Muotathaler Dialekt Schriftsprache Erläuterung Foto Audio
landlasst!land mi la gaa! land d Häntschä aa!
LandLandmhd lant Gegensatz zur Stadt ufm Land ussä >?Obärland, Undärland
LandWiesland1902 “Gärten und Land” nüd durs Land durä gaa!
LandGrundstückä Blätz Land chauffä as viil Schnee as Land! 4) Vaterland, Altes Land Schwyz, Obrigkeit
ChrüüzfaartLandeswallfahrtmit Chrüüz und Faanä von Schwyz nach Einsiedeln (ab 1311 bezeugt)
LandammäLandammann(Ammann = Amtsmann) Landammässä (Familie und Besitz des LA Peter Suter im Adler)
LandbottLandbote(amtlicher Bote),Aufgebot für das ganze Land
LandbuächLandbuchSammlung des Landrechts
LandfridäLandfrieden
LandjegärLandjäger(Polizist) > Lanteger
LandläuffärLandläufer, Landesmelder
LandlüütLandleuteVollbürger des Landes, nicht bloss Beisassen
LandmaaLandmannwie oben
LandmaarchLandesgrenze
LandrächtLandesrecht(Gesetze, Bürgerrecht) gu ds Landrächt ärnüüwärä
Landsaassim Land gesessen> Biisääss
LandschriibärLandesschreiber(Kanzler)
LandschtraassLandesstrasse
LandschturmLandsturm(16-40 Jahre, Elite) > Uuszuug
LandtaagLandtagHochgerichtstag mit Todesurteil
LandweerLandwehr(über 40 Jahre, Aufgebot in letzter Not)
LandweriLandesverteidigungswerk
Lands-Landes-
LandschnächtSöldner im Dienst eines Landes (auch Lanz-Knecht)
LandgmeindLandsgemeindeVersammlung der Landleute
LandmaaLandsmannaus dem gleichen Land stammend (neues Wort)
landälanden, an Land kommen
LandiLandesausstellung
landläuffigim Lande üblich
landsfrömdlandesfremd
landsfrömdausländisch
Landä(li)Lenkstange am Wagen mhd glande (Lanze)
LantegärLandjäger(Polizist),
SchpiissliLandsplitter
UusgmeindLandsgemeindeausserhalb des Hauptortes
AarmähüüslerArmenhausinsasse- Heuet: Heuernte auf dem Landgut des Armenhauses, mit Zuzug der arbeitsfähigen Insassen (auch: Levitiertes Hochamt): ä Huuffä driussä und äs gaad nüüd!
äbnäebenäbnä Bodä abnäs Land im äbnä Chrump > äbä
absitzäabsitzenabsitzä! in Deutschland: setzen! hinsetzen!
AmgweerdAmgwerdGeschlecht im Steiner Viertel > Gweerd, Gweerderin Deutschland: Amwerth, Amwerd (Bahlow)
änätDuden: “schweizerisch für jenseits” änät äm Pragel, änät äm Bach vgl. Ennetbirg (Gebirgsland jenseits des Gotthards), Ennetmarch (alter Name für Urnerboden), Ennetbaden, Ennetbühl, Ennetbürgen, Ennetmoos, Ennetsee
ÄngländerEngländerMann aus England, Werkzeug aus England
appähinunterher- mhd abe (vgl. Ebbe) d Laui isch appä ä Schlipf isch appä letzte Gebiete: Muotathal, Berner Oberland, Oberwallis, Prättigau (aper) heute meist abä (ahi, ache) abe, appä
ärnüüäräerneuernmhd erniuwern ds Landrächt ärnüüärä auf Besuch kommen
BäärnärobärlandBerner Oberland
barfuässbarfussbarfuäss gaa: im Unterland Zeichen für Armut, bei uns Frühlingsherrlichkeit der Kinder > barfis Barfüäss(l)är: 1) im Unterland verächtliches Wort für Voralpen-Viehzüchter, die im Som mer mit blossen Füssen in den Holzschuhen gehen 2) Ordensleute (Franziskaner), die das Barfussgehen zur Regel machten
BaselBasel(Stadt und Land) Baslär, baslärä, baseldüütsch Lied: z Basel a miim Rii Baselbiet: Gebiet vom Kanton Basel
Blätzkleines Stückä Blätz Land, ä Blätz Wald, ä Blätz Schnee > Gaartä- , Boonä-, Heu-, Beeri-, Leer- mhd blez > Platz, Plätz Flurname: (auch Plätz) Blätz (Stoos, Wallis), Bock-, Böllä-, Distlä-, Chalber-, Hasä-, Häxä-, Milch-, Munggä-, Ried-, Schmalaui-, Spil-, Tor-
bluttnackätvöllig nacktflätt blutt, am blüttäschtä: Wort einst über ganz Deutschland verbreitet
buuäbebauendüngen vgl Grundbuch 1873: “bebautes Land” im Gegensatz zu Magerland
ChDas CH am Anfang eines Wortes statt K ist nicht nur unser Landeskürzel, sondern auch das auffälligste Merkmal unseres Schweizerdeutschen - eine Halskrankheit? Es muss sehr früh aufgekommen sein, denn schon um 800 findet sich das Wort chuo für Kuh in einer Handschrift des Klosters St.Gallen (sog. Milchsegen). Im mhd ist bereits alles mit K- geschrieben. Das CH ist also ein Rest vom Althochdeutschen, der sich sehr hartnäckig bis in unsere Zeit erhalten hat und wohl noch lange sich erhalten wird. - Im Anlaut schwach (ch), nach Vokal stark (chch, nicht eigens bezeichnet)Es ist allerdings manchmal schwierig, den Unterschied zu k in jedem Fall eindeutig festzustellen: hier Fehlendes suche man also bei K.
