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GumpseilSeilzum Seilgumpä
SeilSeilmhd seil, sil Seilär = Seilmacher Seili kl. Seil > Hälslig, Siil
RiitseilSeilschaukelriitseilä auch Riitiseil, riitiseilä früher am Kirchenglockenseil > Seilriiti, seilriitä
SeilschtockSeilstock(Flurname)
SeiltänzärSeiltänzerds Predigärs zwee sind zmitzt im Summär mid emä Horämänär obsi: miär müänd dänk üüsä Seiltänzär gu holä! > Voorsiitä
seiläSeile machen, Heu usw. mit einem Seil herunterlassen
seiligumpäseilspringen
seilriitäseilschaukelnJörliäni > riitseilä
seilschpannäHochzeitsbrauch, um Geschenke zu erzwingen
appäriitäschlitteln, rodelnmr gand gu appäriitä! > Appäriiti, mänärlä ds Predigärs Thummäs hed wellä am Heuseil appäriitä > Seiltänzär
BaanBann(Holzbann, Jagdbann) uraltes Wort ahd bân, Bannspruch oder gebanntes Gebiet > Baawald, Bawalter, Brüggäbaan, Mattäbaan, värbandisiärä, värbannä Mz Bään (Eisenbahn, Seilbahn, Rollbahn, Kegelbahn) ursprünglich Spur eines Vorbeizuges vgl. Weg bahnen mhd bane Bäändli Bähnlein
ChatzKatze(ahd kazza) Chatzä haglät (Hexenwerk) äs isch alls für d Chatz Name für Bollwerk (Rammbock, Laufwagen am Holzer-Tragseil) mhd katzen were (vgl. Hund, Bock)
ChnüslätäSpiessrutenlaufen lassen mit Knoten im Nastuch durä Chnüslätä ziä = Chnus Knüppel, chnuslen knüppeln BE Chnüttlete äs Gchnüsäl Verwirrung mit Seil oder Schnüren
DraatDrahtahd drât Dräätli Draatseil
eiliäs(s)einfach(nicht doppelt) nehmen: Faden, Seil eiliäss zämäleggä nur einmal zusammenfalten
FluäFluh(Fels, Felswand) mhd vluo In unseren Berggebieten uraltes Wort für eine Felsenwand: Wort in Bayern und Tirol unbekannt,im Duden erst nach 1952,in Deutschland bekannt geworden durch den hl. Bruder Klaus von Flüe. Übär d Fluä mässä: Seilriitä übär d Fluä: (neu: stattliche Person) vgl ON Flüelen, Flüela, Flüeli, Flüh, Flühli, Flühlen,Famiienname Flüeler, Flühmann, von Flüe, Zurfluh
GloggäGlocke(n)mhd glocke die Gloggen hören Gloggäriitä (am Seil)
GumiseilGummiseil
gumpähüpfen, hochspringenmhd gumpen engl jump gümplä, ggumpät > böckli-, sack-, seil-
GwandseilGewand-Aufhänge mit Seil
hangähangenChriäsi hangid am Baum är hangät am Seil är isch am Vatter ghangät > appä-, inä-, uusä-
lätschämit einem Lätsch versehen Tannä lätschä = mit Seil fällen
LeitseilLenkseil
LiinöölLeinöl(Leine > Leitseil, Riemen, Schnur)
Muotiseiltuä we am Muotiseil = sich wild gebärden
NaräseilNarrenseilam Narrenseil führen = zum Narren halten
niirggläverwickeln(Seil, Schnur) > Nöörggel, Nüürggäl
riitärutschendr Schnee riität dr Rain riität i dä Riätärä riität alls > appäriitä, Seilriiti, Schtäckliriitä, zuäriitig
rützäreissen, zerrenmhd rizzen dr Föhn rützt! ds Seil isch grützt
schlinggäschlenkern, schlingernmhd slinken (Arme, Beine, Seil, Weihrauchfass) ds Wättär chönnti schlinggä (umschlagen)
schlunggnäschwingen, schlenkernd Hebamm muäss mängisch Goofä schlunggnä, bis dr Schnuuf übärchömid beim Holzseilen: das Holz richtig einschwingen > schlinggä
schpannäspannen(Seil, Falle, Armbrust, Pfeilbogen) neu: merken, ahnen
schpreitäspreiten, spreizends Heuseil schpreitä vgl Spreitenbach ZH
schtreckästreckenmhd strecken gschtreckt (Seil, Arm, Finger, Gewand, Zunge) mit Ersatz erweitern (Speisen, Heu, Stoff)
