Muotathaler Dialekt | Schriftsprache | Erläuterung | Foto | Audio |
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Heu | Heu | mhd höuwe engl hay is Heu gaa, si sind im Heu, si hend Gäld we Heu, si hend ds Heu nüd ufäm gliichä Bodä, etz isch gnuäg Heu dundä! Leitärä | ||
Eusch | Heuschober Euschenbrücke | (Wortdeutung, nur in Innerschwyz heimisch) anderswo: Aeust, Äischt, Eugst (vgl Familienname Eugster) | ||
Heugaarä | Heugarn | |||
Heugablä | Heugabel | |||
Heubäärg | Heuberg | Flurname | ||
Heubirrli | Heubirnen | (im Heumonat schon reif, Vreenäbirli) | ||
Heubluämä | Heublumen, Heuspreu | (bei einer schweren Kinderkrankheit hat mich eine Nachbarin mit heissem Heublumenbad wieder gesund gemacht) | ||
Heubrügg | Heubrücke im Stall (auch Bühne, Diele) | |||
Heumonät | Heumonat, Juli | |||
Heuschtöfel | Heuschrecke | ahd hoistaffel engl grashoper | ||
Heuziitli | Heu-Uhr | |||
Heuzingel | Heuzingel | Flurname | ||
Heuärii | Heuerei | das isch mär au ä Heuärii! | ||
Heuärniidlä | Fest im Winter als Lohn für Heuarbeit | |||
Heuät | Heuzeit, Heuernte | mhd höüwet zmitzt im Heuät > Aarmähüüslärheuät | ||
Heuli | Verkl. von Heu äs schöns Heuli hendr da! | |||
heuä | heuen, Heu ernten | si sind gu heuä undärum Heuä heds afä rägnä | ||
heuschä | heischen | mhd heischen was heuschisch? gheuschät | ||
heuschä | fordern | |||
hinächt, hinäd | heutnacht, heute abend | hinäd nu! > nächtig | ||
hütt | heute | mhd hiute > hinäd | ||
hüüchlä | heucheln | mhd hiuchelen | ||
Hüüchlär | Heuchler | mhd hiucheler | ||
hüülä | heulen | mhd hiulen ghüülät wenä Wolf neu: weinen neu: Hüülär, Hüüräl Heuler (Feuerwerkskörper),Hüüli: Schreihals | ||
hüür | heuer | ahd hiu jaru mhd hiure = heut Jahr | ||
hüür(där)ig | heurig, von diesem Jahr | vgl. Heuriger in Wien | ||
Hüürlig | heuer geboren oder geschlüpft | diesjährig = schwach > Hüürli (Hürlimann) | ||
Schochä | Heuhaufen | (zum Trocknen) mhd schoche, schochen Schöchä, Schöchäli, schochnä, Tschochä Schöchli, schöchle | ||
Heupfüür | Funken schlagen, blitzen | Das Funkenschlagen an einer Pfanne beim Herausheben aus dem Chuschtloch (Kochherd). Das Funkenschlagen passiert oft bei aufkommendem Föhn und wurde deshalb auch als Wetterzeichen gedeutet. Äs heupfüüräd sagt man auch wenn es hitzleichäd (Wetterleuchten). | ||
Äänd | Nachmahd, Emd, Öhmd, Grummet | (2. Heu) | ||
Aarmähüüsler | Armenhausinsasse | - Heuet: Heuernte auf dem Landgut des Armenhauses, mit Zuzug der arbeitsfähigen Insassen (auch: Levitiertes Hochamt): ä Huuffä driussä und äs gaad nüüd! | ||
äbäwändig | ebenwandig | Heudiele voll bis oben an den Wänden > äbnä, Äbnämatt, Äbnät | ||
Äbheu | Efeu | > Äbuäch | ||
Äbuäch | Efeu, Eppich | (auch UR OW Äbuäch) > Äbheu frünär hends alig Äbuäch gholt zum ds Heu schtreckä | ||
Abschüüchä | Abscheu | |||
antärä | nachäffen | mhd antern Muo: verfrantern (heute sagen wir > uuspflantärä) BE verantere > äfärä und änzä | ||
änthalbä | enthalben, halbieren | (Heu, Äpfel usw) | ||
appä | hinunter | her- mhd abe (vgl. Ebbe) d Laui isch appä ä Schlipf isch appä letzte Gebiete: Muotathal, Berner Oberland, Oberwallis, Prättigau (aper) heute meist abä (ahi, ache) abe, appä | ||
appäriitä | schlitteln, rodeln | mr gand gu appäriitä! > Appäriiti, mänärlä ds Predigärs Thummäs hed wellä am Heuseil appäriitä > Seiltänzär | ||
Bäärghäärd | Bergerde | Flysch, Heuberg, Gwalpeten | ||
Bäärgli | kleines Bergheimwesen | Ändibäärg, Heubäärg, Mittibäärg, Obärbäärg ff | ||
Bageuggel | Hanswurst | (-äl, -ul), Vogelscheuche (auch Fageuggul) mhd bagen (schreien, keifen), gougel (Gaukler) | ||
Bärchtämatt | Berchtenmatt | (heute Pächtermatt) | ||
Bäsi | Base | weibliche Verwandte ahd basa (heute: Gusiinä, Cousine)Bäsifrau: Schwester von Vater oder Mutter (heute: Tante) | ||
