Muotathaler Dialekt | Schriftsprache | Erläuterung | Foto | Audio |
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da | hier | da obä da undä da hindä da änä da anä da durä da voor da ussä da innä da inä da uusä | ||
da | da | diä da deer da daas da diä daanä da das Huus da la da hiä! schau da! aber auch: halt! | ||
aagschiirä | das Geschirr | ds Ross aagschiirä Sigrist: i muess der Pfarr gu aagschiirä (Messgewand anlegen) | ||
abhasä | davonlaufen | > hasä | ||
anähaa | dauern | das Wätter hed anä söttigs Fleisch hed nüd lang anä (hält nicht lange frisch) dr Doktr hed am groossä Hofär gseid, är müäss ufs Häärz uufpassä - da hed deer glachät: as lang as i läbä, heds glaub i anä! | ||
Beeriwiib | das Beeren sammelt und verkauft | Schimpfname | ||
dä | dann, darauf | är isch dä ggangä | ||
däheimä | daheim, zuhause | Isch öppär däheimä? Diis Huus heisst Däheimä? - Jaa, aber nüd eistär! As lang as usem ä Huus uusä rüücht, isch nu öppär däheimä! (Trostspruch an Alte, die noch rauchen) | ||
dähindä | dahinten | (vom Ried aus im Schachen, vom Schachen im Bödeli) | ||
daa | hier | (mit Betonung) daa bin i daa gaasch nüd durä! bisch daa? daada = daa da hier da: daa da chasch nüd durä! dieser da: där daa da! | ||
dää | dann | (betont), in diesem Fall ja dää gaad s nüüd! | ||
daanä | diese | da di daanä da, nüd disi uf der daanä Siitä | ||
daanig | dieser | da der daanig da chund mer nüd inä di daanigä da | ||
daarf | darf | daarf i? du daarfsch, är daarf au > dörffä | ||
daas | das, dieses | (mit Betonung) daas da, nüd dises! daas Wättär!a daas han i etz ä nüd dänkt daas hed etz nu gfäält daas und disäs | ||
Dach | Hausdach | undär Dach Dach und Gmach ärhaltä mhd dach | ||
Dach | Regenschirm | nimm äs Dach mit där! gib mär ä chli Dach! | ||
Dach | neu Kopf ufs Dach gää | |||
Dachtrauf | Dachtraufe | mhd dach trou: dass Tachtrouff niena uff d’Allmi gangi > Traupfi | ||
Dachä | Docht | (T) ahd tacht ZH Taachte | ||
Dachs | Dachs | (T) Dachsä-Huäb | ||
Damm | Damm | (T) mhd tamm, Für uns Bödlemer war es der Muotaa-Damm, der nach dem Hochwasser von 1910 erbaut wurde: da simmer durä Damm fürä z Chilä und i d Schuäl, und mängisch simmär dr Damm appä und uufä gchräslät, wämm mer durhindärä hei sind > Tänsch | ||
dämpfä | dampfen | d Muätaa dämpft dünsten: verdämpftes | ||
dängelet | dangeln, tengeln | ahd tangoln tängälät | ||
därbii | dabei | därbii zuächä därbii sii | ||
därfüür | dafür | äs isch därfüür und därwidär i cha nüüd därfüür si hend än andärä därfüür ghaa (den falschen verdächtigt) | ||
därgägä | dagegen | was hesch därgägä? > -widär | ||
därhindär | dahinter | äs isch nüüd därhindär därhindär choo | ||
därnaa | danach, nachher | und därnaa sinds .. und därnaa isch .. hörte man früher so schön beim Erzählen,jetzt hört man meistens nachäthäär | ||
därnäbät | daneben | |||
därnäbätsii | daneben sein | |||
därnäbätchoo | daneben kommen | |||
därnäbätgaa | daneben gehen | |||
därsuusä | daraus | äs hed nu Schnee: d Hagschtüd chömid eerscht därsuusä nüd is Graas inä: gand därsuusä! därsuusä leerä (daraus lernen) | ||
därvoo | davon, weg | das chund drvoo | ||
därvoochoo | davonkommen, heil bleiben | är isch därvoochoo | ||
därvoogaa | davongehen | därvooggangä | ||
därvoohaa | davonhaben | was hesch därvoo? ä Magärä isch i d Wirtschaft choo, dä sägids zuänum: etz hemmär gad vo diär ghaa! dä hed är gseid: ja dä hend är viil drvoo ghaa! | ||
därvoonää | davonnehmen | öppis därvoonää | ||
därzuä | dazu, hinzu | -choo, - gaa, -gää, -haa, -leggä, -liggä, -nää | ||
därzuächoo | dazu kommen | |||
därzuägää | dazu geben | |||
därzuähaa | dazu haben | |||
därzuäleggä | dazu legen | |||
därzuäliggä | dazu liegen | |||
därzuänää | dazu nehmen | |||
das | das | das Huus da das chamä machä das chasch gsee | ||
däs | das | däs bessär däs liächtär ä bisch ä Esel - däs bisch! | ||
dässälb | dasselbe | meist einfach: das dässälb han ich etz värgässä Was machid iär mid dem schöönä Wättär hütt?-Dässälb lammär ä chli la sii!> därsälb | ||
Dassälä | Spange | 1798 die Dasselen an den Freiheitsbäumen zerrissen mhd tassel | ||
dett | damals | dett hends einisch ghört! > duä | ||
Dilti | Dachboden, Estrich | (T) >Ruässdilti | ||
dinnä | darinnen, drinnen | si sind i dr Schtubä dinnä Dinnä isch mä gleitigär wedr dussä (in Verpflichtungen)! dinnä: von Schwyz aus gesehen im Tal drinnen, vom Tal aus gesehen im Bisisthal > dussä | ||
disämaal | das andere Mal | > dimaal | ||
disäs | das andere | nüd daas, disäs! | ||
dobä | da oben, droben | was machsch da obä? Prättigau: dobna > dundä | ||
Doorfätä | das ganze Hin und Her beim doorfä | |||
dra | daran | dradänkä dra umä dra anä drabappä | ||
drahii | daran | gammär drahii! packen wir die Sache an! | ||
draa | daran | (betont) duu bisch draa! nüd zviil Salz draa! drum und draa | ||
drii | darein, hinein | (ii tief, offen) | ||
driinä | darin, hinein | drininäschiässä drininäredä | ||
driinnä | darinnen, drinnen | der Wurm isch drininnä | ||
driumä | darin | herumfaarä: im Schnee, im Land, -schiässä: mit Gewehr, mit den Füssen, mit dem Auto | ||
drübär | darüber | äs gaad drundär und drübär | ||
drüberappä | darüber hinunter | d’Laui isch drüberappä gschossä,danach drübärappä sind s dä einig woordä | ||
drübergaa | darübergehen | etz nüd drübergaa! dr Bodä isch frisch gwäschä! | ||
drüberinä | darüber hinaus | - gaa - gää - ghiijä - schiässä | ||
drüberuusä | darüber hinaus | drübäruusä ghiid, - gschossä | ||
druf- | darauf- | |||
drufab | darauf | ab mr land s ä chli la drufabchoo | ||
drufinä | darauf hin | mä muäss usinnig drufinä sii, susch gaad nüüd - | ||
drum | darum | worum? - drum! | ||
drundär | darunter | drunder choo (unter Auto, Laui) | ||
drundärundärä | darunter | drundärundärä isch äs dä fürächoo | ||
druuf | darauf | äs isch druuf gschribä nüd druuf schtaa! | ||
druufchoo | darauf kommen | auf die Spur kommen | ||
druufgaa | daraufgehen | chasch druuf gaa = du kannst darauf zählen neu: krepieren | ||
