Muotathaler Dialekt Schriftsprache Erläuterung Foto Audio
MilchMilchmhd milch engl milk är wott d Milch nüd appälaa = er will nicht Auskunft geben > mälch, mälchä
ärwelläMilch auwallen lassenmhd erwallen > Wellgruäbi
BiänschtMilch einer frisch gekalbten Kuh(mit Mehl vermischt zu einem begehrten Kuchen gebacken) anderswo: Biämscht, Briäsch, Briest, Briänscht, Priemscht, > mhd bienst Eier-Biänscht: obiger Kuchen mit Eiern
MilchbuächMilchbuch
FeimMilchhaut, Pelleahd veim Illgau Fäum ZH LU Föim
MilchbettiLaufbett für Milchkühlung
MilchbluämliMilchblume
MilchbüäläMilchbühlen(Alpweide)
MilchhuusMilchhauskühle Hütte für Milchlagerung
MilchmaaMilchmann
MilchmöckäBrot in Milch getunkt
Milchsuppä
MilchliMilchsuppeVerkl. Milch (gut, schlecht)
MilchligMilchling(Pflanze)
MilchligMilke
milchälänach Milch riechen
abärtwännäabgewöhnen(Kälber von der Muttermilch) > gwännä
abschuumäSchaum von der frisch gemolkenen Milch geniessen
AlpchääsAlpkäseaus Alpmilch hergestellter Käse
Ankäruumibegehrter Rückstand von eingesottener Butterz Amerika isch einisch einä i dr Milch värtrunkä und erscht i dr Ankäruumi widär fürächoo! > Ankägroon
appälaaherunterlassenlach di hübschäli appä d Milch appälaa > ablaa
ärgaltägalt werden, keine Milch gebeneine Milch geben
BeckäliTrinkgefässfür Milch, jetzt verdrängt durch Tassli
blaablaumhd blâ: früher weitherum blaa blaaä Chääs: Magerkäse blaaä Chlee blaai Milch: abgerahmte Milch blaai Schtei : ungeeignet fürs Kalkbrennen
Blätzkleines Stückä Blätz Land, ä Blätz Wald, ä Blätz Schnee > Gaartä- , Boonä-, Heu-, Beeri-, Leer- mhd blez > Platz, Plätz Flurname: (auch Plätz) Blätz (Stoos, Wallis), Bock-, Böllä-, Distlä-, Chalber-, Hasä-, Häxä-, Milch-, Munggä-, Ried-, Schmalaui-, Spil-, Tor-
braafbrav, tüchtigsehr ä braafä Maa, äs braafs Meitli braaf Milch trinkä, braaf schwitzä,braaf chratzä, dä hörts biissä,äs hed braaf Heu breefär, am breefschtä, ä Breefi (Bravheit)
BüälBüölhäufiger Flurname mhd bühel (Hügel)> Liplisbüäl, Schönbüäl, Schpitzibüäl, Schluuchbüäl, Wolfsbüäl, Chilchbüölen, Milch-, UR NW VS Biäl vgl FN Bühler, Büeler, Abbühl, Ambühl, Zumbühl
ChDas CH am Anfang eines Wortes statt K ist nicht nur unser Landeskürzel, sondern auch das auffälligste Merkmal unseres Schweizerdeutschen - eine Halskrankheit? Es muss sehr früh aufgekommen sein, denn schon um 800 findet sich das Wort chuo für Kuh in einer Handschrift des Klosters St.Gallen (sog. Milchsegen). Im mhd ist bereits alles mit K- geschrieben. Das CH ist also ein Rest vom Althochdeutschen, der sich sehr hartnäckig bis in unsere Zeit erhalten hat und wohl noch lange sich erhalten wird. - Im Anlaut schwach (ch), nach Vokal stark (chch, nicht eigens bezeichnet)Es ist allerdings manchmal schwierig, den Unterschied zu k in jedem Fall eindeutig festzustellen: hier Fehlendes suche man also bei K.
ChääslaabMittel zur Milchgerinnung beim Käsen
Chlottäripolternder Wagen oder Schlitten, Milchwächter
ChuämilchKuhmilch(Gegensatz zu Geissmilch) Früänär heds gheissä, wänn äs Chliis d Chuämilch nüd värträägi, chönn mä nüüd machä!
