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DingDing(Sache, Angelegenheit) ahd ding Verlegenheitswort, wenn man das betreffende Wort nicht findet: der Ding .. diä Ding ... das Ding ... das Dingsda is Dingsä
DingSachewer macht dänn ä Ding? ich machä dä ä Ding scho! uraltes Wort für: wichtige Sache, das Eigentliche, das Notwendige
DinggäldVorschuss
DingmaaDingmann(Lehmann)
dingäsich in Dienst stellen,einen oder etwas in Dienst nehmen(Knecht, Kuh, Garten) ddingät, tingät > aa- vär- Dienst abdingen, Spillüt dingen
DingsVorschussFrüänär hend die meischte Lüüt müässä Dings nää,d Lädälär hend nä Dings ggää bis i Herbscht: wie man soll Thuch dings kouffen oder nit
Dings zeeräauf Borgen hin leben(das Essen verzehren)
dingDinge auf Vorschuss kaufen, borgen
äeinä Maa ä Frau ä paar ä chli ä jedä ä Ding ä söläs ä diänigä ä kä Bitz ä lengersi mee ganz ä schöönä > äkä, äwägg, du ä lüügsch! ä bisch än Esel! ä hesch ghaa! ä bisch äs!
aadingäandingen, ans Herz legen(spr. aatingä) si heb mers weis wiä aadinget aatungä: angedungen
ärweiggäwippend(schwere Dinge)
BlutzgärPlutzger(alte Münze) plumpes geringes Ding
Böögggrosses UndingZürcher Böög Mz Bööggä
Bööggäkleines UndingBööggä-Album (Nastuch) > Naasäbööggä
ChDas CH am Anfang eines Wortes statt K ist nicht nur unser Landeskürzel, sondern auch das auffälligste Merkmal unseres Schweizerdeutschen - eine Halskrankheit? Es muss sehr früh aufgekommen sein, denn schon um 800 findet sich das Wort chuo für Kuh in einer Handschrift des Klosters St.Gallen (sog. Milchsegen). Im mhd ist bereits alles mit K- geschrieben. Das CH ist also ein Rest vom Althochdeutschen, der sich sehr hartnäckig bis in unsere Zeit erhalten hat und wohl noch lange sich erhalten wird. - Im Anlaut schwach (ch), nach Vokal stark (chch, nicht eigens bezeichnet)Es ist allerdings manchmal schwierig, den Unterschied zu k in jedem Fall eindeutig festzustellen: hier Fehlendes suche man also bei K.
disälbädieselbe(n)wo sind etz disälbä? (Sachen, Leute, Dinge) > dässälb
FillggauIllgauFillggauer Himmel: alter grosser Regenschirm (Stäbe aus Peddingrohr)
FluächFluch, Bann, Unerwünschtes(Mensch, Tier, Ding) mhd vluoch äs isch ä Fluäch der Fluäch hed mr gschteckt diä Fluächä hend glogä
friaartigziemlich(fri-aartig) äs hed friaartig guätät. fri = Verstärkung: friniänä, frioordäli, frisauft, friwool. Neuerdings wird öfters auch fi-aartig gesagt. Die Bedeutung von fri ging wohl verloren.
Grünggäligeringes Ding(rank, schlank) (-ul)
Güschpiwehrloses Ding
KnuriKnirps(mhd knure grobes Ding, vgl Knorr, knorrig)
GlottärGelotter, zerfallenes Ding(Berg, Gebäude, Möbel, Maschine) vgl Lotterbett
oordälisoebenär isch oordäli gad choo! Dr Faazi hed sini Sachä i Ängel fürä plündärät und seid zum Büäbäl: laasch dä ä Ding la sii! - da seid dr Büäbäl: i ha dr das oordäli grad au wellä sägä!