druus | daraus | uuf und druus: auf und davon | ||
ds | das | ds Goof ds Meitli ds Muätti ds Huus ds Ziit ds =z > z | ||
duä | damals | duä simmer alig z Alp duä simmer alig barfuäss ggangä er hörte due in jenen Ziten nie | ||
duäeinisch | damals eine Weile | duä einisch hed är ghört | ||
duäzmaal | dannzumal, damals | ahd da males danzumal | ||
durumä | darum herum | durumä redä | ||
Duumä | Daumen | ahd dûmen | ||
Düümligverband | Daumenverband | |||
fürnämmscht | das Wichtigste | däs Fürnämmscht isch gmääd chuusch gad am fürnämmschtä (zu ungelegener Zeit) am fürnämmschtä Oort (im Abtritt) ds Fürnämmscht värdeckä (die Schamteile) | ||
füürsii | davorsein, dagegensein | |||
giirä | das | das gleiche wie giipschä d Türä giirät Gotthelf giiren> chiirbschä | ||
gröbscht | Das | Das Gröbste wäre gemacht ds Gröbscht wäär gmacht | ||
Gruän | das Grünen | dr Gruän wott nu nüd choo im Gruän sii | ||
Guggeerä | Dachkämmerchen | |||
Leutsch | Davonlaufer | |||
leutschä | davonlaufen, sich drücken | gleutschät gäutschen äs Gleutsch (ein Geläufe) | ||
ds Ordinääri | das Gewöhnliche | (Essen, Gewand, Vorgehen) | ||
Sännchessi | das Sännkessi | grosser Kessel zum Chäsen Gletschermühle im Bürgelibach (Badebecken für Schächler) | ||
Schwaardach | Dach mit Beschwersteinen | |||
Tach | Dach | |||
Tachs | Dachs | |||
Tänn | das Tenn, die Tenne | (bodeneben) mhd tenne Dreschplatz jetzt auch für Heuboden (im oberen Stock) | ||
Tuugäli | Dauben | > Duugäli | ||
undärleggä | darunterlegen | > Ligärlig | ||
värrochä | das Aroma ist entwichen | |||
värtoktärä | das ganze Vermögen dem Arzt geben | |||
Voorschutz | Dachvorsprung | |||
zbescht | das beste, zu best | zbeschtredä = zugunsten eines reden i wil im ä chli gu zbeschtredä äs hed um niämärt zbeschtgredt | ||
Zviäri | das 4 Uhr Brot | bei uns bisher ungebräuchlich > Zaabäd | ||
a | an | a dr Sunnä a dr Muotaa a d Heiteri gaa a d Händ früürä a dr Naasä nää a Wiänachtä a dä Fiirtigä a dr Fasnacht a dr Gmeind (an der Versammlung) a dä Bluämä schmöckä, Wemfall (Dativ) a wem bisch du? a wem isch das Auto? gib s a dä Goofä! gib s a miär! seisch äs a niämerem! a dem gseet mäs nüd aa a allem aa Hau a dr Chatz dr Schwanz ab > a dr, am, an | ||
ä | auch | är isch ä nu ggangä! bisch ä scho daa? > au | ||
aachoo | Feuer fangen | ds Huus isch aachoo! (Schülerdeutsch: das Haus ist angekommen!) “1809 sind 3 Häuser verbrunnen in der Tschalun, weil ein Glarner Enzionen Wurzlen brannte und davon angekommen sind!” | ||
aafrüürä | anfrieren | da früürid d Schue am Bode aa! auch: aagfrüürä | ||
aagaa | betreffen | das gaad di gaar nüüd aa! | ||
aagattigä | ins Werk setzen | we chönnt mä jetzt das aagattigä? > Gattig | ||
aagwännä | angewöhnen | mä muäss dä Goofä das aagwännä | ||
aamachä | Anreiz | das macht mi gaar nüüd aa (keine Lust danach) | ||
aatriibä | antreiben | das Wättär hed d Bäch schöön aatribä | ||
aatuä | antun | das söttisch eim nüd aatuä! | ||
Aadärä | Ader | ahd aadara z Aader laa > Gääder | ||
Aart | Art | das isch etz au än Aart! uf än Aart und Wiis (irgendwie) | ||
abchoo | abkommen | ä Chuä isch abchoo (hat sich losgerissen) i bi mi nüüd abchoo = ich konnte nichts verkaufen neu: abchoo = lustig werden druuf abchoo laa = es darauf ankommen lassen | ||
abholzä | einen Wald fällen | Wer hat dich, du schöner Wald, hoch da oben > Abholz | ||
abmeerä | verwerfen | in einer Abstimmung durch das Mehr verwerfen > meerä | ||
abnää | glauben | das chamä dem nüd abnää | ||
abschtimmä | abstimmen | “schtimmt’s etz”? fragte danach ein Kind | ||
acht | Zahl | achtädachzgi der acht Jänär däs acht Goof ach(t)zöölig > Zool (Zoll) achtäzwänzg: 28 achtundzwanzig (so auch 38, 48 ff) | ||
Aff | Affe | Tornister (> Haaraff), Schimpfwort äffälä (nachäffen) Äffli Z Schwiiz ussä hed einä dr Güntärä Balz wellä aazündä: vorig isch äs ganzäs Poschtauto voll Affä is Taal inä gfaarä! dä seid dr Balz: worum bisch duu nu daa? hesch kä Platz me ghaa? | ||
Album | Album | “Ein Blick in dieses Album / wirft das grösste Kalb um! | ||
Aldaanä | Balkon Altan Terrasse | |||
alt | alt | we alt bisch du? alt woordä und wiit umächoo alts Brood, altä Schnee, das alt Jaar, Alti Meitli (ledige ältere Frauen) > eltär, eltisch, eltälä | ||
Alt Fasnacht | Sonntag nach Aschermittwoch | da bekamen die Armen im Kloster zu essen, daher das Wort da chunt di alt Fasnacht d.h. da kommen die Alten hintennach oder hindädrii we di alt Fasnacht | ||
Altär | Alter | är hed ds Altär: er hat das nötige Alter, is Altär choo > Elti | ||
am | am | am Sunntig, am Schattä, am Bächli, am Haag, am Änd, am Ässä, am Schaffä, am Zämäghijä, am Drüü, am Redä aa, am beschtä, am fürnämmschtä, am meischtä, am dümmschtä, amänä Oort = am änä = an einem Ort ammär: an mir (a miär), ammär ghangät, vgl. Familienname Ambauen, Ambord, Ambühl, Amgwerd, Amstutz, Amstad, Amsteg, Wemfall (Dativ) gib s am Vatter am Vatter sis Huus | ||
ämal | wenigstens | ich ha s ämal chönnä, äs isch ämal ggangä, mä cha s ämal ässä, ämal i ha s gmeint, äs isch nüd ämal chald, einmal weiss man, dass (= ämal weis mä as ..) | ||
Ambeissigeischt | Branntwein | Branntwein mit eingelegten grossen, roten Waldameisen, zum Einreiben gegen Gliederschmerzen | ||
anä | heran | Ambeissibringä, Ambeissigaa, Ambeissifaarä anänanä: an ihn heran gang anänanä! chumm da anä! (Schuldeutsch: Komm zu mir anen!) anänand: a) aneinander si hangid anänand,b) in einem fort anänand bällä | ||
anäsitzä | heransitzen chumm sitz da | chumm sitz da anä! | ||
Änd | Ende | im Änd liggä, da hed diä Liäb äs Änd > Ändi, äntli | ||
Andacht | Andacht | i d Andacht gaa, d (letscht) Andacht machä, andächtig | ||
anschtatt | anstatt | da gids Chuächä anstatt Brood anschtatt z Chilä gaa isch är i d Wiirtschaft ggangä | ||
ärä | ihr | (Dativ) är hed ärä ä Schmutz gää Hau a dr Chatz dr Schwanz ab .. lach ärä nu äs Schtümpli draa .. | ||
ärduurä | erdauern | mhd erduren är heds nu mögä ärduurä | ||