DünniDünnheitdiä Suppä isch etz au ä Dünni! d Dünni = Rest der Milch ohne Fett
duräghiijädurchfallen(durch Eis, im Examen),in die Bestandteile zerfallen (Milch, Most)
feissfeist, dick, fettmhd veizt feissi Milch, feissä Chääs> heimlifeiss
FuugäAbk. für Zentrifuge Milch fuugnä, Fuugämilch
GadäröötäliRotschwänzleinZG Huusrööteli -kehlchen, -schwänzlein (schützen den Stall gegen Blitzschlag und Viehverhexung). Sage: wenn sie vom Nest im Stall vertrieben werden, bekommen die Kühe rote Milch
galtgalt, geltmhd galt: keine Milch gebend, unfruchtbar
gautschläschütteln, schwappelnübäruusä gautschlä (Milch in der Tause) auch gaupflä, gautschnä
GeissmilchZiegenmilch(gilt als besonders heilkräftig)
Gööndlikleine Schöpfkelle(z. B. 1 lt fürs Milchausmessen > Zinärli)
Grützgeschiedene Milch
Güttärlikleine Glasflasche> Milchgüttärli, värgüttärlä
HuusHausahd hûs engl house > Aarmä-, Chrankä-, Füür-, Gadä-, Gotts-, Holz-, Milch-, Nüü-, Siächä-, Schnäggä-, Schützä-, Voor-, Weisä-, Wiirts-
KafiKaffeeauch Gaffi Kafi Schnaps, Kafi im Glaas, luggä Kafi, äs Käfäli Gänd im än alti Kafimüli z triibä > Milchkafi, Schwarzäs, Wiikafi
LaabLabmhd lap Gerinnmittel für Milch zur Käserei, Laabmagä auch Lupp
LochLochmhd loch Löchli, Löchär In Flurnamen: a) Geländetiefe, Tälchen z. B. Bären-, Heiter-, Hühner-, Kalber-, Regen-, Roggen-, Dreck- b) Höhle: Höll-, Laui-, Maamilch-Gämsi-, Muus-, Munggä-, Lochbach, vor dä Löchärä
MaaMannmhd ä Maa unter Frauen: mii Maa, ds Maas Gäld, am Maa sis Gäld > Chälä-, Chilä-, Schnee-, Milch-, Bööli-, Lee-, Mannä, Mändäl, Männdli, Manöggel, Haupmä, Leemä, Buumä .. maas: manns, mutig maas gnuäg?
MaamilchMondmilch
MaamilchKalksinter
Määliäs Määli Milch (Menge Milch auf einmal von einer Kuh gemolken)
MagärmilchMagermilch(abgefeimt, abgerahmt)
mälchmelk, milchgebendmhd melch, mulch äs mälchs Gresli
MälchtärliHolzgeschirr für Milchtränke (urspr. fürs Melken: lat mulctrale) ds Mälchtärli äwägnää (beenden) Süümälchtärli (für Schweinemast) > Multärä, Mulchä
mässämessenmhd mezzen übär d Fluä mässä Mässlattä Milch mässä: Verkauf im offenen Ausschank > Määs, Augämääs, Fiäbärmässär, Meetär
Muttäflaches Holzgefäss für Milch lat modius (Scheffel) Mutten und das Sännkessi Verkl. Mutt(ä)li anderswo: Gelte, Gepse
nachätränkäKälber nur mit Milch ernähren (gibt weisses Kalbfleisch)
rämsälänach Ramsen riechen (wänn Chüä Ramsä frässid, schmöckid drvoo Milch, Ankä, Chääs)
richtärichtenmhd rihten (zurechtmachen) Wand richtä, Muurä richtä (Schreiner, Maurer),als Richter amten,chasch äs richtä? (Zeit einrichten),d Muusfallä richtä,Milch richtä (durch Sieben bereitmachen),ds Ässä richtä (anrichten) grichtät > reisä, abrichtä, uusrichtä
RuumiAnkäruumi Rückstand beim Butter-Einsieden, beliebter Brotaufstrich Schuänis Thummäs: z Amerika hends ä See mit Milch ghaa und d Niidlä mid Schiffli abgnuu,drbii isch einisch einä värtrunkä - är isch eersch widär i där Ankäruumi fürächoo!
