Muotathaler Dialekt | Schriftsprache | Erläuterung | Foto | Audio |
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chli | klein | (unbetont) ä chli: ein klein wenig, ein bisschen gib um ä chli BS ä weneli | ||
chli | oft nur Füllwort beim Erzählen: är isch ä chli ä chliinä är isch ä chli ä groossä mr sind duä ä chli ggangä si hend än ä chli aabbundä | |||
Chliihuus | Kleinhaus | Ried | ||
Chliimatt | Kleinmatt | |||
Chliiottäli | Kleinotteli | |||
Chliiwidmä | Kleinwidmen | |||
chlii | klein, wenig | ahd kleini mhd klein ä chliinä Maa, ä chliini Frau, äs chliis Gööfli, di chliinä Goofä | ||
chlii | sehr | Verstärkung: äs isch dä ä chlii schöön gsii! | ||
chliidruckt | kleingedruckt | där Chliidruckt: ein Prediger, der alles im gleichen leisen Ton herunterleierte | ||
chliinä | klein werden | gchliinät | ||
Chliinässlär | Familie Schelbert Töbeli/Kuchli/Menzingen | |||
Chlimsä | Klimse | (mhd klimse Schlucht) Wasserberg | ||
Chlingä | Klinge | (Tür, Messer),Giessbach | ||
chlii Fingär | kleiner Finger | |||
Chli Ottäli | Kleinotten | |||
ä | ein | ä Maa ä Frau ä paar ä chli ä jedä ä Ding ä söläs ä diänigä ä kä Bitz ä lengersi mee ganz ä schöönä > äkä, äwägg, du ä lüügsch! ä bisch än Esel! ä hesch ghaa! ä bisch äs! | ||
aagää | angeben | am Schlittä aagää aagää bim Jassä der Takt aagää dr Hund tuäd aagää (gibt Alarm) hööch aagää (schwindeln) | ||
aaghiijä | Anriss nehmen | (Laui, Schlipf) > aariitä | ||
aazeerä | Anriss nehemn | (Laui, Schlipf) det obä aazeert > aariitä, aaghiijä | ||
Äärbätli | kleine Arbeit | äs schöns Äärbätli arbeiten: Wort aarbeitä bei uns ungebräuchlich > schaffä, wärchä | ||
abliggä | zum Schlaf niederlegen | i gaa ä chli gu abliggä ds Vee liid ab | ||
abrüärä | abwerfen | (vom Pferd, vom Wagen, vom Schlitten) >appärüärä | ||
ä chli | einen kleinen Bissen | äs isch gad ächli chalt är isch ächli ä chliinä mr sind duä ächli ggangä | ||
am | am | am Sunntig, am Schattä, am Bächli, am Haag, am Änd, am Ässä, am Schaffä, am Zämäghijä, am Drüü, am Redä aa, am beschtä, am fürnämmschtä, am meischtä, am dümmschtä, amänä Oort = am änä = an einem Ort ammär: an mir (a miär), ammär ghangät, vgl. Familienname Ambauen, Ambord, Ambühl, Amgwerd, Amstutz, Amstad, Amsteg, Wemfall (Dativ) gib s am Vatter am Vatter sis Huus | ||
anä | im Vergleich zu | a miich anä bisch du chlii | ||
anänää | herannehmen | muäsch äs ä chli a di anä nää > aanää | ||
Appäriiti | Rutschbahn, Schlittbahn | appäriitä | ||
appä | hinunter | her- mhd abe (vgl. Ebbe) d Laui isch appä ä Schlipf isch appä letzte Gebiete: Muotathal, Berner Oberland, Oberwallis, Prättigau (aper) heute meist abä (ahi, ache) abe, appä | ||
appäriitä | schlitteln, rodeln | mr gand gu appäriitä! > Appäriiti, mänärlä ds Predigärs Thummäs hed wellä am Heuseil appäriitä > Seiltänzär | ||
ärschtützä | abstützen | uf ä Winter ds Dach ärschtützä i dr Hüttä muäsch di ächli ärschtützä, susch ghiisch um! | ||