ärgaa | entgehen | das isch mär etz ärgangä | ||
äringlä | erinnern | (alt) da hand wier uns erynglet | ||
ärlickä | herausfinden, dahinterkommen | (erblicken) är hed s ärlickt | ||
ärliidä | aushalten | nüd zum ärliidä, nüd ärlittä Meister zum Knecht: äs ärliid da nur nu einä är und iich gaa nüüd! > värliidä | ||
ärmeerä | in der Abstimmung das Mehr erhalten | |||
ärschiinä | erscheinen | Günteren Balz sollte vor Gericht erscheinen, da meinte er: är chönn nüd ärschiinä, är läbi nu! | ||
ärschlaa | verprügeln | (nicht zu Tode) mhd erslân > värschlaa dr Pfandweibel hed gsee, we da ä Fecker si Frau eeländ ärschlaad,won är hed wellä mit dem chiippä, isch sii uufgschossä und seid: das isch mii Maa! | ||
ärschtützä | abstützen | uf ä Winter ds Dach ärschtützä i dr Hüttä muäsch di ächli ärschtützä, susch ghiisch um! | ||
as | als | 1) as Puur as Chnächt as Goofä 2) so as schöön as geschter as lang as ich weiss wedes as d wottisch as viil as är hed mögä hiä isch nüd as mängä as det as wenig as ander as wiit as gseesch as gwüss as waar as i läbä as lang as ich da z Chilä gaa, singid da nüd all! Vergleich: drüümaal as hööch as hööch as äs Huus 3) je .. desto .. as mee as gisch, as mee as wend 4) dass, damit äs gaad nüüd, as mä da cha machä was mä wiil Schutzengegebet: .. hilf mir leben recht und fromm, as ich zu dir in den Himmel komm! .. as si cha a d Chilbi gaa chochä, as mä s cha ässä sid as das Schtäärbä ärfundä hend öbs etz waar siig, as nümmä alls waar siig? worum sind d Fischli gäärä undär dem Brüggli? - as nüd nass wäärdig, wänns chund gu rägnä 5) an das as Fäscht gaa äs gaad as Läbig 6) weil worum nüüd? - as i nüd wiil! > äs | ||
ass | (d)ass | damit ass äs dä weisch! - meist aber nur > as | ||
au | auch | mhd ouch ich wett au! chuusch au? was hesch au? Äs sind einisch zwei Müüsli gsii,eis grau und das andär au! LU ou | ||
äxtärä | extra | eigens das hed är äxtärä gmacht äxtärä für diich gmacht neu äxtraanig > ztratz | ||
Baadweid | Flurname Muotathal Aus diesem kleinen Weidli hinter dem Guggeli wurde eine Leitung zum Hoftrog gelegt, um das schweflige Wasser für das Bad vor Ort zu bingen. | |||
barfuäss | barfuss | barfuäss gaa: im Unterland Zeichen für Armut, bei uns Frühlingsherrlichkeit der Kinder > barfis Barfüäss(l)är: 1) im Unterland verächtliches Wort für Voralpen-Viehzüchter, die im Som mer mit blossen Füssen in den Holzschuhen gehen 2) Ordensleute (Franziskaner), die das Barfussgehen zur Regel machten | ||
Batälioon | Bataillon | frz. Kampftruppe Batäliööndlär: Bat.Kommandant | ||
Bättglöggli | Glöcklein | das zu den Betzeiten läutet (von den Hexen gefürchtet) | ||
bättä | beten | gu bättä gaa bbättät Bischof Caminada fragte ein Mädchen: hesch hütt au bbettet (Churer Deutsch für bättä) am Morge? - nei, i ha müässä gu d Häfä läärä! (> bettä) zu Gott bättä: Gebet in der Kirche für einen Sterbenden (das geschah einmal für den Rüteli Klemens - da kam er selber dazu!) über ä Tisch bättä: Tischgebet verrichten | ||
Bättärii | Beterei | das isch au ä Bättärii! (Unarten beim Beten) | ||
bättlä | betteln | “das wäär ja ds Bättlä värsuumät!” auch bättlärä | ||
Beäärdigung | Beerdigung | Leider sind die alten Worte dafür nicht mehr gebräuchlich: z Chilä tuä, Gräbd, Graablegi (Stalder) > Liich, Liichäzuug | ||
Biischpil | Beispiel | mhd bîspel (dazusagen) | ||
Biis | (künstliches) Gebiss | mhd bizz ds Biis verloorä eine ältere Frau erhielt ein neues Gebiss, da prahlte sie: etz hani scho äs Biis duräplodärät! | ||
Bilgärä | Zahndamm | mhd bilern Illgau Bildärä Biler, Billere | ||
bindä | binden | der Beton bindät nüüd das Fondue bindät nüüd bbundä gebunden | ||
bis | bis | bis da anä bis is Taal bis hütt bis anä Tubak bis äs tätscht bis moorä bis a Hals uufä bis uf Züri uusä bis i drüü zellt ha bis änä uusä (endlos) | ||
Bitz | ein Bissen | ä Bitz = ä kä Bitz!da chasch as wenig machä as ä kä Bitz! kä Bitz und kä Gluussä > Gluussä | ||
bliibä | bleiben | mhd belîben bei uns früher wenig gebraucht (bleib noch ein bisschen: bis nu ä chli daa!) i bi dä bblibä >blub | ||
böckälä | stinken wie ein Bock | (auch: gebeiztes Fleisch) da böckäläts | ||
Bodä | Gebäude | Bodä = Erdgeschoss, Fussboden, Dachboden, Heubodendiä zwee hend ds Heu nüd ufäm gliichä Bodä! | ||
Bodä | Grundlage | das gid um Bodä z Bodä redä dur all Bödä durä | ||
Boolis | alte Soldatenmütze | (urspr. Polizeimütze) | ||
Bräntä | Brente | (bei uns ungebräuchlich, dafür Tausä) | ||
Bruädärloch | Bruderloch | “es möchten wohl die weitschichtigen Höhlen wie das sogen. Bruderloch auf dem Wasserberg im Muthathal und das Lauiloch daselbst wie auch die Bruderbalm auf dem Rigiberg einst den verfolgten Christen als Zufluchtsorte gedient haben” (Wasserberg: vermutlich untere Höhle am Böllenstöckli) | ||
Brüäl | Brüäl | häufiger Flurname mhd brüel, feuchte Wiese, stotziges und steiniges Alpgebiet auf Glattalp (der dortige “Schafboden” aber ist ein schönes Ebnet, mit deutlichen Spuren eines früheren Sumpfes, von daher der Name, kein Spottwort!) Brüälchälä Brühlkehle | ||
Brügi | Pritsche | Prügelboden, Prügeldamm mhd brügel (Knüttel) | ||
bruuchä | brauchen, gebrauchen | mhd brûchen das cha mä bruuchä | ||
bbruucht | gebraucht | das häts etz nüd bbruucht äs bbruuchts Bett | ||
büässä | büssen | (püässä) einä gu büässä das hed är büässt der müesste es büessen | ||
Butz | Schreckgestalt | mhd butze, Narren- oder Butzenkleider verboten Das Butzen- oder Böggenwys gan ist tüfelswys Wasserbutz > Böögg | ||
Buu | Bau | mhd bû an Sant Sigmunds Buu (Bonstetten, Zürich) neu: uf um Buu schaffä (im Baugewerbe),Tierbau: Dachs, Fuchs, Munggen > Nüü-, Aa- Büüli | ||
Buur | Bauer | wir sprechen das Wort mit P aus > Puur ff | ||