Schtumpäkleiner Mann, kleines Ding, Zigarre des armen MannesKindergedicht: I bi ä chliinä Schtumpä, cha nu nüd wiit gumpä Mz Schtümpä
SchwaabägängärVerdingkinder im Sommer ins Schwabenlandbis 1914
ufaufmhd ûf > ufä, ufärä, ufs, uuf, uufä 1) hin, nach: uf Schwiiz uf Züri uf Eirollä uf Poscht uf d Chilbi uf d Alp uf d Siitä (vgl. Ufhusen LU, Aufiberg SZ) 2) oben: uf dr Alp uf d Achslä nää uf d Schoos nää uf em (um) Dach uf em Trochnä uf em Chopf uf eim obä uf dr Muur (vgl FN Aufdermaur - Ufdärmuur) 3) Zweck: uf Dings uf än Aart uf all Fääl uf ei Tätsch ufs Woort 4) Zeit: uf di Füüfi uf Wiänächtä uf Nüüjaar uf d Lengi uf einisch uf eismaal uf drüü zellä 5) Versch. uf ä Magä schlaa ufs Gmüät gää uf eim haa
umägääDinge zurückgeben, Herausgeld geben chasch mär umägää? treffende Antwort geben: är hed um schöön umäggää! Schläge zurückgeben umägää isch Gottliäb
uusdingäausbedingen
VärdingbuäbVerdingbub
värdingäverdingenmhd verdingen
värtuäzertun1) Häuflein ausebnen, Dinge ausbreiten, sich gemütlich hinlegen 2) verschwenden: Vermögen, Zeit
värwaräeinen Sterbenden mit den letzten Dingen versehen (mhd verwârn = aufbewahren, verwahren)
weiggäregen, bewegen, lockern(schwere Dinge): ruckhaft bewegen
weiggäläschwere Dinge wiegend von der Stelle bewegen,Leute aufwiegeln ahd wigilon mhd wigelen
zzu oder das1) zu zallärieerscht zbescht zhindärisch zmitzt zletscht zundärisch zobärisch zussärisch zdrittä zsibätä zzweitä zhindärfüür zinnärischt 2) zu, auf, nach z Alp gaa z Chilä gaa z Chilä tuä z Doorf gaa z Fuäss gaa z Bodä ghiijä z Schwiiz ussä z Seebä z Zuug undä z Züri ussä z Fadä schlaa z Lumpä ghiijä z Nacht ässä z Morgäd ässä z Siin choo 3) zu, allzu z alt (> zalt) zlang zliäb zleid ztratz zviil zwenig zsüäss zsuur zschwäär zschpaat viil zschöön viil zzaam zzweitä (dsz..)man hört neuerdings: zuä lang, zuä schöön ... in Schwiiz, in Zürich . 4) d’s das ds ds Huus ds Goof ds Süüli ds Zaabäd ds Zmorgäd ds Znacht ds Zügli ds Zugärbiät ds Züribiät ds Zändwee
Dialekt:Ding
Deutsch:Ding
(Sache, Angelegenheit) ahd ding Verlegenheitswort, wenn man das betreffende Wort nicht findet: der Ding .. diä Ding ... das Ding ... das Dingsda is Dingsä
Dialekt:Ding
Deutsch:Sache
wer macht dänn ä Ding? ich machä dä ä Ding scho! uraltes Wort für: wichtige Sache, das Eigentliche, das Notwendige
Dialekt:Dinggäld
Deutsch:Vorschuss
Dialekt:Dingmaa
Deutsch:Dingmann
(Lehmann)
Dialekt:dingä
Deutsch:sich in Dienst stellen,einen oder etwas in Dienst nehmen
(Knecht, Kuh, Garten) ddingät, tingät > aa- vär- Dienst abdingen, Spillüt dingen
Dialekt:Dings
Deutsch:Vorschuss
Früänär hend die meischte Lüüt müässä Dings nää,d Lädälär hend nä Dings ggää bis i Herbscht: wie man soll Thuch dings kouffen oder nit
Dialekt:Dings zeerä
Deutsch:auf Borgen hin leben
(das Essen verzehren)
Dialekt:ding
Deutsch:Dinge auf Vorschuss kaufen, borgen
Dialekt:ä
Deutsch:ein
ä Maa ä Frau ä paar ä chli ä jedä ä Ding ä söläs ä diänigä ä kä Bitz ä lengersi mee ganz ä schöönä > äkä, äwägg, du ä lüügsch! ä bisch än Esel! ä hesch ghaa! ä bisch äs!
Dialekt:aadingä
Deutsch:andingen, ans Herz legen
(spr. aatingä) si heb mers weis wiä aadinget aatungä: angedungen
Dialekt:ärweiggä
Deutsch:wippend
(schwere Dinge)
Dialekt:Blutzgär
Deutsch:Plutzger
(alte Münze) plumpes geringes Ding
Dialekt:Böögg
Deutsch:grosses Unding
Zürcher Böög Mz Bööggä
Dialekt:Bööggä
Deutsch:kleines Unding
Bööggä-Album (Nastuch) > Naasäbööggä
Dialekt:Ch
Deutsch:
Das CH am Anfang eines Wortes statt K ist nicht nur unser Landeskürzel, sondern auch das auffälligste Merkmal unseres Schweizerdeutschen - eine Halskrankheit? Es muss sehr früh aufgekommen sein, denn schon um 800 findet sich das Wort chuo für Kuh in einer Handschrift des Klosters St.Gallen (sog. Milchsegen). Im mhd ist bereits alles mit K- geschrieben. Das CH ist also ein Rest vom Althochdeutschen, der sich sehr hartnäckig bis in unsere Zeit erhalten hat und wohl noch lange sich erhalten wird. - Im Anlaut schwach (ch), nach Vokal stark (chch, nicht eigens bezeichnet)Es ist allerdings manchmal schwierig, den Unterschied zu k in jedem Fall eindeutig festzustellen: hier Fehlendes suche man also bei K.