SännSenn(Alphirt, Milchverarbeiter, Küher) mhd senne
SännäriiSennerei, Milchverarbeitung, Käserei
scheidäscheidenmhd scheiden, schiden (vgl Schiedsrichter, entschieden) Schaaff scheidä d Milch scheidät neu: Ehe scheiden
SchlaagSchlagmhd slag, slaht ä Schlaag Holz dr Schlaag hed ä troffä (früher: Schlag Gottes) z Schlaag choo mid eim (urspr. im Zweikampf) ä gschpässägä Schlaag Lüüt Verschlag (neu: Schlafzimmer) we im ä Tuubä- schlaag Mz Schleeg Verkl. Schlegli > Schlag-, Schlegel, Schlegmilch
SchlegmilchButtermilchmhd slegemilch (nach dem Schlagen der Milch)
SchottäSchotte, gebrochene Milch beim Käsenmhd schotte Schottäbüüch
schtillästillen(si schtillt: gibt Milch, si schtilt: sie stiehlt) > schweiggä
SchtraamäStrahlmhd strâme, Strömung, Strahl (Licht, Milch, Wasser) 1606 ein feurigen Stramen gesechen äs Schträämli
schtrodlästrudel, siedenmhd strudeln: vor Hitze wallen d Milch schtrodlät ds Wasser schtrodlät schtrödälä gschtrodlät vgl Strudel, Sprudel
schuumäschäumenschuumä = Milchschaum beim Melken geniessen
schwappläschwappen, wallenvgl. Wasserschwall 1774 Erdbeben im Muotathal: so starch, dass auf gwüssnen Alpen die Milch in den Mutten die Hälfte hinaus geschwaplet hat > schweibälä
SiänäHolztrichter als Milchsieb und als Lautsprecher beim Betruf mhd sîhen = seihen anderswo Folle
SiirtäSirte, Käsemilchrom. Alpenwort lat serum die Sirten,1327 Sirmende, Sirpe, Sirte > Suuffi
SunnäwirbelSonnenwirbel(Löwenzahn) mhd sunnenwirbel Leider gebrauchen nicht mehr alle diesen alten schönen Namenanderswo: Ankenblume, Gold-, Honig-, Ketten-, Milch-, Sau-
SuppäSuppeSüppli Suppägsicht Suppen: Ankä- Aarmä- Bambäli- Böllä- Brood- Buächschtabä- Chääs- Chalti- Chindbetti-, Chriäsi- Fleisch- Fisch- Fideeli- Gigäli- Gmüäs- Gumäli- Gwundär- Habär- Määl- Milch- Phünktli- Schtäärndli- Schuäl- Tünkli-
Suuffi“Saufe”, Trank(Schotte, Sirte, Käsemilch): Wort im ganzen Alpengebiet, aber mit versch. Bedeutung “Saufe”: 1640 ein Sufi Stier, 1653 ein Sufi Kalb
TausäTanse(vgl. sanft-sauft), Bütte, Brente (Rückentrage für Milch, Wasser, Gülle, in Rebgebieten für Trauben): Tause nur Schweiz und Vorarlberg GL Taase
trinkätrinkenmhd trinken trunkä: getrunken (Valser triiche, getruuche) ä Trunk ds trunkä Eeländ Milch suuffä, Suuffi trinkä > tränkä, suuffä
übärluffäübergelaufend Milch isch übärluffä d Muätaa isch übärluffä neu: zuviel Besuch
übäräghiijäunbrauchbar werden, sauer werden(Milch)
umghiijäumfallen, umwerfen, Wetterwechsel, Milch-Scheidungär isch umghiid, äs hed än umghiid, ds Wätter ghiid um
uufziäaufzieheneine Last am Aufzug, Kinder und Kälber aufziehen, eine Uhr aufziehen d Milch la uufziä ass mee Niidlä gid
uusmässäausmessenGetränke (Milch .. ) nach Mass ausgeben 1502 wer bi Mäss verkouft und usmisset
uusrichtäausrichten, Mitteilung machen, etwas zustande bringen, Milch ausmessen> iirichtä
väranknäalle Milch zu Anken verarbeiten
värchääsäverkäsenalle Milch zu Käse verarbeiten
VogelheuKlösschen gebacken aus Brot, Mehl, Ei, Milch (verzerrte Omelette: gewöhnlich ohne Brot): Vogelfutter, Eiergebäck
ZandZahnmhd zan, zant Mz Zänd Zandlückä, Zänd butzä, Zänd la ziä, la flickä Milchzand, Schtockzand, Zändlückämüättärli zum Zahnarzt gehen: gu Zänd la flickä anderswo: Zaa, Zää, Zee
ZigärZigerbei uns der feste Rückstand aus geschiedener Milch, anderswo andere Bedeutung (Schotte, Ricotta, Glarner Ziger, Quark, Yoghurt) Glaarnär Zigär (mit Grünklee)
