi, ache) abe, appä
ärgaaentgehendas isch mär etz ärgangä
asals1) as Puur as Chnächt as Goofä 2) so as schöön as geschter as lang as ich weiss wedes as d wottisch as viil as är hed mögä hiä isch nüd as mängä as det as wenig as ander as wiit as gseesch as gwüss as waar as i läbä as lang as ich da z Chilä gaa, singid da nüd all! Vergleich: drüümaal as hööch as hööch as äs Huus 3) je .. desto .. as mee as gisch, as mee as wend 4) dass, damit äs gaad nüüd, as mä da cha machä was mä wiil Schutzengegebet: .. hilf mir leben recht und fromm, as ich zu dir in den Himmel komm! .. as si cha a d Chilbi gaa chochä, as mä s cha ässä sid as das Schtäärbä ärfundä hend öbs etz waar siig, as nümmä alls waar siig? worum sind d Fischli gäärä undär dem Brüggli? - as nüd nass wäärdig, wänns chund gu rägnä 5) an das as Fäscht gaa äs gaad as Läbig 6) weil worum nüüd? - as i nüd wiil! > äs
AtzigAtzungWeide, spasshaft für Mahlzeit mhd atzunge > etzä
Ballfrüher bei uns nur gebraucht in > Schneeballä sonst > Chuglä jetzt: Handball, Fussball, Völkerball Verkl. Bälläli > Baloon, balungälä
BälzälisFamilie Grossmann (jetzt Suter) am Rambach
Bändelgrösseres Stoffband(-äl, -ul) Duden: Bendel, jetzt neu Bändel
BättglöggliGlöckleindas zu den Betzeiten läutet (von den Hexen gefürchtet)
BeckäliTrinkgefässfür Milch, jetzt verdrängt durch Tassli
Biis(künstliches) Gebissmhd bizz ds Biis verloorä eine ältere Frau erhielt ein neues Gebiss, da prahlte sie: etz hani scho äs Biis duräplodärät!
bimeichbeim Eidalte Eidesformel, jetzt nur noch: tatsächlich, gewiss ja bimeich! bimeichschtäärbis! bimeich und Säligkeit! bim Eiker
BleichiBleichheitär isch etz au ä Bleichi!
BodäloosäliStoosalp Bodenloseli(jetzt Bodenroseli vgl Zeitlose = Ziitröösäli)
BottBote der Urschweiz (Zeitung SZ)hesch dr Bott gläsä? dr Bott chund allpott (und etz nu allpöttär!)
brünnäin Brand stehenäs wott nüd brünnä äs brünnt äs Liächt ds Huus brünnt! ä Gletschgermockä brünnä han i etz au nu niä gsee! (Glace flambée) LU brönne Lienert: brünne
bbruuchtgebrauchtdas häts etz nüd bbruucht äs bbruuchts Bett
bschtaaunterstützen, verteidigenmuäsch im etz nu bschtaa! i bschtiänd im nu!
BsetziKopfsteinpflaster, Steinsetzung> Bsatzig
BüchsäBüchse, Dose Behälter(urspr. aus Buchs gedrechselt, jetzt aus Blech)
Butterfrüher bei uns völlig ungebräuchlich,jetzt immer mehr statt > Ankä
Büürzlätäpolitischer Umsturzes muss jetzt ein Bürzleten geben - jetzt hat es eins geben!
ChääsKäse, Käselaibmhd kaese,ein Knabe erhält ein Stück Brot: was seit mä? - Chääs au! JzbM öfters: armen Lüten um Kes > feiss, mager Familie Käs: “jetzt ist ausgekäset!” -
ChaschtävogtsFamilie Betschart des letzten Kastenvogts
ChätzärKetzermhd ketzer Irrgläubiger 1450 die acht bösen Wörter: Kätzer > Sibächätzär
Chiibägiär isch etz au ä Chiibägi! = eine Chiibigkeit
ChilägmeindKirchgemeinde(bis 1996 politische Gemeindeversammlung in der Pfarrkirche, jetzt getrennte Kirchgemeinde, getrennte Versammlung)
ChlausKlaus, St. Nikolaus6. Dez. der Chlaus chund! hed dr Chlaus etz gschleukt? vom Chlaus bis Driikönigä han ich kä Sunnä Chlaus zu Eerä, hilf üüs, Trooscht der aarmä liäbä Seelä! (Kindergebet um Klausgeschenke) Weiss (Reg. Klaus) (zu meiner Zeit brachte nur der Chlaus Geschenke, und er blieb unsichtbar) neu: Chlaus, Chläus (Dummkopf) > Bruädär Chlaus, Nigg, Niklaus, Samichlaus, appälüütä
ChrankähuusKrankenhaus(wir kamen noch ins Krankenhaus in Schwyz,jetzt heisst es: Spital, und der alte Name ist unerwünscht!