Belgerts | Wildiheugebiet | |||
Biirg | Birg, Gebirge | Hüttäbiirg: Wildheuplätz zu einer bestimmten Alphütte gehörig | ||
Biisslä | Strangulierholz für Heubündel | |||
Blätz | kleines Stück | ä Blätz Land, ä Blätz Wald, ä Blätz Schnee > Gaartä- , Boonä-, Heu-, Beeri-, Leer- mhd blez > Platz, Plätz Flurname: (auch Plätz) Blätz (Stoos, Wallis), Bock-, Böllä-, Distlä-, Chalber-, Hasä-, Häxä-, Milch-, Munggä-, Ried-, Schmalaui-, Spil-, Tor- | ||
blöökä | Schafgebrüll | > Vögäliblöökär = Vögel-Verscheucher | ||
Bluämä | Blume, Blumen | mhd bluome in Gülten: uf die Bluomen fallend = Graswuchs inbegriffen > Heubluämä | ||
Bodä | Gebäude | Bodä = Erdgeschoss, Fussboden, Dachboden, Heubodendiä zwee hend ds Heu nüd ufäm gliichä Bodä! | ||
Böölimaa | Schreckgespenst | (anderswo: Vogelscheuche, Teufel) | ||
braaf | brav, tüchtig | sehr ä braafä Maa, äs braafs Meitli braaf Milch trinkä, braaf schwitzä,braaf chratzä, dä hörts biissä,äs hed braaf Heu breefär, am breefschtä, ä Breefi (Bravheit) | ||
Brig | Berg | Heubrig, Iibrig vgl Aubrig, Fluebrig (Wäggithal), Brig VS | ||
Büntel | Bündel | (-ul) runder Heubündel, rundgefüllter Sack Übername: Püntäl und Püntläri | ||
Buumeischter | Baumeister | Bau Buuw (Mist, Gülle) ist heute noch zu hören | ||
Buurdänä | grosser Heubeutel | Mz grooss Buurdänä Heu | ||
Buurdi | Bürde | ahd burdî ä Buurdi Heu | ||
chätschä | mühsam | (vgl. quetschen) auch: cheutschä neu Cheutschgumi | ||
chöögg | herausfordernd, wählerisch | är isch eeländ ä chööggä, ä Cheuggi | ||
Cholärmuäs | Kohlermus | eine Art Omelette, einst bei den Kohlbrennern, heute noch bei den Älplern beliebt. | ||
chriisä | Tannenreis sammeln | z. B. für Chriishung: wurde gemacht, um das Heu zu strecken in der Not | ||
Chüäband | Kühband | Heuberg Flurname | ||
därnaa | je nachdem, dementsprechend | därnaa für einä äs hätti Heu, aber ds Wätter isch nüd därnaa äs isch därnaa äs Preichä | ||
doorä | dürr werden | Zuruf beim Heuen: dooräts? bei zu langer Messfeier: si lands nu la doorä! värdoorät verdorrt > düürr | ||
Duftchlotz | Schimmelschicht am Heustock | |||
düür | dürr | mhd dürre Hend är düürs? (Zuruf beim Heuen) düüri (ü tief) Birä sind tüüri (ü hoch) Birä > deerä, tüür | ||
eitägig | eintägig | eitägigs Heu - | ||
eintleff | alt für elf, ahd einlif, mhd eilif = 1 über 10 (zweilef = 12) auch äntleff BE endlef früher weitverbreitet, heute am Aussterben: einlif > ölf | |||
eistär | immer | In meiner Jugendzeit hörte man nur eister, und immer war ein Fremdwort, heute ist es umgekehrt! früher weit verbreitet, aber die Herkunft ist schwierig zu erklären, im Wörterbuch mhd kommt es in dieser Form nicht vor, ZG aistig, VS aischisch, Engelberg aischter > aläwiil, allpott, anänand, di ganz Ziit | ||
Fäändärich | Fähnrich | Anführer eines Fähnleins = 100 Mann Soldaten, heute: Träger der Vereinsfahne | ||
faarä | fahren | mhd varen alte Bedeutung: mit Vieh fahren (= führen), zum Markt, vor allem aber auf die Alpen: vgl. Fahrhabe, Fahrendes Volk, Wallfahrt. Heutige Bedeutung: mit Auto oder Bahn oder Schiff fahren, mit Fahrplan Där Frentschälär isch einisch im Militäär gsii i dr Pünt und isch det inä reformiärti Chilä inä choo,diä isch oni d’Schtüäl flätt läär gsii, käs Bild und nüüd,da hed är gseid: da sind’s meini gfaarä! | ||
Fär(i)ch | Pferch | Euloch: ein Hütten und ein Färrich Glattalp: ein Hütten und Värch heute Pfä(ä)rch | ||
fassä | fassen | Heu fassä ä guätä Voorsatz fassä im Militär: Gwand und Gweer fassä, ds Ässä fassä (OW gu Horä fassä: in die Hölle kommen) umfassen, aufnehmen: ei Fläschä fassät nüd alls | ||
Februar | früher hörte man nur Hornär, heute nur Februar | |||