as | als | 1) as Puur as Chnächt as Goofä 2) so as schöön as geschter as lang as ich weiss wedes as d wottisch as viil as är hed mögä hiä isch nüd as mängä as det as wenig as ander as wiit as gseesch as gwüss as waar as i läbä as lang as ich da z Chilä gaa, singid da nüd all! Vergleich: drüümaal as hööch as hööch as äs Huus 3) je .. desto .. as mee as gisch, as mee as wend 4) dass, damit äs gaad nüüd, as mä da cha machä was mä wiil Schutzengegebet: .. hilf mir leben recht und fromm, as ich zu dir in den Himmel komm! .. as si cha a d Chilbi gaa chochä, as mä s cha ässä sid as das Schtäärbä ärfundä hend öbs etz waar siig, as nümmä alls waar siig? worum sind d Fischli gäärä undär dem Brüggli? - as nüd nass wäärdig, wänns chund gu rägnä 5) an das as Fäscht gaa äs gaad as Läbig 6) weil worum nüüd? - as i nüd wiil! > äs | ||
Äschä | Asche | (Aschsche, Äschschä) mhd esche äschlichä (äschäli) Midwuchä: Aschermittwoch mhd ascher, escher engl ash, ashy | ||
äso | irgendwie | ä so gaads? - äs gaad äso! Hauts? - Nüd äso! Füllwort: äso chliini Aügli dr Näfel hangät äso inä äso afig ä paar | ||
Bächli | Bächlein | auch Bächäli mhd bechelin | ||
bald | früher bei uns völlig ungebräuchlich >änandäränaa, gleitig, glii | |||
Bäschlig, Bäschuls | Familie Gwerder des Baschi | |||
Bauschli | Büschel | “in Bausch und Bogen” Bäusch, Bäuschli vgl. Flurnamen Bauschli in Schwyz | ||
Beäärdigung | Beerdigung | Leider sind die alten Worte dafür nicht mehr gebräuchlich: z Chilä tuä, Gräbd, Graablegi (Stalder) > Liich, Liichäzuug | ||
Bei | Knochen | zu dem Fleisch au nu ä chli Bei! ds beschti Graas isch bi dä Schteinä, ds beschti Fleisch a dä Beinä! nur nu Huut und Bei | ||
bimeich | beim Eid | alte Eidesformel, jetzt nur noch: tatsächlich, gewiss ja bimeich! bimeichschtäärbis! bimeich und Säligkeit! bim Eiker | ||
bishaar | bisher | wie bishar brüchlich >haar neu: bishäär | ||
bliibä | bleiben | mhd belîben bei uns früher wenig gebraucht (bleib noch ein bisschen: bis nu ä chli daa!) i bi dä bblibä >blub | ||
Blindäschliichä | Blindschleiche | mhd blintslîhe | ||
blööd | unwohl | äs isch mär blöödmhd bloede (zart, schwach, zerbrechlich) | ||
Bockschlittä | kurzer starker Schlitten für schweres Holz | |||
böösä | böse schlimm werden | äs böösät äs böösärät mhd bösen | ||
Brachät | Juni | bei uns noch öfters im Gebrauch zu hören Name um 800 von Karl d.Gr. eingeführt mhd brachmanot (brachliegend) | ||
Bränderli | Name bei uns nicht gebräuchlich > Luus-Chölbli | |||
Bräntä | Brente | (bei uns ungebräuchlich, dafür Tausä) | ||
braschlä | Feuer prasselt | mhd brasteln, prasseln mä ghöört braschlä Wo am Güntärä Balz ds Huus värbrunnä isch, hed är värzellt: är siig i dr Schtubä innä ufm Kanabee glägä, und wos duä heig afä braschlä, siig är ä chli i Gadä durä gu liggä! | ||
Brillä | Brille | früher ungebräuchlich bei uns (> Schpiägul) anderswo Brülle | ||
Bruch | Bruch | (im Holz, im Glas, im Bauch) äs Brüchli > brächä | ||
Brunnä | Quelle | Brunnen, Bach > Schliichend-, Schachä-, Wiichel-, Chalt- vgl. ON Brunnen, Kaltbrunnen | ||
brüüchli | gebräuchlich | brüchlich | ||
bschlüüssä | schliessen | Türä bschlüüssä! Bschlüüssgufä mhd beschlüzen | ||
bschlüüssä | beschliessen, Beschluss fassen | auch bschliässä | ||
Buäch | Buch | ahd buoch (urspr. Buchenholztafeln) Büächli, Büächär | ||
Büächli | Büchlein | ufs Büächli tuä: Geld in Sparkasse bringen UR NW Biächli Büächlipuur | ||
Buächli | kleine Buche | |||