ChaartäKarte(Fahr-, Jass-, Land-, Neujahrs-, Post-) mhd karte äs Chaartä = 36 Stück Jasskarten
ChääsäräKäserenFlurname (Land Mühlestuden, Alp bei Hochibrig)
CharäKarren, Kar, KarstNach einer eindrücklichen Karren-Führung mit Prof. Bögli auf der Karretalp rief mir ein Einheimischer zu: so bisch au diä huärä Schtei gu gschauä! - Der Heiland habe bei der Himmelfahrt Fussspuren auf dem Felsboden hinterlassen: ä chli gcharät hed är ämal nu! >Karrätalp
ChaschtäKastenahd kasto, neu: öffentliches Gebäude, höhere Schule > Chuchi-Chäschtli, Wintärchaschtä Im Alten Land Schwyz: Behälter mit 7 Schlössern für das Staatsvermögen
ChaschtägäldStaatsvermögen des Alten Landes Schwyz
Chrumm Heilandgotisches Kruzifix im Kloster
ChrüüzKreuzdr Heiland am Chrüüz
chunder/sie/es kommt> choo är chund, dr Hund d Muätaa chund hööch äs chund gu rägnä dr Chlaus chund ds Laub chund äs chund druf aa: wo s ä Schtööslär gfragt hend, öb si viil Schnee heigid ufem Schtoos, hed är gseid: äs chund druf aa, wevil Land as einä hed!
chuudärwältschDurcheinander beim SprechenKauderwelsch = Churersprache = Romanisch (Belege seit 1247 in Deutschland: Kauder = Stadt Chur)
doorädürr werdenZuruf beim Heuen: dooräts? bei zu langer Messfeier: si lands nu la doorä! värdoorät verdorrt > düürr
driumädarinherumfaarä: im Schnee, im Land, -schiässä: mit Gewehr, mit den Füssen, mit dem Auto
drufabdaraufab mr land s ä chli la drufabchoo
Düür Heilandabgemagerte Heilandfigur am Kreuzhölzernes Kruzifix im Alt Kloster Muotathal
EeländElendmhd ellende (Ausland, Verbannung) äs isch äs Eeländ! äs langs Eeländ = ein überlanger Mensch
eigäeigenahd eigan zu Eigentum: dr eigi Buäb, das eigi Meitli, die eigi Frau, di eigänä Goofä, im eigänä Huus, im eigänä Land, än eigänä Buäb, än eigäni Alp, än eigänä Chnächt
EigäEigentumäs Eigä = ein Stück eigenes Land >
Eigälikleines Stück Eigenland >
Faarwäägrechtlicher Weg für Alpfahrt, Marktfahrt> Landstrasse
Faarigewittriger Windstoss= äs Faari, ä Faari = Landstreicher
FeckärFahrendes VolkSchimpfname huärä Fecker = Gauner,Familienname Fecker = Flickschneider (Bahlow): Fecken = loses flatterndes Stück buntes Tuch (Fäckä), daraus das Wort Fäcker, Fecker = Leute mit zerlumptem Gewand, Landstreicher, Fahrende
FeeFeemhd feie Feeä-Land (Märchenland)
FlaarzAugenschleimFlaarz i dä Augä värflaarzät BE Flirz (im Zürcher Oberland: Flaarz = längliches Flachhaus) > Flärä
flachflachmhd vlach im flachä Land ussä vgl Flaach ZH > Flechi
FluäFluh(Fels, Felswand) mhd vluo In unseren Berggebieten uraltes Wort für eine Felsenwand: Wort in Bayern und Tirol unbekannt,im Duden erst nach 1952,in Deutschland bekannt geworden durch den hl. Bruder Klaus von Flüe. Übär d Fluä mässä: Seilriitä übär d Fluä: (neu: stattliche Person) vgl ON Flüelen, Flüela, Flüeli, Flüh, Flühli, Flühlen,Famiienname Flüeler, Flühmann, von Flüe, Zurfluh
Fröndifremdes Land
füäräleitena dr Hand füärä d Landsgmeind füärä
füränandleitena dr Hand füärä d Landsgmeind füärä
GandGegend mit Geröllmhd gant “Brügg, Bödäli und Gand, liid alls i Gottes Hand” 1388 Schlacht bei Näfels: “die Glarner wichen in ein Gand”. Weit verbreiteter Flurname: Landquart Ganda, Zermatt Gandegg, Zernez Las Gandas, Südtirol ob Kalteren Obere und Untere Gand FN: Gander, Gandner, Zur-, Inder- neu im Flurschutz: Gefahr des Übergandens (NW ubergande) vgl Gandeggä
GassGassemhd gazze alt: Fahrweg zwischen Hecken oder Mauern Di alt Gass (Landstrasse) noch vielerorts erhalten > Chilägass, Herrägass, Hooli Gass
GauGau, Landschaftmhd göu vgl. Aargau, Hegau, Illgau, Thugau anderswo: Gäu, Gou, Göi vgl Allgäu, Gäu (Luzerner Hinterland)
gmeinallgemein gemeinmhd gemein gemeine und besondere gemeine Landleute > Allmeind, Gmeind
GnagiNage-Fleischin Deutschland: Eisbein
GnossäpuurGenossenbauer auf Genossenland
Gruäbigedeckter Unterstandmit Ruhebanküberall an den alten Bergstrassen als Stundenhalt, einst vom Land gebaut und unterhalten > Stoos, Illgau, Lipplis, Kreuz, Pragel, Bisisthal Gruebibank NW Stelli
Heilandfrüher für Jesus Christus (heute: Jesus) dr chrumm Heiland dr düür Heiland Fluchwort: Heilandsack!
