Muotathaler Dialekt Schriftsprache Erläuterung Foto Audio
PfarrPfarrerlat parrochus mhd pfarrer Untärschiid zwüschät ämä Pfar und ämä Wiirt: dr Pfar bringt d Lüüt nüd inä - und dr Wiirt bringt si nüd uusä! > Herr, Sagäpfarr, Sagäherr
PfarrchöchäniPfarr-Haushälterin
PfarrgüätärPfrundgüter
PfarrhälfärPfarrhelfer
PfarrhuusPfarrhaus
PfariiPfarrei
aagschiirädas Geschirrds Ross aagschiirä Sigrist: i muess der Pfarr gu aagschiirä (Messgewand anlegen)
aaschnerzäanschnauzenStöösler-Gedicht: wiit hindärä hends müässä z Chilä is Taal, und aagschnerzt heds dr Pfarr nu medän äs maal! > schnerzä
Aarmi SeeläArme Seelen(im Fegfeuer) siehe Sagen, Der Pfarrer im Thal, Freund der Armen Seelen Äs hend einisch ä paar eim pässlät und hend ä wellä ärgräslä, abär äs sind ä paar biin um gsii, won är choo isch - di aarmä Seelä hend dem ghulffä!
cheibunwillkommencheibä Züüg, cheibä Wätter, cheibä Zändwee, der cheibä Roscht, diä cheibä Naadlä het mi gschtochä! Verstärkung: cheibä schöön Ein Pfarrer (oder ein Ehemann) ist im 1. Jahr ä cheibä schöönä, im 2. Jahr ä schöönä, im 3. Jahr ä cheibä, im 4. Jahr ä schöönä cheibä!
ChilägmeindKirchgemeinde(bis 1996 politische Gemeindeversammlung in der Pfarrkirche, jetzt getrennte Kirchgemeinde, getrennte Versammlung)
ChilämaaKindersprache für Pfarrer
ChrääjäKräheahd kraja, krija Spottwort für Reichsadler > Rappä Unterschiid zwüschet Chrääjä und Pfarr? - Keinä: beed sind schwarz und schrijid di ganz Ziit: gää, gää!
ChrützäGemach, Verschlag, Einfriedung, reservierte Kirchenbänke mit Absperrung :“Die Krützenrechte in der Pfarrkirche Schwyz”) Hüenderchrütze OW Chrutzä
flinggflink, behende, schnellPfarrhelfer Götz ist hier besonders gut angeschrieben, weil er in der Kirche sehr flingg ist!
gältägelten/gegoltenggultä mhd gelten Dr Pfarr hätt bim Alpävärsägnä zletscht nu söllä hööch uufä und hed nümmä mögä,dä hed är uufägrüäft: ghööräd iär mi? - Jaa! - Dä sölls gältä vo da undänuufä! - Drnaa hends dobä ä Chääs zeigt und grüäft: öb är ä gsääch? - Jaa! - Ja dä sölls ä gältä!
gidgibtär gid nüüd drum das gid einisch ä Leerär adär ä Pfarr! äs gid ä = es gibt ihn, es kommt zustande (Arbeit, Kochen) Zuruf an Erntende im Garten: gids? gids grooss? (Gumeli) gids nämis? gids wooluus? (Gemüse)> gää
GötzGötzemhd götze Götzädiänscht FN Götz (Gottfried), siehe Pfarrhelfer Goetz > Öölgötz
HälffärHelfer(engl helper), Gehilfe, bei uns meist: > Pfarrhälffär
HeräblätzFlurname Pfarrersblätz
hüntschheftig, sehr, starkWort früher weit verbreitet, in der Erklärung aber umstritten: hunnisch, hündisch, hühnenhaft es hat ihn gar hüntsch gefreut, sagte der Muottathaler (soviel als: gar sehr. tuäts dr hüntsch wee? nüggär hüntsch! nüd zhüntsch und nüd zwenig hüntschär! dr hüntschisch as einä Glaubsch du alls, was dr Pfarr hütt predigät hed? Das glaubä ich alls, abär nüd äso hüntsch! vgl engl haunch (Keule), hunch (Humpen)
HuuffäHaufenmhd hûfe ä Huuffä anä Huuffä tuä amänä Huuffä liggä am altä Huuffä zuä übärä Huuffä schiässä ä Huuffä Wassär (abär Wassär cha mä nüd huuffnä!) Was hed dr Pfarr predigät? Leitärä ä Huuffä!
