Muotathaler Dialekt Schriftsprache Erläuterung Foto Audio
bibeibi diär, bi miär, bi dr Hüttä, bi eim Haar > bider, bii, bim, binä
biich> bis, bisch, gsii, sii, simmer, sind
Biäl, BiäliBeil, Haueisen, Beichelahd bîl, bîhal “es sollen die Geissbuoben keine Bielen in Wald tragen”vgl. Biäl: Biel (Bienne BE),UR BL VS: Biäl = Büäl
BiänschtMilch einer frisch gekalbten Kuh(mit Mehl vermischt zu einem begehrten Kuchen gebacken) anderswo: Biämscht, Briäsch, Briest, Briänscht, Priemscht, > mhd bienst Eier-Biänscht: obiger Kuchen mit Eiern
BiärBiermhd bier, äs Biärli: ein Bierlein
BiätGebietmhd biet > Bäärnärbiet, Baselbiet, Zugerbiet, Züribiet Biet: Alp ob Pragel
BiätliBietlikleine Alp ob Feldmoos
Bibäliausgeschlüpfte Hühnchen, Kücken
bibibiLockruf für Hühner
BibärnälläPestässid Schtränzä und Bibernällä! Pimpernelle, Pimpinella > Pumpär
BickStich, Biss, Kerbe, Schnabelhieb, Flohbickmhd bic
bickäpickenVögeli bickid Chöräli
Bickel, bickläPickel, pickeln
bidärbei dir(bi diär) unbetont hesch nüüd bidär? > bim
bigoschtbei Gott, wahrhaftig> bimeich, goppelau
biibeimhd bî biidär, biimär, därbii, värbii > bi UR NW biä, biämr, biädr > bi
BiigaaräBeigarnzur Verstärkung der Ferse
BiigschtellTürrahmenmhd bîstal
BiisäässBeisässmhd bisaezze
BiischpilBeispielmhd bîspel (dazusagen)
BiischtandBeistand(amtlich) värbiischtändät mhd bistant
BiischtrichBeistrich(Schulwort)
BiischtüürBeisteuer, Gabe
BiitraagBeitrag
Biischwanzkeilförmiger Ansatz bei Möbel
biibringäbeibringends ABC biibringä
biischtaabeistehen
biiträägäbeitragen
biibiibiiLockruf an Hühner, auch bi bi bi
biibääbälägrosses Tun um kleine Sache, schmusen mit Kind
Biibälikleine Eiterblase,Pustel, Akneanderswo: Kücken
BiichtBeichtmhd bîhteschpiägel : Beichtspiegel, -schtuäl: Beichtstuhl, -sitzä: Beichte abnehmen, -vatter
biichtäbeichtenmhd bîhten
BiigäBeigemhd bîge ä Biigä Lädä, Schiiter, Trämel, Schuldä
biigäBeige machen
Biigälikleine Beige
biignäNebenform zu biigä
BiiliBieneahd bîna (eigtl. Bienlein bînlîn, Biindli) anderswo Beieli, Biänä
BiilichoorbBienkorb
BiilichruutBienenkraut
BiilihungBienenhonig
BiilihuusBienenhaus
BiilivattärImkerImker > Imb
biijäläschwirrenwie Bienen, leichter Schneefall beielen
biimärbei mir
biinäbei ihnen(bi inä) äs isch niämär biinä
BiirgBirg, GebirgeHüttäbiirg: Wildheuplätz zu einer bestimmten Alphütte gehörig
Biis(künstliches) Gebissmhd bizz ds Biis verloorä eine ältere Frau erhielt ein neues Gebiss, da prahlte sie: etz hani scho äs Biis duräplodärät!
BiisäBiseNordwind ahd, mhd bîsa > Biiswind
biissäbeissenmhd bîzen bbissä, bbissnä gebissen >Biss
BiissärBeisserbissiges Tier, Juckreiz, erste Zähne, Mundstück
BiissläStrangulierholz für Heubündel
BiissligBeissholz, Keil
BildschtockBildstock(mit Heiligenbild) Bildschtöckli anderswo Helgähüsli
BilgäräZahndammmhd bilern Illgau Bildärä Biler, Billere
bimbeimbim Huus, bim Vatter, bim Schaffä, bim Haar > bi, bii
bimeichbeim Eidalte Eidesformel, jetzt nur noch: tatsächlich, gewiss ja bimeich! bimeichschtäärbis! bimeich und Säligkeit! bim Eiker
bibei ihnen(bi inä) binä gsii
binänandbeieinanderbinänand sii Gesundheitszustand: guät binänand schlächt binänand
BinätschSpinatSpinätsch südwestdeusch für Spinat
bindäbindender Beton bindät nüüd das Fondue bindät nüüd bbundä gebunden
BindäBinde> Halsbindä, Wadäbindä
BindbaumBefestigungssstange
BindbaumchnebelReitel
binembei ihm(binäm, binum) ich bi binem gsii > binä, biinä
BiBirnelat pirum, ahd pira, mhd bire, abgeleitet: Kopf,Glühbirne “Öpfel, Biren”
BiräbaumBirnbaumbirbaumis: Birnbaumholz birbaum
BirähungBirnenhonig
Biräkösiaus gedörrten Birnen, Inhalt vom Biräweggä
BiräweggäWecken mit Biräkösi gefüllt> Weggä
Birlikleine Birnen(Obst, Glühbirnen)
birnäBirnen pflückengu birnä
BirchäBirkeuraltes Wort ahd birka obd Birche i dä Birchä: Achslen, Bödmeren, Illgau (Flurnamen: Birr, Birrfeld FN: Bircher, Birrer)
biribitzäliein ganz klein wenigäs birebirebitzeli
bissei!mhd bis bis schtill! sei still!
bisbisbis da anä bis is Taal bis hütt bis anä Tubak bis äs tätscht bis moorä bis a Hals uufä bis uf Züri uusä bis i drüü zellt ha bis änä uusä (endlos)
bischdu bistä bisch ä Esel!
BischofBischofäs Bischöffli (kleiner Bischof) > Iiffälä, Chlaus
bishaarbisherwie bishar brüchlich >haar neu: bishäär
BisiBrünnleinBisi machä
BisistaalBisisthal
BissBissBiss > biissä, Biis
BissäKeil(mhd bizze) > Chääsbissä
bissnäverkeilenbbissnät voll (randvoll)
bissigbissigä bissigä Cheib (Hund oder Mensch) Jedä Hund isch bissig, aber nüd jedä Bissig ä Hund!
bissäguätsei so gutbitte! bis so guät!