Buggäl | Buckel | bisher ungebräuchlich bei uns >Hogär, Rüggä, Büüggel | ||
Butter | früher bei uns völlig ungebräuchlich,jetzt immer mehr statt > Ankä | |||
Büüchli | Bäuchlein | mhd biuchelîn | ||
büüchlägsä | auf dem Bauche liegend schlitteln | > riitlägä | ||
büütä | bieten, anbieten | ahd biotan mhd bieten Handel: was büütisch? Staat: Poliziischtund büütä > Bott, bottä, uufbüütä kirchlich: es soll ein Kilchherr den Tag büten | ||
Charä | Karren, Kar, Karst | Nach einer eindrücklichen Karren-Führung mit Prof. Bögli auf der Karretalp rief mir ein Einheimischer zu: so bisch au diä huärä Schtei gu gschauä! - Der Heiland habe bei der Himmelfahrt Fussspuren auf dem Felsboden hinterlassen: ä chli gcharät hed är ämal nu! >Karrätalp | ||
Chilälöchli | Kindersprache für Grab | |||
Chilchlisbalm | Kilchlisbalm | |||
Chind | bei uns bisher nur in Christchind, Chindbett ff, sonst > Goof, Chliis | |||
Chläbdächli | Klebdächlein | Vordach an unseren alten Bauernhäusern | ||
Chlauä | Klaue, Klauen | ahd klâwa Bei uns nur gebräuchlich in Maul- und Klauenseuche, sonst > Tschaaggä, Chrääbel | ||
Chleipis | Klumpen, schlechtgebackenes Brot | auch: chleuppä, chlippärä, gchlippt, äs Gchlipp, ä Chlumpis | ||
Chlöbli | Schliess-Querholz zur Kuhkette > Chloos | |||
chlopfä | klopfen | (an) mhd klopfen weer chlopft? chasch nüd chlopfä?muäss dr ä chli a Grind anä chlopfä? d Sockä chlopfä? | ||
Chlottäri | polternder Wagen oder Schlitten, Milchwächter | |||
chnüülägsä | knieenderweise | (auf dem Schlitten fahren) chnüüteuff | ||
Chrapfä | Kluge: Krapfen | ahd krapfo Kralle, Klaue urspr. Gebäck in Krallenform, bei uns in Rautenform (gefüllt) Chrapfen und Chüechli > Chrupfä | ||
Chriäsiwasser | Kirsch | (zum äs Löchli machä i Magä) | ||
Chrüüz | Kreuzzeichen | ds Chrüüz machä Wännt etz dä nüd bessär jassisch, sä mach dr ds Chrüüz, und drnaa chasch ächli is Bett! übers Chrüüz (querüber) | ||
Chuäfladä | Kuhfladen | > Deischlig | ||
Chuämilch | Kuhmilch | (Gegensatz zu Geissmilch) Früänär heds gheissä, wänn äs Chliis d Chuämilch nüd värträägi, chönn mä nüüd machä! | ||
Chuächä | Kufe | Laufschiene Schlitten (Kluge: schweiz.bair. ahd chuocho) halbsziit uf eim Chuächä = oft krank | ||
Chüächli | Küchlein | Chrapfä und Chuächli | ||
Chuchi | Küche | mhd kuche die Kuchi verkl. Chuchäli, Chuchli Mz Chuchänä > Bättlärchuchi | ||
Chuchli | Liegenschaft (Namendeutung) | |||
chuum | kaum | mhd kûme wenig gebräuchlich >schiär nüüd, chummli | ||
Dach | Regenschirm | nimm äs Dach mit där! gib mär ä chli Dach! | ||
Dächli | Dächlein | mhd dechelin > Chläbdächli | ||
Dächlichappä | Schirmmütze | > Schuurpf | ||
dässälb | dasselbe | meist einfach: das dässälb han ich etz värgässä Was machid iär mid dem schöönä Wättär hütt?-Dässälb lammär ä chli la sii!> därsälb | ||
Deischlig | Kuhfladen | mhd teisch = Mist | ||
diä | diese | diä (betont) diä huärä Huänder! diä Hitz! diä Farbä! Zmitzt i dr?Nacht hends am Doktär aaglüütät: däs Chlii hed ä Naadlä värschlückt! Dä fraagt dr Doktär: bruuchid iär diä Naadlä nu diä Nacht? | ||
Diäb | Dieb | nur gebräuchlich im > Hüändärdiäb sonst > Schelm Die acht bösen Wort: Dyeb | ||