IischtandEinstand machen in Stellung (Pfarrer, Schützen, Beamte)
liidäerduldenä so öppis mag i nüd liidä! und wänns dr Pfarrär nüd mag liidä
OoschtäräOsternmhd osteren Ei! wiissi Ooschtärä: mit Schnee Öppis nach Ooschtärä hed dr Pfarr än altä Schriinär troffä und in gfraagt: hend iär d Ooschtärä gmacht? - Jää, isch si värhiid?
paareinige, mehrereäs sind ä paar choo gad ä paar Lüüt Wägä denä paar Mettler heig ä Pfarr nümmä wellä Chilä haa, drum heissid s etzt Barmettler!
Pfaffaltdeutsch für Pfarrer, Geistlicher, Herr ahd pfaffo Berg auf Glattalp (vgl Pfaffnau LU, Pfäffikon SZ, ZH Fam. Name Pfaff, Pfäffle)
PfarärMz Pfarrer Pfärärli: Pfarrerlein
pfärärläKinder spielen Pfarrer> Pfaff
PfruändPfrund, Pfründelat praebenda mhd pfruond > Pfarrgüter, Widmen, Pfarr-Ried
putztgeputzt, gesiegt, getötetPP = plötzli putzt. Im Uurnärland isch ä Buäb mid dräckätä Schuä choo gu altärdiänärä,dr Pfarr seid: moorä sind dä dini Schuä putzt! - Moorädess isch dr Buäb mid schöön putztä Schuä choo,dr Pfarr seid: so, heds d Muättär putzt? - dr Buäb: ich weis nüüd, won ich ggangä bi, hed si nu gläbt! - Am änä andärä Oort hend ä paar alti Mannä midänand gjassät,einärsmaal seid dr eint: ich glaubä mich putzts! är heds uf um Häärz ghaa,äs isch dä abär wiitär ggangä,einärsmaal seid är widär: etz putzts mi! und duä heds ä putzt! > butzä, butzt
SagäpfarrsFamilienzuname Gwerder
SchloffätanzTanzanlass zu verbotener Zeit an einem abgelegenen Orteinst Sündenpfuhl in den Augen der Pfarrer
triibätreibenmhd triben 1421 (2) von dannen triben > aa- ab- ii- inä- uuf- uus- uusä- vär- zämä- Wänns dr Pfarrär nüd mag liidä, sä gänd im än alti Kafimüli z triibä!
trochätrockenmhd trucken äs isch trochä (es herrscht Trockenheit)Am änä Pfarr isch ds Huus värbrunnä und är hed gjammärät, as im alli Predigä värbrunnä siigid,da hed einä gseid: i glaubä wool as diä all värbrunnä sind, si sind trochä gnuäg gsii! neu trochnig
übärüberahd uber (UW heute noch ubär!) mhd über 1) örtlich: übär d Brügg gaa übär d Fluä (seilriitä, mässä) übärs Land übär ä Chopf übärs Huus übärs Chrüüz übär ä Bäärg D Schmalaui isch übärundä, ds Fäldmoos isch übärobä und übärhindä, d Hööchweid isch au übärobä, abär übärvoor 2) schätzungsweise: übär Aug, übär d Fuuscht, übär d Hand mässä 3) zeitlich: übär Nacht füüf übär ölfi (11.05 Uhr) tagsübär übärs Jaar übärmoorä übär die andär Wuchä Über waas sött ä Pfarr niä predigä? - übär ä Schtund! 4) geistig: übär (ei)nä lachä übär öppis redä übär öppis tuä übärs lachä 5) zu hoch: übärs Boonäliäd übärs Värmögä übärä Värschtand > medä
übärchoobekommen, erhaltenüberkommen noch bei Luther und Goethe, jetzt nur noch in Mundart, und hier auch bedroht durch “bechoo” was chumä(n) ich übär? was hesch übärchoo? si hend äs Chliis übärchoo! Gotthelf überchoo, überkommen Lienert äs Chumänüüdüberli > uusä übärchoo UR berchoo NW uberchoo 1799 29. Herbst: dass viele Leute nichts mehr überkommen thäten (Vorspr.) 1820 dass wir einen tauglichen Pfarrer überkommen könnten Schülerdeutsch: Ich habe ein Geschenk übergekommen vgl. überkommene Gebräuche,es überkam ihn Furcht
värhiijäzerfallen, zerstörenäs Bei värhiid (Bein gebrochen) mhd ferheie (Notker) Öppis nach Ooschtärä hed dr Pfarr dr alt Schriinärli troffä und hed ä gfraagt, öb är d Ooschtärä scho gmacht heig,da hed disä gfraagt: jää, isch si värhiid? - Ich ha ä altä Maa gfraagt, wes um öppä gang, dä hed är gseid: nümmä äso guät, mä tuäd äso langsam värhiijä!