HirthämmliHirthemdKapuzenbluse der Landwirte (weiss für Heuen und Fest, blau im Stall, grün im Ausgang) Hiirthämli-Chriäg: Hirthemli-Krieg Schwyz April 1799
HindärlandHinterland> Obär-, Voor, Undär-
HültschägumäliGumäli in Hültschen gesotten und aufgetragen,in Deutschland: Pellkartoffeln > Gumälihültschtä
isins, in dasis Aug is Huus inä is Altär choo is Züribiät gaa is Liipis is Hüürlis: in Hürlis Land oder Haus, bei oder in dieser Familie
JaagschäLand und Nachkommen des Jakob Suter ä Jaagschäni eine von diesen
JeesusJesusfrüher selten gebraucht, dafür dr Heiland
JuchliJuchlimhd jiuch, jiuoch Joch (Landmass)
Kundiungeliebter KundeBettler, Landstreicher > Chund
laalassenmhd lâzen ich laa, du laasch, är laad, mr land, lach! lammär! land! i liäss, ich lassi, ich ha gglaa tuä das la sii laa! ich laa di la sii! > aa-, ab-, appä-, durä-, fürä-, loos-, inä-, naa-, usänand-, uss-, uus-, zämä-, zuä-, zuächä-, zwäg-
lammärlassen wir!(land miär) lammär ä la gaa! Was machid iär mit dem schöönä Wättär hütt? - Dässälb lammär ächli la sii!
LändärLänder, Landkantonedi innärä Ländär Föön i dä Ländärä
LeelandPachtland
Liäbgottder liebe Gott> Herrgott, Heiland
LuägärliAussichtspunktmhd luogelin auch Luägätä, Luägisland
MaarchGrenz-Landschaft March(und Höfe) SZ Määrchlär vgl. Ennetmarch (Urnerboden), > Maargg
magärmagerä magärä Plegär magärä Chääs magers Land > megärär
MagärheuHeu aus ungedüngtem Land (Magerwiese, Wildheu)
Maiälandsgmeindordentliche Landsgemeinde im Maien
MeerStimmenmehran der Landsgemeinde ds Meer uusäholä (abstimmen lassen),- machä (Mehrheit erlangen),- uusägää (amtlich bestätigen),- nüd uusägää (nicht bestätigen, unentschieden)
Naachgmeindnachgeholte (ausserordentliche) Landsgemeinde
NidärlandNiederland(Holland)
Nössälikleiner FelsenÄ Bräändlär hed Heiwee ghaa z Amerika i dem wiit äbänä Land: ä so äs schöns Nössäli wett är dä widär einisch gsee!
ObärchnächtOberknechtIn Deutschland Berufsrang
OberlandOberlandBäärnär-, Bündnär-, Sanggallär-, Zürchär- (vgl. Unterland, Hinterland)
OornigOrdnungmhd ordenunge alt: Verordnung, Gesetz: Landsoornig,Bruuch und Oornig
PrüüsäPreussen(Land und Leute), Fam. Nideröst
putztgeputzt, gesiegt, getötetPP = plötzli putzt. Im Uurnärland isch ä Buäb mid dräckätä Schuä choo gu altärdiänärä,dr Pfarr seid: moorä sind dä dini Schuä putzt! - Moorädess isch dr Buäb mid schöön putztä Schuä choo,dr Pfarr seid: so, heds d Muättär putzt? - dr Buäb: ich weis nüüd, won ich ggangä bi, hed si nu gläbt! - Am änä andärä Oort hend ä paar alti Mannä midänand gjassät,einärsmaal seid dr eint: ich glaubä mich putzts! är heds uf um Häärz ghaa,äs isch dä abär wiitär ggangä,einärsmaal seid är widär: etz putzts mi! und duä heds ä putzt! > butzä, butzt
Rappich hörte aber auch schon das Wort Rapp für eine seltene Art Krähen = Kolkrabe: grösser als gewöhnliche Krähe, keilförmiger Schwanz 3) Waldrapp: Kahlkopf-Ibiss im Tierpark Goldau, aus dem Ausland rapp rapp rapp
reisäzum Gehen rüsten, reisends Gwand reisä (rüsten), ds Ziit reisä (Zeiger nachrücken > Ziitgreis), dr Wecker uf moorä reisä, Wasser is Land inä reisä (bei Trockenheit), d Zänd la reisä (flicken), ds Znüüni reisä neu: obsi, nidsi reisä (Luftstrahler im Auto) > Aareisig, aareisä
RiämäRiemen(Lederstreifen) mhd rieme ä Riämä Land > Schlänggä
RiilandRheinland
RüäbliRüblein(rote Karotten) Rüäbli für d Büäbli Rüäbli-frässär, Rüäbliland: Spottname für Aargauer und Aargau
SaassSasse, Sesshaftermhd saze > Biisääss, Landsaass vgl. Insasse
SänntäpuurSentenbauerjeder Senntenbauer (Welschlandfahrten)
SchälläbaumSchellenbaumin Deutschland Anführung der Marschmusik, Familienname
SchattahalbSchattenhalbim Gegensatz zum Sunnähalb (wichtiger Unterschied in Ost-West-Tälern: Muotathal, Goldau-Arth, Schächenthal, Berner Oberland vgl. 3860 Schattenhalb/Meiringen BE D Schattähälblär sägid: äs siig im Winter viil schöönär vom Schattähalb i Sunnähalb durä luägä weder umkeert!