ChrischtbaumChristbaumetz zündids d Chrischtbäum scho im Novämbär aa!
ChrüüzKreuzzeichends Chrüüz machä Wännt etz dä nüd bessär jassisch, sä mach dr ds Chrüüz, und drnaa chasch ächli is Bett! übers Chrüüz (querüber)
ChüäblätzStück Kuhweidenebent den Küebletzen
chumkommchum etz! chum einisch! > choo i chumä: ich komme mhd ich kume
chüdärläreklamieren, an allem etwas auszusetzen habenäs faad afä chüdärlä: ein kleines Kind beginnt zu reden, zu kauderwelschen > chöfärä
daasdas, dieses(mit Betonung) daas da, nüd dises! daas Wättär!a daas han i etz ä nüd dänkt daas hed etz nu gfäält daas und disäs
därnaadanach, nachherund därnaa sinds .. und därnaa isch .. hörte man früher so schön beim Erzählen,jetzt hört man meistens nachäthäär
därvoohaadavonhabenwas hesch därvoo? ä Magärä isch i d Wirtschaft choo, dä sägids zuänum: etz hemmär gad vo diär ghaa! dä hed är gseid: ja dä hend är viil drvoo ghaa!
dässälbdasselbemeist einfach: das dässälb han ich etz värgässä Was machid iär mid dem schöönä Wättär hütt?-Dässälb lammär ä chli la sii!> därsälb
disälbädieselbe(n)wo sind etz disälbä? (Sachen, Leute, Dinge) > dässälb
drübergaadarübergehenetz nüd drübergaa! dr Bodä isch frisch gwäschä!
DümmiDummheitä tuäsch etz au ä Dümmi!
DünniDünnheitdiä Suppä isch etz au ä Dünni! d Dünni = Rest der Milch ohne Fett
eisetwaseis juuzä eis singä etz muäss eis gaa!
eiseineis (betont) eis Gfotz! eis Glärm! eis Ghetz!
eitwedäräentweder dieser oder jenereintwederen Wo eim ds Töffli värhiid isch, hed ärs ärpünggät und gseid: eitwedärä vo üüs gaad etz dä!
EidgenossäEidgenossen, Bürger der Schweiz1315 eitgenozzen (Eidgenossenschaft CH: Schweiz, eidgenössisch: gesamtscheizerisch (Gesetze, Behörden, Feste, Anlässe) > Bund
esäalsoesä sägän-ich etz adie esä gammär! Illgau: jesä
fääräletztes Jahrmhd verre, verne (schriftdeutsch: ferne Länder, ferne Zeiten) fären zwei Gämschi geschossen
fäärdärigvom letzten Jahrmhd verig fäärdärigi (fäärig) Öpfel Hebel fern > vorfäärä
FäckäFlügel, Fittichemhd vech (Fetzen) 0W Flocke d Fäckä la lampä früher redete man nur von Fäcken, Flügel war ein Fremdwort Hebel Fegge
FätzäFetzenmhd vetzen kä Fätzä und kä Gluussä z Hudlä und z Fätzä värschlaa neu: schwerer Mann Fätzli gfätzät in Fetzen
feilfeil, käuflichmhd veile das isch mär nüd feil der Huäschtä wäär mr etz dä feil!