Ch | Das CH am Anfang eines Wortes statt K ist nicht nur unser Landeskürzel, sondern auch das auffälligste Merkmal unseres Schweizerdeutschen - eine Halskrankheit? Es muss sehr früh aufgekommen sein, denn schon um 800 findet sich das Wort chuo für Kuh in einer Handschrift des Klosters St.Gallen (sog. Milchsegen). Im mhd ist bereits alles mit K- geschrieben. Das CH ist also ein Rest vom Althochdeutschen, der sich sehr hartnäckig bis in unsere Zeit erhalten hat und wohl noch lange sich erhalten wird. - Im Anlaut schwach (ch), nach Vokal stark (chch, nicht eigens bezeichnet)Es ist allerdings manchmal schwierig, den Unterschied zu k in jedem Fall eindeutig festzustellen: hier Fehlendes suche man also bei K. | |||
cha | er/sie/es kann | (> chönnä, chasch): ich cha, är cha, mä cha schaffä chan är guät chochä cha si wool gumpä cha äs usinnig cha mä da durä? we cha mä-n-au! da cha mä si värgaa | ||
chalbärä | Kalb gebären | Schimpfwort, was hesch da gchalbärät? nüd äso gchalbärät tuä! Sprichwort: mä muäss d Chüä la chalbärä und d Lüüt la redä! | ||
Chaltäbrunnä | vgl. ON -acker, -bach, -brunnen, -häusern, Kaltenbach Kaltbad (vielerorts): “da mag man vor Kelte nit lang baden, man muoss sich dreimal drin hinunter tunken, dann hat man gnueg” | |||
Charä | Karren, Wagen | mhd karre 1781 Bau einer Strasse ins Muotathal: dass man könne mit Karren fahren Verkl. Chäräli schonu äs Chäräli! (tolles Auto) | ||
Chaschtä | Kasten | ahd kasto, neu: öffentliches Gebäude, höhere Schule > Chuchi-Chäschtli, Wintärchaschtä Im Alten Land Schwyz: Behälter mit 7 Schlössern für das Staatsvermögen | ||
Chilä | Kirche | (Gemeinschaft der Gläubigen, Gebäude, Gottesdienst) mhd kirche, kilche anderswo Chirche (vgl ON Kirchberg, Kirchdorf) Mz: mr hend 7 Chilä (Chilänä?) im Taal Verkl. Chiläli Kirchlein z Chilä gaa am Sunntig zChilä tuä = beerdigen wer tüänds da z Chilä? - der vorderisch! Gottesdienst: isch hüt kä Chilä? vor Chiläs, undär Chiläs, na Chiläs (Genitivbildung) | ||
Chläbdächli | Klebdächlein | Vordach an unseren alten Bauernhäusern | ||
chläckä | klecken, genügen | vgl erklecklich mhd kleken, wann diese nicht klecken “Das klecket fort und fort” | ||
Chnopf | Knopf | mhd knopf a) Gewandknopf Chnöpf aabüäzä b) Knoten in Schnur oder Schleife ä Chnopf machä (knüpfen) viär Chnöpf is Fazäneetli gid ä Huät für d Nnoot c) Blütenknospe da hets scho Chnöpf! d) neu: kleines Kind | ||
Chnüüblätz | Schutztuch für das Knie (bei Feldarbeiten),Spottname für Fladenkuchen | |||
chogs | was isch das chogs? vgl was isch das cheibs? | |||
chönnä | können | mhd künnen, kunnen ich cha, du chasch, är cha, miär (iär, si) chönid, ich chönnti, i has chönnä ich cha choo, chasch choo? i chönnt scho wän i wett du chönntisch das machä chönid iär das? iär chönid üs i d’Schuä blaasä! si chönid’s nüd midänand wellä und chönnä isch nüd das gliich 2) gekonnt ?är heds chönnä (erreicht, vollendet, zustandegebracht) Si hends midänand nüd chönnä = sie kamen nicht aus miteinander. Zwei ältere Frauen: Hesch duu gwüäschtät! - I has ämal nu chönnä! | ||
Gchömm | Aufmachung Gekomme, Daherkommen | daas Gchömm! | ||
chöölä | Holzkohle brennen | dass da nieman kolen soll | ||
choschtä | kosten | mhd kosten was choschtät das? | ||
Chosli | einer der choslät Chosli! hör endlich auf damit! | |||
chriisä | Tannenreis sammeln | z. B. für Chriishung: wurde gemacht, um das Heu zu strecken in der Not | ||
Chrischtämäntsch | ein rechter Christ | isch das chrichtämäntschämügli? | ||
chroosä | dröhnen, donnern | Geräusch laut: (Kanonenschuss, Sprengschuss, Donner, Baumfall) das hed schonu gchroosät, wo diä Laui choo isch! (Bisisthal 1999) | ||
Chüäässät | Ertragsschätzung eines Bauernhofes | mehr dann vyerzig Küöessendts wintern | ||
Chüänä | Kühen | Mz Dativ gib s dä Chüänä! | ||
chummli | eher nicht, kaumlich | nu chummli! = das fehlt ja noch, wäre komisch | ||
Chuttlä | Kutteln, Kaldaunen | mhd kutel essbare Eingeweide | ||
Chuuscht | Kochhgerd Kunst, gemauerter | (= künstlicher) mhd kustId, Chust (Beigeschmack), chustig (köstlich) Das Wort verschwindet durch die elektrischen Kochherde |
Dialekt: | da |
Deutsch: | hier |
da obä da undä da hindä da änä da anä da durä da voor da ussä da innä da inä da uusä | |
Dialekt: | da |
Deutsch: | da |
diä da deer da daas da diä daanä da das Huus da la da hiä! schau da! aber auch: halt! | |
Dialekt: | aagschiirä |
Deutsch: | das Geschirr |
ds Ross aagschiirä Sigrist: i muess der Pfarr gu aagschiirä (Messgewand anlegen) | |
Dialekt: | abhasä |
Deutsch: | davonlaufen |
> hasä | |
Dialekt: | anähaa |
Deutsch: | dauern |
das Wätter hed anä söttigs Fleisch hed nüd lang anä (hält nicht lange frisch) dr Doktr hed am groossä Hofär gseid, är müäss ufs Häärz uufpassä - da hed deer glachät: as lang as i läbä, heds glaub i anä! | |
Dialekt: | Beeriwiib |
Deutsch: | das Beeren sammelt und verkauft |
Schimpfname | |
Dialekt: | dä |
Deutsch: | dann, darauf |
är isch dä ggangä | |
Dialekt: | däheimä |
Deutsch: | daheim, zuhause |
Isch öppär däheimä? Diis Huus heisst Däheimä? - Jaa, aber nüd eistär! As lang as usem ä Huus uusä rüücht, isch nu öppär däheimä! (Trostspruch an Alte, die noch rauchen) | |
Dialekt: | dähindä |
Deutsch: | dahinten |
(vom Ried aus im Schachen, vom Schachen im Bödeli) | |
Dialekt: | daa |
Deutsch: | hier |
(mit Betonung) daa bin i daa gaasch nüd durä! bisch daa? daada = daa da hier da: daa da chasch nüd durä! dieser da: där daa da! | |
Dialekt: | dää |
Deutsch: | dann |
(betont), in diesem Fall ja dää gaad s nüüd! | |
Dialekt: | daanä |
Deutsch: | diese |
da di daanä da, nüd disi uf der daanä Siitä | |
Dialekt: | daanig |
Deutsch: | dieser |
da der daanig da chund mer nüd inä di daanigä da | |
Dialekt: | daarf |
Deutsch: | darf |
daarf i? du daarfsch, är daarf au > dörffä | |
Dialekt: | daas |
Deutsch: | das, dieses |
(mit Betonung) daas da, nüd dises! daas Wättär!a daas han i etz ä nüd dänkt daas hed etz nu gfäält daas und disäs | |
Dialekt: | Dach |
Deutsch: | Hausdach |
undär Dach Dach und Gmach ärhaltä mhd dach | |
Dialekt: | Dach |
Deutsch: | Regenschirm |
nimm äs Dach mit där! gib mär ä chli Dach! | |
Dialekt: | Dach |
Deutsch: | |
neu Kopf ufs Dach gää | |
Dialekt: | Dachtrauf |