SchedlerSchädler(eine Art Küfer): Einsiedler-Geschlecht, von dem 1606 ein Johannes ins Landrecht Schwyz aufgenommen und dessen Nachkommen ins Viertel Muotathal eingeteilt wurden (Styger WB 179)
schiässäschiessenmhd schiezen: schnelle Bewegung d Schwalbä schiässid umänand d Schtäärnä schiässid im Lanzig schiässt alls usem Bodä uusä mr lands la schiässä (mit dem Schlitten) mid Pfiil und Bogä (hütt mit Gweer) gu Tiärli schiässä adär uf Schiibä schiässä einä z Bodä schiässä sälbär z Bodä schiässä Arbeiter nach einer Pause: sä lam­märs widär la schiässä! anderswo: schüüsse > aa- ab- drii- fürä- inä- umä- zämä- Schutz, Schützä, Häxäschutz
SchiffländiSchiff-Landeplatz
SchinhuätSonnenhut aus StrohSchinhutgeld: jeder Landammann musste nach seiner Wahl seinen Wählern eine Auflage bezahlen, die man Schinhutgeld hiess) kän altä Schinhuät = niemand, nichts
schlaaschlagenmhd slâ,slahen,slân ich schlaa, du schlaasch, är schlaad, miär schland, schlach! schlammär! schland! i schliäg, i schlug, gschlagä äs schlaad ölfi är schlaad us där Aart är schlaad am Vattär nachä ä gschlagni Schtund > aa- ab- appä- durä- ii- inä- nachä- übär- um- uuf- uus- uusä- vär- voor- zämä- LU schloo, schlönd > Schlaag Id 9,185
SchlänggäSchlenggenhäufiger Flurname: ein schlanker Strich Land im Wald: der sog. Schlenggen Land vgl schlank mhd slanc anderswo: hängendes Stück (Stoff, Teig ..)
SchlipfErdrutsch im steilen Wiesland,Schneerutschmhd slipfe engl slip äs sind ä par Schlipf ggangä 1421 (2) der alt Schlipföwer: von der Schlipfau in Oberiberg 1846 im August viele Erdschlipfe (Brächen) Der Bergschlipf im Muotathal
Schnäärpfliabgelegenes Plätzchen Land, ein Bisschen, Felsvorsprung> schmuurpfä, schnuurpfä
SchnäpfäFamilienbeiname der Suter genannt Schnepfen Ältester Übername im Muotathal seit 1561 belegt bis heute. Einige meinen, der Name komme von dem Schnäärpfli Land, das sie am Stützli besassen, aber die Geschichte lautet ein bisschen anders > Schnäärpfli
schnerzäanschnauzen(schnören) ä huärä Schnerzi! (auch eine Frau) 1477 Lied vom Tell: er schnerzt den Landvogt übel an > Schnarz
SchniidärSchneidermhd snîdaere Schniidäri, Schniidärii (schneiden > hauä) beim Jass: im Schniidär sii, usäm Schniidär choo FN Schneider, Schnider (Norddeutschland Schröder)
SchpätzliSüddeutschland: kleine Knödel, wir sagen Chnöpfli
SchriinärSchreinermhd schrinaere Deutschland: Tischler
SchtadhaltärStatthalter(Vertreter, Vize, für Landammann usw)
Dialekt:land
Deutsch:lasst!
land mi la gaa! land d Häntschä aa!
Dialekt:Land
Deutsch:Land
mhd lant Gegensatz zur Stadt ufm Land ussä >?Obärland, Undärland
Dialekt:Land
Deutsch:Wiesland
1902 “Gärten und Land” nüd durs Land durä gaa!
Dialekt:Land
Deutsch:Grundstück
ä Blätz Land chauffä as viil Schnee as Land! 4) Vaterland, Altes Land Schwyz, Obrigkeit
Dialekt:Chrüüzfaart
Deutsch:Landeswallfahrt
mit Chrüüz und Faanä von Schwyz nach Einsiedeln (ab 1311 bezeugt)
Dialekt:Landammä
Deutsch:Landammann
(Ammann = Amtsmann) Landammässä (Familie und Besitz des LA Peter Suter im Adler)
Dialekt:Landbott
Deutsch:Landbote
(amtlicher Bote),Aufgebot für das ganze Land
Dialekt:Landbuäch
Deutsch:Landbuch
Sammlung des Landrechts
Dialekt:Landfridä
Deutsch:Landfrieden
Dialekt:Landjegär
Deutsch:Landjäger
(Polizist) > Lanteger
Dialekt:Landläuffär
Deutsch:Landläufer, Landesmelder
Dialekt:Landlüüt
Deutsch:Landleute
Vollbürger des Landes, nicht bloss Beisassen
Dialekt:Landmaa
Deutsch:Landmann
wie oben
Dialekt:Landmaarch
Deutsch:Landesgrenze
Dialekt:Landrächt
Deutsch:Landesrecht
(Gesetze, Bürgerrecht) gu ds Landrächt ärnüüwärä
Dialekt:Landsaass
Deutsch:im Land gesessen
> Biisääss
Dialekt:Landschriibär
Deutsch:Landesschreiber
(Kanzler)
Dialekt:Landschtraass
Deutsch:Landesstrasse
Dialekt:Landschturm
Deutsch:Landsturm
(16-40 Jahre, Elite) > Uuszuug
Dialekt:Landtaag
Deutsch:Landtag
Hochgerichtstag mit Todesurteil
Dialekt:Landweer
Deutsch:Landwehr
(über 40 Jahre, Aufgebot in letzter Not)
Dialekt:Landweri
Deutsch:Landesverteidigungswerk
Dialekt:Lands-
Deutsch:Landes-
Dialekt:Landschnächt
Deutsch:
Söldner im Dienst eines Landes (auch Lanz-Knecht)
Dialekt:Landgmeind
Deutsch:Landsgemeinde
Versammlung der Landleute
Dialekt:Landmaa
Deutsch:Landsmann
aus dem gleichen Land stammend (neues Wort)
Dialekt:landä
Deutsch:landen, an Land kommen
Dialekt:Landi
Deutsch:Landesausstellung
Dialekt:landläuffig
Deutsch:im Lande üblich
Dialekt:landsfrömd
Deutsch:landesfremd
Dialekt:landsfrömd
Deutsch:ausländisch
Dialekt:Landä(li)
Deutsch:
Lenkstange am Wagen mhd glande (Lanze)
Dialekt:Lantegär
Deutsch:Landjäger
(Polizist),
Dialekt:Schpiissli
Deutsch:Landsplitter
Dialekt:Uusgmeind
Deutsch:Landsgemeinde
ausserhalb des Hauptortes
Dialekt:Aarmähüüsler
Deutsch:Armenhausinsasse
- Heuet: Heuernte auf dem Landgut des Armenhauses, mit Zuzug der arbeitsfähigen Insassen (auch: Levitiertes Hochamt): ä Huuffä driussä und äs gaad nüüd!