FiiraabigFeierabendmhd virabent urspr. Abend vor der Feier, jetzt freier Abend nach dem Werktag
Flatzein Wassergussä Flatz Wasser, äs Flätzli > fletzä
fledärämit Wasser spritzenmhd vlederen> fletzä, flädärä
FleischliFamilienname Fleischli= Fleischer, Metzger, badisch Fleischle
fletzämit Wasser bespritzenmhd vletzen = ausbreiten hed schonu gfletzt = es hat in Strömen geregnet äs Gfletz isch das gsii
flickäflickengflickt mhd vlicken einen Flecken aufsetzen,instandstellen, reparieren Zänd gu flickä, d Härä gu flickä, d Uur la flickä Flickär, Flickärii vgl Flickschuster
Flööhudlimit Flöhen besetzter ungepflegter Hund oder Mensch (Hippy)
FlööschTümpel auf Alpen(früher geschätzt als Viehtränke, jetzt geschützt als wertvolle Biotope) ob dem Flösch Bödmeren i dä Flööschä mhd vlez, flosch (ebenes Ufer, Sump) UR UW Flesch
Fotzel, FotzläWollfaser, Lappen, Fetzen
frääsäSchnee fräsenneu: mit übersetzter Geschwindigkeit rasen
friifreiahd frî mhd vrî bergschweizerdeutsch frii, sonst überall frei 1) im alten Sinn: ä friiä Schwiizär, ä friiji Schwiiz, friiji Mannä, äs friis Volch 2) frei = unbesetzt (Eintritt, Wort, Platz, WC, bleifrei)
FrömmiFrömmigkeitdeer isch etz au ä Frömmi! är tuäd vor Frömmi ä Dümmi!
früäfrüh, frühemhd vruo viil zfrüä nümmä zfrüä (ziemlich spät) Kinder gäuerleten am Altersnachmittag,da sagte ein Alter: diä fand etz au früä aa! - da meinte ein anderer: das sind etz halt Früäturnär!
Furäalter Ausdruck für ein grosses Vorhaben “Jetz gahd ä Furä!” - pass auf!
fuxäfuchsen, foppen, plagen, ärgerndas fuxt mi etz scho nu! >äfärä und änzä
gge-Die Vorsilbe in der Vergangenheit der Tätigkeitswörter (Part. Perfekt) (z. B. gelesen, gegessen) heisst im Schweizerdeutschen (wie auch in Bayern) nur g- (gläsä, ggässä) Es könnte also genügen, die Tätigkeitswörter nur in der Gegenwartsform zu verzeichnen, ich verzeichne aber die Vergangenheitsform doch in jenen Fällen, wo sie verschieden ist vom Schriftdeutschen. Ferner setzen wir oft den Tätigkeitswörter nach mögen (mögä) ein g voran: mögä ggässä, mögä gliggä, mögä gfaarä .. Weiter gilt dies auch von der Vorsilbe Ge- (Gemeinde Gmeind, Geschrei Gschrei)
gaaggägackern, schnattern, krächzenmhd gagern auch gaggä, gaagärä übertr. heraussagen, bekennen gaags etz einisch! är heds ggaagsät
GaaräGarn, Garnnetzmhd garn vgl. Bäärä, Faarä, fäärä, gäärä Gaaräpüntel (Heubündel im Netz)
gadgeradegad etz gad änu gad ä Frankä i chumä gad äs isch gad Zwölfi gad oordäli rächt gad as guät as disäs (gleich gut)
GättärlischletzärDurchfall> ärgattärä
GebättliGebetleinmhd betlin tuä etz ds Gebättli sägä!
GeisschääsZiegenkäse(früher Armenspeise, jetzt Delikatesse)
GiizänäGietzenen, GyzenenFlurname (Namendeutung)
GletschgärGletscher, Eislat glacies mhd gletsch där klaar Gletschger Gletschgerzapfä Ausruf eines Alten bei Glacé flambeé: ä Gletschgermockä brünnä han i etz au nu niä gsee! (vgl Gletsch VS)
GmeindGemeindeurspr. und heute noch: Versammlung der Bürger, der Genossen > Naach-, Uus-,jetzt auch: Gebiet, Verwaltung, Büro der Gemeinde: uf dr Gmeind)
GnossGenossemhd genoze: Mitglied der Genossenschaft, zur Nutzung der Allmeind berechtigt (jetzt noch gebräuchlich) vgl FN Gnoos in Uri
Goof, GoofäKind, Kinder(wie Göre, Range), entstanden aus Gaufe mhd goufe: Handvoll, nicht viel wert. - Bei uns im Thal hat man es bisher völlig unverdächtig für Kinder gebraucht,aber jetzt fängt es an zu ändern, weil manche Zugezogene die Unmuts-Bedeutung mit sich bringen und es nicht verstehen, dass wir ihre Kinder mit Goofen bezeichnen!