BittaagGebetstag
Bittgangkleine Wallfahrt> bättä
bittärbitterä Bittärä äs bittärs Züüg ä bittäri Pillä
bittibättibitte(Kinder) tuä schöön bittibätti machä!
Bitzein Bissenä Bitz = ä kä Bitz!da chasch as wenig machä as ä kä Bitz! kä Bitz und kä Gluussä > Gluussä
bitzäläimmer nur ein wenig machennicht vorwärts machen
Bitzäliein bisschen, ein weniggang äs bitzäli äwäg! ä käs Bitzäli! bitzilächt
BitzänärFamilienname Inderbitzin
BitzgiGehäuse> Öpfelbitzgi, Bätzi, BützgiKluge: Butzen, Griebs
bläätärläBildung von Luftbläschenäs bläätärlät umäblaatärä: sinnlos etwas tun >Blattärä
BundhaaggäBindehackenfür Trämel värbundhäägglä
büütäbieten, anbietenahd biotan mhd bieten Handel: was büütisch? Staat: Poliziischtund büütä > Bott, bottä, uufbüütä kirchlich: es soll ein Kilchherr den Tag büten
Galööriwasserbilliger Schnapsmhd gal: sinnlos tollen
ReitbängelBindknebel
WeisälBienenkönigin(Weisel mhd wisel), alter Alois (Wiisel, Weisel)
aana dr Sunnä a dr Muotaa a d Heiteri gaa a d Händ früürä a dr Naasä nää a Wiänachtä a dä Fiirtigä a dr Fasnacht a dr Gmeind (an der Versammlung) a dä Bluämä schmöckä, Wemfall (Dativ) a wem bisch du? a wem isch das Auto? gib s a dä Goofä! gib s a miär! seisch äs a niämerem! a dem gseet mäs nüd aa a allem aa Hau a dr Chatz dr Schwanz ab > a dr, am, an
äeinä Maa ä Frau ä paar ä chli ä jedä ä Ding ä söläs ä diänigä ä kä Bitz ä lengersi mee ganz ä schöönä > äkä, äwägg, du ä lüügsch! ä bisch än Esel! ä hesch ghaa! ä bisch äs!
äauchär isch ä nu ggangä! bisch ä scho daa? > au
AahebiFester Standorti gfindä käs Aahebi
AasatzAnsatzän Aasatz vom änä Baaart Ansatz zur Lösung einer mathematischen Aufgabe: dr Aasatz wäär rächt Lippenbildung zum Trompetenspielen: Aasatz haa, nümmä haa
aabiissäanbeissenän aabbissnä Öpfel
aachooberührennüd aachoo am frisch Gmaalätä! bisch aachoo!
aagääangebenam Schlittä aagää aagää bim Jassä der Takt aagää dr Hund tuäd aagää (gibt Alarm) hööch aagää (schwindeln)
aagleidangekleidetbisch afig aagleid? > aaleggä
aaschiissäanscheissen(wörtlich und bildlich)
aaschtaaanstehenin die Reihe zum Biichtä aaschtaa
aaschtifläanstiefeln(wörtlich, bildlich: anstiften), aagschtiflät
aaträägäzum Kauf anbietenFleisch aaträägä sich zur Hilfe anbieten: si hend si aatreid üüs gu hälffä
AabädAbendguete-n-Aabäd drii Ääbig lang > Fiirabäd
AabädässäAbendesenz Abig essen > Zaabäd
AädärliÄderchenchiibig Äädärli
Aarmi SeeläArme Seelen(im Fegfeuer) siehe Sagen, Der Pfarrer im Thal, Freund der Armen Seelen Äs hend einisch ä paar eim pässlät und hend ä wellä ärgräslä, abär äs sind ä paar biin um gsii, won är choo isch - di aarmä Seelä hend dem ghulffä!
äbäwändigebenwandigHeudiele voll bis oben an den Wänden > äbnä, Äbnämatt, Äbnät
Abschtäärbisamäin der Stunde unseres Absterbens Amen.
abbindäVieh losbinden, Holz abbinden (zurüsten) neu: Beton bindet ab
abchooabkommenä Chuä isch abchoo (hat sich losgerissen) i bi mi nüüd abchoo = ich konnte nichts verkaufen neu: abchoo = lustig werden druuf abchoo laa = es darauf ankommen lassen
abfaaräabfahrenvo dr Alp abfaarä neu: mid dem bini schöön abgfaarä!
abschlaaabschlagendr Chopf abschlaa es ist erlaubt dem Schmalvieh die Beine abzuschlagen (= zusammenbinden)
ä chlieinen kleinen Bissenäs isch gad ächli chalt är isch ächli ä chliinä mr sind duä ächli ggangä
AchsläAchseluf d Achslä nää bis under d Achslä iighiid i Schne eAchslä pütschä (Kraftspiel > pütschä)
Achti8 Uhräs schlaad halbi Achti nä dä Achti - achti: ihrer acht si sind achti i der Familli
achzgiachtzigär isch scho achzgi gsii dr achzgisch achtzig Hütt bin i zeerschtmal achzgi gsii!
AffAffeTornister (> Haaraff), Schimpfwort äffälä (nachäffen) Äffli Z Schwiiz ussä hed einä dr Güntärä Balz wellä aazündä: vorig isch äs ganzäs Poschtauto voll Affä is Taal inä gfaarä! dä seid dr Balz: worum bisch duu nu daa? hesch kä Platz me ghaa?