Zinärligeeichtes Schöpfgefäss für Wasser, Milch (sinnen = eichen): ds Sinärli heute: Litärli > Ziin
Dialekt:Milch
Deutsch:Milch
mhd milch engl milk är wott d Milch nüd appälaa = er will nicht Auskunft geben > mälch, mälchä
Dialekt:ärwellä
Deutsch:Milch auwallen lassen
mhd erwallen > Wellgruäbi
Dialekt:Biänscht
Deutsch:Milch einer frisch gekalbten Kuh
(mit Mehl vermischt zu einem begehrten Kuchen gebacken) anderswo: Biämscht, Briäsch, Briest, Briänscht, Priemscht, > mhd bienst Eier-Biänscht: obiger Kuchen mit Eiern
Dialekt:Milchbuäch
Deutsch:Milchbuch
Dialekt:Feim
Deutsch:Milchhaut, Pelle
ahd veim Illgau Fäum ZH LU Föim
Dialekt:Milchbetti
Deutsch:
Laufbett für Milchkühlung
Dialekt:Milchbluämli
Deutsch:Milchblume
Dialekt:Milchbüälä
Deutsch:Milchbühlen
(Alpweide)
Dialekt:Milchhuus
Deutsch:Milchhaus
kühle Hütte für Milchlagerung
Dialekt:Milchmaa
Deutsch:Milchmann
Dialekt:Milchmöckä
Deutsch:
Brot in Milch getunkt
Dialekt:Milchsuppä
Deutsch:
Dialekt:Milchli
Deutsch:Milchsuppe
Verkl. Milch (gut, schlecht)
Dialekt:Milchlig
Deutsch:Milchling
(Pflanze)
Dialekt:Milchlig
Deutsch:Milke
Dialekt:milchälä
Deutsch:nach Milch riechen
Dialekt:abärtwännä
Deutsch:abgewöhnen
(Kälber von der Muttermilch) > gwännä
Dialekt:abschuumä
Deutsch:
Schaum von der frisch gemolkenen Milch geniessen
Dialekt:Alpchääs
Deutsch:Alpkäse
aus Alpmilch hergestellter Käse
Dialekt:Ankäruumi
Deutsch:begehrter Rückstand von eingesottener Butter
z Amerika isch einisch einä i dr Milch värtrunkä und erscht i dr Ankäruumi widär fürächoo! > Ankägroon
Dialekt:appälaa
Deutsch:herunterlassen
lach di hübschäli appä d Milch appälaa > ablaa
Dialekt:ärgaltä
Deutsch:galt werden, keine Milch geben
eine Milch geben
Dialekt:Beckäli
Deutsch:Trinkgefäss
für Milch, jetzt verdrängt durch Tassli
Dialekt:blaa
Deutsch:blau
mhd blâ: früher weitherum blaa blaaä Chääs: Magerkäse blaaä Chlee blaai Milch: abgerahmte Milch blaai Schtei : ungeeignet fürs Kalkbrennen
Dialekt:Blätz
Deutsch:kleines Stück
ä Blätz Land, ä Blätz Wald, ä Blätz Schnee > Gaartä- , Boonä-, Heu-, Beeri-, Leer- mhd blez > Platz, Plätz Flurname: (auch Plätz) Blätz (Stoos, Wallis), Bock-, Böllä-, Distlä-, Chalber-, Hasä-, Häxä-, Milch-, Munggä-, Ried-, Schmalaui-, Spil-, Tor-
Dialekt:braaf
Deutsch:brav, tüchtig
sehr ä braafä Maa, äs braafs Meitli braaf Milch trinkä, braaf schwitzä,braaf chratzä, dä hörts biissä,äs hed braaf Heu breefär, am breefschtä, ä Breefi (Bravheit)
Dialekt:Büäl
Deutsch:Büöl
häufiger Flurname mhd bühel (Hügel)> Liplisbüäl, Schönbüäl, Schpitzibüäl, Schluuchbüäl, Wolfsbüäl, Chilchbüölen, Milch-, UR NW VS Biäl vgl FN Bühler, Büeler, Abbühl, Ambühl, Zumbühl
Dialekt:Ch
Deutsch:
Das CH am Anfang eines Wortes statt K ist nicht nur unser Landeskürzel, sondern auch das auffälligste Merkmal unseres Schweizerdeutschen - eine Halskrankheit? Es muss sehr früh aufgekommen sein, denn schon um 800 findet sich das Wort chuo für Kuh in einer Handschrift des Klosters St.Gallen (sog. Milchsegen). Im mhd ist bereits alles mit K- geschrieben. Das CH ist also ein Rest vom Althochdeutschen, der sich sehr hartnäckig bis in unsere Zeit erhalten hat und wohl noch lange sich erhalten wird. - Im Anlaut schwach (ch), nach Vokal stark (chch, nicht eigens bezeichnet)Es ist allerdings manchmal schwierig, den Unterschied zu k in jedem Fall eindeutig festzustellen: hier Fehlendes suche man also bei K.