värjagäverjagen1) fortjagen, verscheuchen Damals als der Pfarrer aus dem Thal verjagt wurde 2) zerspringen, platzen äs chönnt dr Schluuch värjagä 3) neu: Geduld verlieren äs hed dr Leerär värjagt!
värkooverkommen1) alt: ein Abkommen machen vgl Stanser Verkommnis 1481 (Abkommen, Übereinkunft) 2) entgegenkommen, begegnen: ä chönntisch dä nu am Lanteger värkoo! äs isch mär niämär värkoo 1393 um disen Gebresten zu verkommen 1429 da bekam im einer (da begegnete ihm einer) Dr Pfarr hätti hööch uufä söllä einä gu värsee und hed halb obä nümmä mögä,dä hed är gseid: jä daa, wänn är schtiirbt und obsi chund, dä isch äs ja guät,und wän är nidsi muäss, dä värkund är mr ja! 3) gedeihen: äs isch alls schöön värkoo! äs isch gaar nüüd värkoo! 4) schriftdt: verkommen = verderben (ein verkommener Mensch)!
värschtraassnäein Stück Land zu einer Strasse machen 1864 haben sie dem Pfarrhelfer seinen Garten verstrassnet
WalburgaHeilige unserer Pfarrkirche Abk. Burgi
Dialekt:Pfarr
Deutsch:Pfarrer
lat parrochus mhd pfarrer Untärschiid zwüschät ämä Pfar und ämä Wiirt: dr Pfar bringt d Lüüt nüd inä - und dr Wiirt bringt si nüd uusä! > Herr, Sagäpfarr, Sagäherr
Dialekt:Pfarrchöchäni
Deutsch:Pfarr-Haushälterin
Dialekt:Pfarrgüätär
Deutsch:Pfrundgüter
Dialekt:Pfarrhälfär
Deutsch:Pfarrhelfer
Dialekt:Pfarrhuus
Deutsch:Pfarrhaus
Dialekt:Pfarii
Deutsch:Pfarrei
Dialekt:aagschiirä
Deutsch:das Geschirr
ds Ross aagschiirä Sigrist: i muess der Pfarr gu aagschiirä (Messgewand anlegen)
Dialekt:aaschnerzä
Deutsch:anschnauzen
Stöösler-Gedicht: wiit hindärä hends müässä z Chilä is Taal, und aagschnerzt heds dr Pfarr nu medän äs maal! > schnerzä
Dialekt:Aarmi Seelä
Deutsch:Arme Seelen
(im Fegfeuer) siehe Sagen, Der Pfarrer im Thal, Freund der Armen Seelen Äs hend einisch ä paar eim pässlät und hend ä wellä ärgräslä, abär äs sind ä paar biin um gsii, won är choo isch - di aarmä Seelä hend dem ghulffä!
Dialekt:cheib
Deutsch:unwillkommen
cheibä Züüg, cheibä Wätter, cheibä Zändwee, der cheibä Roscht, diä cheibä Naadlä het mi gschtochä! Verstärkung: cheibä schöön Ein Pfarrer (oder ein Ehemann) ist im 1. Jahr ä cheibä schöönä, im 2. Jahr ä schöönä, im 3. Jahr ä cheibä, im 4. Jahr ä schöönä cheibä!
Dialekt:Chilägmeind
Deutsch:Kirchgemeinde
(bis 1996 politische Gemeindeversammlung in der Pfarrkirche, jetzt getrennte Kirchgemeinde, getrennte Versammlung)
Dialekt:Chilämaa
Deutsch:
Kindersprache für Pfarrer
Dialekt:Chrääjä
Deutsch:Krähe
ahd kraja, krija Spottwort für Reichsadler > Rappä Unterschiid zwüschet Chrääjä und Pfarr? - Keinä: beed sind schwarz und schrijid di ganz Ziit: gää, gää!
Dialekt:Chrützä
Deutsch:Gemach, Verschlag, Einfriedung, reservierte Kirchenbänke mit Absperrung :
“Die Krützenrechte in der Pfarrkirche Schwyz”) Hüenderchrütze OW Chrutzä
Dialekt:flingg
Deutsch:flink, behende, schnell
Pfarrhelfer Götz ist hier besonders gut angeschrieben, weil er in der Kirche sehr flingg ist!