SchtrickStrickWort ungebräuchlich bei uns > Hälslig, Seil, Schnuär, Chatzäschtrick (= Strecke schlechten Weges > Schtriich)
TrüägläSteckholz mit Seil-Öse, Hemmkragen für Ziegen lat trochlea Gersau: Schwimmholz für Fischnetze BE Trüegle, trüeglet (verkrümmt)
TrüägelSteckholz mit Seil-Öse, Hemmkragen für Ziegen lat trochlea Gersau: Schwimmholz für Fischnetze BE Trüegle, trüeglet (verkrümmt)
übärüberahd uber (UW heute noch ubär!) mhd über 1) örtlich: übär d Brügg gaa übär d Fluä (seilriitä, mässä) übärs Land übär ä Chopf übärs Huus übärs Chrüüz übär ä Bäärg D Schmalaui isch übärundä, ds Fäldmoos isch übärobä und übärhindä, d Hööchweid isch au übärobä, abär übärvoor 2) schätzungsweise: übär Aug, übär d Fuuscht, übär d Hand mässä 3) zeitlich: übär Nacht füüf übär ölfi (11.05 Uhr) tagsübär übärs Jaar übärmoorä übär die andär Wuchä Über waas sött ä Pfarr niä predigä? - übär ä Schtund! 4) geistig: übär (ei)nä lachä übär öppis redä übär öppis tuä übärs lachä 5) zu hoch: übärs Boonäliäd übärs Värmögä übärä Värschtand > medä
uufmachäaufmachen1530 wer das Holz nit uffmacht und zusamen huffet (geschlagenes Holz aufrüsten), glismäts widär uufmachä (auftrennen), nassä Bodä uufmachä (trocknen), Seil wieder aufrollen (öffnen > uuftuä)
zichziehe!zeuch! zich am Seil! zich di aa! Tirol: ziach!
Dialekt:Gumpseil
Deutsch:Seil
zum Seilgumpä
Dialekt:Seil
Deutsch:Seil
mhd seil, sil Seilär = Seilmacher Seili kl. Seil > Hälslig, Siil
Dialekt:Riitseil
Deutsch:Seilschaukel
riitseilä auch Riitiseil, riitiseilä früher am Kirchenglockenseil > Seilriiti, seilriitä
Dialekt:Seilschtock
Deutsch:Seilstock
(Flurname)
Dialekt:Seiltänzär
Deutsch:Seiltänzer
ds Predigärs zwee sind zmitzt im Summär mid emä Horämänär obsi: miär müänd dänk üüsä Seiltänzär gu holä! > Voorsiitä
Dialekt:seilä
Deutsch:
Seile machen, Heu usw. mit einem Seil herunterlassen
Dialekt:seiligumpä
Deutsch:seilspringen
Dialekt:seilriitä
Deutsch:seilschaukeln
Jörliäni > riitseilä
Dialekt:seilschpannä
Deutsch:
Hochzeitsbrauch, um Geschenke zu erzwingen
Dialekt:appäriitä
Deutsch:schlitteln, rodeln
mr gand gu appäriitä! > Appäriiti, mänärlä ds Predigärs Thummäs hed wellä am Heuseil appäriitä > Seiltänzär
Dialekt:Baan
Deutsch:Bann
(Holzbann, Jagdbann) uraltes Wort ahd bân, Bannspruch oder gebanntes Gebiet > Baawald, Bawalter, Brüggäbaan, Mattäbaan, värbandisiärä, värbannä Mz Bään (Eisenbahn, Seilbahn, Rollbahn, Kegelbahn) ursprünglich Spur eines Vorbeizuges vgl. Weg bahnen mhd bane Bäändli Bähnlein
Dialekt:Chatz
Deutsch:Katze
(ahd kazza) Chatzä haglät (Hexenwerk) äs isch alls für d Chatz Name für Bollwerk (Rammbock, Laufwagen am Holzer-Tragseil) mhd katzen were (vgl. Hund, Bock)
Dialekt:Chnüslätä
Deutsch:
Spiessrutenlaufen lassen mit Knoten im Nastuch durä Chnüslätä ziä = Chnus Knüppel, chnuslen knüppeln BE Chnüttlete äs Gchnüsäl Verwirrung mit Seil oder Schnüren
Dialekt:Draat
Deutsch:Draht
ahd drât Dräätli Draatseil
Dialekt:eiliäs(s)
Deutsch:einfach
(nicht doppelt) nehmen: Faden, Seil eiliäss zämäleggä nur einmal zusammenfalten
Dialekt:Fluä
Deutsch:Fluh
(Fels, Felswand) mhd vluo In unseren Berggebieten uraltes Wort für eine Felsenwand: Wort in Bayern und Tirol unbekannt,im Duden erst nach 1952,in Deutschland bekannt geworden durch den hl. Bruder Klaus von Flüe. Übär d Fluä mässä: Seilriitä übär d Fluä: (neu: stattliche Person) vgl ON Flüelen, Flüela, Flüeli, Flüh, Flühli, Flühlen,Famiienname Flüeler, Flühmann, von Flüe, Zurfluh