Dialekt:äbnä
Deutsch:eben
äbnä Bodä abnäs Land im äbnä Chrump > äbä
Dialekt:absitzä
Deutsch:absitzen
absitzä! in Deutschland: setzen! hinsetzen!
Dialekt:Amgweerd
Deutsch:Amgwerd
Geschlecht im Steiner Viertel > Gweerd, Gweerderin Deutschland: Amwerth, Amwerd (Bahlow)
Dialekt:änät
Deutsch:
Duden: “schweizerisch für jenseits” änät äm Pragel, änät äm Bach vgl. Ennetbirg (Gebirgsland jenseits des Gotthards), Ennetmarch (alter Name für Urnerboden), Ennetbaden, Ennetbühl, Ennetbürgen, Ennetmoos, Ennetsee
Dialekt:Ängländer
Deutsch:Engländer
Mann aus England, Werkzeug aus England
Dialekt:appä
Deutsch:hinunter
her- mhd abe (vgl. Ebbe) d Laui isch appä ä Schlipf isch appä letzte Gebiete: Muotathal, Berner Oberland, Oberwallis, Prättigau (aper) heute meist abä (ahi, ache) abe, appä
Dialekt:ärnüüärä
Deutsch:erneuern
mhd erniuwern ds Landrächt ärnüüärä auf Besuch kommen
Dialekt:Bäärnärobärland
Deutsch:Berner Oberland
Dialekt:barfuäss
Deutsch:barfuss
barfuäss gaa: im Unterland Zeichen für Armut, bei uns Frühlingsherrlichkeit der Kinder > barfis Barfüäss(l)är: 1) im Unterland verächtliches Wort für Voralpen-Viehzüchter, die im Som mer mit blossen Füssen in den Holzschuhen gehen 2) Ordensleute (Franziskaner), die das Barfussgehen zur Regel machten
Dialekt:Basel
Deutsch:Basel
(Stadt und Land) Baslär, baslärä, baseldüütsch Lied: z Basel a miim Rii Baselbiet: Gebiet vom Kanton Basel
Dialekt:Blätz
Deutsch:kleines Stück
ä Blätz Land, ä Blätz Wald, ä Blätz Schnee > Gaartä- , Boonä-, Heu-, Beeri-, Leer- mhd blez > Platz, Plätz Flurname: (auch Plätz) Blätz (Stoos, Wallis), Bock-, Böllä-, Distlä-, Chalber-, Hasä-, Häxä-, Milch-, Munggä-, Ried-, Schmalaui-, Spil-, Tor-
Dialekt:bluttnackät
Deutsch:völlig nackt
flätt blutt, am blüttäschtä: Wort einst über ganz Deutschland verbreitet
Dialekt:buuä
Deutsch:bebauen
düngen vgl Grundbuch 1873: “bebautes Land” im Gegensatz zu Magerland
Dialekt:Ch
Deutsch:
Das CH am Anfang eines Wortes statt K ist nicht nur unser Landeskürzel, sondern auch das auffälligste Merkmal unseres Schweizerdeutschen - eine Halskrankheit? Es muss sehr früh aufgekommen sein, denn schon um 800 findet sich das Wort chuo für Kuh in einer Handschrift des Klosters St.Gallen (sog. Milchsegen). Im mhd ist bereits alles mit K- geschrieben. Das CH ist also ein Rest vom Althochdeutschen, der sich sehr hartnäckig bis in unsere Zeit erhalten hat und wohl noch lange sich erhalten wird. - Im Anlaut schwach (ch), nach Vokal stark (chch, nicht eigens bezeichnet)Es ist allerdings manchmal schwierig, den Unterschied zu k in jedem Fall eindeutig festzustellen: hier Fehlendes suche man also bei K.