äkäbitzkein bisschenä kä Bitz, gar nicht
allalleall Taag all und ei Taag all und eis maal (jedesmal) all Jaar all Sünntig all Mannä, alli Frauä, alli Goofä dur all Bödä durä (um jeden Preis > übäraal) alls Cheibs, allä Cheibs, allä Chabis, allä Tüüggärs (alles mögliche) alli Längi, alli Wiiti (sehr lang, sehr weit) a allnä öppis gää alls isch värbottä alls adär nüüd allämaa (a alläm aa, allum aa) allem Anschein nach allumaa chunds gu rägnä
ÄlplärchilbiÄlplerfestHerbst, jetzt Winter
altaltwe alt bisch du? alt woordä und wiit umächoo alts Brood, altä Schnee, das alt Jaar, Alti Meitli (ledige ältere Frauen) > eltär, eltisch, eltälä
AmbeissiAmeise (anderswo Ämsä, Hambitzgi(anderswo Ämsä, Hambitzgi, Hampeissi
AmtAmtÄmtli: Ämtlein Amtsblatt Ämtlibiigär > Vogt
anäAnnoim Jahr .. anä drüü = Anno 1903 bis anä Tubak (bis zum St. Nimmerleinstag)
anäim Vergleich zua miich anä bisch du chlii
änäuusädorthinausvärlogä bis änänuusä (bis dorthinaus)
änätDuden: “schweizerisch für jenseits” änät äm Pragel, änät äm Bach vgl. Ennetbirg (Gebirgsland jenseits des Gotthards), Ennetmarch (alter Name für Urnerboden), Ennetbaden, Ennetbühl, Ennetbürgen, Ennetmoos, Ennetsee
AngälTürangel, Fischangel, Bienenangel (-ul)anglä
angläangelnBiili hed mi ganglät
AnkäAnkenuraltes süddeutsches Wort für Butter Grimm: Anken Ankengasse in der Stadt Zürich/Niederdorf) ahd anko leider bisher trotz Duden (Anken) nicht schriftwürdig geworden
änthalbäenthalben, halbieren(Heu, Äpfel usw)
appähinunterher- mhd abe (vgl. Ebbe) d Laui isch appä ä Schlipf isch appä letzte Gebiete: Muotathal, Berner Oberland, Oberwallis, Prättigau (aper) heute meist abä (ahi, ache) abe, appä
ärbiissätodbeissendr Hund hed der Chüngäl ärbissä hed di dr Gwundär ärbissä?
ärchiimäaufkeimen, wieder genesenbisch ärchiimät?
ärschiinäerscheinenGünteren Balz sollte vor Gericht erscheinen, da meinte er: är chönn nüd ärschiinä, är läbi nu!
ärwaarmäwarm werdenbim Wärchä ärwaarmät mä > ärweermä
ärwelläMilch auwallen lassenmhd erwallen > Wellgruäbi
asals1) as Puur as Chnächt as Goofä 2) so as schöön as geschter as lang as ich weiss wedes as d wottisch as viil as är hed mögä hiä isch nüd as mängä as det as wenig as ander as wiit as gseesch as gwüss as waar as i läbä as lang as ich da z Chilä gaa, singid da nüd all! Vergleich: drüümaal as hööch as hööch as äs Huus 3) je .. desto .. as mee as gisch, as mee as wend 4) dass, damit äs gaad nüüd, as mä da cha machä was mä wiil Schutzengegebet: .. hilf mir leben recht und fromm, as ich zu dir in den Himmel komm! .. as si cha a d Chilbi gaa chochä, as mä s cha ässä sid as das Schtäärbä ärfundä hend öbs etz waar siig, as nümmä alls waar siig? worum sind d Fischli gäärä undär dem Brüggli? - as nüd nass wäärdig, wänns chund gu rägnä 5) an das as Fäscht gaa äs gaad as Läbig 6) weil worum nüüd? - as i nüd wiil! > äs
äseinäs Fäscht äs Mässer äs bitzäli > eis, ei
BaabäBäbemhd bâbe (slav) altes Weib. Bei uns: Dummerchen > Baabi
ääbäläkindisch umgehen mit etwas> biibääbälä, värbääbälä
BaabäliVerkleinerung von Baabä bisch äs Baabäli! beim Kegeln: alle 9 Kegel umgefallen: äs Baabäli! > Babälä
Baabiwie oben Babi
Baabiloch(Verdoppelung) is Baabisnamä (ins Teufels Namen) sofort, unverzüglich
BaadweidFlurname Muotathal Aus diesem kleinen Weidli hinter dem Guggeli wurde eine Leitung zum Hoftrog gelegt, um das schweflige Wasser für das Bad vor Ort zu bingen.
BaanBann(Holzbann, Jagdbann) uraltes Wort ahd bân, Bannspruch oder gebanntes Gebiet > Baawald, Bawalter, Brüggäbaan, Mattäbaan, värbandisiärä, värbannä Mz Bään (Eisenbahn, Seilbahn, Rollbahn, Kegelbahn) ursprünglich Spur eines Vorbeizuges vgl. Weg bahnen mhd bane Bäändli Bähnlein
BäärgäBergenober Bisisthal
BäärnärbiätBernbietGebiet vom Kanton Bern
baasbesser, mehrahd bâz” vgl. fürbaswe gaats? - baas weder voranä! baasfeilär (billiger) dr baasischt (am besten) bas behuset ein wenig mehr: baasappä, baasfürä, baasuufä, baasuusä mhd uf baz auch basappä ff: einige bas hinten, andere bas vornen
BäckApfelkernÖpfälbäck (rundum ausgebissener Apfel)
BanausBanause(Ungebildeter), bei uns: Dummkopf, Spinner
BannärFahneoft auch Panner, Pannerherrim Jass: Karte von 10 Punkten mit Banner als Bild, bei uns früher nur unter dem Namen Kaiser (Chaiser) bekannt.