Gottahd mhd got, engl god Bei uns meist nur in Zusammensetzung gebräuchlich: der liäb Gott, i Gotts Namä, der Herrgott, Jesses Gott! zu Gott bättä, Muättergottes, Värgältsgott, Hälf diär Gott! Verballhornungen: > bigoscht, Goppelau, Gopf.. , potz...
GottswilläGotteswillenum Gott(äs)swillä! Ausruf des Entsetzens BE Gottwilchä: mit Gott willkommen
GötzGötzemhd götze Götzädiänscht FN Götz (Gottfried), siehe Pfarrhelfer Goetz > Öölgötz
gradetzgerade jetzt(gadetz)
GriffschuäSchuhe mit Steigeisen am Absatzän altä Maa isch am Schtäärbä gsii und hed Griffschuä im Bett aaghaa: äs gang etz dä nidsi!
GrittibänzGebäck: Männlein (Bänz) mit gespreizten Beinen, früher nur im Züribiet, jetzt auch bei uns bekannt> Griggälä
Dialekt:etz
Deutsch:jetzt
mhd ieze soo etz! (Schluss damit!) Illgau: etzä >iätz, jetzt
Dialekt:etzä
Deutsch:äsen, abweiden lassen
mhd atzen, etzen das tüämmär dä nu etzä äs isch ggetzt (LB Glossar: etzen = durch unerlaubtes Weiden abnützen, Atzung = Tierschaden) > Atzig
Dialekt:aabrännä
Deutsch:anbrennen
d Gümel tüänd etz dä aabrännä sind aabrännt
Dialekt:aagattigä
Deutsch:ins Werk setzen
we chönnt mä jetzt das aagattigä? > Gattig
Dialekt:aalaa
Deutsch:anlassen
aagglaa in Bewegung setzen (Steine, Holz beim Reisen, neu Motor)
Dialekt:aareisä
Deutsch:anhetzen
muäss dr der Hund aareisä? schriftdeutsch anreisen (ankommen) > Aareisig
Dialekt:aasetzä
Deutsch:ansetzen
der Schnee mag scho aasetzä (am Boden haften) am Gwand aasetzä
Dialekt:aatröölä
Deutsch:anrollen
in Bewegung setzen > tröölä
Dialekt:Aart
Deutsch:Art
das isch etz au än Aart! uf än Aart und Wiis (irgendwie)
Dialekt:abghiijä
Deutsch:abfallen
der Chnopf ghiid mer etz dä ab > appäghiijä
Dialekt:abschtaa
Deutsch:den Fuss aufsetzen
uf d Bei abschtaa abgschtandäs Wasser
Dialekt:abschtimmä
Deutsch:abstimmen
“schtimmt’s etz”? fragte danach ein Kind
Dialekt:absitzä
Deutsch:absitzen
absitzä! in Deutschland: setzen! hinsetzen!