Dialekt:Chaartä
Deutsch:Karte
(Fahr-, Jass-, Land-, Neujahrs-, Post-) mhd karte äs Chaartä = 36 Stück Jasskarten
Dialekt:Chääsärä
Deutsch:Käseren
Flurname (Land Mühlestuden, Alp bei Hochibrig)
Dialekt:Charä
Deutsch:Karren, Kar, Karst
Nach einer eindrücklichen Karren-Führung mit Prof. Bögli auf der Karretalp rief mir ein Einheimischer zu: so bisch au diä huärä Schtei gu gschauä! - Der Heiland habe bei der Himmelfahrt Fussspuren auf dem Felsboden hinterlassen: ä chli gcharät hed är ämal nu! >Karrätalp
Dialekt:Chaschtä
Deutsch:Kasten
ahd kasto, neu: öffentliches Gebäude, höhere Schule > Chuchi-Chäschtli, Wintärchaschtä Im Alten Land Schwyz: Behälter mit 7 Schlössern für das Staatsvermögen
Dialekt:Chaschtägäld
Deutsch:
Staatsvermögen des Alten Landes Schwyz
Dialekt:Chrumm Heiland
Deutsch:
gotisches Kruzifix im Kloster
Dialekt:Chrüüz
Deutsch:Kreuz
dr Heiland am Chrüüz
Dialekt:chund
Deutsch:er/sie/es kommt
> choo är chund, dr Hund d Muätaa chund hööch äs chund gu rägnä dr Chlaus chund ds Laub chund äs chund druf aa: wo s ä Schtööslär gfragt hend, öb si viil Schnee heigid ufem Schtoos, hed är gseid: äs chund druf aa, wevil Land as einä hed!
Dialekt:chuudärwältsch
Deutsch:Durcheinander beim Sprechen
Kauderwelsch = Churersprache = Romanisch (Belege seit 1247 in Deutschland: Kauder = Stadt Chur)
Dialekt:doorä
Deutsch:dürr werden
Zuruf beim Heuen: dooräts? bei zu langer Messfeier: si lands nu la doorä! värdoorät verdorrt > düürr
Dialekt:driumä
Deutsch:darin
herumfaarä: im Schnee, im Land, -schiässä: mit Gewehr, mit den Füssen, mit dem Auto
Dialekt:drufab
Deutsch:darauf
ab mr land s ä chli la drufabchoo
Dialekt:Düür Heiland
Deutsch:abgemagerte Heilandfigur am Kreuz
hölzernes Kruzifix im Alt Kloster Muotathal
Dialekt:Eeländ
Deutsch:Elend
mhd ellende (Ausland, Verbannung) äs isch äs Eeländ! äs langs Eeländ = ein überlanger Mensch
Dialekt:eigä
Deutsch:eigen
ahd eigan zu Eigentum: dr eigi Buäb, das eigi Meitli, die eigi Frau, di eigänä Goofä, im eigänä Huus, im eigänä Land, än eigänä Buäb, än eigäni Alp, än eigänä Chnächt
Dialekt:Eigä
Deutsch:Eigentum
äs Eigä = ein Stück eigenes Land >
Dialekt:Eigäli
Deutsch:
kleines Stück Eigenland >
Dialekt:Faarwääg
Deutsch:rechtlicher Weg für Alpfahrt, Marktfahrt
> Landstrasse
Dialekt:Faari
Deutsch:gewittriger Windstoss
= äs Faari, ä Faari = Landstreicher
Dialekt:Feckär
Deutsch:Fahrendes Volk
Schimpfname huärä Fecker = Gauner,Familienname Fecker = Flickschneider (Bahlow): Fecken = loses flatterndes Stück buntes Tuch (Fäckä), daraus das Wort Fäcker, Fecker = Leute mit zerlumptem Gewand, Landstreicher, Fahrende
Dialekt:Fee
Deutsch:Fee
mhd feie Feeä-Land (Märchenland)
Dialekt:Flaarz
Deutsch:Augenschleim
Flaarz i dä Augä värflaarzät BE Flirz (im Zürcher Oberland: Flaarz = längliches Flachhaus) > Flärä
Dialekt:flach
Deutsch:flach
mhd vlach im flachä Land ussä vgl Flaach ZH > Flechi
Dialekt:Fluä
Deutsch:Fluh
(Fels, Felswand) mhd vluo In unseren Berggebieten uraltes Wort für eine Felsenwand: Wort in Bayern und Tirol unbekannt,im Duden erst nach 1952,in Deutschland bekannt geworden durch den hl. Bruder Klaus von Flüe. Übär d Fluä mässä: Seilriitä übär d Fluä: (neu: stattliche Person) vgl ON Flüelen, Flüela, Flüeli, Flüh, Flühli, Flühlen,Famiienname Flüeler, Flühmann, von Flüe, Zurfluh
Dialekt:Fröndi
Deutsch:fremdes Land
Dialekt:füärä
Deutsch:leiten
a dr Hand füärä d Landsgmeind füärä
Dialekt:füränand
Deutsch:leiten
a dr Hand füärä d Landsgmeind füärä
Dialekt:Gand
Deutsch:Gegend mit Geröll
mhd gant “Brügg, Bödäli und Gand, liid alls i Gottes Hand” 1388 Schlacht bei Näfels: “die Glarner wichen in ein Gand”. Weit verbreiteter Flurname: Landquart Ganda, Zermatt Gandegg, Zernez Las Gandas, Südtirol ob Kalteren Obere und Untere Gand FN: Gander, Gandner, Zur-, Inder- neu im Flurschutz: Gefahr des Übergandens (NW ubergande) vgl Gandeggä
Dialekt:Gass
Deutsch:Gasse
mhd gazze alt: Fahrweg zwischen Hecken oder Mauern Di alt Gass (Landstrasse) noch vielerorts erhalten > Chilägass, Herrägass, Hooli Gass
Dialekt:Gau
Deutsch:Gau, Landschaft
mhd göu vgl. Aargau, Hegau, Illgau, Thugau anderswo: Gäu, Gou, Göi vgl Allgäu, Gäu (Luzerner Hinterland)
Dialekt:gmein
Deutsch:allgemein gemein
mhd gemein gemeine und besondere gemeine Landleute > Allmeind, Gmeind
Dialekt:Gnagi
Deutsch:Nage-Fleisch
in Deutschland: Eisbein
Dialekt:Gnossäpuur
Deutsch:Genossenbauer auf Genossenland
Dialekt:Gruäbi
Deutsch:gedeckter Unterstand
mit Ruhebanküberall an den alten Bergstrassen als Stundenhalt, einst vom Land gebaut und unterhalten > Stoos, Illgau, Lipplis, Kreuz, Pragel, Bisisthal Gruebibank NW Stelli
Dialekt:Heiland
Deutsch:
früher für Jesus Christus (heute: Jesus) dr chrumm Heiland dr düür Heiland Fluchwort: Heilandsack!