Dialekt:Gloggä
Deutsch:Glocke(n)
mhd glocke die Gloggen hören Gloggäriitä (am Seil)
Dialekt:Gumiseil
Deutsch:Gummiseil
Dialekt:gumpä
Deutsch:hüpfen, hochspringen
mhd gumpen engl jump gümplä, ggumpät > böckli-, sack-, seil-
Dialekt:Gwandseil
Deutsch:Gewand-Aufhänge mit Seil
Dialekt:hangä
Deutsch:hangen
Chriäsi hangid am Baum är hangät am Seil är isch am Vatter ghangät > appä-, inä-, uusä-
Dialekt:lätschä
Deutsch:
mit einem Lätsch versehen Tannä lätschä = mit Seil fällen
Dialekt:Leitseil
Deutsch:Lenkseil
Dialekt:Liinööl
Deutsch:Leinöl
(Leine > Leitseil, Riemen, Schnur)
Dialekt:Muotiseil
Deutsch:
tuä we am Muotiseil = sich wild gebärden
Dialekt:Naräseil
Deutsch:Narrenseil
am Narrenseil führen = zum Narren halten
Dialekt:niirgglä
Deutsch:verwickeln
(Seil, Schnur) > Nöörggel, Nüürggäl
Dialekt:riitä
Deutsch:rutschen
dr Schnee riität dr Rain riität i dä Riätärä riität alls > appäriitä, Seilriiti, Schtäckliriitä, zuäriitig
Dialekt:rützä
Deutsch:reissen, zerren
mhd rizzen dr Föhn rützt! ds Seil isch grützt
Dialekt:schlinggä
Deutsch:schlenkern, schlingern
mhd slinken (Arme, Beine, Seil, Weihrauchfass) ds Wättär chönnti schlinggä (umschlagen)
Dialekt:schlunggnä
Deutsch:schwingen, schlenkern
d Hebamm muäss mängisch Goofä schlunggnä, bis dr Schnuuf übärchömid beim Holzseilen: das Holz richtig einschwingen > schlinggä
Dialekt:schpannä
Deutsch:spannen
(Seil, Falle, Armbrust, Pfeilbogen) neu: merken, ahnen
Dialekt:schpreitä
Deutsch:spreiten, spreizen
ds Heuseil schpreitä vgl Spreitenbach ZH
Dialekt:schtreckä
Deutsch:strecken
mhd strecken gschtreckt (Seil, Arm, Finger, Gewand, Zunge) mit Ersatz erweitern (Speisen, Heu, Stoff)
Dialekt:Schtrick
Deutsch:Strick
Wort ungebräuchlich bei uns > Hälslig, Seil, Schnuär, Chatzäschtrick (= Strecke schlechten Weges > Schtriich)
Dialekt:Trüäglä
Deutsch:
Steckholz mit Seil-Öse, Hemmkragen für Ziegen lat trochlea Gersau: Schwimmholz für Fischnetze BE Trüegle, trüeglet (verkrümmt)
Dialekt:Trüägel
Deutsch:
Steckholz mit Seil-Öse, Hemmkragen für Ziegen lat trochlea Gersau: Schwimmholz für Fischnetze BE Trüegle, trüeglet (verkrümmt)
Dialekt:übär
Deutsch:über
ahd uber (UW heute noch ubär!) mhd über 1) örtlich: übär d Brügg gaa übär d Fluä (seilriitä, mässä) übärs Land übär ä Chopf übärs Huus übärs Chrüüz übär ä Bäärg D Schmalaui isch übärundä, ds Fäldmoos isch übärobä und übärhindä, d Hööchweid isch au übärobä, abär übärvoor 2) schätzungsweise: übär Aug, übär d Fuuscht, übär d Hand mässä 3) zeitlich: übär Nacht füüf übär ölfi (11.05 Uhr) tagsübär übärs Jaar übärmoorä übär die andär Wuchä Über waas sött ä Pfarr niä predigä? - übär ä Schtund! 4) geistig: übär (ei)nä lachä übär öppis redä übär öppis tuä übärs lachä 5) zu hoch: übärs Boonäliäd übärs Värmögä übärä Värschtand > medä
Dialekt:uufmachä
Deutsch:aufmachen
1530 wer das Holz nit uffmacht und zusamen huffet (geschlagenes Holz aufrüsten), glismäts widär uufmachä (auftrennen), nassä Bodä uufmachä (trocknen), Seil wieder aufrollen (öffnen > uuftuä)
Dialekt:zich
Deutsch:ziehe!
zeuch! zich am Seil! zich di aa! Tirol: ziach!