Dialekt:adee
Deutsch:lebewohl
(Gott empfohlen) auch adiä esä sägä-n-ich etz adiä auch adiöö
Dialekt:allerletscht
Deutsch:allerletzte
Dialekt:Älplärchilbi
Deutsch:Älplerfest
Herbst, jetzt Winter
Dialekt:änä
Deutsch:jener
äni, änäs (Illgau: äni Wuchä = letzte Woche) > drsälb, disälb, dässälb
Dialekt:andärletscht
Deutsch:zweitletzter
Dialekt:appä
Deutsch:hinunter
her- mhd abe (vgl. Ebbe) d Laui isch appä ä Schlipf isch appä letzte Gebiete: Muotathal, Berner Oberland, Oberwallis, Prättigau (aper) heute meist abä (ahi, ache) abe, appä
Dialekt:ärgaa
Deutsch:entgehen
das isch mär etz ärgangä
Dialekt:as
Deutsch:als
1) as Puur as Chnächt as Goofä 2) so as schöön as geschter as lang as ich weiss wedes as d wottisch as viil as är hed mögä hiä isch nüd as mängä as det as wenig as ander as wiit as gseesch as gwüss as waar as i läbä as lang as ich da z Chilä gaa, singid da nüd all! Vergleich: drüümaal as hööch as hööch as äs Huus 3) je .. desto .. as mee as gisch, as mee as wend 4) dass, damit äs gaad nüüd, as mä da cha machä was mä wiil Schutzengegebet: .. hilf mir leben recht und fromm, as ich zu dir in den Himmel komm! .. as si cha a d Chilbi gaa chochä, as mä s cha ässä sid as das Schtäärbä ärfundä hend öbs etz waar siig, as nümmä alls waar siig? worum sind d Fischli gäärä undär dem Brüggli? - as nüd nass wäärdig, wänns chund gu rägnä 5) an das as Fäscht gaa äs gaad as Läbig 6) weil worum nüüd? - as i nüd wiil! > äs
Dialekt:Atzig
Deutsch:Atzung
Weide, spasshaft für Mahlzeit mhd atzunge > etzä
Dialekt:Ball
Deutsch:
früher bei uns nur gebraucht in > Schneeballä sonst > Chuglä jetzt: Handball, Fussball, Völkerball Verkl. Bälläli > Baloon, balungälä
Dialekt:Bälzälis
Deutsch:
Familie Grossmann (jetzt Suter) am Rambach
Dialekt:Bändel
Deutsch:grösseres Stoffband
(-äl, -ul) Duden: Bendel, jetzt neu Bändel
Dialekt:Bättglöggli
Deutsch:Glöcklein
das zu den Betzeiten läutet (von den Hexen gefürchtet)
Dialekt:Beckäli
Deutsch:Trinkgefäss
für Milch, jetzt verdrängt durch Tassli
Dialekt:Biis
Deutsch:(künstliches) Gebiss
mhd bizz ds Biis verloorä eine ältere Frau erhielt ein neues Gebiss, da prahlte sie: etz hani scho äs Biis duräplodärät!
Dialekt:bimeich
Deutsch:beim Eid
alte Eidesformel, jetzt nur noch: tatsächlich, gewiss ja bimeich! bimeichschtäärbis! bimeich und Säligkeit! bim Eiker
Dialekt:Bleichi
Deutsch:Bleichheit
är isch etz au ä Bleichi!
Dialekt:Bodäloosäli
Deutsch:Stoosalp Bodenloseli
(jetzt Bodenroseli vgl Zeitlose = Ziitröösäli)
Dialekt:Bott
Deutsch:Bote der Urschweiz (Zeitung SZ)
hesch dr Bott gläsä? dr Bott chund allpott (und etz nu allpöttär!)
Dialekt:brünnä
Deutsch:in Brand stehen
äs wott nüd brünnä äs brünnt äs Liächt ds Huus brünnt! ä Gletschgermockä brünnä han i etz au nu niä gsee! (Glace flambée) LU brönne Lienert: brünne
Dialekt:bbruucht
Deutsch:gebraucht
das häts etz nüd bbruucht äs bbruuchts Bett
Dialekt:bschtaa
Deutsch:unterstützen, verteidigen
muäsch im etz nu bschtaa! i bschtiänd im nu!
Dialekt:Bsetzi
Deutsch:Kopfsteinpflaster, Steinsetzung
> Bsatzig
Dialekt:Büchsä
Deutsch:Büchse, Dose Behälter
(urspr. aus Buchs gedrechselt, jetzt aus Blech)
Dialekt:Butter
Deutsch:
früher bei uns völlig ungebräuchlich,jetzt immer mehr statt > Ankä
Dialekt:Büürzlätä
Deutsch:politischer Umsturz
es muss jetzt ein Bürzleten geben - jetzt hat es eins geben!