bärschämit Kraft und Stöhnen etwas erzwingen“är hed bbärschät bis är s ghaa hed” bbärschät voll (berstend voll) (von bersten)
BäsäBesenBäsäbinder Halmbäsä Handbäsä Verkl. Bäsäli > värbäsä
Bäsähälmsteife Halme zum Binden von Handbesen(wir fanden sie im Riedmattli auf Kreuz)
BaselBasel(Stadt und Land) Baslär, baslärä, baseldüütsch Lied: z Basel a miim Rii Baselbiet: Gebiet vom Kanton Basel
bättäbetengu bättä gaa bbättät Bischof Caminada fragte ein Mädchen: hesch hütt au bbettet (Churer Deutsch für bättä) am Morge? - nei, i ha müässä gu d Häfä läärä! (> bettä) zu Gott bättä: Gebet in der Kirche für einen Sterbenden (das geschah einmal für den Rüteli Klemens - da kam er selber dazu!) über ä Tisch bättä: Tischgebet verrichten
Bätziwassergebranntes Wasser(Schnaps) aus Bätz(g)i > Bitzgi, Bützgi, Trääsch
BeiKnochenzu dem Fleisch au nu ä chli Bei! ds beschti Graas isch bi dä Schteinä, ds beschti Fleisch a dä Beinä! nur nu Huut und Bei
BelgertsWildiheugebiet
bhabäbefestigtäs isch nüd bhabä = es rinnt, es lottert är isch ä bhabnä: sparsam, wortkarg, knapp bhabä bi diär zuächä: ganz nahe bhabä voll: plattvoll mhd behaben (vgl. behäbig) bhäbnär: besser dicht
aabindäanbinden
abbindäabbinden
iibindäeinbinden
umäbindäherumbinden
värbindäverbinden
zämäbindäzusammenbinden
BlaaschtBlähung, Luftblase, Platzregenmhd blâst, Blaascht ablaa: Überdruck ablassen (wörtlich, bildlich)
BlätzFasnachtskleid aus lauter farbigen Blätzen
BlauchabisRotkohl
BleikiBleicheplatzhäufiger Flurname bei Städten und Dörfern, im Gebirge: Lichtung
bliibäbleibenmhd belîben bei uns früher wenig gebraucht (bleib noch ein bisschen: bis nu ä chli daa!) i bi dä bblibä >blub
biEule, Kautz: Nachtvogel
böbäläblöcken, wüstes Geschrei machenGeissböbi
bockäbocken sich wie ein Bock gebärdenmhd Ob er seiner Frau treu bleibe im Militär? - “i bi dä ggimpft gägä Bockä” (= gegen Pocken)! > uufbockä
BogäUnterstand bei Kirchen Biegungd Schtraass macht ä Bogä > Ellbogä
braafbrav, tüchtigsehr ä braafä Maa, äs braafs Meitli braaf Milch trinkä, braaf schwitzä,braaf chratzä, dä hörts biissä,äs hed braaf Heu breefär, am breefschtä, ä Breefi (Bravheit)
bbräämätmit Russ beschmiertbisch ganz bbräämät > värbräämt
BrätschBruchgestein(Prätsch) Gebiet mit losem Fels äs huärä BrätschId> värbrätschgä
BroodBrotahd prôt mhd brôd einä wo mee cha weder Brood ässä (Heilkundiger) im Bisistaal gids Rössär und Bröödär und Parisöölär > Ankäbruud
BrüälBrüälhäufiger Flurname mhd brüel, feuchte Wiese, stotziges und steiniges Alpgebiet auf Glattalp (der dortige “Schafboden” aber ist ein schönes Ebnet, mit deutlichen Spuren eines früheren Sumpfes, von daher der Name, kein Spottwort!) Brüälchälä Brühlkehle
bruulachtigbraunfarbig, bräunlich
BrüüschAlpen-HeidekrautErika Roman. Alpenwort (mhd rusch, rüsch) = Binse, Preiselbeerstaude, AlmrauschBrüüschalp (Klöntal GL) - Brüüschweid
bschiässäergiebig seinäs bschiässt nüüd anderswo: bschüüssä
BschüttilochRegenloch(Gegend mit viel Regen z. B. Goldplangg, Bisisthal)
BuäbBube, Knabemhd buobey UR BüebPater Ottokar hed Schuälbuäbä ghaa zum eerschtä Maal biichtä,dä isch einä choo und hed nüüd truuäd z sägä,dr Pater hed im wellä hälfä: ich bin ä Buäb, ich bin ä Buäb ..-- dä isch äs dä einärsmaal choo: ja ich au!
Buächschtabiäräbuchstabieren
BüächliBüchleinufs Büächli tuä: Geld in Sparkasse bringen UR NW Biächli Büächlipuur
BüägStrebe, Stützholzmhd büegen = biegen
Dialekt:bi
Deutsch:bei
bi diär, bi miär, bi dr Hüttä, bi eim Haar > bider, bii, bim, binä
Dialekt:bi
Deutsch:ich
> bis, bisch, gsii, sii, simmer, sind
Dialekt:Biäl, Biäli
Deutsch:Beil, Haueisen, Beichel
ahd bîl, bîhal “es sollen die Geissbuoben keine Bielen in Wald tragen”vgl. Biäl: Biel (Bienne BE),UR BL VS: Biäl = Büäl
Dialekt:Biänscht
Deutsch:Milch einer frisch gekalbten Kuh
(mit Mehl vermischt zu einem begehrten Kuchen gebacken) anderswo: Biämscht, Briäsch, Briest, Briänscht, Priemscht, > mhd bienst Eier-Biänscht: obiger Kuchen mit Eiern
Dialekt:Biär
Deutsch:Bier
mhd bier, äs Biärli: ein Bierlein
Dialekt:Biät
Deutsch:Gebiet
mhd biet > Bäärnärbiet, Baselbiet, Zugerbiet, Züribiet Biet: Alp ob Pragel
Dialekt:Biätli
Deutsch:Bietli
kleine Alp ob Feldmoos
Dialekt:Bibäli
Deutsch:ausgeschlüpfte Hühnchen, Kücken
Dialekt:bibibi
Deutsch:
Lockruf für Hühner
Dialekt:Bibärnällä
Deutsch:Pest
ässid Schtränzä und Bibernällä! Pimpernelle, Pimpinella > Pumpär
Dialekt:Bick
Deutsch:Stich, Biss, Kerbe, Schnabelhieb, Flohbick
mhd bic
Dialekt:bickä
Deutsch:picken
Vögeli bickid Chöräli
Dialekt:Bickel, bicklä
Deutsch:Pickel, pickeln
Dialekt:bidär
Deutsch:bei dir
(bi diär) unbetont hesch nüüd bidär? > bim
Dialekt:bigoscht
Deutsch:bei Gott, wahrhaftig
> bimeich, goppelau
Dialekt:bii
Deutsch:bei
mhd bî biidär, biimär, därbii, värbii > bi UR NW biä, biämr, biädr > bi
Dialekt:Biigaarä
Deutsch:Beigarn
zur Verstärkung der Ferse
Dialekt:Biigschtell
Deutsch:Türrahmen
mhd bîstal
Dialekt:Biisääss
Deutsch:Beisäss
mhd bisaezze
Dialekt:Biischpil
Deutsch:Beispiel
mhd bîspel (dazusagen)
Dialekt:Biischtand
Deutsch:Beistand
(amtlich) värbiischtändät mhd bistant
Dialekt:Biischtrich
Deutsch:Beistrich
(Schulwort)
Dialekt:Biischtüür
Deutsch:Beisteuer, Gabe
Dialekt:Biitraag
Deutsch:Beitrag
Dialekt:Biischwanz
Deutsch:
keilförmiger Ansatz bei Möbel
Dialekt:biibringä
Deutsch:beibringen
ds ABC biibringä
Dialekt:biischtaa
Deutsch:beistehen
Dialekt:biiträägä
Deutsch:beitragen
Dialekt:biibiibii
Deutsch:
Lockruf an Hühner, auch bi bi bi
Dialekt:biibääbälä
Deutsch:grosses Tun um kleine Sache, schmusen mit Kind
Dialekt:Biibäli
Deutsch:kleine Eiterblase,Pustel, Akne
anderswo: Kücken
Dialekt:Biicht
Deutsch:Beicht
mhd bîhteschpiägel : Beichtspiegel, -schtuäl: Beichtstuhl, -sitzä: Beichte abnehmen, -vatter
Dialekt:biichtä
Deutsch:beichten
mhd bîhten
Dialekt:Biigä
Deutsch:Beige
mhd bîge ä Biigä Lädä, Schiiter, Trämel, Schuldä
Dialekt:biigä
Deutsch:Beige machen
Dialekt:Biigäli
Deutsch:kleine Beige
Dialekt:biignä
Deutsch:
Nebenform zu biigä
Dialekt:Biili
Deutsch:Biene
ahd bîna (eigtl. Bienlein bînlîn, Biindli) anderswo Beieli, Biänä
Dialekt:Biilichoorb
Deutsch:Bienkorb
Dialekt:Biilichruut
Deutsch:Bienenkraut
Dialekt:Biilihung
Deutsch:Bienenhonig
Dialekt:Biilihuus
Deutsch:Bienenhaus
Dialekt:Biilivattär
Deutsch:Imker
Imker > Imb
Dialekt:biijälä
Deutsch:schwirren
wie Bienen, leichter Schneefall beielen
Dialekt:biimär
Deutsch:bei mir
Dialekt:biinä
Deutsch:bei ihnen
(bi inä) äs isch niämär biinä
Dialekt:Biirg
Deutsch:Birg, Gebirge
Hüttäbiirg: Wildheuplätz zu einer bestimmten Alphütte gehörig
Dialekt:Biis
Deutsch:(künstliches) Gebiss
mhd bizz ds Biis verloorä eine ältere Frau erhielt ein neues Gebiss, da prahlte sie: etz hani scho äs Biis duräplodärät!