driuusä | hinaus | auf den Tanzplatz! Wo s Gletschger ghaa hed uf der Straass und än altä Maa värtschlipft isch und d Aarmä värrüärt hed as är nüd umghiid, da heid einä gmeint: la det, hüt gand numedigs di Altä driuusä! | ||
drufab | darauf | ab mr land s ä chli la drufabchoo | ||
drüü | drei | (Mz sächlich) ahd drî, driu eis-zwei-drüü uf drüü zellä drüü Hüüsär, - Meitli, - Brood anderswo: drei, drai UR NW drii | ||
dumms | är isch ä so dumms värtschlipft (auf dumme Weise) | |||
Eid | Eid | ahd eid bim Eich: beim Eide (verschliffen statt bim Eid) > meineidig | ||
eigä | sonderlich | ä chli än eigänä | ||
la faarä laa | Schlitten oder Wagen im Schuss fahren lassen, Notdurft nicht beherrschen | |||
fallä | fallen | (bisher ungebräuchlich bei uns > ghiijä) | ||
fascht | fast | früher völlig ungebräuchlich, dafür > liibärämänt, schiär | ||
Fäusäli | Büschel, Quaste, Flöcklein | >Bäuschli, Fusel | ||
feig | feige, Feigling | Wort früher bei uns ungebräuchlich, dafür: Hasäfüdlä, Hösälär, Hosäschiissär, Nüüdtruuwi | ||
Fels | Fels | Wort früher ungebräuchlich >Fluä, Nossä, Schtei, gschteinät | ||
fiär | ich führe | (> faarä) ich fiär einisch! i fiär nu ä chli reessär! | ||
Filäsof | Philosoph | är isch ä chli ä Filäsof | ||
Fischli | Fischlein | Familienname Fischli Worum sind d Fischli äso gäärä underum Brüggli? - As nüd nass wäärdid, wänns chund gu rägnä! | ||
Fleischli | Familienname Fleischli= Fleischer, Metzger, badisch Fleischle | |||
friin | friedlich, gutmütig | Sind ä chli frii mitänand! ä friinä, ä friini, äs friis, friini, ä friinä Maa, ä friinä Hund, ä friinä Tüüfel (gutmütiger Riese) Am friintschtä Muni isch nüd z truuwä! | ||
Fröschli | Fröschlein, Feuerwerkskörper, Fusseisen | (auch Chröttli) | ||
Fuässiisä | Fusseisen | > Chröttli, Fröschli, Griffschuä | ||
Fugschli | Vogschli | |||
fuuschtä | oberflächlich arbeiten | |||
gaar | sehr, ganz und gar | mhd gare gaar glii gaar ä chliinä gaar ä kä Gattig gaar än aarigä gaar nüd gaar nüüd gaar niä gaar niämärt Verst. gaggaar (grad gaar) > nüggär, niänägär | ||
gad | gross, prächtig | gad ä chli ä Maa! gad ä chli äs Huus! |
Dialekt: | chli |
Deutsch: | klein |
(unbetont) ä chli: ein klein wenig, ein bisschen gib um ä chli BS ä weneli | |
Dialekt: | chli |
Deutsch: | |
oft nur Füllwort beim Erzählen: är isch ä chli ä chliinä är isch ä chli ä groossä mr sind duä ä chli ggangä si hend än ä chli aabbundä | |
Dialekt: | Chliihuus |
Deutsch: | Kleinhaus |
Ried | |
Dialekt: | Chliimatt |
Deutsch: | Kleinmatt |
Dialekt: | Chliiottäli |
Deutsch: | Kleinotteli |
Dialekt: | Chliiwidmä |
Deutsch: | Kleinwidmen |
Dialekt: | chlii |
Deutsch: | klein, wenig |
ahd kleini mhd klein ä chliinä Maa, ä chliini Frau, äs chliis Gööfli, di chliinä Goofä | |
Dialekt: | chlii |
Deutsch: | sehr |
Verstärkung: äs isch dä ä chlii schöön gsii! | |
Dialekt: | chliidruckt |
Deutsch: | kleingedruckt |
där Chliidruckt: ein Prediger, der alles im gleichen leisen Ton herunterleierte | |
Dialekt: | chliinä |
Deutsch: | klein werden |
gchliinät | |
Dialekt: | Chliinässlär |
Deutsch: | |
Familie Schelbert Töbeli/Kuchli/Menzingen | |
Dialekt: | Chlimsä |
Deutsch: | Klimse |
(mhd klimse Schlucht) Wasserberg | |
Dialekt: | Chlingä |
Deutsch: | Klinge |
(Tür, Messer),Giessbach | |