flätt | völlig | mhd vlât (sauber, ganz: so heute noch im Oberwallis) flätt voll, flätschnass (pflätsch-, flatter-), flätt tood, flätt aagleid, flätt und gräch = fertig, flättsuuber (völlig): da hörsch flättsuuber! flätt mit Fliis, flätt tätsch humor. flätt, flättär, am flättäschtä (flach, flau, platt) (flink, reinlich) > ufläätig | ||
Foorschtbäärg | Forstberg | Heuberg (Namendeutung) | ||
Fürscheubä | Schürze | (Vor-Schürze) | ||
fürfüässlig | in blossen Strümpfen | (früher am Karfreitag Priester und Altardiener zur Kreuzverehrung,heute noch Moslem in Moscheen) | ||
füür | für | (ü tief) lange Liste von Wörtern, heute mit Vor- geschrieben, hier noch mit Für- :Fürbild, Fürgang, Fürhang, Fürkehr, Fürsicht, Fürsprech, fürhanden | ||
Füürscheubä | Vorschürze, Überschürze | |||
Gaarä | Garn, Garnnetz | mhd garn vgl. Bäärä, Faarä, fäärä, gäärä Gaaräpüntel (Heubündel im Netz) | ||
Gäld | Geld | mhd gelt (gelten) Gäld we Heu > Heidä-, Sündä-, Süü- gältä | ||
Gatzä | Schöpfkelle | im Tirol: Katzel verkl. Gätzlifrüher in jeder Küche beim Wasserkessel, heute noch in Alphütten | ||
Gerschnär | Gerschner, Schwingbesen, Rührkelle Scheuerwischer | OW Geschel | ||
ghörig | gehörig, richtig | mhd gehoereg ghörig adär lätz ghörig und rächtnüd ghörig im Chopf, im Schtrumpf ghörig schöön zum losä! heute verdrängt von richtig (in der Schule ist alles richtig, nümmä ghörig) > ghöörig | ||
ghüür | geheuer | mhd gehiure behaglich, traut Lienert nüd ghüür = nicht geheuer, unbehaglich, vielleicht ein Ungeheuer da > Unghüür | ||
gliich | gleich | mhd g(e)lîch gliich alt di gliichä eis gliich we däs ander nüd alls im gliichä! ds Heu nüd ufum gliichä Bodä > därgliichä tuä | ||
gliissä | gleissen, strahlen, glänzen | (auch durchgescheuerte Hosen!) mhd glîzen | ||
gmein | gemein, abscheulich | heute vorherrschende Bedeutung | ||
Gmeind | Gemeinde | urspr. und heute noch: Versammlung der Bürger, der Genossen > Naach-, Uus-,jetzt auch: Gebiet, Verwaltung, Büro der Gemeinde: uf dr Gmeind) | ||
gnuäg | genug | mhd genuog äs isch gnuäg äs gnuäg as Bach gnuäg Heu dundä medä gnuäg Hesch gnuäg Heu? - Ja, i gibä nu viil am Vee! Pensionierter: I ha nüüd gnuägärs wedär Tääg! (neu gnüägänd) Äs gid nüüd gnuägärs wedr Gäld, nur isch äs lätz värteilt! | ||
grüüsig | grausig, ekelhaft, abscheulich | engl gruesom | ||
Gschüüch | Vogel-Scheuche | mhd geschiuhe > schüüchä | ||
Gschüüch | Vogel-Scheuche | mhd geschiuhe > schüüchä | ||
Güsäl(ul) | Küder, Abfall | mhd güsel (Abfall beim Dreschen) > Heugüsel | ||
zHäärd faarä | “Bim z’Häärd faarä”: mit Heu oder Holz ohne Schlitten auf gefrorenem Erdboden zu Tal fahren | |||
Hauf-Lööli | Tölpel | anderswo Vogelscheuche (mit Hanfstroh gemacht) | ||
Hegäl(-ul) | Sackmesser, Klappmesser | mhd hegel heute Spottname für Messer > Zürihegel, früher gab es die hölzigä batzigä Hegel Familienname Hegel, Hegglin | ||
Heiwee | Heimweh | (auch Heuwee) ahd jammer > Heimä | ||
Heibbeeri | Heidelbeeren | Heupeeri mhd heidelber, heitber | ||
Heiland | früher für Jesus Christus (heute: Jesus) dr chrumm Heiland dr düür Heiland Fluchwort: Heilandsack! | |||
Heinzä | Heinze(n) | Gestell(e) zum Heutrocknen: früher im Tal auch etwa gebräuchlich (jetzt aber Silo!) auch Kuonzen (vgl. Hinz und Kunz) | ||
Hirthämmli | Hirthemd | Kapuzenbluse der Landwirte (weiss für Heuen und Fest, blau im Stall, grün im Ausgang) Hiirthämli-Chriäg: Hirthemli-Krieg Schwyz April 1799 | ||
Hööchegg | Hochegg | Flurname (Heuberg) | ||
Hööchhund | Hochhund | Flurname (Heuberg) | ||
Hooliächt | Horizont | OW hobäärgä (wildiheuen) | ||
hüss | “hüss ist bei ihnen soviel als vah bei den Lateinern” = Laut des Abscheus > hursch | |||
hüttig | vom heutigen Tag am hüttigä Taag hüttigs Tags nümmä hüttig: nicht mehr ganz neu | |||