Dialekt:Biisä
Deutsch:Bise
Nordwind ahd, mhd bîsa > Biiswind
Dialekt:biissä
Deutsch:beissen
mhd bîzen bbissä, bbissnä gebissen >Biss
Dialekt:Biissär
Deutsch:Beisser
bissiges Tier, Juckreiz, erste Zähne, Mundstück
Dialekt:Biisslä
Deutsch:
Strangulierholz für Heubündel
Dialekt:Biisslig
Deutsch:Beissholz, Keil
Dialekt:Bildschtock
Deutsch:Bildstock
(mit Heiligenbild) Bildschtöckli anderswo Helgähüsli
Dialekt:Bilgärä
Deutsch:Zahndamm
mhd bilern Illgau Bildärä Biler, Billere
Dialekt:bim
Deutsch:beim
bim Huus, bim Vatter, bim Schaffä, bim Haar > bi, bii
Dialekt:bimeich
Deutsch:beim Eid
alte Eidesformel, jetzt nur noch: tatsächlich, gewiss ja bimeich! bimeichschtäärbis! bimeich und Säligkeit! bim Eiker
Dialekt:bi
Deutsch:bei ihnen
(bi inä) binä gsii
Dialekt:binänand
Deutsch:beieinander
binänand sii Gesundheitszustand: guät binänand schlächt binänand
Dialekt:Binätsch
Deutsch:Spinat
Spinätsch südwestdeusch für Spinat
Dialekt:bindä
Deutsch:binden
der Beton bindät nüüd das Fondue bindät nüüd bbundä gebunden
Dialekt:Bindä
Deutsch:Binde
> Halsbindä, Wadäbindä
Dialekt:Bindbaum
Deutsch:Befestigungssstange
Dialekt:Bindbaumchnebel
Deutsch:Reitel
Dialekt:binem
Deutsch:bei ihm
(binäm, binum) ich bi binem gsii > binä, biinä
Dialekt:Bi
Deutsch:Birne
lat pirum, ahd pira, mhd bire, abgeleitet: Kopf,Glühbirne “Öpfel, Biren”
Dialekt:Biräbaum
Deutsch:Birnbaum
birbaumis: Birnbaumholz birbaum
Dialekt:Birähung
Deutsch:Birnenhonig
Dialekt:Biräkösi
Deutsch:
aus gedörrten Birnen, Inhalt vom Biräweggä
Dialekt:Biräweggä
Deutsch:Wecken mit Biräkösi gefüllt
> Weggä
Dialekt:Birli
Deutsch:kleine Birnen
(Obst, Glühbirnen)
Dialekt:birnä
Deutsch:Birnen pflücken
gu birnä
Dialekt:Birchä
Deutsch:Birke
uraltes Wort ahd birka obd Birche i dä Birchä: Achslen, Bödmeren, Illgau (Flurnamen: Birr, Birrfeld FN: Bircher, Birrer)
Dialekt:biribitzäli
Deutsch:ein ganz klein wenig
äs birebirebitzeli
Dialekt:bis
Deutsch:sei!
mhd bis bis schtill! sei still!
Dialekt:bis
Deutsch:bis
bis da anä bis is Taal bis hütt bis anä Tubak bis äs tätscht bis moorä bis a Hals uufä bis uf Züri uusä bis i drüü zellt ha bis änä uusä (endlos)
Dialekt:bisch
Deutsch:du bist
ä bisch ä Esel!
Dialekt:Bischof
Deutsch:Bischof
äs Bischöffli (kleiner Bischof) > Iiffälä, Chlaus
Dialekt:bishaar
Deutsch:bisher
wie bishar brüchlich >haar neu: bishäär
Dialekt:Bisi
Deutsch:Brünnlein
Bisi machä
Dialekt:Bisistaal
Deutsch:Bisisthal
Dialekt:Biss
Deutsch:Biss
Biss > biissä, Biis
Dialekt:Bissä
Deutsch:Keil
(mhd bizze) > Chääsbissä
Dialekt:bissnä
Deutsch:verkeilen
bbissnät voll (randvoll)
Dialekt:bissig
Deutsch:bissig
ä bissigä Cheib (Hund oder Mensch) Jedä Hund isch bissig, aber nüd jedä Bissig ä Hund!
Dialekt:bissäguät
Deutsch:sei so gut
bitte! bis so guät!
Dialekt:Bittaag
Deutsch:Gebetstag
Dialekt:Bittgang
Deutsch:kleine Wallfahrt
> bättä
Dialekt:bittär
Deutsch:bitter
ä Bittärä äs bittärs Züüg ä bittäri Pillä
Dialekt:bittibätti
Deutsch:bitte
(Kinder) tuä schöön bittibätti machä!