Dialekt: | chlii Fingär |
Deutsch: | kleiner Finger |
Dialekt: | Chli Ottäli |
Deutsch: | Kleinotten |
Dialekt: | ä |
Deutsch: | ein |
ä Maa ä Frau ä paar ä chli ä jedä ä Ding ä söläs ä diänigä ä kä Bitz ä lengersi mee ganz ä schöönä > äkä, äwägg, du ä lüügsch! ä bisch än Esel! ä hesch ghaa! ä bisch äs! | |
Dialekt: | aagää |
Deutsch: | angeben |
am Schlittä aagää aagää bim Jassä der Takt aagää dr Hund tuäd aagää (gibt Alarm) hööch aagää (schwindeln) | |
Dialekt: | aaghiijä |
Deutsch: | Anriss nehmen |
(Laui, Schlipf) > aariitä | |
Dialekt: | aazeerä |
Deutsch: | Anriss nehemn |
(Laui, Schlipf) det obä aazeert > aariitä, aaghiijä | |
Dialekt: | Äärbätli |
Deutsch: | kleine Arbeit |
äs schöns Äärbätli arbeiten: Wort aarbeitä bei uns ungebräuchlich > schaffä, wärchä | |
Dialekt: | abliggä |
Deutsch: | zum Schlaf niederlegen |
i gaa ä chli gu abliggä ds Vee liid ab | |
Dialekt: | abrüärä |
Deutsch: | abwerfen |
(vom Pferd, vom Wagen, vom Schlitten) >appärüärä | |
Dialekt: | ä chli |
Deutsch: | einen kleinen Bissen |
äs isch gad ächli chalt är isch ächli ä chliinä mr sind duä ächli ggangä | |
Dialekt: | am |
Deutsch: | am |
am Sunntig, am Schattä, am Bächli, am Haag, am Änd, am Ässä, am Schaffä, am Zämäghijä, am Drüü, am Redä aa, am beschtä, am fürnämmschtä, am meischtä, am dümmschtä, amänä Oort = am änä = an einem Ort ammär: an mir (a miär), ammär ghangät, vgl. Familienname Ambauen, Ambord, Ambühl, Amgwerd, Amstutz, Amstad, Amsteg, Wemfall (Dativ) gib s am Vatter am Vatter sis Huus | |
Dialekt: | anä |
Deutsch: | im Vergleich zu |
a miich anä bisch du chlii | |
Dialekt: | anänää |
Deutsch: | herannehmen |
muäsch äs ä chli a di anä nää > aanää | |
Dialekt: | Appäriiti |
Deutsch: | Rutschbahn, Schlittbahn |
appäriitä | |
Dialekt: | appä |
Deutsch: | hinunter |
her- mhd abe (vgl. Ebbe) d Laui isch appä ä Schlipf isch appä letzte Gebiete: Muotathal, Berner Oberland, Oberwallis, Prättigau (aper) heute meist abä (ahi, ache) abe, appä | |
Dialekt: | appäriitä |
Deutsch: | schlitteln, rodeln |
mr gand gu appäriitä! > Appäriiti, mänärlä ds Predigärs Thummäs hed wellä am Heuseil appäriitä > Seiltänzär | |
Dialekt: | ärschtützä |
Deutsch: | abstützen |
uf ä Winter ds Dach ärschtützä i dr Hüttä muäsch di ächli ärschtützä, susch ghiisch um! | |
Dialekt: | as |
Deutsch: | als |
1) as Puur as Chnächt as Goofä 2) so as schöön as geschter as lang as ich weiss wedes as d wottisch as viil as är hed mögä hiä isch nüd as mängä as det as wenig as ander as wiit as gseesch as gwüss as waar as i läbä as lang as ich da z Chilä gaa, singid da nüd all! Vergleich: drüümaal as hööch as hööch as äs Huus 3) je .. desto .. as mee as gisch, as mee as wend 4) dass, damit äs gaad nüüd, as mä da cha machä was mä wiil Schutzengegebet: .. hilf mir leben recht und fromm, as ich zu dir in den Himmel komm! .. as si cha a d Chilbi gaa chochä, as mä s cha ässä sid as das Schtäärbä ärfundä hend öbs etz waar siig, as nümmä alls waar siig? worum sind d Fischli gäärä undär dem Brüggli? - as nüd nass wäärdig, wänns chund gu rägnä 5) an das as Fäscht gaa äs gaad as Läbig 6) weil worum nüüd? - as i nüd wiil! > äs | |
Dialekt: | Äschä |
Deutsch: | Asche |