Hüttä | Hütte | mhd hütte (= welche behütet) engl hut 1) Alphütte, mhd hütten = lagern) 2) Heutrocknungsgestell in Form eines Dachstuhles, Zuruf: iittaa isch gheuät, nüd hüttnä! | ||
Hüttli | kleine Hütte | >Heidä-, Schtei-, Wald-, Wildiheuär- | ||
Huusarmi | Haus-Arme | mhd husarm = obdachlos heute: heimlich arm | ||
iärzä | ihrzen | mhd irzen mit Ihr anreden. Wir mussten Eltern und ältere Geschwister noch mit Ihr anreden: Muättär, Vattär, gänd Iär üüs ä chli Gäld für ä Schaafmäärcht? Ihr galt auch für das heutige Sie als Anrede für ältere Mitmenschen,das gebrauchen wir heute noch viel unter uns im Thal > duuzä, siizä | ||
iischniijä | einschneien | mit dem ersten Schneefall in den Alpen: eingesperrt sein durch unzeitigen Schneefall Äs hed einä iigschniid bim Wildiheuä im Heubäärg,är hed det im Hüttli müässä waartä, bis äs dr Schnee appäglauänät hed,wos duä einisch ä chli uuftaa hed, hends um vo undänuufä grüäft, öb är nu z ässä heig,dä hed är vo obänappä gruäft: Baläntä hani nu, aber Tubak äkeinä mee! | ||
iiträägä | eintragen | Heuburdi iiträägä > uus- | ||
inägää | hineinreichen | Heu inägää - | ||
Juli | Juli | lat julius > Heumonät | ||
Laui | Lawine | Dieses alte Wort hat heute einen schweren Stand gegen die “Lawine von Lawinenberichten”! Staublaui: im Schtaub choo Grundlaui: vom Grund choo Flurnamen Laui, Laueli > Hor-, Jäntänä-, Plattä-, Ruppers-, Schmal-, Schwel- | ||
di Lintä | Die Linden und die Harten di Lintä und di Hertä (Parteienstreit zwischen “den Linden und den Harten” 1764 in Schwyz,heute Tauben und Falken) | |||
losä | lauschen, zuhören, horchen | mhd losen, heute nur alem. und österr. los! losid einisch! chasch nüd losä? ä hesch glost! as Chussi gu losä (Schlafen gehen) | ||
Luägäri | Kindbett- hüterin | heute: Babysitter | ||
lüntsch | fein wie Stoff aus Lünden (London?) lüntsche Scheuben | |||
Magärheu | Heu aus ungedüngtem Land (Magerwiese, Wildheu) | |||
Miäsärä | Mieseren | (Heuberg) | ||
Mischti | Mistplatz | beim Gaden Mischti-Heu = Streue | ||
Muschtär | Muster | lat monstrare (zeigen) mhd munstre, muster heute: Probestück, Beispiel einer Ware, Farbmuster,Schlingel, Lausekerl Verkl. Müschtärli vgl Mustermesse | ||
Müürlä | Mürlen | (Flurname Heubrig) | ||
Niidlä | Nidel | (Rahm, Sahne) Roman.Alpenwort das Spielen um Nidlen und Kestenen, Illgau: Halb-, Ganz-, Heuär- | ||
nur | nur, bloss | mhd niur ich ha ja nur wellä gschpassä, nur wellä sägä! äs gid hütt nur Suppä ungescheut: nur inä! nänd nur! |
Dialekt: | Heu |
Deutsch: | Heu |
mhd höuwe engl hay is Heu gaa, si sind im Heu, si hend Gäld we Heu, si hend ds Heu nüd ufäm gliichä Bodä, etz isch gnuäg Heu dundä! Leitärä | |
Dialekt: | Eusch |
Deutsch: | Heuschober Euschenbrücke |
(Wortdeutung, nur in Innerschwyz heimisch) anderswo: Aeust, Äischt, Eugst (vgl Familienname Eugster) | |
Dialekt: | Heugaarä |
Deutsch: | Heugarn |
Dialekt: | Heugablä |
Deutsch: | Heugabel |
Dialekt: | Heubäärg |
Deutsch: | Heuberg |
Flurname | |
Dialekt: | Heubirrli |
Deutsch: | Heubirnen |
(im Heumonat schon reif, Vreenäbirli) | |
Dialekt: | Heubluämä |
Deutsch: | Heublumen, Heuspreu |
(bei einer schweren Kinderkrankheit hat mich eine Nachbarin mit heissem Heublumenbad wieder gesund gemacht) | |
Dialekt: | Heubrügg |
Deutsch: | |
Heubrücke im Stall (auch Bühne, Diele) | |
Dialekt: | Heumonät |
Deutsch: | Heumonat, Juli |
Dialekt: | Heuschtöfel |
Deutsch: | Heuschrecke |
ahd hoistaffel engl grashoper | |
Dialekt: | Heuziitli |
Deutsch: | Heu-Uhr |
Dialekt: | Heuzingel |
Deutsch: | Heuzingel |
Flurname | |
Dialekt: | Heuärii |
Deutsch: | Heuerei |
das isch mär au ä Heuärii! | |
Dialekt: | Heuärniidlä |
Deutsch: | |
Fest im Winter als Lohn für Heuarbeit | |
Dialekt: | Heuät |
Deutsch: | Heuzeit, Heuernte |
mhd höüwet zmitzt im Heuät > Aarmähüüslärheuät | |