Dialekt:Bitz
Deutsch:ein Bissen
ä Bitz = ä kä Bitz!da chasch as wenig machä as ä kä Bitz! kä Bitz und kä Gluussä > Gluussä
Dialekt:bitzälä
Deutsch:immer nur ein wenig machen
nicht vorwärts machen
Dialekt:Bitzäli
Deutsch:ein bisschen, ein wenig
gang äs bitzäli äwäg! ä käs Bitzäli! bitzilächt
Dialekt:Bitzänär
Deutsch:
Familienname Inderbitzin
Dialekt:Bitzgi
Deutsch:Gehäuse
> Öpfelbitzgi, Bätzi, BützgiKluge: Butzen, Griebs
Dialekt:bläätärlä
Deutsch:Bildung von Luftbläschen
äs bläätärlät umäblaatärä: sinnlos etwas tun >Blattärä
Dialekt:Bundhaaggä
Deutsch:Bindehacken
für Trämel värbundhäägglä
Dialekt:büütä
Deutsch:bieten, anbieten
ahd biotan mhd bieten Handel: was büütisch? Staat: Poliziischtund büütä > Bott, bottä, uufbüütä kirchlich: es soll ein Kilchherr den Tag büten
Dialekt:Galööriwasser
Deutsch:billiger Schnaps
mhd gal: sinnlos tollen
Dialekt:Reitbängel
Deutsch:Bindknebel
Dialekt:Weisäl
Deutsch:Bienenkönigin
(Weisel mhd wisel), alter Alois (Wiisel, Weisel)
Dialekt:a
Deutsch:an
a dr Sunnä a dr Muotaa a d Heiteri gaa a d Händ früürä a dr Naasä nää a Wiänachtä a dä Fiirtigä a dr Fasnacht a dr Gmeind (an der Versammlung) a dä Bluämä schmöckä, Wemfall (Dativ) a wem bisch du? a wem isch das Auto? gib s a dä Goofä! gib s a miär! seisch äs a niämerem! a dem gseet mäs nüd aa a allem aa Hau a dr Chatz dr Schwanz ab > a dr, am, an
Dialekt:ä
Deutsch:ein
ä Maa ä Frau ä paar ä chli ä jedä ä Ding ä söläs ä diänigä ä kä Bitz ä lengersi mee ganz ä schöönä > äkä, äwägg, du ä lüügsch! ä bisch än Esel! ä hesch ghaa! ä bisch äs!
Dialekt:ä
Deutsch:auch
är isch ä nu ggangä! bisch ä scho daa? > au
Dialekt:Aahebi
Deutsch:Fester Standort
i gfindä käs Aahebi
Dialekt:Aasatz
Deutsch:Ansatz
än Aasatz vom änä Baaart Ansatz zur Lösung einer mathematischen Aufgabe: dr Aasatz wäär rächt Lippenbildung zum Trompetenspielen: Aasatz haa, nümmä haa
Dialekt:aabiissä
Deutsch:anbeissen
än aabbissnä Öpfel
Dialekt:aachoo
Deutsch:berühren
nüd aachoo am frisch Gmaalätä! bisch aachoo!
Dialekt:aagää
Deutsch:angeben
am Schlittä aagää aagää bim Jassä der Takt aagää dr Hund tuäd aagää (gibt Alarm) hööch aagää (schwindeln)
Dialekt:aagleid
Deutsch:angekleidet
bisch afig aagleid? > aaleggä
Dialekt:aaschiissä
Deutsch:anscheissen
(wörtlich und bildlich)
Dialekt:aaschtaa
Deutsch:anstehen
in die Reihe zum Biichtä aaschtaa
Dialekt:aaschtiflä
Deutsch:anstiefeln
(wörtlich, bildlich: anstiften), aagschtiflät
Dialekt:aaträägä
Deutsch:zum Kauf anbieten
Fleisch aaträägä sich zur Hilfe anbieten: si hend si aatreid üüs gu hälffä
Dialekt:Aabäd
Deutsch:Abend
guete-n-Aabäd drii Ääbig lang > Fiirabäd
Dialekt:Aabädässä
Deutsch:Abendesen
z Abig essen > Zaabäd
Dialekt:Aädärli
Deutsch:Äderchen
chiibig Äädärli
Dialekt:Aarmi Seelä
Deutsch:Arme Seelen
(im Fegfeuer) siehe Sagen, Der Pfarrer im Thal, Freund der Armen Seelen Äs hend einisch ä paar eim pässlät und hend ä wellä ärgräslä, abär äs sind ä paar biin um gsii, won är choo isch - di aarmä Seelä hend dem ghulffä!
Dialekt:äbäwändig
Deutsch:ebenwandig
Heudiele voll bis oben an den Wänden > äbnä, Äbnämatt, Äbnät
Dialekt:Abschtäärbisamä
Deutsch:
in der Stunde unseres Absterbens Amen.
Dialekt:abbindä
Deutsch:
Vieh losbinden, Holz abbinden (zurüsten) neu: Beton bindet ab
Dialekt:abchoo
Deutsch:abkommen
ä Chuä isch abchoo (hat sich losgerissen) i bi mi nüüd abchoo = ich konnte nichts verkaufen neu: abchoo = lustig werden druuf abchoo laa = es darauf ankommen lassen
Dialekt:abfaarä
Deutsch:abfahren
vo dr Alp abfaarä neu: mid dem bini schöön abgfaarä!
Dialekt:abschlaa
Deutsch:abschlagen
dr Chopf abschlaa es ist erlaubt dem Schmalvieh die Beine abzuschlagen (= zusammenbinden)
Dialekt:ä chli
Deutsch:einen kleinen Bissen
äs isch gad ächli chalt är isch ächli ä chliinä mr sind duä ächli ggangä
Dialekt:Achslä
Deutsch:Achsel
uf d Achslä nää bis under d Achslä iighiid i Schne eAchslä pütschä (Kraftspiel > pütschä)
Dialekt:Achti
Deutsch:8 Uhr
äs schlaad halbi Achti nä dä Achti - achti: ihrer acht si sind achti i der Familli
Dialekt:achzgi
Deutsch:achtzig
är isch scho achzgi gsii dr achzgisch achtzig Hütt bin i zeerschtmal achzgi gsii!
Dialekt:Aff
Deutsch:Affe
Tornister (> Haaraff), Schimpfwort äffälä (nachäffen) Äffli Z Schwiiz ussä hed einä dr Güntärä Balz wellä aazündä: vorig isch äs ganzäs Poschtauto voll Affä is Taal inä gfaarä! dä seid dr Balz: worum bisch duu nu daa? hesch kä Platz me ghaa?