Dialekt:gältä
Deutsch:gelten/gegolten
ggultä mhd gelten Dr Pfarr hätt bim Alpävärsägnä zletscht nu söllä hööch uufä und hed nümmä mögä,dä hed är uufägrüäft: ghööräd iär mi? - Jaa! - Dä sölls gältä vo da undänuufä! - Drnaa hends dobä ä Chääs zeigt und grüäft: öb är ä gsääch? - Jaa! - Ja dä sölls ä gältä!
Dialekt:gid
Deutsch:gibt
är gid nüüd drum das gid einisch ä Leerär adär ä Pfarr! äs gid ä = es gibt ihn, es kommt zustande (Arbeit, Kochen) Zuruf an Erntende im Garten: gids? gids grooss? (Gumeli) gids nämis? gids wooluus? (Gemüse)> gää
Dialekt:Götz
Deutsch:Götze
mhd götze Götzädiänscht FN Götz (Gottfried), siehe Pfarrhelfer Goetz > Öölgötz
Dialekt:Hälffär
Deutsch:Helfer
(engl helper), Gehilfe, bei uns meist: > Pfarrhälffär
Dialekt:Heräblätz
Deutsch:
Flurname Pfarrersblätz
Dialekt:hüntsch
Deutsch:heftig, sehr, stark
Wort früher weit verbreitet, in der Erklärung aber umstritten: hunnisch, hündisch, hühnenhaft es hat ihn gar hüntsch gefreut, sagte der Muottathaler (soviel als: gar sehr. tuäts dr hüntsch wee? nüggär hüntsch! nüd zhüntsch und nüd zwenig hüntschär! dr hüntschisch as einä Glaubsch du alls, was dr Pfarr hütt predigät hed? Das glaubä ich alls, abär nüd äso hüntsch! vgl engl haunch (Keule), hunch (Humpen)
Dialekt:Huuffä
Deutsch:Haufen
mhd hûfe ä Huuffä anä Huuffä tuä amänä Huuffä liggä am altä Huuffä zuä übärä Huuffä schiässä ä Huuffä Wassär (abär Wassär cha mä nüd huuffnä!) Was hed dr Pfarr predigät? Leitärä ä Huuffä!
Dialekt:Iischtand
Deutsch:
Einstand machen in Stellung (Pfarrer, Schützen, Beamte)
Dialekt:liidä
Deutsch:erdulden
ä so öppis mag i nüd liidä! und wänns dr Pfarrär nüd mag liidä
Dialekt:Ooschtärä
Deutsch:Ostern
mhd osteren Ei! wiissi Ooschtärä: mit Schnee Öppis nach Ooschtärä hed dr Pfarr än altä Schriinär troffä und in gfraagt: hend iär d Ooschtärä gmacht? - Jää, isch si värhiid?
Dialekt:paar
Deutsch:einige, mehrere
äs sind ä paar choo gad ä paar Lüüt Wägä denä paar Mettler heig ä Pfarr nümmä wellä Chilä haa, drum heissid s etzt Barmettler!
Dialekt:Pfaff
Deutsch:
altdeutsch für Pfarrer, Geistlicher, Herr ahd pfaffo Berg auf Glattalp (vgl Pfaffnau LU, Pfäffikon SZ, ZH Fam. Name Pfaff, Pfäffle)
Dialekt:Pfarär
Deutsch:
Mz Pfarrer Pfärärli: Pfarrerlein
Dialekt:pfärärlä
Deutsch:
Kinder spielen Pfarrer> Pfaff
Dialekt:Pfruänd
Deutsch:Pfrund, Pfründe
lat praebenda mhd pfruond > Pfarrgüter, Widmen, Pfarr-Ried
Dialekt:putzt
Deutsch:geputzt, gesiegt, getötet
PP = plötzli putzt. Im Uurnärland isch ä Buäb mid dräckätä Schuä choo gu altärdiänärä,dr Pfarr seid: moorä sind dä dini Schuä putzt! - Moorädess isch dr Buäb mid schöön putztä Schuä choo,dr Pfarr seid: so, heds d Muättär putzt? - dr Buäb: ich weis nüüd, won ich ggangä bi, hed si nu gläbt! - Am änä andärä Oort hend ä paar alti Mannä midänand gjassät,einärsmaal seid dr eint: ich glaubä mich putzts! är heds uf um Häärz ghaa,äs isch dä abär wiitär ggangä,einärsmaal seid är widär: etz putzts mi! und duä heds ä putzt! > butzä, butzt
Dialekt:Sagäpfarrs
Deutsch:
Familienzuname Gwerder
Dialekt:Schloffätanz
Deutsch:Tanzanlass zu verbotener Zeit an einem abgelegenen Ort
einst Sündenpfuhl in den Augen der Pfarrer
Dialekt:triibä
Deutsch:treiben
mhd triben 1421 (2) von dannen triben > aa- ab- ii- inä- uuf- uus- uusä- vär- zämä- Wänns dr Pfarrär nüd mag liidä, sä gänd im än alti Kafimüli z triibä!