Dialekt: | Heuli |
Deutsch: | |
Verkl. von Heu äs schöns Heuli hendr da! | |
Dialekt: | heuä |
Deutsch: | heuen, Heu ernten |
si sind gu heuä undärum Heuä heds afä rägnä | |
Dialekt: | heuschä |
Deutsch: | heischen |
mhd heischen was heuschisch? gheuschät | |
Dialekt: | heuschä |
Deutsch: | fordern |
Dialekt: | hinächt, hinäd |
Deutsch: | heutnacht, heute abend |
hinäd nu! > nächtig | |
Dialekt: | hütt |
Deutsch: | heute |
mhd hiute > hinäd | |
Dialekt: | hüüchlä |
Deutsch: | heucheln |
mhd hiuchelen | |
Dialekt: | Hüüchlär |
Deutsch: | Heuchler |
mhd hiucheler | |
Dialekt: | hüülä |
Deutsch: | heulen |
mhd hiulen ghüülät wenä Wolf neu: weinen neu: Hüülär, Hüüräl Heuler (Feuerwerkskörper),Hüüli: Schreihals | |
Dialekt: | hüür |
Deutsch: | heuer |
ahd hiu jaru mhd hiure = heut Jahr | |
Dialekt: | hüür(där)ig |
Deutsch: | heurig, von diesem Jahr |
vgl. Heuriger in Wien | |
Dialekt: | Hüürlig |
Deutsch: | heuer geboren oder geschlüpft |
diesjährig = schwach > Hüürli (Hürlimann) | |
Dialekt: | Schochä |
Deutsch: | Heuhaufen |
(zum Trocknen) mhd schoche, schochen Schöchä, Schöchäli, schochnä, Tschochä Schöchli, schöchle | |
Dialekt: | Heupfüür |
Deutsch: | Funken schlagen, blitzen |
Das Funkenschlagen an einer Pfanne beim Herausheben aus dem Chuschtloch (Kochherd). Das Funkenschlagen passiert oft bei aufkommendem Föhn und wurde deshalb auch als Wetterzeichen gedeutet. Äs heupfüüräd sagt man auch wenn es hitzleichäd (Wetterleuchten). | |
Dialekt: | Äänd |
Deutsch: | Nachmahd, Emd, Öhmd, Grummet |
(2. Heu) | |
Dialekt: | Aarmähüüsler |
Deutsch: | Armenhausinsasse |
- Heuet: Heuernte auf dem Landgut des Armenhauses, mit Zuzug der arbeitsfähigen Insassen (auch: Levitiertes Hochamt): ä Huuffä driussä und äs gaad nüüd! | |
Dialekt: | äbäwändig |
Deutsch: | ebenwandig |
Heudiele voll bis oben an den Wänden > äbnä, Äbnämatt, Äbnät | |
Dialekt: | Äbheu |
Deutsch: | Efeu |
> Äbuäch | |
Dialekt: | Äbuäch |
Deutsch: | Efeu, Eppich |
(auch UR OW Äbuäch) > Äbheu frünär hends alig Äbuäch gholt zum ds Heu schtreckä | |
Dialekt: | Abschüüchä |
Deutsch: | Abscheu |
Dialekt: | antärä |
Deutsch: | nachäffen |
mhd antern Muo: verfrantern (heute sagen wir > uuspflantärä) BE verantere > äfärä und änzä | |
Dialekt: | änthalbä |
Deutsch: | enthalben, halbieren |
(Heu, Äpfel usw) | |
Dialekt: | appä |
Deutsch: | hinunter |
her- mhd abe (vgl. Ebbe) d Laui isch appä ä Schlipf isch appä letzte Gebiete: Muotathal, Berner Oberland, Oberwallis, Prättigau (aper) heute meist abä (ahi, ache) abe, appä | |
Dialekt: | appäriitä |
Deutsch: | schlitteln, rodeln |
mr gand gu appäriitä! > Appäriiti, mänärlä ds Predigärs Thummäs hed wellä am Heuseil appäriitä > Seiltänzär | |
Dialekt: | Bäärghäärd |
Deutsch: | Bergerde |
Flysch, Heuberg, Gwalpeten | |
Dialekt: | Bäärgli |
Deutsch: | kleines Bergheimwesen |
Ändibäärg, Heubäärg, Mittibäärg, Obärbäärg ff | |
Dialekt: | Bageuggel |
Deutsch: | Hanswurst |
(-äl, -ul), Vogelscheuche (auch Fageuggul) mhd bagen (schreien, keifen), gougel (Gaukler) | |
Dialekt: | Bärchtämatt |
Deutsch: | Berchtenmatt |
(heute Pächtermatt) | |
Dialekt: | Bäsi |
Deutsch: | Base |
weibliche Verwandte ahd basa (heute: Gusiinä, Cousine)Bäsifrau: Schwester von Vater oder Mutter (heute: Tante) | |
Dialekt: | Belgerts |
Deutsch: | Wildiheugebiet |
Dialekt: | Biirg |
Deutsch: | Birg, Gebirge |
Hüttäbiirg: Wildheuplätz zu einer bestimmten Alphütte gehörig | |
Dialekt: | Biisslä |
Deutsch: | |
Strangulierholz für Heubündel | |
Dialekt: | Blätz |
Deutsch: | kleines Stück |
ä Blätz Land, ä Blätz Wald, ä Blätz Schnee > Gaartä- , Boonä-, Heu-, Beeri-, Leer- mhd blez > Platz, Plätz Flurname: (auch Plätz) Blätz (Stoos, Wallis), Bock-, Böllä-, Distlä-, Chalber-, Hasä-, Häxä-, Milch-, Munggä-, Ried-, Schmalaui-, Spil-, Tor- | |