Dialekt:Chääs
Deutsch:Käse, Käselaib
mhd kaese,ein Knabe erhält ein Stück Brot: was seit mä? - Chääs au! JzbM öfters: armen Lüten um Kes > feiss, mager Familie Käs: “jetzt ist ausgekäset!” -
Dialekt:Chaschtävogts
Deutsch:
Familie Betschart des letzten Kastenvogts
Dialekt:Chätzär
Deutsch:Ketzer
mhd ketzer Irrgläubiger 1450 die acht bösen Wörter: Kätzer > Sibächätzär
Dialekt:Chiibägi
Deutsch:
är isch etz au ä Chiibägi! = eine Chiibigkeit
Dialekt:Chilägmeind
Deutsch:Kirchgemeinde
(bis 1996 politische Gemeindeversammlung in der Pfarrkirche, jetzt getrennte Kirchgemeinde, getrennte Versammlung)
Dialekt:Chlaus
Deutsch:Klaus, St. Nikolaus
6. Dez. der Chlaus chund! hed dr Chlaus etz gschleukt? vom Chlaus bis Driikönigä han ich kä Sunnä Chlaus zu Eerä, hilf üüs, Trooscht der aarmä liäbä Seelä! (Kindergebet um Klausgeschenke) Weiss (Reg. Klaus) (zu meiner Zeit brachte nur der Chlaus Geschenke, und er blieb unsichtbar) neu: Chlaus, Chläus (Dummkopf) > Bruädär Chlaus, Nigg, Niklaus, Samichlaus, appälüütä
Dialekt:Chrankähuus
Deutsch:Krankenhaus
(wir kamen noch ins Krankenhaus in Schwyz,jetzt heisst es: Spital, und der alte Name ist unerwünscht!
Dialekt:Chrischtbaum
Deutsch:Christbaum
etz zündids d Chrischtbäum scho im Novämbär aa!
Dialekt:Chrüüz
Deutsch:Kreuzzeichen
ds Chrüüz machä Wännt etz dä nüd bessär jassisch, sä mach dr ds Chrüüz, und drnaa chasch ächli is Bett! übers Chrüüz (querüber)
Dialekt:Chüäblätz
Deutsch:Stück Kuhweide
nebent den Küebletzen
Dialekt:chum
Deutsch:komm
chum etz! chum einisch! > choo i chumä: ich komme mhd ich kume
Dialekt:chüdärlä
Deutsch:reklamieren, an allem etwas auszusetzen haben
äs faad afä chüdärlä: ein kleines Kind beginnt zu reden, zu kauderwelschen > chöfärä
Dialekt:daas
Deutsch:das, dieses
(mit Betonung) daas da, nüd dises! daas Wättär!a daas han i etz ä nüd dänkt daas hed etz nu gfäält daas und disäs
Dialekt:därnaa
Deutsch:danach, nachher
und därnaa sinds .. und därnaa isch .. hörte man früher so schön beim Erzählen,jetzt hört man meistens nachäthäär
Dialekt:därvoohaa
Deutsch:davonhaben
was hesch därvoo? ä Magärä isch i d Wirtschaft choo, dä sägids zuänum: etz hemmär gad vo diär ghaa! dä hed är gseid: ja dä hend är viil drvoo ghaa!
Dialekt:dässälb
Deutsch:dasselbe
meist einfach: das dässälb han ich etz värgässä Was machid iär mid dem schöönä Wättär hütt?-Dässälb lammär ä chli la sii!> därsälb
Dialekt:disälbä
Deutsch:dieselbe(n)
wo sind etz disälbä? (Sachen, Leute, Dinge) > dässälb
Dialekt:drübergaa
Deutsch:darübergehen
etz nüd drübergaa! dr Bodä isch frisch gwäschä!
Dialekt:Dümmi
Deutsch:Dummheit
ä tuäsch etz au ä Dümmi!
Dialekt:Dünni
Deutsch:Dünnheit
diä Suppä isch etz au ä Dünni! d Dünni = Rest der Milch ohne Fett
Dialekt:eis
Deutsch:etwas
eis juuzä eis singä etz muäss eis gaa!
Dialekt:eis
Deutsch:ein
eis (betont) eis Gfotz! eis Glärm! eis Ghetz!
Dialekt:eitwedärä
Deutsch:entweder dieser oder jener
eintwederen Wo eim ds Töffli värhiid isch, hed ärs ärpünggät und gseid: eitwedärä vo üüs gaad etz dä!