Dialekt:trochä
Deutsch:trocken
mhd trucken äs isch trochä (es herrscht Trockenheit)Am änä Pfarr isch ds Huus värbrunnä und är hed gjammärät, as im alli Predigä värbrunnä siigid,da hed einä gseid: i glaubä wool as diä all värbrunnä sind, si sind trochä gnuäg gsii! neu trochnig
Dialekt:übär
Deutsch:über
ahd uber (UW heute noch ubär!) mhd über 1) örtlich: übär d Brügg gaa übär d Fluä (seilriitä, mässä) übärs Land übär ä Chopf übärs Huus übärs Chrüüz übär ä Bäärg D Schmalaui isch übärundä, ds Fäldmoos isch übärobä und übärhindä, d Hööchweid isch au übärobä, abär übärvoor 2) schätzungsweise: übär Aug, übär d Fuuscht, übär d Hand mässä 3) zeitlich: übär Nacht füüf übär ölfi (11.05 Uhr) tagsübär übärs Jaar übärmoorä übär die andär Wuchä Über waas sött ä Pfarr niä predigä? - übär ä Schtund! 4) geistig: übär (ei)nä lachä übär öppis redä übär öppis tuä übärs lachä 5) zu hoch: übärs Boonäliäd übärs Värmögä übärä Värschtand > medä
Dialekt:übärchoo
Deutsch:bekommen, erhalten
überkommen noch bei Luther und Goethe, jetzt nur noch in Mundart, und hier auch bedroht durch “bechoo” was chumä(n) ich übär? was hesch übärchoo? si hend äs Chliis übärchoo! Gotthelf überchoo, überkommen Lienert äs Chumänüüdüberli > uusä übärchoo UR berchoo NW uberchoo 1799 29. Herbst: dass viele Leute nichts mehr überkommen thäten (Vorspr.) 1820 dass wir einen tauglichen Pfarrer überkommen könnten Schülerdeutsch: Ich habe ein Geschenk übergekommen vgl. überkommene Gebräuche,es überkam ihn Furcht
Dialekt:värhiijä
Deutsch:zerfallen, zerstören
äs Bei värhiid (Bein gebrochen) mhd ferheie (Notker) Öppis nach Ooschtärä hed dr Pfarr dr alt Schriinärli troffä und hed ä gfraagt, öb är d Ooschtärä scho gmacht heig,da hed disä gfraagt: jää, isch si värhiid? - Ich ha ä altä Maa gfraagt, wes um öppä gang, dä hed är gseid: nümmä äso guät, mä tuäd äso langsam värhiijä!
Dialekt:värjagä
Deutsch:verjagen
1) fortjagen, verscheuchen Damals als der Pfarrer aus dem Thal verjagt wurde 2) zerspringen, platzen äs chönnt dr Schluuch värjagä 3) neu: Geduld verlieren äs hed dr Leerär värjagt!
Dialekt:värkoo
Deutsch:verkommen
1) alt: ein Abkommen machen vgl Stanser Verkommnis 1481 (Abkommen, Übereinkunft) 2) entgegenkommen, begegnen: ä chönntisch dä nu am Lanteger värkoo! äs isch mär niämär värkoo 1393 um disen Gebresten zu verkommen 1429 da bekam im einer (da begegnete ihm einer) Dr Pfarr hätti hööch uufä söllä einä gu värsee und hed halb obä nümmä mögä,dä hed är gseid: jä daa, wänn är schtiirbt und obsi chund, dä isch äs ja guät,und wän är nidsi muäss, dä värkund är mr ja! 3) gedeihen: äs isch alls schöön värkoo! äs isch gaar nüüd värkoo! 4) schriftdt: verkommen = verderben (ein verkommener Mensch)!
Dialekt:värschtraassnä
Deutsch:
ein Stück Land zu einer Strasse machen 1864 haben sie dem Pfarrhelfer seinen Garten verstrassnet
Dialekt:Walburga
Deutsch:
Heilige unserer Pfarrkirche Abk. Burgi