Deutsch: | Dachtraufe |
mhd dach trou: dass Tachtrouff niena uff d’Allmi gangi > Traupfi | |
Dialekt: | Dachä |
Deutsch: | Docht |
(T) ahd tacht ZH Taachte | |
Dialekt: | Dachs |
Deutsch: | Dachs |
(T) Dachsä-Huäb | |
Dialekt: | Damm |
Deutsch: | Damm |
(T) mhd tamm, Für uns Bödlemer war es der Muotaa-Damm, der nach dem Hochwasser von 1910 erbaut wurde: da simmer durä Damm fürä z Chilä und i d Schuäl, und mängisch simmär dr Damm appä und uufä gchräslät, wämm mer durhindärä hei sind > Tänsch | |
Dialekt: | dämpfä |
Deutsch: | dampfen |
d Muätaa dämpft dünsten: verdämpftes | |
Dialekt: | dängelet |
Deutsch: | dangeln, tengeln |
ahd tangoln tängälät | |
Dialekt: | därbii |
Deutsch: | dabei |
därbii zuächä därbii sii | |
Dialekt: | därfüür |
Deutsch: | dafür |
äs isch därfüür und därwidär i cha nüüd därfüür si hend än andärä därfüür ghaa (den falschen verdächtigt) | |
Dialekt: | därgägä |
Deutsch: | dagegen |
was hesch därgägä? > -widär | |
Dialekt: | därhindär |
Deutsch: | dahinter |
äs isch nüüd därhindär därhindär choo | |
Dialekt: | därnaa |
Deutsch: | danach, nachher |
und därnaa sinds .. und därnaa isch .. hörte man früher so schön beim Erzählen,jetzt hört man meistens nachäthäär | |
Dialekt: | därnäbät |
Deutsch: | daneben |
Dialekt: | därnäbätsii |
Deutsch: | daneben sein |
Dialekt: | därnäbätchoo |
Deutsch: | daneben kommen |
Dialekt: | därnäbätgaa |
Deutsch: | daneben gehen |
Dialekt: | därsuusä |
Deutsch: | daraus |
äs hed nu Schnee: d Hagschtüd chömid eerscht därsuusä nüd is Graas inä: gand därsuusä! därsuusä leerä (daraus lernen) | |
Dialekt: | därvoo |
Deutsch: | davon, weg |
das chund drvoo | |
Dialekt: | därvoochoo |
Deutsch: | davonkommen, heil bleiben |
är isch därvoochoo | |
Dialekt: | därvoogaa |
Deutsch: | davongehen |
därvooggangä | |
Dialekt: | därvoohaa |
Deutsch: | davonhaben |
was hesch därvoo? ä Magärä isch i d Wirtschaft choo, dä sägids zuänum: etz hemmär gad vo diär ghaa! dä hed är gseid: ja dä hend är viil drvoo ghaa! | |
Dialekt: | därvoonää |
Deutsch: | davonnehmen |
öppis därvoonää | |
Dialekt: | därzuä |
Deutsch: | dazu, hinzu |
-choo, - gaa, -gää, -haa, -leggä, -liggä, -nää | |
Dialekt: | därzuächoo |
Deutsch: | dazu kommen |
Dialekt: | därzuägää |
Deutsch: | dazu geben |
Dialekt: | därzuähaa |
Deutsch: | dazu haben |
Dialekt: | därzuäleggä |
Deutsch: | dazu legen |
Dialekt: | därzuäliggä |
Deutsch: | dazu liegen |
Dialekt: | därzuänää |
Deutsch: | dazu nehmen |
Dialekt: | das |
Deutsch: | das |
das Huus da das chamä machä das chasch gsee | |
Dialekt: | däs |
Deutsch: | das |
däs bessär däs liächtär ä bisch ä Esel - däs bisch! | |
Dialekt: | dässälb |
Deutsch: | dasselbe |
meist einfach: das dässälb han ich etz värgässä Was machid iär mid dem schöönä Wättär hütt?-Dässälb lammär ä chli la sii!> därsälb | |
Dialekt: | Dassälä |
Deutsch: | Spange |
1798 die Dasselen an den Freiheitsbäumen zerrissen mhd tassel | |
Dialekt: | dett |
Deutsch: | damals |
dett hends einisch ghört! > duä | |
Dialekt: | Dilti |
Deutsch: | Dachboden, Estrich |
(T) >Ruässdilti | |
Dialekt: | dinnä |
Deutsch: | darinnen, drinnen |
si sind i dr Schtubä dinnä Dinnä isch mä gleitigär wedr dussä (in Verpflichtungen)! dinnä: von Schwyz aus gesehen im Tal drinnen, vom Tal aus gesehen im Bisisthal > dussä | |
Dialekt: | disämaal |
Deutsch: | das andere Mal |
> dimaal | |
Dialekt: | disäs |
Deutsch: | das andere |
nüd daas, disäs! | |
Dialekt: | dobä |
Deutsch: | da oben, droben |
was machsch da obä? Prättigau: dobna > dundä | |
Dialekt: | Doorfätä |
Deutsch: | das ganze Hin und Her beim doorfä |
Dialekt: | dra |
Deutsch: | daran |
dradänkä dra umä dra anä drabappä | |
Dialekt: | drahii |
Deutsch: | daran |
gammär drahii! packen wir die Sache an! | |
Dialekt: | draa |
Deutsch: | daran |
(betont) duu bisch draa! nüd zviil Salz draa! drum und draa | |
Dialekt: | drii |
Deutsch: | darein, hinein |
(ii tief, offen) | |
Dialekt: | driinä |
Deutsch: | darin, hinein |
drininäschiässä drininäredä | |
Dialekt: | driinnä |
Deutsch: | darinnen, drinnen |
der Wurm isch drininnä | |
Dialekt: | driumä |
Deutsch: | darin |
herumfaarä: im Schnee, im Land, -schiässä: mit Gewehr, mit den Füssen, mit dem Auto | |
Dialekt: | drübär |
Deutsch: | darüber |
äs gaad drundär und drübär | |
Dialekt: | drüberappä |
Deutsch: | darüber hinunter |
d’Laui isch drüberappä gschossä,danach drübärappä sind s dä einig woordä | |
Dialekt: | drübergaa |
Deutsch: | darübergehen |
etz nüd drübergaa! dr Bodä isch frisch gwäschä! | |
Dialekt: | drüberinä |
Deutsch: | darüber hinaus |
- gaa - gää - ghiijä - schiässä | |
Dialekt: | drüberuusä |
Deutsch: | darüber hinaus |
drübäruusä ghiid, - gschossä | |
Dialekt: | druf- |
Deutsch: | darauf- |
Dialekt: | drufab |
Deutsch: | darauf |
ab mr land s ä chli la drufabchoo | |
Dialekt: | drufinä |
Deutsch: | darauf hin |
mä muäss usinnig drufinä sii, susch gaad nüüd - | |
Dialekt: | drum |
Deutsch: | darum |
worum? - drum! | |
Dialekt: | drundär |
Deutsch: | darunter |
drunder choo (unter Auto, Laui) | |
Dialekt: | drundärundärä |
Deutsch: | darunter |
drundärundärä isch äs dä fürächoo | |
Dialekt: | druuf |
Deutsch: | darauf |
äs isch druuf gschribä nüd druuf schtaa! | |
Dialekt: | druufchoo |
Deutsch: | darauf kommen |
auf die Spur kommen | |
Dialekt: | druufgaa |
Deutsch: | daraufgehen |
chasch druuf gaa = du kannst darauf zählen neu: krepieren | |
Dialekt: | druus |
Deutsch: | daraus |
uuf und druus: auf und davon | |
Dialekt: | ds |
Deutsch: | das |
ds Goof ds Meitli ds Muätti ds Huus ds Ziit ds =z > z | |
Dialekt: | duä |
Deutsch: | damals |
duä simmer alig z Alp duä simmer alig barfuäss ggangä er hörte due in jenen Ziten nie | |
Dialekt: | duäeinisch |
Deutsch: | damals eine Weile |
duä einisch hed är ghört | |
Dialekt: | duäzmaal |
Deutsch: | dannzumal, damals |
ahd da males danzumal | |
Dialekt: | durumä |
Deutsch: | darum herum |
durumä redä | |
Dialekt: | Duumä |
Deutsch: | Daumen |
ahd dûmen | |