Dialekt:Chääslaab
Deutsch:Mittel zur Milchgerinnung beim Käsen
Dialekt:Chlottäri
Deutsch:polternder Wagen oder Schlitten, Milchwächter
Dialekt:Chuämilch
Deutsch:Kuhmilch
(Gegensatz zu Geissmilch) Früänär heds gheissä, wänn äs Chliis d Chuämilch nüd värträägi, chönn mä nüüd machä!
Dialekt:Dünni
Deutsch:Dünnheit
diä Suppä isch etz au ä Dünni! d Dünni = Rest der Milch ohne Fett
Dialekt:duräghiijä
Deutsch:durchfallen
(durch Eis, im Examen),in die Bestandteile zerfallen (Milch, Most)
Dialekt:feiss
Deutsch:feist, dick, fett
mhd veizt feissi Milch, feissä Chääs> heimlifeiss
Dialekt:Fuugä
Deutsch:
Abk. für Zentrifuge Milch fuugnä, Fuugämilch
Dialekt:Gadäröötäli
Deutsch:Rotschwänzlein
ZG Huusrööteli -kehlchen, -schwänzlein (schützen den Stall gegen Blitzschlag und Viehverhexung). Sage: wenn sie vom Nest im Stall vertrieben werden, bekommen die Kühe rote Milch
Dialekt:galt
Deutsch:galt, gelt
mhd galt: keine Milch gebend, unfruchtbar
Dialekt:gautschlä
Deutsch:schütteln, schwappeln
übäruusä gautschlä (Milch in der Tause) auch gaupflä, gautschnä
Dialekt:Geissmilch
Deutsch:Ziegenmilch
(gilt als besonders heilkräftig)
Dialekt:Gööndli
Deutsch:kleine Schöpfkelle
(z. B. 1 lt fürs Milchausmessen > Zinärli)
Dialekt:Grütz
Deutsch:geschiedene Milch
Dialekt:Güttärli
Deutsch:kleine Glasflasche
> Milchgüttärli, värgüttärlä
Dialekt:Huus
Deutsch:Haus
ahd hûs engl house > Aarmä-, Chrankä-, Füür-, Gadä-, Gotts-, Holz-, Milch-, Nüü-, Siächä-, Schnäggä-, Schützä-, Voor-, Weisä-, Wiirts-
Dialekt:Kafi
Deutsch:Kaffee
auch Gaffi Kafi Schnaps, Kafi im Glaas, luggä Kafi, äs Käfäli Gänd im än alti Kafimüli z triibä > Milchkafi, Schwarzäs, Wiikafi
Dialekt:Laab
Deutsch:Lab
mhd lap Gerinnmittel für Milch zur Käserei, Laabmagä auch Lupp
Dialekt:Loch
Deutsch:Loch
mhd loch Löchli, Löchär In Flurnamen: a) Geländetiefe, Tälchen z. B. Bären-, Heiter-, Hühner-, Kalber-, Regen-, Roggen-, Dreck- b) Höhle: Höll-, Laui-, Maamilch-Gämsi-, Muus-, Munggä-, Lochbach, vor dä Löchärä
Dialekt:Maa
Deutsch:Mann
mhd ä Maa unter Frauen: mii Maa, ds Maas Gäld, am Maa sis Gäld > Chälä-, Chilä-, Schnee-, Milch-, Bööli-, Lee-, Mannä, Mändäl, Männdli, Manöggel, Haupmä, Leemä, Buumä .. maas: manns, mutig maas gnuäg?