Dialekt: | blöökä |
Deutsch: | Schafgebrüll |
> Vögäliblöökär = Vögel-Verscheucher | |
Dialekt: | Bluämä |
Deutsch: | Blume, Blumen |
mhd bluome in Gülten: uf die Bluomen fallend = Graswuchs inbegriffen > Heubluämä | |
Dialekt: | Bodä |
Deutsch: | Gebäude |
Bodä = Erdgeschoss, Fussboden, Dachboden, Heubodendiä zwee hend ds Heu nüd ufäm gliichä Bodä! | |
Dialekt: | Böölimaa |
Deutsch: | Schreckgespenst |
(anderswo: Vogelscheuche, Teufel) | |
Dialekt: | braaf |
Deutsch: | brav, tüchtig |
sehr ä braafä Maa, äs braafs Meitli braaf Milch trinkä, braaf schwitzä,braaf chratzä, dä hörts biissä,äs hed braaf Heu breefär, am breefschtä, ä Breefi (Bravheit) | |
Dialekt: | Brig |
Deutsch: | Berg |
Heubrig, Iibrig vgl Aubrig, Fluebrig (Wäggithal), Brig VS | |
Dialekt: | Büntel |
Deutsch: | Bündel |
(-ul) runder Heubündel, rundgefüllter Sack Übername: Püntäl und Püntläri | |
Dialekt: | Buumeischter |
Deutsch: | Baumeister |
Bau Buuw (Mist, Gülle) ist heute noch zu hören | |
Dialekt: | Buurdänä |
Deutsch: | grosser Heubeutel |
Mz grooss Buurdänä Heu | |
Dialekt: | Buurdi |
Deutsch: | Bürde |
ahd burdî ä Buurdi Heu | |
Dialekt: | chätschä |
Deutsch: | mühsam |
(vgl. quetschen) auch: cheutschä neu Cheutschgumi | |
Dialekt: | chöögg |
Deutsch: | herausfordernd, wählerisch |
är isch eeländ ä chööggä, ä Cheuggi | |
Dialekt: | Cholärmuäs |
Deutsch: | Kohlermus |
eine Art Omelette, einst bei den Kohlbrennern, heute noch bei den Älplern beliebt. | |
Dialekt: | chriisä |
Deutsch: | Tannenreis sammeln |
z. B. für Chriishung: wurde gemacht, um das Heu zu strecken in der Not | |
Dialekt: | Chüäband |
Deutsch: | Kühband |
Heuberg Flurname | |
Dialekt: | därnaa |
Deutsch: | je nachdem, dementsprechend |
därnaa für einä äs hätti Heu, aber ds Wätter isch nüd därnaa äs isch därnaa äs Preichä | |
Dialekt: | doorä |
Deutsch: | dürr werden |
Zuruf beim Heuen: dooräts? bei zu langer Messfeier: si lands nu la doorä! värdoorät verdorrt > düürr | |
Dialekt: | Duftchlotz |
Deutsch: | |
Schimmelschicht am Heustock | |
Dialekt: | düür |
Deutsch: | dürr |
mhd dürre Hend är düürs? (Zuruf beim Heuen) düüri (ü tief) Birä sind tüüri (ü hoch) Birä > deerä, tüür | |
Dialekt: | eitägig |
Deutsch: | eintägig |
eitägigs Heu - | |
Dialekt: | eintleff |
Deutsch: | |
alt für elf, ahd einlif, mhd eilif = 1 über 10 (zweilef = 12) auch äntleff BE endlef früher weitverbreitet, heute am Aussterben: einlif > ölf | |
Dialekt: | eistär |
Deutsch: | immer |
In meiner Jugendzeit hörte man nur eister, und immer war ein Fremdwort, heute ist es umgekehrt! früher weit verbreitet, aber die Herkunft ist schwierig zu erklären, im Wörterbuch mhd kommt es in dieser Form nicht vor, ZG aistig, VS aischisch, Engelberg aischter > aläwiil, allpott, anänand, di ganz Ziit | |
Dialekt: | Fäändärich |
Deutsch: | Fähnrich |
Anführer eines Fähnleins = 100 Mann Soldaten, heute: Träger der Vereinsfahne | |
Dialekt: | faarä |
Deutsch: | fahren |
mhd varen alte Bedeutung: mit Vieh fahren (= führen), zum Markt, vor allem aber auf die Alpen: vgl. Fahrhabe, Fahrendes Volk, Wallfahrt. Heutige Bedeutung: mit Auto oder Bahn oder Schiff fahren, mit Fahrplan Där Frentschälär isch einisch im Militäär gsii i dr Pünt und isch det inä reformiärti Chilä inä choo,diä isch oni d’Schtüäl flätt läär gsii, käs Bild und nüüd,da hed är gseid: da sind’s meini gfaarä! | |
Dialekt: | Fär(i)ch |
Deutsch: | Pferch |
Euloch: ein Hütten und ein Färrich Glattalp: ein Hütten und Värch heute Pfä(ä)rch | |
Dialekt: | fassä |
Deutsch: | fassen |
Heu fassä ä guätä Voorsatz fassä im Militär: Gwand und Gweer fassä, ds Ässä fassä (OW gu Horä fassä: in die Hölle kommen) umfassen, aufnehmen: ei Fläschä fassät nüd alls | |