Dialekt:äkäbitz
Deutsch:kein bisschen
ä kä Bitz, gar nicht
Dialekt:all
Deutsch:alle
all Taag all und ei Taag all und eis maal (jedesmal) all Jaar all Sünntig all Mannä, alli Frauä, alli Goofä dur all Bödä durä (um jeden Preis > übäraal) alls Cheibs, allä Cheibs, allä Chabis, allä Tüüggärs (alles mögliche) alli Längi, alli Wiiti (sehr lang, sehr weit) a allnä öppis gää alls isch värbottä alls adär nüüd allämaa (a alläm aa, allum aa) allem Anschein nach allumaa chunds gu rägnä
Dialekt:Älplärchilbi
Deutsch:Älplerfest
Herbst, jetzt Winter
Dialekt:alt
Deutsch:alt
we alt bisch du? alt woordä und wiit umächoo alts Brood, altä Schnee, das alt Jaar, Alti Meitli (ledige ältere Frauen) > eltär, eltisch, eltälä
Dialekt:Ambeissi
Deutsch:Ameise (anderswo Ämsä, Hambitzgi
(anderswo Ämsä, Hambitzgi, Hampeissi
Dialekt:Amt
Deutsch:Amt
Ämtli: Ämtlein Amtsblatt Ämtlibiigär > Vogt
Dialekt:anä
Deutsch:Anno
im Jahr .. anä drüü = Anno 1903 bis anä Tubak (bis zum St. Nimmerleinstag)
Dialekt:anä
Deutsch:im Vergleich zu
a miich anä bisch du chlii
Dialekt:änäuusä
Deutsch:dorthinaus
värlogä bis änänuusä (bis dorthinaus)
Dialekt:änät
Deutsch:
Duden: “schweizerisch für jenseits” änät äm Pragel, änät äm Bach vgl. Ennetbirg (Gebirgsland jenseits des Gotthards), Ennetmarch (alter Name für Urnerboden), Ennetbaden, Ennetbühl, Ennetbürgen, Ennetmoos, Ennetsee
Dialekt:Angäl
Deutsch:Türangel, Fischangel, Bienenangel (-ul)
anglä
Dialekt:anglä
Deutsch:angeln
Biili hed mi ganglät
Dialekt:Ankä
Deutsch:Anken
uraltes süddeutsches Wort für Butter Grimm: Anken Ankengasse in der Stadt Zürich/Niederdorf) ahd anko leider bisher trotz Duden (Anken) nicht schriftwürdig geworden
Dialekt:änthalbä
Deutsch:enthalben, halbieren
(Heu, Äpfel usw)
Dialekt:appä
Deutsch:hinunter
her- mhd abe (vgl. Ebbe) d Laui isch appä ä Schlipf isch appä letzte Gebiete: Muotathal, Berner Oberland, Oberwallis, Prättigau (aper) heute meist abä (ahi, ache) abe, appä
Dialekt:ärbiissä
Deutsch:todbeissen
dr Hund hed der Chüngäl ärbissä hed di dr Gwundär ärbissä?
Dialekt:ärchiimä
Deutsch:aufkeimen, wieder genesen
bisch ärchiimät?
Dialekt:ärschiinä
Deutsch:erscheinen
Günteren Balz sollte vor Gericht erscheinen, da meinte er: är chönn nüd ärschiinä, är läbi nu!
Dialekt:ärwaarmä
Deutsch:warm werden
bim Wärchä ärwaarmät mä > ärweermä
Dialekt:ärwellä
Deutsch:Milch auwallen lassen
mhd erwallen > Wellgruäbi
Dialekt:as
Deutsch:als
1) as Puur as Chnächt as Goofä 2) so as schöön as geschter as lang as ich weiss wedes as d wottisch as viil as är hed mögä hiä isch nüd as mängä as det as wenig as ander as wiit as gseesch as gwüss as waar as i läbä as lang as ich da z Chilä gaa, singid da nüd all! Vergleich: drüümaal as hööch as hööch as äs Huus 3) je .. desto .. as mee as gisch, as mee as wend 4) dass, damit äs gaad nüüd, as mä da cha machä was mä wiil Schutzengegebet: .. hilf mir leben recht und fromm, as ich zu dir in den Himmel komm! .. as si cha a d Chilbi gaa chochä, as mä s cha ässä sid as das Schtäärbä ärfundä hend öbs etz waar siig, as nümmä alls waar siig? worum sind d Fischli gäärä undär dem Brüggli? - as nüd nass wäärdig, wänns chund gu rägnä 5) an das as Fäscht gaa äs gaad as Läbig 6) weil worum nüüd? - as i nüd wiil! > äs
Dialekt:äs
Deutsch:ein
äs Fäscht äs Mässer äs bitzäli > eis, ei
Dialekt:Baabä
Deutsch:Bäbe
mhd bâbe (slav) altes Weib. Bei uns: Dummerchen > Baabi
Dialekt:ääbälä
Deutsch:kindisch umgehen mit etwas
> biibääbälä, värbääbälä
Dialekt:Baabäli
Deutsch:
Verkleinerung von Baabä bisch äs Baabäli! beim Kegeln: alle 9 Kegel umgefallen: äs Baabäli! > Babälä
Dialekt:Baabi
Deutsch:
wie oben Babi
Dialekt:Baabiloch
Deutsch:
(Verdoppelung) is Baabisnamä (ins Teufels Namen) sofort, unverzüglich
Dialekt:Baadweid
Deutsch:
Flurname Muotathal Aus diesem kleinen Weidli hinter dem Guggeli wurde eine Leitung zum Hoftrog gelegt, um das schweflige Wasser für das Bad vor Ort zu bingen.
Dialekt:Baan
Deutsch:Bann
(Holzbann, Jagdbann) uraltes Wort ahd bân, Bannspruch oder gebanntes Gebiet > Baawald, Bawalter, Brüggäbaan, Mattäbaan, värbandisiärä, värbannä Mz Bään (Eisenbahn, Seilbahn, Rollbahn, Kegelbahn) ursprünglich Spur eines Vorbeizuges vgl. Weg bahnen mhd bane Bäändli Bähnlein
Dialekt:Bäärgä
Deutsch:Bergen
ober Bisisthal
Dialekt:Bäärnärbiät
Deutsch:Bernbiet
Gebiet vom Kanton Bern
Dialekt:baas
Deutsch:besser, mehr
ahd bâz” vgl. fürbaswe gaats? - baas weder voranä! baasfeilär (billiger) dr baasischt (am besten) bas behuset ein wenig mehr: baasappä, baasfürä, baasuufä, baasuusä mhd uf baz auch basappä ff: einige bas hinten, andere bas vornen
Dialekt:Bäck
Deutsch:Apfelkern
Öpfälbäck (rundum ausgebissener Apfel)
Dialekt:Banaus
Deutsch:Banause
(Ungebildeter), bei uns: Dummkopf, Spinner
Dialekt:Bannär
Deutsch:Fahne
oft auch Panner, Pannerherrim Jass: Karte von 10 Punkten mit Banner als Bild, bei uns früher nur unter dem Namen Kaiser (Chaiser) bekannt.