Dialekt: | Düümligverband |
Deutsch: | Daumenverband |
Dialekt: | fürnämmscht |
Deutsch: | das Wichtigste |
däs Fürnämmscht isch gmääd chuusch gad am fürnämmschtä (zu ungelegener Zeit) am fürnämmschtä Oort (im Abtritt) ds Fürnämmscht värdeckä (die Schamteile) | |
Dialekt: | füürsii |
Deutsch: | davorsein, dagegensein |
Dialekt: | giirä |
Deutsch: | das |
das gleiche wie giipschä d Türä giirät Gotthelf giiren> chiirbschä | |
Dialekt: | gröbscht |
Deutsch: | Das |
Das Gröbste wäre gemacht ds Gröbscht wäär gmacht | |
Dialekt: | Gruän |
Deutsch: | das Grünen |
dr Gruän wott nu nüd choo im Gruän sii | |
Dialekt: | Guggeerä |
Deutsch: | Dachkämmerchen |
Dialekt: | Leutsch |
Deutsch: | Davonlaufer |
Dialekt: | leutschä |
Deutsch: | davonlaufen, sich drücken |
gleutschät gäutschen äs Gleutsch (ein Geläufe) | |
Dialekt: | ds Ordinääri |
Deutsch: | das Gewöhnliche |
(Essen, Gewand, Vorgehen) | |
Dialekt: | Sännchessi |
Deutsch: | das Sännkessi |
grosser Kessel zum Chäsen Gletschermühle im Bürgelibach (Badebecken für Schächler) | |
Dialekt: | Schwaardach |
Deutsch: | Dach mit Beschwersteinen |
Dialekt: | Tach |
Deutsch: | Dach |
Dialekt: | Tachs |
Deutsch: | Dachs |
Dialekt: | Tänn |
Deutsch: | das Tenn, die Tenne |
(bodeneben) mhd tenne Dreschplatz jetzt auch für Heuboden (im oberen Stock) | |
Dialekt: | Tuugäli |
Deutsch: | Dauben |
> Duugäli | |
Dialekt: | undärleggä |
Deutsch: | darunterlegen |
> Ligärlig | |
Dialekt: | värrochä |
Deutsch: | das Aroma ist entwichen |
Dialekt: | värtoktärä |
Deutsch: | das ganze Vermögen dem Arzt geben |
Dialekt: | Voorschutz |
Deutsch: | Dachvorsprung |
Dialekt: | zbescht |
Deutsch: | das beste, zu best |
zbeschtredä = zugunsten eines reden i wil im ä chli gu zbeschtredä äs hed um niämärt zbeschtgredt | |
Dialekt: | Zviäri |
Deutsch: | das 4 Uhr Brot |
bei uns bisher ungebräuchlich > Zaabäd | |
Dialekt: | a |
Deutsch: | an |
a dr Sunnä a dr Muotaa a d Heiteri gaa a d Händ früürä a dr Naasä nää a Wiänachtä a dä Fiirtigä a dr Fasnacht a dr Gmeind (an der Versammlung) a dä Bluämä schmöckä, Wemfall (Dativ) a wem bisch du? a wem isch das Auto? gib s a dä Goofä! gib s a miär! seisch äs a niämerem! a dem gseet mäs nüd aa a allem aa Hau a dr Chatz dr Schwanz ab > a dr, am, an | |
Dialekt: | ä |
Deutsch: | auch |
är isch ä nu ggangä! bisch ä scho daa? > au | |
Dialekt: | aachoo |
Deutsch: | Feuer fangen |
ds Huus isch aachoo! (Schülerdeutsch: das Haus ist angekommen!) “1809 sind 3 Häuser verbrunnen in der Tschalun, weil ein Glarner Enzionen Wurzlen brannte und davon angekommen sind!” | |
Dialekt: | aafrüürä |
Deutsch: | anfrieren |
da früürid d Schue am Bode aa! auch: aagfrüürä | |
Dialekt: | aagaa |
Deutsch: | betreffen |
das gaad di gaar nüüd aa! | |
Dialekt: | aagattigä |
Deutsch: | ins Werk setzen |
we chönnt mä jetzt das aagattigä? > Gattig | |
Dialekt: | aagwännä |
Deutsch: | angewöhnen |
mä muäss dä Goofä das aagwännä | |
Dialekt: | aamachä |
Deutsch: | Anreiz |
das macht mi gaar nüüd aa (keine Lust danach) | |
Dialekt: | aatriibä |
Deutsch: | antreiben |
das Wättär hed d Bäch schöön aatribä | |
Dialekt: | aatuä |
Deutsch: | antun |
das söttisch eim nüd aatuä! | |
Dialekt: | Aadärä |
Deutsch: | Ader |
ahd aadara z Aader laa > Gääder | |
Dialekt: | Aart |
Deutsch: | Art |
das isch etz au än Aart! uf än Aart und Wiis (irgendwie) | |
Dialekt: | abchoo |
Deutsch: | abkommen |
ä Chuä isch abchoo (hat sich losgerissen) i bi mi nüüd abchoo = ich konnte nichts verkaufen neu: abchoo = lustig werden druuf abchoo laa = es darauf ankommen lassen | |
Dialekt: | abholzä |
Deutsch: | einen Wald fällen |
Wer hat dich, du schöner Wald, hoch da oben > Abholz | |
Dialekt: | abmeerä |
Deutsch: | verwerfen |
in einer Abstimmung durch das Mehr verwerfen > meerä | |
Dialekt: | abnää |
Deutsch: | glauben |
das chamä dem nüd abnää | |
Dialekt: | abschtimmä |
Deutsch: | abstimmen |
“schtimmt’s etz”? fragte danach ein Kind | |
Dialekt: | acht |
Deutsch: | Zahl |
achtädachzgi der acht Jänär däs acht Goof ach(t)zöölig > Zool (Zoll) achtäzwänzg: 28 achtundzwanzig (so auch 38, 48 ff) | |
Dialekt: | Aff |
Deutsch: | Affe |
Tornister (> Haaraff), Schimpfwort äffälä (nachäffen) Äffli Z Schwiiz ussä hed einä dr Güntärä Balz wellä aazündä: vorig isch äs ganzäs Poschtauto voll Affä is Taal inä gfaarä! dä seid dr Balz: worum bisch duu nu daa? hesch kä Platz me ghaa? | |
Dialekt: | Album |
Deutsch: | Album |
“Ein Blick in dieses Album / wirft das grösste Kalb um! | |
Dialekt: | Aldaanä |
Deutsch: | Balkon Altan Terrasse |
Dialekt: | alt |
Deutsch: | alt |
we alt bisch du? alt woordä und wiit umächoo alts Brood, altä Schnee, das alt Jaar, Alti Meitli (ledige ältere Frauen) > eltär, eltisch, eltälä | |
Dialekt: | Alt Fasnacht |
Deutsch: | Sonntag nach Aschermittwoch |
da bekamen die Armen im Kloster zu essen, daher das Wort da chunt di alt Fasnacht d.h. da kommen die Alten hintennach oder hindädrii we di alt Fasnacht | |
Dialekt: | Altär |
Deutsch: | Alter |
är hed ds Altär: er hat das nötige Alter, is Altär choo > Elti | |
Dialekt: | am |
Deutsch: | am |
am Sunntig, am Schattä, am Bächli, am Haag, am Änd, am Ässä, am Schaffä, am Zämäghijä, am Drüü, am Redä aa, am beschtä, am fürnämmschtä, am meischtä, am dümmschtä, amänä Oort = am änä = an einem Ort ammär: an mir (a miär), ammär ghangät, vgl. Familienname Ambauen, Ambord, Ambühl, Amgwerd, Amstutz, Amstad, Amsteg, Wemfall (Dativ) gib s am Vatter am Vatter sis Huus | |
Dialekt: | ämal |
Deutsch: | wenigstens |
ich ha s ämal chönnä, äs isch ämal ggangä, mä cha s ämal ässä, ämal i ha s gmeint, äs isch nüd ämal chald, einmal weiss man, dass (= ämal weis mä as ..) | |
Dialekt: | Ambeissigeischt |
Deutsch: | Branntwein |
Branntwein mit eingelegten grossen, roten Waldameisen, zum Einreiben gegen Gliederschmerzen | |
Dialekt: | anä |
Deutsch: | heran |
Ambeissibringä, Ambeissigaa, Ambeissifaarä anänanä: an ihn heran gang anänanä! chumm da anä! (Schuldeutsch: Komm zu mir anen!) anänand: a) aneinander si hangid anänand,b) in einem fort anänand bällä | |