Dialekt: | Februar |
Deutsch: | |
früher hörte man nur Hornär, heute nur Februar | |
Dialekt: | flätt |
Deutsch: | völlig |
mhd vlât (sauber, ganz: so heute noch im Oberwallis) flätt voll, flätschnass (pflätsch-, flatter-), flätt tood, flätt aagleid, flätt und gräch = fertig, flättsuuber (völlig): da hörsch flättsuuber! flätt mit Fliis, flätt tätsch humor. flätt, flättär, am flättäschtä (flach, flau, platt) (flink, reinlich) > ufläätig | |
Dialekt: | Foorschtbäärg |
Deutsch: | Forstberg |
Heuberg (Namendeutung) | |
Dialekt: | Fürscheubä |
Deutsch: | Schürze |
(Vor-Schürze) | |
Dialekt: | fürfüässlig |
Deutsch: | in blossen Strümpfen |
(früher am Karfreitag Priester und Altardiener zur Kreuzverehrung,heute noch Moslem in Moscheen) | |
Dialekt: | füür |
Deutsch: | für |
(ü tief) lange Liste von Wörtern, heute mit Vor- geschrieben, hier noch mit Für- :Fürbild, Fürgang, Fürhang, Fürkehr, Fürsicht, Fürsprech, fürhanden | |
Dialekt: | Füürscheubä |
Deutsch: | Vorschürze, Überschürze |
Dialekt: | Gaarä |
Deutsch: | Garn, Garnnetz |
mhd garn vgl. Bäärä, Faarä, fäärä, gäärä Gaaräpüntel (Heubündel im Netz) | |
Dialekt: | Gäld |
Deutsch: | Geld |
mhd gelt (gelten) Gäld we Heu > Heidä-, Sündä-, Süü- gältä | |
Dialekt: | Gatzä |
Deutsch: | Schöpfkelle |
im Tirol: Katzel verkl. Gätzlifrüher in jeder Küche beim Wasserkessel, heute noch in Alphütten | |
Dialekt: | Gerschnär |
Deutsch: | Gerschner, Schwingbesen, Rührkelle Scheuerwischer |
OW Geschel | |
Dialekt: | ghörig |
Deutsch: | gehörig, richtig |
mhd gehoereg ghörig adär lätz ghörig und rächtnüd ghörig im Chopf, im Schtrumpf ghörig schöön zum losä! heute verdrängt von richtig (in der Schule ist alles richtig, nümmä ghörig) > ghöörig | |
Dialekt: | ghüür |
Deutsch: | geheuer |
mhd gehiure behaglich, traut Lienert nüd ghüür = nicht geheuer, unbehaglich, vielleicht ein Ungeheuer da > Unghüür | |
Dialekt: | gliich |
Deutsch: | gleich |
mhd g(e)lîch gliich alt di gliichä eis gliich we däs ander nüd alls im gliichä! ds Heu nüd ufum gliichä Bodä > därgliichä tuä | |
Dialekt: | gliissä |
Deutsch: | gleissen, strahlen, glänzen |
(auch durchgescheuerte Hosen!) mhd glîzen | |
Dialekt: | gmein |
Deutsch: | gemein, abscheulich |
heute vorherrschende Bedeutung | |
Dialekt: | Gmeind |
Deutsch: | Gemeinde |
urspr. und heute noch: Versammlung der Bürger, der Genossen > Naach-, Uus-,jetzt auch: Gebiet, Verwaltung, Büro der Gemeinde: uf dr Gmeind) | |
Dialekt: | gnuäg |
Deutsch: | genug |
mhd genuog äs isch gnuäg äs gnuäg as Bach gnuäg Heu dundä medä gnuäg Hesch gnuäg Heu? - Ja, i gibä nu viil am Vee! Pensionierter: I ha nüüd gnuägärs wedär Tääg! (neu gnüägänd) Äs gid nüüd gnuägärs wedr Gäld, nur isch äs lätz värteilt! | |
Dialekt: | grüüsig |
Deutsch: | grausig, ekelhaft, abscheulich |
engl gruesom | |
Dialekt: | Gschüüch |
Deutsch: | Vogel-Scheuche |
mhd geschiuhe > schüüchä | |
Dialekt: | Gschüüch |
Deutsch: | Vogel-Scheuche |
mhd geschiuhe > schüüchä | |
Dialekt: | Güsäl(ul) |
Deutsch: | Küder, Abfall |
mhd güsel (Abfall beim Dreschen) > Heugüsel | |
Dialekt: | zHäärd faarä |
Deutsch: | |
“Bim z’Häärd faarä”: mit Heu oder Holz ohne Schlitten auf gefrorenem Erdboden zu Tal fahren | |
Dialekt: | Hauf-Lööli |
Deutsch: | Tölpel |
anderswo Vogelscheuche (mit Hanfstroh gemacht) | |
Dialekt: | Hegäl(-ul) |
Deutsch: | Sackmesser, Klappmesser |
mhd hegel heute Spottname für Messer > Zürihegel, früher gab es die hölzigä batzigä Hegel Familienname Hegel, Hegglin | |
Dialekt: | Heiwee |
Deutsch: | Heimweh |
(auch Heuwee) ahd jammer > Heimä | |
Dialekt: | Heibbeeri |
Deutsch: | Heidelbeeren |
Heupeeri mhd heidelber, heitber | |
Dialekt: | Heiland |
Deutsch: | |
früher für Jesus Christus (heute: Jesus) dr chrumm Heiland dr düür Heiland Fluchwort: Heilandsack! | |