(Aschsche, Äschschä) mhd esche äschlichä (äschäli) Midwuchä: Aschermittwoch mhd ascher, escher engl ash, ashy | |
Dialekt: | äso |
Deutsch: | irgendwie |
ä so gaads? - äs gaad äso! Hauts? - Nüd äso! Füllwort: äso chliini Aügli dr Näfel hangät äso inä äso afig ä paar | |
Dialekt: | Bächli |
Deutsch: | Bächlein |
auch Bächäli mhd bechelin | |
Dialekt: | bald |
Deutsch: | |
früher bei uns völlig ungebräuchlich >änandäränaa, gleitig, glii | |
Dialekt: | Bäschlig, Bäschuls |
Deutsch: | |
Familie Gwerder des Baschi | |
Dialekt: | Bauschli |
Deutsch: | Büschel |
“in Bausch und Bogen” Bäusch, Bäuschli vgl. Flurnamen Bauschli in Schwyz | |
Dialekt: | Beäärdigung |
Deutsch: | Beerdigung |
Leider sind die alten Worte dafür nicht mehr gebräuchlich: z Chilä tuä, Gräbd, Graablegi (Stalder) > Liich, Liichäzuug | |
Dialekt: | Bei |
Deutsch: | Knochen |
zu dem Fleisch au nu ä chli Bei! ds beschti Graas isch bi dä Schteinä, ds beschti Fleisch a dä Beinä! nur nu Huut und Bei | |
Dialekt: | bimeich |
Deutsch: | beim Eid |
alte Eidesformel, jetzt nur noch: tatsächlich, gewiss ja bimeich! bimeichschtäärbis! bimeich und Säligkeit! bim Eiker | |
Dialekt: | bishaar |
Deutsch: | bisher |
wie bishar brüchlich >haar neu: bishäär | |
Dialekt: | bliibä |
Deutsch: | bleiben |
mhd belîben bei uns früher wenig gebraucht (bleib noch ein bisschen: bis nu ä chli daa!) i bi dä bblibä >blub | |
Dialekt: | Blindäschliichä |
Deutsch: | Blindschleiche |
mhd blintslîhe | |
Dialekt: | blööd |
Deutsch: | unwohl |
äs isch mär blöödmhd bloede (zart, schwach, zerbrechlich) | |
Dialekt: | Bockschlittä |
Deutsch: | |
kurzer starker Schlitten für schweres Holz | |
Dialekt: | böösä |
Deutsch: | böse schlimm werden |
äs böösät äs böösärät mhd bösen | |
Dialekt: | Brachät |
Deutsch: | Juni |
bei uns noch öfters im Gebrauch zu hören Name um 800 von Karl d.Gr. eingeführt mhd brachmanot (brachliegend) | |
Dialekt: | Bränderli |
Deutsch: | |
Name bei uns nicht gebräuchlich > Luus-Chölbli | |
Dialekt: | Bräntä |
Deutsch: | Brente |
(bei uns ungebräuchlich, dafür Tausä) | |
Dialekt: | braschlä |
Deutsch: | Feuer prasselt |
mhd brasteln, prasseln mä ghöört braschlä Wo am Güntärä Balz ds Huus värbrunnä isch, hed är värzellt: är siig i dr Schtubä innä ufm Kanabee glägä, und wos duä heig afä braschlä, siig är ä chli i Gadä durä gu liggä! | |
Dialekt: | Brillä |
Deutsch: | Brille |
früher ungebräuchlich bei uns (> Schpiägul) anderswo Brülle | |
Dialekt: | Bruch |
Deutsch: | Bruch |
(im Holz, im Glas, im Bauch) äs Brüchli > brächä | |
Dialekt: | Brunnä |
Deutsch: | Quelle |
Brunnen, Bach > Schliichend-, Schachä-, Wiichel-, Chalt- vgl. ON Brunnen, Kaltbrunnen | |
Dialekt: | brüüchli |
Deutsch: | gebräuchlich |
brüchlich | |
Dialekt: | bschlüüssä |
Deutsch: | schliessen |
Türä bschlüüssä! Bschlüüssgufä mhd beschlüzen | |
Dialekt: | bschlüüssä |
Deutsch: | beschliessen, Beschluss fassen |
auch bschliässä | |
Dialekt: | Buäch |
Deutsch: | Buch |
ahd buoch (urspr. Buchenholztafeln) Büächli, Büächär | |
Dialekt: | Büächli |
Deutsch: | Büchlein |
ufs Büächli tuä: Geld in Sparkasse bringen UR NW Biächli Büächlipuur | |
Dialekt: | Buächli |
Deutsch: | kleine Buche |
Dialekt: | Buggäl |
Deutsch: | Buckel |