Dialekt:Hirthämmli
Deutsch:Hirthemd
Kapuzenbluse der Landwirte (weiss für Heuen und Fest, blau im Stall, grün im Ausgang) Hiirthämli-Chriäg: Hirthemli-Krieg Schwyz April 1799
Dialekt:Hindärland
Deutsch:Hinterland
> Obär-, Voor, Undär-
Dialekt:Hültschägumäli
Deutsch:
Gumäli in Hültschen gesotten und aufgetragen,in Deutschland: Pellkartoffeln > Gumälihültschtä
Dialekt:is
Deutsch:ins, in das
is Aug is Huus inä is Altär choo is Züribiät gaa is Liipis is Hüürlis: in Hürlis Land oder Haus, bei oder in dieser Familie
Dialekt:Jaagschä
Deutsch:
Land und Nachkommen des Jakob Suter ä Jaagschäni eine von diesen
Dialekt:Jeesus
Deutsch:Jesus
früher selten gebraucht, dafür dr Heiland
Dialekt:Juchli
Deutsch:Juchli
mhd jiuch, jiuoch Joch (Landmass)
Dialekt:Kundi
Deutsch:ungeliebter Kunde
Bettler, Landstreicher > Chund
Dialekt:laa
Deutsch:lassen
mhd lâzen ich laa, du laasch, är laad, mr land, lach! lammär! land! i liäss, ich lassi, ich ha gglaa tuä das la sii laa! ich laa di la sii! > aa-, ab-, appä-, durä-, fürä-, loos-, inä-, naa-, usänand-, uss-, uus-, zämä-, zuä-, zuächä-, zwäg-
Dialekt:lammär
Deutsch:lassen wir!
(land miär) lammär ä la gaa! Was machid iär mit dem schöönä Wättär hütt? - Dässälb lammär ächli la sii!
Dialekt:Ländär
Deutsch:Länder, Landkantone
di innärä Ländär Föön i dä Ländärä
Dialekt:Leeland
Deutsch:Pachtland
Dialekt:Liäbgott
Deutsch:der liebe Gott
> Herrgott, Heiland
Dialekt:Luägärli
Deutsch:Aussichtspunkt
mhd luogelin auch Luägätä, Luägisland
Dialekt:Maarch
Deutsch:Grenz-Landschaft March
(und Höfe) SZ Määrchlär vgl. Ennetmarch (Urnerboden), > Maargg
Dialekt:magär
Deutsch:mager
ä magärä Plegär magärä Chääs magers Land > megärär
Dialekt:Magärheu
Deutsch:
Heu aus ungedüngtem Land (Magerwiese, Wildheu)
Dialekt:Maiälandsgmeind
Deutsch:
ordentliche Landsgemeinde im Maien
Dialekt:Meer
Deutsch:Stimmenmehr
an der Landsgemeinde ds Meer uusäholä (abstimmen lassen),- machä (Mehrheit erlangen),- uusägää (amtlich bestätigen),- nüd uusägää (nicht bestätigen, unentschieden)
Dialekt:Naachgmeind
Deutsch:
nachgeholte (ausserordentliche) Landsgemeinde
Dialekt:Nidärland
Deutsch:Niederland
(Holland)
Dialekt:Nössäli
Deutsch:kleiner Felsen
Ä Bräändlär hed Heiwee ghaa z Amerika i dem wiit äbänä Land: ä so äs schöns Nössäli wett är dä widär einisch gsee!