Dialekt: | Heinzä |
Deutsch: | Heinze(n) |
Gestell(e) zum Heutrocknen: früher im Tal auch etwa gebräuchlich (jetzt aber Silo!) auch Kuonzen (vgl. Hinz und Kunz) | |
Dialekt: | Hirthämmli |
Deutsch: | Hirthemd |
Kapuzenbluse der Landwirte (weiss für Heuen und Fest, blau im Stall, grün im Ausgang) Hiirthämli-Chriäg: Hirthemli-Krieg Schwyz April 1799 | |
Dialekt: | Hööchegg |
Deutsch: | Hochegg |
Flurname (Heuberg) | |
Dialekt: | Hööchhund |
Deutsch: | Hochhund |
Flurname (Heuberg) | |
Dialekt: | Hooliächt |
Deutsch: | Horizont |
OW hobäärgä (wildiheuen) | |
Dialekt: | hüss |
Deutsch: | |
“hüss ist bei ihnen soviel als vah bei den Lateinern” = Laut des Abscheus > hursch | |
Dialekt: | hüttig |
Deutsch: | |
vom heutigen Tag am hüttigä Taag hüttigs Tags nümmä hüttig: nicht mehr ganz neu | |
Dialekt: | Hüttä |
Deutsch: | Hütte |
mhd hütte (= welche behütet) engl hut 1) Alphütte, mhd hütten = lagern) 2) Heutrocknungsgestell in Form eines Dachstuhles, Zuruf: iittaa isch gheuät, nüd hüttnä! | |
Dialekt: | Hüttli |
Deutsch: | kleine Hütte |
>Heidä-, Schtei-, Wald-, Wildiheuär- | |
Dialekt: | Huusarmi |
Deutsch: | Haus-Arme |
mhd husarm = obdachlos heute: heimlich arm | |
Dialekt: | iärzä |
Deutsch: | ihrzen |
mhd irzen mit Ihr anreden. Wir mussten Eltern und ältere Geschwister noch mit Ihr anreden: Muättär, Vattär, gänd Iär üüs ä chli Gäld für ä Schaafmäärcht? Ihr galt auch für das heutige Sie als Anrede für ältere Mitmenschen,das gebrauchen wir heute noch viel unter uns im Thal > duuzä, siizä | |
Dialekt: | iischniijä |
Deutsch: | einschneien |
mit dem ersten Schneefall in den Alpen: eingesperrt sein durch unzeitigen Schneefall Äs hed einä iigschniid bim Wildiheuä im Heubäärg,är hed det im Hüttli müässä waartä, bis äs dr Schnee appäglauänät hed,wos duä einisch ä chli uuftaa hed, hends um vo undänuufä grüäft, öb är nu z ässä heig,dä hed är vo obänappä gruäft: Baläntä hani nu, aber Tubak äkeinä mee! | |
Dialekt: | iiträägä |
Deutsch: | eintragen |
Heuburdi iiträägä > uus- | |
Dialekt: | inägää |
Deutsch: | hineinreichen |
Heu inägää - | |
Dialekt: | Juli |
Deutsch: | Juli |
lat julius > Heumonät | |
Dialekt: | Laui |
Deutsch: | Lawine |
Dieses alte Wort hat heute einen schweren Stand gegen die “Lawine von Lawinenberichten”! Staublaui: im Schtaub choo Grundlaui: vom Grund choo Flurnamen Laui, Laueli > Hor-, Jäntänä-, Plattä-, Ruppers-, Schmal-, Schwel- | |
Dialekt: | di Lintä |
Deutsch: | |
Die Linden und die Harten di Lintä und di Hertä (Parteienstreit zwischen “den Linden und den Harten” 1764 in Schwyz,heute Tauben und Falken) | |
Dialekt: | losä |
Deutsch: | lauschen, zuhören, horchen |
mhd losen, heute nur alem. und österr. los! losid einisch! chasch nüd losä? ä hesch glost! as Chussi gu losä (Schlafen gehen) | |
Dialekt: | Luägäri |
Deutsch: | Kindbett- hüterin |
heute: Babysitter | |
Dialekt: | lüntsch |
Deutsch: | |
fein wie Stoff aus Lünden (London?) lüntsche Scheuben | |
Dialekt: | Magärheu |
Deutsch: | |
Heu aus ungedüngtem Land (Magerwiese, Wildheu) | |
Dialekt: | Miäsärä |
Deutsch: | Mieseren |
(Heuberg) | |
Dialekt: | Mischti |
Deutsch: | Mistplatz |
beim Gaden Mischti-Heu = Streue | |
Dialekt: | Muschtär |
Deutsch: | Muster |
lat monstrare (zeigen) mhd munstre, muster heute: Probestück, Beispiel einer Ware, Farbmuster,Schlingel, Lausekerl Verkl. Müschtärli vgl Mustermesse | |
Dialekt: | Müürlä |
Deutsch: | Mürlen |
(Flurname Heubrig) | |
Dialekt: | Niidlä |
Deutsch: | Nidel |
(Rahm, Sahne) Roman.Alpenwort das Spielen um Nidlen und Kestenen, Illgau: Halb-, Ganz-, Heuär- | |
Dialekt: | nur |
Deutsch: | nur, bloss |
mhd niur ich ha ja nur wellä gschpassä, nur wellä sägä! äs gid hütt nur Suppä ungescheut: nur inä! nänd nur! | |