Dialekt:bärschä
Deutsch:mit Kraft und Stöhnen etwas erzwingen
“är hed bbärschät bis är s ghaa hed” bbärschät voll (berstend voll) (von bersten)
Dialekt:Bäsä
Deutsch:Besen
Bäsäbinder Halmbäsä Handbäsä Verkl. Bäsäli > värbäsä
Dialekt:Bäsähälm
Deutsch:steife Halme zum Binden von Handbesen
(wir fanden sie im Riedmattli auf Kreuz)
Dialekt:Basel
Deutsch:Basel
(Stadt und Land) Baslär, baslärä, baseldüütsch Lied: z Basel a miim Rii Baselbiet: Gebiet vom Kanton Basel
Dialekt:bättä
Deutsch:beten
gu bättä gaa bbättät Bischof Caminada fragte ein Mädchen: hesch hütt au bbettet (Churer Deutsch für bättä) am Morge? - nei, i ha müässä gu d Häfä läärä! (> bettä) zu Gott bättä: Gebet in der Kirche für einen Sterbenden (das geschah einmal für den Rüteli Klemens - da kam er selber dazu!) über ä Tisch bättä: Tischgebet verrichten
Dialekt:Bätziwasser
Deutsch:gebranntes Wasser
(Schnaps) aus Bätz(g)i > Bitzgi, Bützgi, Trääsch
Dialekt:Bei
Deutsch:Knochen
zu dem Fleisch au nu ä chli Bei! ds beschti Graas isch bi dä Schteinä, ds beschti Fleisch a dä Beinä! nur nu Huut und Bei
Dialekt:Belgerts
Deutsch:Wildiheugebiet
Dialekt:bhabä
Deutsch:befestigt
äs isch nüd bhabä = es rinnt, es lottert är isch ä bhabnä: sparsam, wortkarg, knapp bhabä bi diär zuächä: ganz nahe bhabä voll: plattvoll mhd behaben (vgl. behäbig) bhäbnär: besser dicht
Dialekt:aabindä
Deutsch:anbinden
Dialekt:abbindä
Deutsch:abbinden
Dialekt:iibindä
Deutsch:einbinden
Dialekt:umäbindä
Deutsch:herumbinden
Dialekt:värbindä
Deutsch:verbinden
Dialekt:zämäbindä
Deutsch:zusammenbinden
Dialekt:Blaascht
Deutsch:Blähung, Luftblase, Platzregen
mhd blâst, Blaascht ablaa: Überdruck ablassen (wörtlich, bildlich)
Dialekt:Blätz
Deutsch:
Fasnachtskleid aus lauter farbigen Blätzen
Dialekt:Blauchabis
Deutsch:Rotkohl
Dialekt:Bleiki
Deutsch:Bleicheplatz
häufiger Flurname bei Städten und Dörfern, im Gebirge: Lichtung
Dialekt:bliibä
Deutsch:bleiben
mhd belîben bei uns früher wenig gebraucht (bleib noch ein bisschen: bis nu ä chli daa!) i bi dä bblibä >blub
Dialekt:bi
Deutsch:Eule, Kautz: Nachtvogel
Dialekt:böbälä
Deutsch:blöcken, wüstes Geschrei machen
Geissböbi
Dialekt:bockä
Deutsch:bocken sich wie ein Bock gebärden
mhd Ob er seiner Frau treu bleibe im Militär? - “i bi dä ggimpft gägä Bockä” (= gegen Pocken)! > uufbockä
Dialekt:Bogä
Deutsch:Unterstand bei Kirchen Biegung
d Schtraass macht ä Bogä > Ellbogä
Dialekt:braaf
Deutsch:brav, tüchtig
sehr ä braafä Maa, äs braafs Meitli braaf Milch trinkä, braaf schwitzä,braaf chratzä, dä hörts biissä,äs hed braaf Heu breefär, am breefschtä, ä Breefi (Bravheit)
Dialekt:bbräämät
Deutsch:mit Russ beschmiert
bisch ganz bbräämät > värbräämt
Dialekt:Brätsch
Deutsch:Bruchgestein
(Prätsch) Gebiet mit losem Fels äs huärä BrätschId> värbrätschgä
Dialekt:Brood
Deutsch:Brot
ahd prôt mhd brôd einä wo mee cha weder Brood ässä (Heilkundiger) im Bisistaal gids Rössär und Bröödär und Parisöölär > Ankäbruud
Dialekt:Brüäl
Deutsch:Brüäl
häufiger Flurname mhd brüel, feuchte Wiese, stotziges und steiniges Alpgebiet auf Glattalp (der dortige “Schafboden” aber ist ein schönes Ebnet, mit deutlichen Spuren eines früheren Sumpfes, von daher der Name, kein Spottwort!) Brüälchälä Brühlkehle
Dialekt:bruulachtig
Deutsch:braunfarbig, bräunlich
Dialekt:Brüüsch
Deutsch:Alpen-Heidekraut
Erika Roman. Alpenwort (mhd rusch, rüsch) = Binse, Preiselbeerstaude, AlmrauschBrüüschalp (Klöntal GL) - Brüüschweid
Dialekt:bschiässä
Deutsch:ergiebig sein
äs bschiässt nüüd anderswo: bschüüssä
Dialekt:Bschüttiloch
Deutsch:Regenloch
(Gegend mit viel Regen z. B. Goldplangg, Bisisthal)
Dialekt:Buäb
Deutsch:Bube, Knabe
mhd buobey UR BüebPater Ottokar hed Schuälbuäbä ghaa zum eerschtä Maal biichtä,dä isch einä choo und hed nüüd truuäd z sägä,dr Pater hed im wellä hälfä: ich bin ä Buäb, ich bin ä Buäb ..-- dä isch äs dä einärsmaal choo: ja ich au!
Dialekt:Buächschtabiärä
Deutsch:buchstabieren
Dialekt:Büächli
Deutsch:Büchlein
ufs Büächli tuä: Geld in Sparkasse bringen UR NW Biächli Büächlipuur
Dialekt:Büäg
Deutsch:Strebe, Stützholz
mhd büegen = biegen