Dialekt:Obärchnächt
Deutsch:Oberknecht
In Deutschland Berufsrang
Dialekt:Oberland
Deutsch:Oberland
Bäärnär-, Bündnär-, Sanggallär-, Zürchär- (vgl. Unterland, Hinterland)
Dialekt:Oornig
Deutsch:Ordnung
mhd ordenunge alt: Verordnung, Gesetz: Landsoornig,Bruuch und Oornig
Dialekt:Prüüsä
Deutsch:Preussen
(Land und Leute), Fam. Nideröst
Dialekt:putzt
Deutsch:geputzt, gesiegt, getötet
PP = plötzli putzt. Im Uurnärland isch ä Buäb mid dräckätä Schuä choo gu altärdiänärä,dr Pfarr seid: moorä sind dä dini Schuä putzt! - Moorädess isch dr Buäb mid schöön putztä Schuä choo,dr Pfarr seid: so, heds d Muättär putzt? - dr Buäb: ich weis nüüd, won ich ggangä bi, hed si nu gläbt! - Am änä andärä Oort hend ä paar alti Mannä midänand gjassät,einärsmaal seid dr eint: ich glaubä mich putzts! är heds uf um Häärz ghaa,äs isch dä abär wiitär ggangä,einärsmaal seid är widär: etz putzts mi! und duä heds ä putzt! > butzä, butzt
Dialekt:Rapp
Deutsch:
ich hörte aber auch schon das Wort Rapp für eine seltene Art Krähen = Kolkrabe: grösser als gewöhnliche Krähe, keilförmiger Schwanz 3) Waldrapp: Kahlkopf-Ibiss im Tierpark Goldau, aus dem Ausland rapp rapp rapp
Dialekt:reisä
Deutsch:zum Gehen rüsten, reisen
ds Gwand reisä (rüsten), ds Ziit reisä (Zeiger nachrücken > Ziitgreis), dr Wecker uf moorä reisä, Wasser is Land inä reisä (bei Trockenheit), d Zänd la reisä (flicken), ds Znüüni reisä neu: obsi, nidsi reisä (Luftstrahler im Auto) > Aareisig, aareisä
Dialekt:Riämä
Deutsch:Riemen
(Lederstreifen) mhd rieme ä Riämä Land > Schlänggä
Dialekt:Riiland
Deutsch:Rheinland
Dialekt:Rüäbli
Deutsch:Rüblein
(rote Karotten) Rüäbli für d Büäbli Rüäbli-frässär, Rüäbliland: Spottname für Aargauer und Aargau
Dialekt:Saass
Deutsch:Sasse, Sesshafter
mhd saze > Biisääss, Landsaass vgl. Insasse
Dialekt:Sänntäpuur
Deutsch:Sentenbauer
jeder Senntenbauer (Welschlandfahrten)
Dialekt:Schälläbaum
Deutsch:Schellenbaum
in Deutschland Anführung der Marschmusik, Familienname
Dialekt:Schattahalb
Deutsch:Schattenhalb
im Gegensatz zum Sunnähalb (wichtiger Unterschied in Ost-West-Tälern: Muotathal, Goldau-Arth, Schächenthal, Berner Oberland vgl. 3860 Schattenhalb/Meiringen BE D Schattähälblär sägid: äs siig im Winter viil schöönär vom Schattähalb i Sunnähalb durä luägä weder umkeert!
Dialekt:Schedler
Deutsch:Schädler
(eine Art Küfer): Einsiedler-Geschlecht, von dem 1606 ein Johannes ins Landrecht Schwyz aufgenommen und dessen Nachkommen ins Viertel Muotathal eingeteilt wurden (Styger WB 179)
Dialekt:schiässä
Deutsch:schiessen
mhd schiezen: schnelle Bewegung d Schwalbä schiässid umänand d Schtäärnä schiässid im Lanzig schiässt alls usem Bodä uusä mr lands la schiässä (mit dem Schlitten) mid Pfiil und Bogä (hütt mit Gweer) gu Tiärli schiässä adär uf Schiibä schiässä einä z Bodä schiässä sälbär z Bodä schiässä Arbeiter nach einer Pause: sä lam­märs widär la schiässä! anderswo: schüüsse > aa- ab- drii- fürä- inä- umä- zämä- Schutz, Schützä, Häxäschutz
Dialekt:Schiffländi
Deutsch:Schiff-Landeplatz
Dialekt:Schinhuät
Deutsch:Sonnenhut aus Stroh
Schinhutgeld: jeder Landammann musste nach seiner Wahl seinen Wählern eine Auflage bezahlen, die man Schinhutgeld hiess) kän altä Schinhuät = niemand, nichts
Dialekt:schlaa
Deutsch:schlagen
mhd slâ,slahen,slân ich schlaa, du schlaasch, är schlaad, miär schland, schlach! schlammär! schland! i schliäg, i schlug, gschlagä äs schlaad ölfi är schlaad us där Aart är schlaad am Vattär nachä ä gschlagni Schtund > aa- ab- appä- durä- ii- inä- nachä- übär- um- uuf- uus- uusä- vär- voor- zämä- LU schloo, schlönd > Schlaag Id 9,185
Dialekt:Schlänggä
Deutsch:Schlenggen
häufiger Flurname: ein schlanker Strich Land im Wald: der sog. Schlenggen Land vgl schlank mhd slanc anderswo: hängendes Stück (Stoff, Teig ..)
Dialekt:Schlipf
Deutsch:Erdrutsch im steilen Wiesland,Schneerutsch
mhd slipfe engl slip äs sind ä par Schlipf ggangä 1421 (2) der alt Schlipföwer: von der Schlipfau in Oberiberg 1846 im August viele Erdschlipfe (Brächen) Der Bergschlipf im Muotathal
Dialekt:Schnäärpfli
Deutsch:abgelegenes Plätzchen Land, ein Bisschen, Felsvorsprung
> schmuurpfä, schnuurpfä
Dialekt:Schnäpfä
Deutsch:
Familienbeiname der Suter genannt Schnepfen Ältester Übername im Muotathal seit 1561 belegt bis heute. Einige meinen, der Name komme von dem Schnäärpfli Land, das sie am Stützli besassen, aber die Geschichte lautet ein bisschen anders > Schnäärpfli
Dialekt:schnerzä
Deutsch:anschnauzen
(schnören) ä huärä Schnerzi! (auch eine Frau) 1477 Lied vom Tell: er schnerzt den Landvogt übel an > Schnarz
Dialekt:Schniidär
Deutsch:Schneider
mhd snîdaere Schniidäri, Schniidärii (schneiden > hauä) beim Jass: im Schniidär sii, usäm Schniidär choo FN Schneider, Schnider (Norddeutschland Schröder)
Dialekt:Schpätzli
Deutsch:
Süddeutschland: kleine Knödel, wir sagen Chnöpfli
Dialekt:Schriinär
Deutsch:Schreiner
mhd schrinaere Deutschland: Tischler
Dialekt:Schtadhaltär
Deutsch:Statthalter
(Vertreter, Vize, für Landammann usw)