Dialekt:disälbä
Deutsch:dieselbe(n)
wo sind etz disälbä? (Sachen, Leute, Dinge) > dässälb
Dialekt:Fillggau
Deutsch:Illgau
Fillggauer Himmel: alter grosser Regenschirm (Stäbe aus Peddingrohr)
Dialekt:Fluäch
Deutsch:Fluch, Bann, Unerwünschtes
(Mensch, Tier, Ding) mhd vluoch äs isch ä Fluäch der Fluäch hed mr gschteckt diä Fluächä hend glogä
Dialekt:friaartig
Deutsch:ziemlich
(fri-aartig) äs hed friaartig guätät. fri = Verstärkung: friniänä, frioordäli, frisauft, friwool. Neuerdings wird öfters auch fi-aartig gesagt. Die Bedeutung von fri ging wohl verloren.
Dialekt:Grünggäli
Deutsch:geringes Ding
(rank, schlank) (-ul)
Dialekt:Güschpi
Deutsch:wehrloses Ding
Dialekt:Knuri
Deutsch:Knirps
(mhd knure grobes Ding, vgl Knorr, knorrig)
Dialekt:Glottär
Deutsch:Gelotter, zerfallenes Ding
(Berg, Gebäude, Möbel, Maschine) vgl Lotterbett
Dialekt:oordäli
Deutsch:soeben
är isch oordäli gad choo! Dr Faazi hed sini Sachä i Ängel fürä plündärät und seid zum Büäbäl: laasch dä ä Ding la sii! - da seid dr Büäbäl: i ha dr das oordäli grad au wellä sägä!
Dialekt:Schtumpä
Deutsch:kleiner Mann, kleines Ding, Zigarre des armen Mannes
Kindergedicht: I bi ä chliinä Schtumpä, cha nu nüd wiit gumpä Mz Schtümpä
Dialekt:Schwaabägängär
Deutsch:Verdingkinder im Sommer ins Schwabenland
bis 1914
Dialekt:uf
Deutsch:auf
mhd ûf > ufä, ufärä, ufs, uuf, uufä 1) hin, nach: uf Schwiiz uf Züri uf Eirollä uf Poscht uf d Chilbi uf d Alp uf d Siitä (vgl. Ufhusen LU, Aufiberg SZ) 2) oben: uf dr Alp uf d Achslä nää uf d Schoos nää uf em (um) Dach uf em Trochnä uf em Chopf uf eim obä uf dr Muur (vgl FN Aufdermaur - Ufdärmuur) 3) Zweck: uf Dings uf än Aart uf all Fääl uf ei Tätsch ufs Woort 4) Zeit: uf di Füüfi uf Wiänächtä uf Nüüjaar uf d Lengi uf einisch uf eismaal uf drüü zellä 5) Versch. uf ä Magä schlaa ufs Gmüät gää uf eim haa
Dialekt:umägää
Deutsch:
Dinge zurückgeben, Herausgeld geben chasch mär umägää? treffende Antwort geben: är hed um schöön umäggää! Schläge zurückgeben umägää isch Gottliäb
Dialekt:uusdingä
Deutsch:ausbedingen
Dialekt:Värdingbuäb
Deutsch:Verdingbub
Dialekt:värdingä
Deutsch:verdingen
mhd verdingen
Dialekt:värtuä
Deutsch:zertun
1) Häuflein ausebnen, Dinge ausbreiten, sich gemütlich hinlegen 2) verschwenden: Vermögen, Zeit
Dialekt:värwarä
Deutsch:
einen Sterbenden mit den letzten Dingen versehen (mhd verwârn = aufbewahren, verwahren)
Dialekt:weiggä
Deutsch:regen, bewegen, lockern
(schwere Dinge): ruckhaft bewegen
Dialekt:weiggälä
Deutsch:
schwere Dinge wiegend von der Stelle bewegen,Leute aufwiegeln ahd wigilon mhd wigelen
Dialekt:z
Deutsch:zu oder das
1) zu zallärieerscht zbescht zhindärisch zmitzt zletscht zundärisch zobärisch zussärisch zdrittä zsibätä zzweitä zhindärfüür zinnärischt 2) zu, auf, nach z Alp gaa z Chilä gaa z Chilä tuä z Doorf gaa z Fuäss gaa z Bodä ghiijä z Schwiiz ussä z Seebä z Zuug undä z Züri ussä z Fadä schlaa z Lumpä ghiijä z Nacht ässä z Morgäd ässä z Siin choo 3) zu, allzu z alt (> zalt) zlang zliäb zleid ztratz zviil zwenig zsüäss zsuur zschwäär zschpaat viil zschöön viil zzaam zzweitä (dsz..)man hört neuerdings: zuä lang, zuä schöön ... in Schwiiz, in Zürich . 4) d’s das ds ds Huus ds Goof ds Süüli ds Zaabäd ds Zmorgäd ds Znacht ds Zügli ds Zugärbiät ds Züribiät ds Zändwee