Dialekt:Eidgenossä
Deutsch:Eidgenossen, Bürger der Schweiz
1315 eitgenozzen (Eidgenossenschaft CH: Schweiz, eidgenössisch: gesamtscheizerisch (Gesetze, Behörden, Feste, Anlässe) > Bund
Dialekt:esä
Deutsch:also
esä sägän-ich etz adie esä gammär! Illgau: jesä
Dialekt:fäärä
Deutsch:letztes Jahr
mhd verre, verne (schriftdeutsch: ferne Länder, ferne Zeiten) fären zwei Gämschi geschossen
Dialekt:fäärdärig
Deutsch:vom letzten Jahr
mhd verig fäärdärigi (fäärig) Öpfel Hebel fern > vorfäärä
Dialekt:Fäckä
Deutsch:Flügel, Fittiche
mhd vech (Fetzen) 0W Flocke d Fäckä la lampä früher redete man nur von Fäcken, Flügel war ein Fremdwort Hebel Fegge
Dialekt:Fätzä
Deutsch:Fetzen
mhd vetzen kä Fätzä und kä Gluussä z Hudlä und z Fätzä värschlaa neu: schwerer Mann Fätzli gfätzät in Fetzen
Dialekt:feil
Deutsch:feil, käuflich
mhd veile das isch mär nüd feil der Huäschtä wäär mr etz dä feil!
Dialekt:Fiiraabig
Deutsch:Feierabend
mhd virabent urspr. Abend vor der Feier, jetzt freier Abend nach dem Werktag
Dialekt:Flatz
Deutsch:ein Wasserguss
ä Flatz Wasser, äs Flätzli > fletzä
Dialekt:fledärä
Deutsch:mit Wasser spritzen
mhd vlederen> fletzä, flädärä
Dialekt:Fleischli
Deutsch:
Familienname Fleischli= Fleischer, Metzger, badisch Fleischle
Dialekt:fletzä
Deutsch:mit Wasser bespritzen
mhd vletzen = ausbreiten hed schonu gfletzt = es hat in Strömen geregnet äs Gfletz isch das gsii
Dialekt:flickä
Deutsch:flicken
gflickt mhd vlicken einen Flecken aufsetzen,instandstellen, reparieren Zänd gu flickä, d Härä gu flickä, d Uur la flickä Flickär, Flickärii vgl Flickschuster
Dialekt:Flööhudli
Deutsch:
mit Flöhen besetzter ungepflegter Hund oder Mensch (Hippy)
Dialekt:Flöösch
Deutsch:Tümpel auf Alpen
(früher geschätzt als Viehtränke, jetzt geschützt als wertvolle Biotope) ob dem Flösch Bödmeren i dä Flööschä mhd vlez, flosch (ebenes Ufer, Sump) UR UW Flesch
Dialekt:Fotzel, Fotzlä
Deutsch:Wollfaser, Lappen, Fetzen
Dialekt:frääsä
Deutsch:Schnee fräsen
neu: mit übersetzter Geschwindigkeit rasen
Dialekt:frii
Deutsch:frei
ahd frî mhd vrî bergschweizerdeutsch frii, sonst überall frei 1) im alten Sinn: ä friiä Schwiizär, ä friiji Schwiiz, friiji Mannä, äs friis Volch 2) frei = unbesetzt (Eintritt, Wort, Platz, WC, bleifrei)
Dialekt:Frömmi
Deutsch:Frömmigkeit
deer isch etz au ä Frömmi! är tuäd vor Frömmi ä Dümmi!
Dialekt:früä
Deutsch:früh, frühe
mhd vruo viil zfrüä nümmä zfrüä (ziemlich spät) Kinder gäuerleten am Altersnachmittag,da sagte ein Alter: diä fand etz au früä aa! - da meinte ein anderer: das sind etz halt Früäturnär!
Dialekt:Furä
Deutsch:
alter Ausdruck für ein grosses Vorhaben “Jetz gahd ä Furä!” - pass auf!