Dialekt: | anäsitzä |
Deutsch: | heransitzen chumm sitz da |
chumm sitz da anä! | |
Dialekt: | Änd |
Deutsch: | Ende |
im Änd liggä, da hed diä Liäb äs Änd > Ändi, äntli | |
Dialekt: | Andacht |
Deutsch: | Andacht |
i d Andacht gaa, d (letscht) Andacht machä, andächtig | |
Dialekt: | anschtatt |
Deutsch: | anstatt |
da gids Chuächä anstatt Brood anschtatt z Chilä gaa isch är i d Wiirtschaft ggangä | |
Dialekt: | ärä |
Deutsch: | ihr |
(Dativ) är hed ärä ä Schmutz gää Hau a dr Chatz dr Schwanz ab .. lach ärä nu äs Schtümpli draa .. | |
Dialekt: | ärduurä |
Deutsch: | erdauern |
mhd erduren är heds nu mögä ärduurä | |
Dialekt: | ärgaa |
Deutsch: | entgehen |
das isch mär etz ärgangä | |
Dialekt: | äringlä |
Deutsch: | erinnern |
(alt) da hand wier uns erynglet | |
Dialekt: | ärlickä |
Deutsch: | herausfinden, dahinterkommen |
(erblicken) är hed s ärlickt | |
Dialekt: | ärliidä |
Deutsch: | aushalten |
nüd zum ärliidä, nüd ärlittä Meister zum Knecht: äs ärliid da nur nu einä är und iich gaa nüüd! > värliidä | |
Dialekt: | ärmeerä |
Deutsch: | |
in der Abstimmung das Mehr erhalten | |
Dialekt: | ärschiinä |
Deutsch: | erscheinen |
Günteren Balz sollte vor Gericht erscheinen, da meinte er: är chönn nüd ärschiinä, är läbi nu! | |
Dialekt: | ärschlaa |
Deutsch: | verprügeln |
(nicht zu Tode) mhd erslân > värschlaa dr Pfandweibel hed gsee, we da ä Fecker si Frau eeländ ärschlaad,won är hed wellä mit dem chiippä, isch sii uufgschossä und seid: das isch mii Maa! | |
Dialekt: | ärschtützä |
Deutsch: | abstützen |
uf ä Winter ds Dach ärschtützä i dr Hüttä muäsch di ächli ärschtützä, susch ghiisch um! | |
Dialekt: | as |
Deutsch: | als |
1) as Puur as Chnächt as Goofä 2) so as schöön as geschter as lang as ich weiss wedes as d wottisch as viil as är hed mögä hiä isch nüd as mängä as det as wenig as ander as wiit as gseesch as gwüss as waar as i läbä as lang as ich da z Chilä gaa, singid da nüd all! Vergleich: drüümaal as hööch as hööch as äs Huus 3) je .. desto .. as mee as gisch, as mee as wend 4) dass, damit äs gaad nüüd, as mä da cha machä was mä wiil Schutzengegebet: .. hilf mir leben recht und fromm, as ich zu dir in den Himmel komm! .. as si cha a d Chilbi gaa chochä, as mä s cha ässä sid as das Schtäärbä ärfundä hend öbs etz waar siig, as nümmä alls waar siig? worum sind d Fischli gäärä undär dem Brüggli? - as nüd nass wäärdig, wänns chund gu rägnä 5) an das as Fäscht gaa äs gaad as Läbig 6) weil worum nüüd? - as i nüd wiil! > äs | |
Dialekt: | ass |
Deutsch: | (d)ass |
damit ass äs dä weisch! - meist aber nur > as | |
Dialekt: | au |
Deutsch: | auch |
mhd ouch ich wett au! chuusch au? was hesch au? Äs sind einisch zwei Müüsli gsii,eis grau und das andär au! LU ou | |
Dialekt: | äxtärä |
Deutsch: | extra |
eigens das hed är äxtärä gmacht äxtärä für diich gmacht neu äxtraanig > ztratz | |
Dialekt: | Baadweid |
Deutsch: | |
Flurname Muotathal Aus diesem kleinen Weidli hinter dem Guggeli wurde eine Leitung zum Hoftrog gelegt, um das schweflige Wasser für das Bad vor Ort zu bingen. | |
Dialekt: | barfuäss |
Deutsch: | barfuss |
barfuäss gaa: im Unterland Zeichen für Armut, bei uns Frühlingsherrlichkeit der Kinder > barfis Barfüäss(l)är: 1) im Unterland verächtliches Wort für Voralpen-Viehzüchter, die im Som mer mit blossen Füssen in den Holzschuhen gehen 2) Ordensleute (Franziskaner), die das Barfussgehen zur Regel machten | |
Dialekt: | Batälioon |
Deutsch: | Bataillon |
frz. Kampftruppe Batäliööndlär: Bat.Kommandant | |
Dialekt: | Bättglöggli |
Deutsch: | Glöcklein |
das zu den Betzeiten läutet (von den Hexen gefürchtet) | |
Dialekt: | bättä |
Deutsch: | beten |
gu bättä gaa bbättät Bischof Caminada fragte ein Mädchen: hesch hütt au bbettet (Churer Deutsch für bättä) am Morge? - nei, i ha müässä gu d Häfä läärä! (> bettä) zu Gott bättä: Gebet in der Kirche für einen Sterbenden (das geschah einmal für den Rüteli Klemens - da kam er selber dazu!) über ä Tisch bättä: Tischgebet verrichten | |
Dialekt: | Bättärii |
Deutsch: | Beterei |
das isch au ä Bättärii! (Unarten beim Beten) | |
Dialekt: | bättlä |
Deutsch: | betteln |
“das wäär ja ds Bättlä värsuumät!” auch bättlärä | |
Dialekt: | Beäärdigung |
Deutsch: | Beerdigung |
Leider sind die alten Worte dafür nicht mehr gebräuchlich: z Chilä tuä, Gräbd, Graablegi (Stalder) > Liich, Liichäzuug | |
Dialekt: | Biischpil |
Deutsch: | Beispiel |
mhd bîspel (dazusagen) | |
Dialekt: | Biis |
Deutsch: | (künstliches) Gebiss |
mhd bizz ds Biis verloorä eine ältere Frau erhielt ein neues Gebiss, da prahlte sie: etz hani scho äs Biis duräplodärät! | |
Dialekt: | Bilgärä |
Deutsch: | Zahndamm |
mhd bilern Illgau Bildärä Biler, Billere | |
Dialekt: | bindä |
Deutsch: | binden |
der Beton bindät nüüd das Fondue bindät nüüd bbundä gebunden | |
Dialekt: | bis |
Deutsch: | bis |
bis da anä bis is Taal bis hütt bis anä Tubak bis äs tätscht bis moorä bis a Hals uufä bis uf Züri uusä bis i drüü zellt ha bis änä uusä (endlos) | |
Dialekt: | Bitz |
Deutsch: | ein Bissen |
ä Bitz = ä kä Bitz!da chasch as wenig machä as ä kä Bitz! kä Bitz und kä Gluussä > Gluussä | |
Dialekt: | bliibä |
Deutsch: | bleiben |
mhd belîben bei uns früher wenig gebraucht (bleib noch ein bisschen: bis nu ä chli daa!) i bi dä bblibä >blub | |
Dialekt: | böckälä |
Deutsch: | stinken wie ein Bock |
(auch: gebeiztes Fleisch) da böckäläts | |
Dialekt: | Bodä |
Deutsch: | Gebäude |
Bodä = Erdgeschoss, Fussboden, Dachboden, Heubodendiä zwee hend ds Heu nüd ufäm gliichä Bodä! | |
Dialekt: | Bodä |
Deutsch: | Grundlage |
das gid um Bodä z Bodä redä dur all Bödä durä | |
Dialekt: | Boolis |
Deutsch: | alte Soldatenmütze |
(urspr. Polizeimütze) | |
Dialekt: | Bräntä |
Deutsch: | Brente |
(bei uns ungebräuchlich, dafür Tausä) | |
Dialekt: | Bruädärloch |
Deutsch: | Bruderloch |