bisher ungebräuchlich bei uns >Hogär, Rüggä, Büüggel | |
Dialekt: | Butter |
Deutsch: | |
früher bei uns völlig ungebräuchlich,jetzt immer mehr statt > Ankä | |
Dialekt: | Büüchli |
Deutsch: | Bäuchlein |
mhd biuchelîn | |
Dialekt: | büüchlägsä |
Deutsch: | auf dem Bauche liegend schlitteln |
> riitlägä | |
Dialekt: | büütä |
Deutsch: | bieten, anbieten |
ahd biotan mhd bieten Handel: was büütisch? Staat: Poliziischtund büütä > Bott, bottä, uufbüütä kirchlich: es soll ein Kilchherr den Tag büten | |
Dialekt: | Charä |
Deutsch: | Karren, Kar, Karst |
Nach einer eindrücklichen Karren-Führung mit Prof. Bögli auf der Karretalp rief mir ein Einheimischer zu: so bisch au diä huärä Schtei gu gschauä! - Der Heiland habe bei der Himmelfahrt Fussspuren auf dem Felsboden hinterlassen: ä chli gcharät hed är ämal nu! >Karrätalp | |
Dialekt: | Chilälöchli |
Deutsch: | |
Kindersprache für Grab | |
Dialekt: | Chilchlisbalm |
Deutsch: | Kilchlisbalm |
Dialekt: | Chind |
Deutsch: | |
bei uns bisher nur in Christchind, Chindbett ff, sonst > Goof, Chliis | |
Dialekt: | Chläbdächli |
Deutsch: | Klebdächlein |
Vordach an unseren alten Bauernhäusern | |
Dialekt: | Chlauä |
Deutsch: | Klaue, Klauen |
ahd klâwa Bei uns nur gebräuchlich in Maul- und Klauenseuche, sonst > Tschaaggä, Chrääbel | |
Dialekt: | Chleipis |
Deutsch: | Klumpen, schlechtgebackenes Brot |
auch: chleuppä, chlippärä, gchlippt, äs Gchlipp, ä Chlumpis | |
Dialekt: | Chlöbli |
Deutsch: | |
Schliess-Querholz zur Kuhkette > Chloos | |
Dialekt: | chlopfä |
Deutsch: | klopfen |
(an) mhd klopfen weer chlopft? chasch nüd chlopfä?muäss dr ä chli a Grind anä chlopfä? d Sockä chlopfä? | |
Dialekt: | Chlottäri |
Deutsch: | polternder Wagen oder Schlitten, Milchwächter |
Dialekt: | chnüülägsä |
Deutsch: | knieenderweise |
(auf dem Schlitten fahren) chnüüteuff | |
Dialekt: | Chrapfä |
Deutsch: | Kluge: Krapfen |
ahd krapfo Kralle, Klaue urspr. Gebäck in Krallenform, bei uns in Rautenform (gefüllt) Chrapfen und Chüechli > Chrupfä | |
Dialekt: | Chriäsiwasser |
Deutsch: | Kirsch |
(zum äs Löchli machä i Magä) | |
Dialekt: | Chrüüz |
Deutsch: | Kreuzzeichen |
ds Chrüüz machä Wännt etz dä nüd bessär jassisch, sä mach dr ds Chrüüz, und drnaa chasch ächli is Bett! übers Chrüüz (querüber) | |
Dialekt: | Chuäfladä |
Deutsch: | Kuhfladen |
> Deischlig | |
Dialekt: | Chuämilch |
Deutsch: | Kuhmilch |
(Gegensatz zu Geissmilch) Früänär heds gheissä, wänn äs Chliis d Chuämilch nüd värträägi, chönn mä nüüd machä! | |
Dialekt: | Chuächä |
Deutsch: | Kufe |
Laufschiene Schlitten (Kluge: schweiz.bair. ahd chuocho) halbsziit uf eim Chuächä = oft krank | |
Dialekt: | Chüächli |
Deutsch: | Küchlein |
Chrapfä und Chuächli | |
Dialekt: | Chuchi |
Deutsch: | Küche |
mhd kuche die Kuchi verkl. Chuchäli, Chuchli Mz Chuchänä > Bättlärchuchi | |
Dialekt: | Chuchli |
Deutsch: | |
Liegenschaft (Namendeutung) | |
Dialekt: | chuum |
Deutsch: | kaum |
mhd kûme wenig gebräuchlich >schiär nüüd, chummli | |
Dialekt: | Dach |
Deutsch: | Regenschirm |
nimm äs Dach mit där! gib mär ä chli Dach! | |
Dialekt: | Dächli |
Deutsch: | Dächlein |
mhd dechelin > Chläbdächli | |
Dialekt: | Dächlichappä |
Deutsch: | Schirmmütze |
> Schuurpf | |