Dialekt:Maamilch
Deutsch:Mondmilch
Dialekt:Maamilch
Deutsch:Kalksinter
Dialekt:Määli
Deutsch:
äs Määli Milch (Menge Milch auf einmal von einer Kuh gemolken)
Dialekt:Magärmilch
Deutsch:Magermilch
(abgefeimt, abgerahmt)
Dialekt:mälch
Deutsch:melk, milchgebend
mhd melch, mulch äs mälchs Gresli
Dialekt:Mälchtärli
Deutsch:
Holzgeschirr für Milchtränke (urspr. fürs Melken: lat mulctrale) ds Mälchtärli äwägnää (beenden) Süümälchtärli (für Schweinemast) > Multärä, Mulchä
Dialekt:mässä
Deutsch:messen
mhd mezzen übär d Fluä mässä Mässlattä Milch mässä: Verkauf im offenen Ausschank > Määs, Augämääs, Fiäbärmässär, Meetär
Dialekt:Muttä
Deutsch:
flaches Holzgefäss für Milch lat modius (Scheffel) Mutten und das Sännkessi Verkl. Mutt(ä)li anderswo: Gelte, Gepse
Dialekt:nachätränkä
Deutsch:
Kälber nur mit Milch ernähren (gibt weisses Kalbfleisch)
Dialekt:rämsälä
Deutsch:
nach Ramsen riechen (wänn Chüä Ramsä frässid, schmöckid drvoo Milch, Ankä, Chääs)
Dialekt:richtä
Deutsch:richten
mhd rihten (zurechtmachen) Wand richtä, Muurä richtä (Schreiner, Maurer),als Richter amten,chasch äs richtä? (Zeit einrichten),d Muusfallä richtä,Milch richtä (durch Sieben bereitmachen),ds Ässä richtä (anrichten) grichtät > reisä, abrichtä, uusrichtä
Dialekt:Ruumi
Deutsch:
Ankäruumi Rückstand beim Butter-Einsieden, beliebter Brotaufstrich Schuänis Thummäs: z Amerika hends ä See mit Milch ghaa und d Niidlä mid Schiffli abgnuu,drbii isch einisch einä värtrunkä - är isch eersch widär i där Ankäruumi fürächoo!
Dialekt:Sänn
Deutsch:Senn
(Alphirt, Milchverarbeiter, Küher) mhd senne
Dialekt:Sännärii
Deutsch:Sennerei, Milchverarbeitung, Käserei
Dialekt:scheidä
Deutsch:scheiden
mhd scheiden, schiden (vgl Schiedsrichter, entschieden) Schaaff scheidä d Milch scheidät neu: Ehe scheiden
Dialekt:Schlaag
Deutsch:Schlag
mhd slag, slaht ä Schlaag Holz dr Schlaag hed ä troffä (früher: Schlag Gottes) z Schlaag choo mid eim (urspr. im Zweikampf) ä gschpässägä Schlaag Lüüt Verschlag (neu: Schlafzimmer) we im ä Tuubä- schlaag Mz Schleeg Verkl. Schlegli > Schlag-, Schlegel, Schlegmilch
Dialekt:Schlegmilch
Deutsch:Buttermilch
mhd slegemilch (nach dem Schlagen der Milch)
Dialekt:Schottä
Deutsch:Schotte, gebrochene Milch beim Käsen
mhd schotte Schottäbüüch
Dialekt:schtillä
Deutsch:stillen
(si schtillt: gibt Milch, si schtilt: sie stiehlt) > schweiggä
Dialekt:Schtraamä
Deutsch:Strahl
mhd strâme, Strömung, Strahl (Licht, Milch, Wasser) 1606 ein feurigen Stramen gesechen äs Schträämli
Dialekt:schtrodlä
Deutsch:strudel, sieden
mhd strudeln: vor Hitze wallen d Milch schtrodlät ds Wasser schtrodlät schtrödälä gschtrodlät vgl Strudel, Sprudel
Dialekt:schuumä
Deutsch:schäumen
schuumä = Milchschaum beim Melken geniessen
Dialekt:schwapplä
Deutsch:schwappen, wallen