“es möchten wohl die weitschichtigen Höhlen wie das sogen. Bruderloch auf dem Wasserberg im Muthathal und das Lauiloch daselbst wie auch die Bruderbalm auf dem Rigiberg einst den verfolgten Christen als Zufluchtsorte gedient haben” (Wasserberg: vermutlich untere Höhle am Böllenstöckli) | |
Dialekt: | Brüäl |
Deutsch: | Brüäl |
häufiger Flurname mhd brüel, feuchte Wiese, stotziges und steiniges Alpgebiet auf Glattalp (der dortige “Schafboden” aber ist ein schönes Ebnet, mit deutlichen Spuren eines früheren Sumpfes, von daher der Name, kein Spottwort!) Brüälchälä Brühlkehle | |
Dialekt: | Brügi |
Deutsch: | Pritsche |
Prügelboden, Prügeldamm mhd brügel (Knüttel) | |
Dialekt: | bruuchä |
Deutsch: | brauchen, gebrauchen |
mhd brûchen das cha mä bruuchä | |
Dialekt: | bbruucht |
Deutsch: | gebraucht |
das häts etz nüd bbruucht äs bbruuchts Bett | |
Dialekt: | büässä |
Deutsch: | büssen |
(püässä) einä gu büässä das hed är büässt der müesste es büessen | |
Dialekt: | Butz |
Deutsch: | Schreckgestalt |
mhd butze, Narren- oder Butzenkleider verboten Das Butzen- oder Böggenwys gan ist tüfelswys Wasserbutz > Böögg | |
Dialekt: | Buu |
Deutsch: | Bau |
mhd bû an Sant Sigmunds Buu (Bonstetten, Zürich) neu: uf um Buu schaffä (im Baugewerbe),Tierbau: Dachs, Fuchs, Munggen > Nüü-, Aa- Büüli | |
Dialekt: | Buur |
Deutsch: | Bauer |
wir sprechen das Wort mit P aus > Puur ff | |
Dialekt: | Ch |
Deutsch: | |
Das CH am Anfang eines Wortes statt K ist nicht nur unser Landeskürzel, sondern auch das auffälligste Merkmal unseres Schweizerdeutschen - eine Halskrankheit? Es muss sehr früh aufgekommen sein, denn schon um 800 findet sich das Wort chuo für Kuh in einer Handschrift des Klosters St.Gallen (sog. Milchsegen). Im mhd ist bereits alles mit K- geschrieben. Das CH ist also ein Rest vom Althochdeutschen, der sich sehr hartnäckig bis in unsere Zeit erhalten hat und wohl noch lange sich erhalten wird. - Im Anlaut schwach (ch), nach Vokal stark (chch, nicht eigens bezeichnet)Es ist allerdings manchmal schwierig, den Unterschied zu k in jedem Fall eindeutig festzustellen: hier Fehlendes suche man also bei K. | |
Dialekt: | cha |
Deutsch: | er/sie/es kann |
(> chönnä, chasch): ich cha, är cha, mä cha schaffä chan är guät chochä cha si wool gumpä cha äs usinnig cha mä da durä? we cha mä-n-au! da cha mä si värgaa | |
Dialekt: | chalbärä |
Deutsch: | Kalb gebären |
Schimpfwort, was hesch da gchalbärät? nüd äso gchalbärät tuä! Sprichwort: mä muäss d Chüä la chalbärä und d Lüüt la redä! | |
Dialekt: | Chaltäbrunnä |
Deutsch: | |
vgl. ON -acker, -bach, -brunnen, -häusern, Kaltenbach Kaltbad (vielerorts): “da mag man vor Kelte nit lang baden, man muoss sich dreimal drin hinunter tunken, dann hat man gnueg” | |
Dialekt: | Charä |
Deutsch: | Karren, Wagen |
mhd karre 1781 Bau einer Strasse ins Muotathal: dass man könne mit Karren fahren Verkl. Chäräli schonu äs Chäräli! (tolles Auto) | |
Dialekt: | Chaschtä |
Deutsch: | Kasten |
ahd kasto, neu: öffentliches Gebäude, höhere Schule > Chuchi-Chäschtli, Wintärchaschtä Im Alten Land Schwyz: Behälter mit 7 Schlössern für das Staatsvermögen | |
Dialekt: | Chilä |
Deutsch: | Kirche |
(Gemeinschaft der Gläubigen, Gebäude, Gottesdienst) mhd kirche, kilche anderswo Chirche (vgl ON Kirchberg, Kirchdorf) Mz: mr hend 7 Chilä (Chilänä?) im Taal Verkl. Chiläli Kirchlein z Chilä gaa am Sunntig zChilä tuä = beerdigen wer tüänds da z Chilä? - der vorderisch! Gottesdienst: isch hüt kä Chilä? vor Chiläs, undär Chiläs, na Chiläs (Genitivbildung) | |
Dialekt: | Chläbdächli |
Deutsch: | Klebdächlein |
Vordach an unseren alten Bauernhäusern | |
Dialekt: | chläckä |
Deutsch: | klecken, genügen |
vgl erklecklich mhd kleken, wann diese nicht klecken “Das klecket fort und fort” | |
Dialekt: | Chnopf |
Deutsch: | Knopf |
mhd knopf a) Gewandknopf Chnöpf aabüäzä b) Knoten in Schnur oder Schleife ä Chnopf machä (knüpfen) viär Chnöpf is Fazäneetli gid ä Huät für d Nnoot c) Blütenknospe da hets scho Chnöpf! d) neu: kleines Kind | |
Dialekt: | Chnüüblätz |
Deutsch: | |
Schutztuch für das Knie (bei Feldarbeiten),Spottname für Fladenkuchen | |
Dialekt: | chogs |
Deutsch: | |
was isch das chogs? vgl was isch das cheibs? | |
Dialekt: | chönnä |
Deutsch: | können |
mhd künnen, kunnen ich cha, du chasch, är cha, miär (iär, si) chönid, ich chönnti, i has chönnä ich cha choo, chasch choo? i chönnt scho wän i wett du chönntisch das machä chönid iär das? iär chönid üs i d’Schuä blaasä! si chönid’s nüd midänand wellä und chönnä isch nüd das gliich 2) gekonnt ?är heds chönnä (erreicht, vollendet, zustandegebracht) Si hends midänand nüd chönnä = sie kamen nicht aus miteinander. Zwei ältere Frauen: Hesch duu gwüäschtät! - I has ämal nu chönnä! | |
Dialekt: | Gchömm |
Deutsch: | Aufmachung Gekomme, Daherkommen |
daas Gchömm! | |
Dialekt: | chöölä |
Deutsch: | Holzkohle brennen |
dass da nieman kolen soll | |
Dialekt: | choschtä |
Deutsch: | kosten |
mhd kosten was choschtät das? | |
Dialekt: | Chosli |
Deutsch: | |
einer der choslät Chosli! hör endlich auf damit! | |
Dialekt: | chriisä |
Deutsch: | Tannenreis sammeln |
z. B. für Chriishung: wurde gemacht, um das Heu zu strecken in der Not | |
Dialekt: | Chrischtämäntsch |
Deutsch: | ein rechter Christ |
isch das chrichtämäntschämügli? | |
Dialekt: | chroosä |
Deutsch: | dröhnen, donnern |
Geräusch laut: (Kanonenschuss, Sprengschuss, Donner, Baumfall) das hed schonu gchroosät, wo diä Laui choo isch! (Bisisthal 1999) | |
Dialekt: | Chüäässät |
Deutsch: | Ertragsschätzung eines Bauernhofes |
mehr dann vyerzig Küöessendts wintern | |
Dialekt: | Chüänä |
Deutsch: | Kühen |
Mz Dativ gib s dä Chüänä! | |
Dialekt: | chummli |
Deutsch: | eher nicht, kaumlich |
nu chummli! = das fehlt ja noch, wäre komisch | |
Dialekt: | Chuttlä |
Deutsch: | Kutteln, Kaldaunen |
mhd kutel essbare Eingeweide | |
Dialekt: | Chuuscht |
Deutsch: | Kochhgerd Kunst, gemauerter |
(= künstlicher) mhd kustId, Chust (Beigeschmack), chustig (köstlich) Das Wort verschwindet durch die elektrischen Kochherde | |