Dialekt: | dässälb |
Deutsch: | dasselbe |
meist einfach: das dässälb han ich etz värgässä Was machid iär mid dem schöönä Wättär hütt?-Dässälb lammär ä chli la sii!> därsälb | |
Dialekt: | Deischlig |
Deutsch: | Kuhfladen |
mhd teisch = Mist | |
Dialekt: | diä |
Deutsch: | diese |
diä (betont) diä huärä Huänder! diä Hitz! diä Farbä! Zmitzt i dr?Nacht hends am Doktär aaglüütät: däs Chlii hed ä Naadlä värschlückt! Dä fraagt dr Doktär: bruuchid iär diä Naadlä nu diä Nacht? | |
Dialekt: | Diäb |
Deutsch: | Dieb |
nur gebräuchlich im > Hüändärdiäb sonst > Schelm Die acht bösen Wort: Dyeb | |
Dialekt: | driuusä |
Deutsch: | hinaus |
auf den Tanzplatz! Wo s Gletschger ghaa hed uf der Straass und än altä Maa värtschlipft isch und d Aarmä värrüärt hed as är nüd umghiid, da heid einä gmeint: la det, hüt gand numedigs di Altä driuusä! | |
Dialekt: | drufab |
Deutsch: | darauf |
ab mr land s ä chli la drufabchoo | |
Dialekt: | drüü |
Deutsch: | drei |
(Mz sächlich) ahd drî, driu eis-zwei-drüü uf drüü zellä drüü Hüüsär, - Meitli, - Brood anderswo: drei, drai UR NW drii | |
Dialekt: | dumms |
Deutsch: | |
är isch ä so dumms värtschlipft (auf dumme Weise) | |
Dialekt: | Eid |
Deutsch: | Eid |
ahd eid bim Eich: beim Eide (verschliffen statt bim Eid) > meineidig | |
Dialekt: | eigä |
Deutsch: | sonderlich |
ä chli än eigänä | |
Dialekt: | la faarä laa |
Deutsch: | |
Schlitten oder Wagen im Schuss fahren lassen, Notdurft nicht beherrschen | |
Dialekt: | fallä |
Deutsch: | fallen |
(bisher ungebräuchlich bei uns > ghiijä) | |
Dialekt: | fascht |
Deutsch: | fast |
früher völlig ungebräuchlich, dafür > liibärämänt, schiär | |
Dialekt: | Fäusäli |
Deutsch: | Büschel, Quaste, Flöcklein |
>Bäuschli, Fusel | |
Dialekt: | feig |
Deutsch: | feige, Feigling |
Wort früher bei uns ungebräuchlich, dafür: Hasäfüdlä, Hösälär, Hosäschiissär, Nüüdtruuwi | |
Dialekt: | Fels |
Deutsch: | Fels |
Wort früher ungebräuchlich >Fluä, Nossä, Schtei, gschteinät | |
Dialekt: | fiär |
Deutsch: | ich führe |
(> faarä) ich fiär einisch! i fiär nu ä chli reessär! | |
Dialekt: | Filäsof |
Deutsch: | Philosoph |
är isch ä chli ä Filäsof | |
Dialekt: | Fischli |
Deutsch: | Fischlein |
Familienname Fischli Worum sind d Fischli äso gäärä underum Brüggli? - As nüd nass wäärdid, wänns chund gu rägnä! | |
Dialekt: | Fleischli |
Deutsch: | |
Familienname Fleischli= Fleischer, Metzger, badisch Fleischle | |
Dialekt: | friin |
Deutsch: | friedlich, gutmütig |
Sind ä chli frii mitänand! ä friinä, ä friini, äs friis, friini, ä friinä Maa, ä friinä Hund, ä friinä Tüüfel (gutmütiger Riese) Am friintschtä Muni isch nüd z truuwä! | |
Dialekt: | Fröschli |
Deutsch: | Fröschlein, Feuerwerkskörper, Fusseisen |
(auch Chröttli) | |
Dialekt: | Fuässiisä |
Deutsch: | Fusseisen |
> Chröttli, Fröschli, Griffschuä | |
Dialekt: | Fugschli |
Deutsch: | Vogschli |
Dialekt: | fuuschtä |
Deutsch: | oberflächlich arbeiten |
Dialekt: | gaar |
Deutsch: | sehr, ganz und gar |
mhd gare gaar glii gaar ä chliinä gaar ä kä Gattig gaar än aarigä gaar nüd gaar nüüd gaar niä gaar niämärt Verst. gaggaar (grad gaar) > nüggär, niänägär | |
Dialekt: | gad |
Deutsch: | gross, prächtig |
gad ä chli ä Maa! gad ä chli äs Huus! | |