vgl. Wasserschwall 1774 Erdbeben im Muotathal: so starch, dass auf gwüssnen Alpen die Milch in den Mutten die Hälfte hinaus geschwaplet hat > schweibälä
Dialekt:Siänä
Deutsch:
Holztrichter als Milchsieb und als Lautsprecher beim Betruf mhd sîhen = seihen anderswo Folle
Dialekt:Siirtä
Deutsch:Sirte, Käsemilch
rom. Alpenwort lat serum die Sirten,1327 Sirmende, Sirpe, Sirte > Suuffi
Dialekt:Sunnäwirbel
Deutsch:Sonnenwirbel
(Löwenzahn) mhd sunnenwirbel Leider gebrauchen nicht mehr alle diesen alten schönen Namenanderswo: Ankenblume, Gold-, Honig-, Ketten-, Milch-, Sau-
Dialekt:Suppä
Deutsch:Suppe
Süppli Suppägsicht Suppen: Ankä- Aarmä- Bambäli- Böllä- Brood- Buächschtabä- Chääs- Chalti- Chindbetti-, Chriäsi- Fleisch- Fisch- Fideeli- Gigäli- Gmüäs- Gumäli- Gwundär- Habär- Määl- Milch- Phünktli- Schtäärndli- Schuäl- Tünkli-
Dialekt:Suuffi
Deutsch:“Saufe”, Trank
(Schotte, Sirte, Käsemilch): Wort im ganzen Alpengebiet, aber mit versch. Bedeutung “Saufe”: 1640 ein Sufi Stier, 1653 ein Sufi Kalb
Dialekt:Tausä
Deutsch:Tanse
(vgl. sanft-sauft), Bütte, Brente (Rückentrage für Milch, Wasser, Gülle, in Rebgebieten für Trauben): Tause nur Schweiz und Vorarlberg GL Taase
Dialekt:trinkä
Deutsch:trinken
mhd trinken trunkä: getrunken (Valser triiche, getruuche) ä Trunk ds trunkä Eeländ Milch suuffä, Suuffi trinkä > tränkä, suuffä
Dialekt:übärluffä
Deutsch:übergelaufen
d Milch isch übärluffä d Muätaa isch übärluffä neu: zuviel Besuch
Dialekt:übäräghiijä
Deutsch:unbrauchbar werden, sauer werden
(Milch)
Dialekt:umghiijä
Deutsch:umfallen, umwerfen, Wetterwechsel, Milch-Scheidung
är isch umghiid, äs hed än umghiid, ds Wätter ghiid um
Dialekt:uufziä
Deutsch:aufziehen
eine Last am Aufzug, Kinder und Kälber aufziehen, eine Uhr aufziehen d Milch la uufziä ass mee Niidlä gid
Dialekt:uusmässä
Deutsch:ausmessen
Getränke (Milch .. ) nach Mass ausgeben 1502 wer bi Mäss verkouft und usmisset
Dialekt:uusrichtä
Deutsch:ausrichten, Mitteilung machen, etwas zustande bringen, Milch ausmessen
> iirichtä
Dialekt:väranknä
Deutsch:
alle Milch zu Anken verarbeiten
Dialekt:värchääsä
Deutsch:verkäsen
alle Milch zu Käse verarbeiten
Dialekt:Vogelheu
Deutsch:
Klösschen gebacken aus Brot, Mehl, Ei, Milch (verzerrte Omelette: gewöhnlich ohne Brot): Vogelfutter, Eiergebäck
Dialekt:Zand
Deutsch:Zahn
mhd zan, zant Mz Zänd Zandlückä, Zänd butzä, Zänd la ziä, la flickä Milchzand, Schtockzand, Zändlückämüättärli zum Zahnarzt gehen: gu Zänd la flickä anderswo: Zaa, Zää, Zee
Dialekt:Zigär
Deutsch:Ziger
bei uns der feste Rückstand aus geschiedener Milch, anderswo andere Bedeutung (Schotte, Ricotta, Glarner Ziger, Quark, Yoghurt) Glaarnär Zigär (mit Grünklee)
Dialekt:Zinärli
Deutsch:
geeichtes Schöpfgefäss für Wasser, Milch (sinnen = eichen): ds Sinärli heute: Litärli > Ziin