Dialekt:fuxä
Deutsch:fuchsen, foppen, plagen, ärgern
das fuxt mi etz scho nu! >äfärä und änzä
Dialekt:g
Deutsch:ge-
Die Vorsilbe in der Vergangenheit der Tätigkeitswörter (Part. Perfekt) (z. B. gelesen, gegessen) heisst im Schweizerdeutschen (wie auch in Bayern) nur g- (gläsä, ggässä) Es könnte also genügen, die Tätigkeitswörter nur in der Gegenwartsform zu verzeichnen, ich verzeichne aber die Vergangenheitsform doch in jenen Fällen, wo sie verschieden ist vom Schriftdeutschen. Ferner setzen wir oft den Tätigkeitswörter nach mögen (mögä) ein g voran: mögä ggässä, mögä gliggä, mögä gfaarä .. Weiter gilt dies auch von der Vorsilbe Ge- (Gemeinde Gmeind, Geschrei Gschrei)
Dialekt:gaaggä
Deutsch:gackern, schnattern, krächzen
mhd gagern auch gaggä, gaagärä übertr. heraussagen, bekennen gaags etz einisch! är heds ggaagsät
Dialekt:Gaarä
Deutsch:Garn, Garnnetz
mhd garn vgl. Bäärä, Faarä, fäärä, gäärä Gaaräpüntel (Heubündel im Netz)
Dialekt:gad
Deutsch:gerade
gad etz gad änu gad ä Frankä i chumä gad äs isch gad Zwölfi gad oordäli rächt gad as guät as disäs (gleich gut)
Dialekt:Gättärlischletzär
Deutsch:Durchfall
> ärgattärä
Dialekt:Gebättli
Deutsch:Gebetlein
mhd betlin tuä etz ds Gebättli sägä!
Dialekt:Geisschääs
Deutsch:Ziegenkäse
(früher Armenspeise, jetzt Delikatesse)
Dialekt:Giizänä
Deutsch:Gietzenen, Gyzenen
Flurname (Namendeutung)
Dialekt:Gletschgär
Deutsch:Gletscher, Eis
lat glacies mhd gletsch där klaar Gletschger Gletschgerzapfä Ausruf eines Alten bei Glacé flambeé: ä Gletschgermockä brünnä han i etz au nu niä gsee! (vgl Gletsch VS)
Dialekt:Gmeind
Deutsch:Gemeinde
urspr. und heute noch: Versammlung der Bürger, der Genossen > Naach-, Uus-,jetzt auch: Gebiet, Verwaltung, Büro der Gemeinde: uf dr Gmeind)
Dialekt:Gnoss
Deutsch:Genosse
mhd genoze: Mitglied der Genossenschaft, zur Nutzung der Allmeind berechtigt (jetzt noch gebräuchlich) vgl FN Gnoos in Uri
Dialekt:Goof, Goofä
Deutsch:Kind, Kinder
(wie Göre, Range), entstanden aus Gaufe mhd goufe: Handvoll, nicht viel wert. - Bei uns im Thal hat man es bisher völlig unverdächtig für Kinder gebraucht,aber jetzt fängt es an zu ändern, weil manche Zugezogene die Unmuts-Bedeutung mit sich bringen und es nicht verstehen, dass wir ihre Kinder mit Goofen bezeichnen!
Dialekt:Gott
Deutsch:
ahd mhd got, engl god Bei uns meist nur in Zusammensetzung gebräuchlich: der liäb Gott, i Gotts Namä, der Herrgott, Jesses Gott! zu Gott bättä, Muättergottes, Värgältsgott, Hälf diär Gott! Verballhornungen: > bigoscht, Goppelau, Gopf.. , potz...
Dialekt:Gottswillä
Deutsch:Gotteswillen
um Gott(äs)swillä! Ausruf des Entsetzens BE Gottwilchä: mit Gott willkommen
Dialekt:Götz
Deutsch:Götze
mhd götze Götzädiänscht FN Götz (Gottfried), siehe Pfarrhelfer Goetz > Öölgötz
Dialekt:gradetz
Deutsch:gerade jetzt
(gadetz)
Dialekt:Griffschuä
Deutsch:Schuhe mit Steigeisen am Absatz
än altä Maa isch am Schtäärbä gsii und hed Griffschuä im Bett aaghaa: äs gang etz dä nidsi!
Dialekt:Grittibänz
Deutsch:
Gebäck: Männlein (Bänz) mit gespreizten Beinen, früher nur im Züribiet, jetzt auch bei uns bekannt> Griggälä